Heiminsemination klappt nicht trotz guter "Voraussetzungen"

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NadineWombat
Beiträge: 1
Registriert: Mittwoch 5. Juli 2017, 12:07

Heiminsemination klappt nicht trotz guter "Voraussetzungen"

Beitrag von NadineWombat »

Hallo ihr Lieben,

ich habe lange überlegt ob ich mich überhaupt in einem Forum melden soll, aber nun sind mittlerweile fast 12 Monate vergangen und es klappt irgendwie nicht mit der 2. Schwangerschaft. Ich bin kein Experte was das "schwanger werden" bzw. die Hindernisse oder Möglichkeiten betrifft. Es ist auch nicht so, dass ich jeden Monat wirklich auf ALLES achte was ich tun kann um die Möglichkeiten zu verbessern. Ich nenne jetzt mal alle Fakten und entschuldige mich schon mal für einen langen Beitrag ;)

Ich bin 32, habe vor 2 Jahren meine gesunde Tochter geboren und bin damals ganz natürlich und relativ schnell schwanger geworden nach Absetzen der Pille.
Mein Partner ist 36 Jahre alt.

Beim 2. Kind müssen wir leider auf den Weg der Heiminsemination zurückgreifen.

Mein Zyklus ist sehr regelmäßig, ich kann fast die Uhr danach Stellen, jeden Monat habe ich Mittelschmerzen, jeden Monat verändert sich mein Zervixschleim, wobei ich finde, dass er relativ früh spinnbar, fädenziehend wird. Ich habe ein paar Monate die Temperatur gemessen und auch festgestellt, dass ich bei meinen "Stichproben" eigentlich immer einen Temperaturanstieg hatte. Natürlich könnte ich das weiterführen, muss aber sagen, dass es mich ziemlich unruhig hat schlafen lassen, weil ich immer nur dachte: "Wenn du aufwachst musst du ans Temperaturmessen denken" Außerdem arbeite ich im Schichtdienst.
Ein Problem sehe ich in meinem Gewicht, ich bin übergewichtig und habe aktuell einen BMI von 35 bin aber gerade dabei das Gewicht relativ erfolgreich zu reduzieren.
Ich versuche an Folsäuretabletten zu denken, bin aber jemand, der es gerne vergisst.

Zur Heiminsemination Methode: Das Sperma wird relativ schnell in eine 10 oder 5ml Spritze aufgezogen. Manchmal liegen dazwischen 10 Minuten, aber sie sind während der Zeit luftdicht in einem geschlossenen Gefäß und dabei sollten eigentlich genug Schwimmer überleben.
Alles während der Fruchtbaren Tage, allerdings auch eher nur 2x in diesem Zeitraum, da es für uns (so bescheuert es klingt) organisatorisch schwer wird. Wie gesagt, ich arbeite im Schichtdienst und er hat auch unregelmäßige Arbeitszeiten.

Organisch abgeklärt ist nichts. Ich hatte bei mir die Schilddrüse in Verdacht, doch da das jetzt mit der Gewichtsreduktion ganz gut klappt bin ich mir nicht mehr ganz so sicher.

Stress ist definitiv sehr viel vorhaben, ich habe 2 Jobs, ein Teilzeitstudium und meine Tochter, ich habe also immer was um die Ohren. Um ehrlich zu sein, kann ich mir aber nicht vorstellen, dass das ausschlaggebend ist. Bei meiner ersten Schwangerschaft hatte ich gerade meine Mutter verloren, ich glaube es gab in meinem Leben nie eine schlimmere Zeit.

Ich hoffe ihr rollt nun nicht mit den Augen, dass ich euch einfach nur ein paar Häppchen hinschmeiße und auf irgendeinen Tipp hoffe. Ich möchte das Thema nicht alles bestimmen lassen, auch wenn es natürlich schon ein bisschen so ist. Ich würde eben gerne nicht gleich zur Frauenärztin rennen und ihr da mein Herz ausschütten, weil ich irgendwie Angst davor habe in irgendwelche Mühlen zu geraten, die mich dann wirklich an nichts anderes denken lassen. Ich würde der Sache gerne noch ein bisschen Zeit geben. Allerdings sollte ich vielleicht wenigestens doch mal die hormonelle Seite per Blutbild abklären lassen, oder?
Wenn ihr jetzt sagt, jetzt reiß dich mal zusammen und nimm einfach mal konsequent täglich Folsäure und trink einen Zyklustee, dann probiere ich das natürlich gerne aus, rede mir aber eben ein, dass es doch irgendwie auch vorher ohne ging.
Oder das Thema Hustensaft zur Schleimverbesserung. Eigentlich denke ich, dass meine Schleimqualität recht gut ist und habe eher "Angst", dass ich damit meinen Körper eher durcheinander bringe?
Vielleicht brauche ich auch einfach nur Geduld, da es über Heiminsemination nun mal länger dauert...

Vielen Dank schon mal an alle :)
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Maidenzauber
Beiträge: 10
Registriert: Freitag 10. November 2017, 11:17

Re: Heiminsemination klappt nicht trotz guter "Voraussetzung

Beitrag von Maidenzauber »

Hallo Nadine,

ich muss zugeben den Begriff "Heiminsemination" nun zum ersten Mal gelesen zu haben und habe direkt mal gegoogelt.
Nun habe ich wieder etwas dazu gelernt und tatsächlich könnte das auch eine Möglichkeit für mich und meinen Mann sein (schlechtes Spermiogramm, mein hohes Alter).

Aber nun zu dir: ich bin mitnichten NFP-Expertin, doch ich würde tatsächlich erst einmal die Zyklen umfangreich beobachten und dokumentieren,
damit du, gerade weil es für euch organisatorisch so schwierig ist, den optimalen Zeitraum für die Inseminationen bestimmen kannst.

Auch ich hatte mit einem BMI von 31 zu kämpfen und es wurde eine Insulinresistenz festgestellt. Um der dadurch eingeschränkten Fruchtbarkeit
entgegen zu wirken, sollte ich das Medikament "Metformin" einnehmen. Durch eine chronisch entzündliche Darmkrankheit habe ich das Zeug jedoch nicht vertragen, so dass ich letztendlich ernsthaft begonnen habe abzunehmen. Ich hatte ziemlich großen Erfolg und die Insulinresistenz war passé.
Das ist nur meine Erfahrung mit der Fruchtbarkeit im Zusammenhang mit dem Übergewicht. Nicht jeder übergewichtige Mensch hat automatisch eine Insulinresistenz.

So, das war's erst einmal von meiner Seite.

Liebe Grüße
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44 Jahre, 2 Kids
Kinderwunsch mit neuem Partner seit 2014
2015: nach 2 erfolglosen IUIs das Thema erstmal abgehakt
2017: spontan schwanger, Abgang in 5. ssw (März) und MA in 11. ssw mit Ausschabung (Juni)
Seitdem wieder Hoffnung und Start mit NFP
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JolantaMcTantra
Beiträge: 479
Registriert: Dienstag 22. April 2014, 21:13

Re: Heiminsemination klappt nicht trotz guter "Voraussetzung

Beitrag von JolantaMcTantra »

Keine Sorge, hier rollt keiner mit den Augen! :flower:

Aber ein paar Fragen stellen sich mir (vielleicht habe ich aber auch einfach nur was überlesen):

Warum macht ihr eine Heiminsemination? Habt ihr schon ein Spermiogramm machen lassen und irgendwas festgestellt, dass eine Heiminsemination nötig macht? Ich denke, dass ein "Natursprung" mit ordentlichem Orgasmus durch die Kontraktion der Gebärmutter die kleinen Schwimmer deutlich näher an ihr Ziel bringen als eine Heiminsemination. ;-)

Wie bestimmst du zur Zeit die fruchtbaren Tage? Durch die Schleimbeobachtung? Nicht, dass du z. B. Nur auf Grund des Mittelschmerzes oder von Ovus der Meinung bist, dass es jetzt soweit wäre, beides ist nämlich leider nicht besonders zuverlässig.

Deine Einstellung, dich nicht ganz von der Sache einnehmen zu lassen, finde ich übrigens gut! :-)
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+++ mit nfp unterwegs seit Ende 2013 +++
babsi99
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Re: Heiminsemination klappt nicht trotz guter "Voraussetzung

Beitrag von babsi99 »

Evtl. ist das frühe aufziehen des spermas das Problem. Ich hab mal gelesen, dass man die Verflüssigung abwarten sollte und bis dahin bei Körpertemperatur aufbewahren... auch beim aufziehen/spritzen sollte man beachten, langsam vorzugehen um die Spermien nicht zu zerstören. Evtl wäre eine „Tassen-Insemination“ besser? Zb mit einer kleinen menstasse und Ggf preseed (körperwarm!!) wenn es wenig sperma ist...
Minush

Re: Heiminsemination klappt nicht trotz guter "Voraussetzung

Beitrag von Minush »

Ich würde mich den Fragen der anderen anschließen! :)

Und noch in den Raum werfen, mit welcher Frequenz geherzelt wird. Das Beobachten vom Zyklus ist ja theoretisch überflüssig, wenn man alle 2 Tage GV hat.
Ich habe schon öfter beobachtet, dass der Eisprung durch unsichere Methoden, wie LH-Tests, bestimmt und nur dann Sex gehabt wird. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit immens, den Eisprung zu verpassen, wenn man zu selten GV hat bzw. nicht durch Schleim und Temperatur kontrolliert. Ähnlich wie Ovus ist auch der Mittelschmerz sehr unzuverlässig, was die Ermittlung der hochfruchtbaren Zeit betrifft. Auch bei einer Heiminsamination kann so der falsche Zeitpunkt ermittelt werden. Deshalb ist Zyklusbeobachtung nach STM hier schon sehr sinnvoll.

Ich kann dir den iButton empfehlen. Ich habe PCOS und Zyklen von mehreren Jahren. Da würde ich verrückt werden, wenn ich jeden Tag messen müsste. Den iButton setzt man sich nachts vorm Schlafengehen in die Scheide ein und holt ihn am nächsten Morgen wieder raus. Die Werte kann man anschließend alle paar Tage auf den PC übertragen. Kosten liegen bei 70-80€ und das Ding hält mehrere Jahre.
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