Faktor II Mutation/2 Fehlgeburten

Krankheiten und ungünstige Umstände, die euch belasten
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XYZ8
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Registriert: Mittwoch 25. November 2020, 11:58

Faktor II Mutation/2 Fehlgeburten

Beitrag von XYZ8 »

Hallo,

ich war länger nicht mehr hier, da ich nach der 2. FG erst mal eine Pause vom Hibbeln brauchte.
Beide Male ist der Embryo in der 7. SSW nicht mehr gewachsen, anschließend war ich zur Ausschabung im Krankenhaus. Verlief alles komplikationslos und man konnte schon bei der Nachkontrolle wieder schöne Follikel sehen.
Nun waren mein Partner und ich zur genetischen Kontrolle und bei mir wurde die Thromboseneigung untersucht. Genetisch ist alles ok, ich habe jedoch eine heterozygote Faktor II Mutation.
Kann diese überhaupt im Zusammenhang mit zwei so frühen Aborten stehen?
Weil das Blut schon kurz nach der Einnistung verklumpt?
Hat jemand dasselbe "Problem" und wir können uns dazu eventuell austauschen?
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kyuubi
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Registriert: Dienstag 23. April 2013, 14:32

Re: Faktor II Mutation/2 Fehlgeburten

Beitrag von kyuubi »

Hey du,

es tut mir erstmal sehr leid, dass du solch eine schlimme Erfahrung machen musstest und dann auch noch mehrmals :( :flower:

Bei mir wurde auch die heterozygote Faktor II Mutation festgestellt, viel kann ich dir allerdings nicht dazu sagen, da ich selbst nicht wirklich viel darüber weiß.
Ich habe mich zum einen auf Gerinnungsstörungen untersuchen lassen, da bei einem Onkel, einer Cousine und einem Cousin bereits Faktor V Leiden bekannt war und meine Cousine in beiden Schwangerschaften ab etwa der Mitte der Schwangerschaft Heparin spritzen musste. Zum anderen, weil ich mit meinem Exfreund vor Jahren erfolglos versucht hatte schwanger zu werden und es dann auch diesmal mit meinem Mann etwas auf sich warten ließ. Allerdings war da in beiden Fällen einfach keine Schwangerschaft eingetreten, es gab also keine Fehlgeburten.
Diese Schwangerschaft ist jetzt meine erste, auf natürlichem Wege entstanden und sie verläuft zum Glück problemlos. Im Arztbrief von der Gerinnungsambulanz steht auch nichts zu vorbeugender Antikoagulation zum Schwanger werden und auch in der Schwangerschaft nur im Falle von Immobilisation. Lediglich im Wochenbett soll dann Antikoagulation stattfinden. Das klingt für mich erstmal als sei diese Diagnose an sich kein Problem für eine erfolgreiche Schwangerschaft und bei mir ging es jetzt ja auch direkt im ersten Anlauf gut.
Ich weiß jedoch nicht, ob das grundsätzlich nun immer so gilt oder ob ich einfach Glück hatte. Allerdings hat meine Cousine, soweit ich weiß, auch nie Fehlgeburten gehabt und Faktor V ist, was die Stärke der Thrombophilie angeht, ja nochmal schlimmer als Faktor II. Bei ihr wurde dann halt regelmäßig während der Schwangerschaft die Gerinnung geprüft und wenn das Blut "zu dick" wurde (quasi, kenne jetzt die genauen Termini nicht), dann musste sie eben anfangen zu spritzen. Das war aber auch noch lange nicht so früh in der Schwangerschaft, sondern eben erst später.
Wir sind jetzt zwar Gegenbeispiele, aber das schließt natürlich nicht aus, dass es da bei dir Zusammenhänge geben könnte. Was hat denn dein Arzt gesagt, der das bei dir festgestellt hat? Hast du da gar keine Informationen bekommen?
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XYZ8
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Re: Faktor II Mutation/2 Fehlgeburten

Beitrag von XYZ8 »

Danke dir.
Der Arzt meinte nur, es könnte eine Ursache sein, aber es gibt eben bei jeder Fehlgeburt viele verschiedene Ursachen, die man nie abschließend klären kann.
Einen Termin bei meiner Frauenärztin muss ich noch ausmachen.

An sich bin ich einfach erleichtert, dass nichts Gravierendes gefunden wurde. Habe aber natürlich Angst, dass es dann andere Faktoren sind, die bisher nicht bei mir untersucht wurden.
Zazouh
Beiträge: 99
Registriert: Mittwoch 13. April 2016, 18:31

Re: Faktor II Mutation/2 Fehlgeburten

Beitrag von Zazouh »

Hallöchen :)

Auch mir tut es sehr leid, dass du diese Erfahrungen machen musstest :(

Ich wollte und will bisher nicht schwanger werden, aber in Zukunft schon und hab die F2-Mutation aber auch in Kombi mit einer Mutation auf dem PAI/5G-Gen oder so irgendwas und ich soll mich, „im Falle einer Schwangerschaft wieder in der Ambulanz vorstellen“.
Heisst für mich: wenn ich dann schwanger bin, wollen die das wohl beobachten. Da steht nichts von im Falle eines Kinderwunsches o.ä.

Ich hab aber auch noch recht sicher das von Willebrand-Syndrom. Und das Problem mit der Thrombophilie ist die deutlich erhöhte Neigung zu Thrombosen in der Schwangerschaft, die allen voran erst mal die Mutter betreffen.

Der Arzt sagte mir nämlich folgendes: nur der weibliche Körper weiß, wann er vermehrt blutet: nämlich in der Schwangerschaft, besonders zum Ende hin und bei der Geburt. Deswegen steigen diverse Gerinnungsfaktoren ja auch an bis dahin und so was wie vWS wird irrelevant - bis zur Geburt, da genügend Fsktor vorhanden. Denn da kann es danach zu deutlich erhöhtem Blutverlust kommen. Und im Falle von Thromboseneigungen kann es zu deutlich gehäuften Thrombosefällen kommen, da eh schon mehr als genug Faktor da war und nun deutlich zu viel da sein kann.

Allerdings ist die Natur ja auch nicht dumm und so hat das Baby seinen eigenen Blutkreislauf - „angeschlossen“ an eine große Plazenta, verstopft da also mal ein Gefäß, sind da noch genügend andere, um das Baby mehr als ausreichend zu versorgen.

Das Blut ist ja auch nicht „zu dick“ und fließt nicht mehr gescheit, das sagt man umgangssprachlich so. Das Blut neigt eher zum erhöhten „Klebrigsein“, Blutkörperchen, Blutplättchen, das alles neigt also vermehrt dazu, miteinander zu verkleben und dann einzelne Gefäße damit zu verstopfen. Deswegen gibt es aber auch - unter anderem - so viele Zotten der Plazenta, die in die Gebärmutter einwachsen. Deswegen kontrolliert man dann auch die Werte und spritzt dann ggf. sicherheitshalber gerinnungshemmer, damit eben nichts passiert.

Leider findet man dazu recht wenig lesbares, wie ich gemerkt hatte. Für weitere Infos wäre ich also auch dankbar.

Liebe Grüße :flower:
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XYZ8
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Re: Faktor II Mutation/2 Fehlgeburten

Beitrag von XYZ8 »

Danke für deine ausführliche Antwort. Ich habe genau diese Sachen auch gelesen und dass es keine einhellige Meinung dazu gibt, weil entweder zu wenig Studien oder keine eindeutigen Ergebnisse.
Ich gehe also einfach mal davon aus, dass mir bei einer erneuten Schwangerschaft gesagt wird, wie ich damit am besten umgehe.
Mal schauen, ob meine FÄ mich vorher noch sehen möchte, um irgendwas zu besprechen.
Bambi
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Registriert: Donnerstag 1. Februar 2018, 05:01

Re: Faktor II Mutation/2 Fehlgeburten

Beitrag von Bambi »

Hallo,

Ich habe zwar keine Faktor 2, aber eine Faktor 5 Mutation. Im Prinzip könnte ich mir aber vorstellen, dass bzgl. Kiwu in etwa dasselbe gelten könnte.
Es tut mir leid, was dir passiert ist.

Es gibt Studien, die wohl einen Zusammenhang zwischen diesen Trombophilien und habituellen Aborten feststellen konnten. Es kann also eine Ursache sein, muss aber nicht.

Die offizielle Empfehlung ist glaub ich in Kiwuzeit und SS und Mutterschutz zu heparisieren, aber nur bei der homozygoten Form.
Da ich unter Krampfadern leide, habe ich jedoch nach Abklärung im Gerinnungszentrum trotz heterozygoter Form ab Feststellung der SS bis Ende Mutterschutz Heparin bekommen. Die Entscheidung wurde mir freigestellt. Hierbei ging es bei mir aber mehr um meinen Schutz als Mutter vor einer Thrombose als um den Schutz des Kindes.

Ich könnte mir vorstellen,dass bei mehreren vorhergehenden Aborten eine Heparisierung durchgeführt werden könnte. Warst du schon in einer Gerinnungsambulanz und hast dich beraten lassen zwecks Kinderwunsch? Sonst würde ich dir das auf jeden Fall ans Herz legen.

Alles Gute 🙂
Sie (30) und Er (37)
mit Februarmädchen 2019 und Novemberjunge 2022 :love:
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XYZ8
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Re: Faktor II Mutation/2 Fehlgeburten

Beitrag von XYZ8 »

Danke auch an dich. :flower:
Ich habe so ähnliche Sachen gelesen.
In einer Gerinnungsambulanz war ich noch nicht, habe jetzt aber einen Termin bei meiner FÄ, da sie den Befund mit mir besprechen will. Werde sie darauf mal anhauen, danke für den Tipp!
S.P.
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Re: Faktor II Mutation/2 Fehlgeburten

Beitrag von S.P. »

Hallo,

bei mir wurde auch eine zwei Faktor mutation festgestellt. Mir ist das ganze neu. Allerdings habe ich schon eine Tochter (2018) fast spontan bis auf Hilfe mit Metformin und Clavella, und die Schwangerschaft ist unauffällig gewesen. Hmm ich habe schon 3 abortee gehabt (6,7&10) ssw. Meine neue Gyn hatte den Verdacht und mich zum Transfusionsmediziner geschickt.
Zudem soll ich auch noch das Willebrand Syndrom haben! Keene Ahnung wie man das gleichzeitig haben kann, aber der Arzt hat gesagt, ausgleichen tut es sich nicht!
Soll dann Heparin spritzen und auch noch nach der Schwangerschaft.
Mir macht das Angst vorallem unter der Geburt.
Jedenfalls, wollte ich dir damit sagen, daß es auch spontan gut gehen kann.
:wave:
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