Kinderwunsch mit PCO-Syndrom & psychischer Krankheit

Krankheiten und ungünstige Umstände, die euch belasten
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Anka_2018
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Registriert: Samstag 23. Dezember 2017, 16:42

Kinderwunsch mit PCO-Syndrom & psychischer Krankheit

Beitrag von Anka_2018 »

Guten Morgen ihr Lieben,

heute muss ich mal einen bisschen längeren Ausheul-Post verfassen mit einem recht sensiblen Thema und hoffe, dass es vielleicht der ein oder anderen etwas ähnlich geht.

Vorab etwas zu meiner "Geschichte": ich werde in einer Woche 29 und kämpfe schon länger mit dem Thema Kinderwunsch & PCO-Syndrom. Außerdem habe ich schon seit der Kindheit Borderline, was aber auch erst vor nicht allzu langer Zeit diagnostiziert wurde. Leider kam noch dazu, dass mein Papa 2021 schwer krank wurde und schnell verstorben ist, das hat mich extremst aus der Bahn geworfen. Hatte letztes Jahr außerdem einen frühen Abgang in der 5. Woche etwa. Daher schleppe ich gerade ein ordentliches Päckchen mit mir rum... allerdings geht es mir momentan wieder recht gut.

Wir verhüten schon seit 1,5 Jahren nicht mehr. Letztes Jahr hatte es ja kurz geklappt, seitdem waren die Zyklen aber noch chaotischer als sonst (und die sind generell schon schlimm aufgrund des PCO-Syndroms), es hat bislang auch nicht mehr geklappt mit einer Einnistung. Manchmal hadere ich auch damit, ob ich aufgrund meiner psychischen Krankheit überhaupt Kinder bekommen sollte oder ob das egoistisch wäre. Ich muss aber dazu sagen, dass ich zum Glück nur eine relativ milde Form von Borderline habe und sowohl medikamentös als auch therapeutisch gut aufgestellt bin.

Gleichzeitig ist es sehr belastend, dass mein Umfeld offenbar direkt nach dem Pille absetzen einfach so schwanger wird und es bei uns nicht klappen will :crazy: Ich versuche es sehr gechillt anzugehen, aber ich bin mittlerweile schon öfters traurig.

Ich habe nun nach langem Suchen und mehrmaligen Wechseln aber endlich auch einen Frauenarzt gefunden, der mich ernst nimmt und nicht mit einem "Sie sind ja noch so jung, da brauchen wir überhaupt nichts zu behandeln im Moment" abwimmelt. Wie sich nun überraschenderweise heraus gestellt hat, habe ich aktuell keine typischen Perlenketten an den Eierstöcken, nur noch ca. 3 bis 4 ganz kleine Zysten pro Seite. Er meinte, dass das schon nicht mehr nach einem typischen PCO- Eierstock aussieht. Außerdem war er extrem überrascht, dass meine Gebärmutterschleimhaut derzeit so super hoch aufgebaut ist (derzeit 1,3cm, ich bin aktuell an HL 12). Das hätte er beides beim PCO-Syndrom so nicht erwartet.

Ich bin gerade selbst etwas überrascht und frage mich, ob sich gerade dieses PCO-Thema von selbst etwas regulieren kann, habt ihr da Erfahrung? Ich nehme aufgrund meiner Krankheit Setralin 50 mg und einen Nährstoffkomplex von Biogena (Mammamia), außerdem versuche ich etwas die Ernährung anzupassen- klappt aber nicht durchgehend so gut :D Mein Freund meinte außerdem, dass sich von meinen Schleimhäuten irgendwas deutlich verändert hat, da es sich offenbar beim Sex seit neuestem ganz anders, "verändert", anfühlt.

Daher wollte ich mich einfach mal umhören, ob von euch noch jemand Erfahrungen hat, dass sich der Körper etwas erholt und es vielleicht doch noch auf natürlichem Weg klappen kann. Gerne auch in Kombination mit psychischen Krankheiten- das spielt ja sicherlich durchaus auch eine Rolle schätze ich.

Danke vorab für das geduldige Durchlesen :flower:
Silbervogel
Beiträge: 87
Registriert: Samstag 20. Januar 2018, 12:20

Re: Kinderwunsch mit PCO-Syndrom & psychischer Krankheit

Beitrag von Silbervogel »

Hey Anka,

ich kenn mich mit PCO-Syndrom leider null aus, dazu antwortet hoffentlich noch jemand anders, aber ich kann deine Gefühle bezüglich psychischer Erkrankung und Verlust eines Elternteils gut nachvollziehen.

Ich komme selbst nicht aus dem großartigsten aller Elternhäuser, habe einige Macken und einen recht schweren Rucksack von zu Hause mitgenommen, und war demzufolge zweimal länger in Therapie.

2016 ist mein Vater sehr plötzlich gestorben, was auch mich völlig aus der Bahn gehauen hat, eigentlich für mehrere Jahre. Einen Elternteil zu verlieren, wenn man selbst noch ziemlich jung ist, ist heftig und braucht einfach viel Zeit. Gönn dir da jede Unterstützung, die du bekommen kannst, und mach dir keinen Druck, dass es dir möglichst bald wieder gut gehen muss!

Ich frage mich auch oft, ob ich mir es "leisten kann", als psychisch nicht immer stabiler Mensch Kinder zu bekommen. Aber auch, wenn es mir Angst macht, habe ich mich doch dazu entschieden, dass ich das möchte.

Ich denke, es ist wichtig, dass du dir überlegst, wer dein Support-Netzwerk ist. Bei wem kannst du andocken, wenn du eine schwierige Phase hast? Wem vertraust du dich an, und wo könntest du ggf. um Hilfe bitten, wenn es dir mal nicht so gut geht? Kannst du mit deinem Partner gut darüber kommunizieren?

Du bist jedenfalls nicht alleine, und dass du dir diese Gedanken machst und darüber sprichst, ist meiner Meinung nach ein Zeichen, dass du die Sache richtig angehst.

Ich wünsch dir alles Gute!
LG Silbervogel :flower:

PS.: In meinem persönlichen Umfeld sind auch 9/10 Paaren sofort schwanger :lol: Echt nur so Stories wie "Jaaa, wir dachten wir fangen mal an, weil es ja eh länger dauert, aber hups, dann hats doch gleich geklappt!" :roll:
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