Präimplantationsdiagnostik - Pro und Contra

Krankheiten und ungünstige Umstände, die euch belasten
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Sumsimitpo
Beiträge: 1871
Registriert: Donnerstag 22. August 2019, 12:04

Re: Präimplantationsdiagnostik - Pro und Contra

Beitrag von Sumsimitpo »

Guten morgen,

also meinem Schlupps gehts gut ;)
Ich habe da schon immer den Gedanken: das ist etwas das jeder für sich selbst entscheiden muss und mich sich selbst vereinbaren können muss...meine Gedanken und Meinungen dazu spielen überhaupt keine Rolle da man nie in genau dieser Situation stekcen kann (auch wenn man ZB gleiche erkrankungen etc hat so ist man ja doch noch immer ein anderer mensch...)

Zu der Frage warum wir den Weg gehen müsen:
Bei meinem Mann liegt ein Stückchenaustausch zweier Chromosmen vor (reziproke translokation) ... bei Ihm im Gleichgewicht sodass es für ihn keine Rolle spielt. Wenn sich jedoch ein solches "Mischchromosom" mit meinen "normalen" zusammen tut entsteht ein ungleichgewicht und somit eine Trisomie oder Monosomie beim Embryo....ebenso besteht auch die möglichkeit das der "normale" teil meines Mannes weiter gegeben wird und somit gesund ist oder beim Embryo auch eine rez. Translokation erhält und es sich wie bei meinem Mann verhält...
Wir könnten zwar ebenso gut auch weiter den natürlichen Weg versuchen...das würde allerdings bedeuten das risiko weiterer Fehlgeburten in kauf zu nehmen....oder eine Totgeburt....oder eben vor der Entschediung zu stehen die Schwangerschaft abzubrechen....für uns gab es daher nur 2 möglichkeiten....kiWu auf Eis legen und zu zweit den Lebensweg beschreiten oder uns die medizinische Hilfe dazu holen und somit die chance auf ein leiblies GESUNDES kind... Die ganzen ethisches aspekte (egal zu welcher sicht) lasse ich mal weg ...da sagte ich ja schon: das muss jeder für sich wissen! (meiner meinung nach)

ich würde eine Untersuchung in der art glaube immer VOR einnistung ect durchführen lassen...

Zum Punkt Angst vor dem Eingriff: Zwar stecke ich da noch in Kinderschuhen aber bisher empfinde ich es als "harmloser" als angenommen und berichte gern wieder wenn ich die Punktion oder gar einen Transfer hinter mir habe...Bei mir überweigt da jedoch die Angst gegenüber einer weiteren FG und die daraus ggf. resultierende OP... und ich persönlich fande den Teil des "emtional Nackig machen müssens" gegenüber der Ethikkommssion und es insgesamt 4 mal erneut vor ärzten erzählen, erklären zu müssen und das erlebte erneut zu durchleben mit all den gefühlen am schlimmsten bisher...

Da man sich auf den Eingriff gedanklich vorbereiten kann und sich vorher ja auch damit auseinandersetzt was passiert ect. glaube ich das du dich nicht "auslieferst" .... Ich hoffe ich sag nun nichts falsches :flower:

Puh hab jetzt glaub ziemlich wirrwarr geschrieben...aber es ist auch einfach komplex, schwierig und so individuell....
86+86+🐾22-Hibbeln seit 10/18-PCOS+Hashi+IR+uNK-Z.+rez.Transl.
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wetter-hex
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Registriert: Mittwoch 11. Juli 2018, 09:44

Re: Präimplantationsdiagnostik - Pro und Contra

Beitrag von wetter-hex »

Hallo Fliegerliebe,

ich kann zwar zum PID Thema nicht viel beitragen. Aber vielleicht deine Bedenken zu Eingriff (Punktion) etwas abmildern.

Hab nun schon die dritte (leider erfolglose) Runde hinter mir und das nach einer quasi not-Op wegen zu spät erkannter Eileiter Schwangerschaft, also mit dem entsprechenden miesen Gefühl und hochkochenden Erinnerungen. Kann dein Kopf Kino also gut nachvollziehen.
Da ist aber wirklich nicht so schlimm. Es ist kein OP Tisch, sondern eher eine Art Gynäkologoscher Stuhl, nur etwas unbequemer. Man muss sich unten rum natürlich frei machen, oben rum bleiben die Klamotten aber an und auch die Socken bleiben an in unserer Kiwu gegen kalte Füße ;-)
Auf dem Stuhl angekommen gibt es einen Zugang, Pulsmesser und so Dioden auf die Brust aufgeklebt. Und dann gleich ein bisschen Schmerzmittel zur Beruhigung in den Zugang.
Unten rum wird man abgedeckt und die Beine fest gemacht, damit man später nicht zuckt wenn man wegdöst..
Die Mädels scherzen und lenken einen gut ab, dann kommt auch bald der Arzt. Unten rum wird desinfiziert was etwas unangenehm ist und an den Rest kann ich mich bei keiner Punktion erinnern, weil dann gibt's nochmal ne Dosis Sedierung und schon schlummert man weg. Meine Erinnerung beginnt jedes Mal erst wieder etwas belämmert aber auf eigenen Beinen auf dem weg zum Ruheraum zum ausschlafen.

Ich denke wenn du das beim Gespräch mit der Narkoseärztin ansprichst dass du eine traumatische OP Vorgeschichte hast, dann musst du dir da keine Sorgen machen dass du dich ausgeliefert fühlst.
Nicht falsch verstehen, der ganze ivf/icsi Prozess ist sowohl für Psyche als auch Körper und Beziehungen anstrengend, aber der Eingriff selbst ist dank Sedierung überhaupt kein Problem und auch mit unschöner Vorgeschichte gut machbar.
m(85)+w(86) Hibbel-Ende nach 50+ ÜZ
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Fliegerliebe
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Re: Präimplantationsdiagnostik - Pro und Contra

Beitrag von Fliegerliebe »

Liebe Sumsi,
Danke für deine Geschichte! Ja, das ist dann die gleiche Wahrscheinlichkeit, wie bei uns, so wie ich das verstehe: 25% wegen der autosomal rezessiven Vererbung. Ich werde auf jeden Fall euren Weg weiterverfolgen und bin gespannt, was du erzählst. Wir warten sowieso mindestens bis nächstes Jahr, wenn nicht noch länger, bis wir uns an ein zweites Kind machen. Und vor allem wünsche ich euch einen schnellen Erfolg 💪🏼
Ich hab dich auf Instagram gesucht, aber war mir nicht sicher, ob du das bist. Ein Account, der sich genauso schreibt wie dein Account hier, hat Bilder von 2016 🤔

Liebe Wetterhex,
Danke für deine Schilderung der Punktion! Hört sich zwar nicht so schön an, aber ich glaube dir natürlich, wenn du sagst, dass es nur halb so schlimm ist, bei deiner Vorgeschichte. Mal sehen, ob ich mich darauf irgendwann einlassen könnte… Ich wünsche auch dir von Herzen, dass die nächste Runde (falls es eine gibt?) eure Glücksrunde ist 🙏🏼
Ich (*1994) und er (*1985)
mit unserem Oktobermädchen (*2021) mit CF
auf der Suche nach Glück 🍀

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Sumsimitpo
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Re: Präimplantationsdiagnostik - Pro und Contra

Beitrag von Sumsimitpo »

Hey. Der Account Sumsimitpo_Optimismus mit dem Bienchen ist meiner ;)
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Fliegerliebe
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Re: Präimplantationsdiagnostik - Pro und Contra

Beitrag von Fliegerliebe »

Sumsimitpo hat geschrieben: Freitag 24. Juni 2022, 11:44 und ich persönlich fande den Teil des "emtional Nackig machen müssens" gegenüber der Ethikkommssion und es insgesamt 4 mal erneut vor ärzten erzählen, erklären zu müssen und das erlebte erneut zu durchleben mit all den gefühlen am schlimmsten bisher...
Liebe Sumsi,
Ich hab nochmal eine Frage: Warst du insgesamt vier mal vor der Erhikkommission oder warum musstest du das so oft erklären, bis die PID genehmigt wurde? Wie genau lief der Termin vor der Ethikkommission ab?
Und andere Frage: Warum macht ihr eine ICSI und keine IVF?

Danke dir 🙏🏼
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Sumsimitpo
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Re: Präimplantationsdiagnostik - Pro und Contra

Beitrag von Sumsimitpo »

Hi,
wir mussten nicht vor die Kommssion.
Wir haben eine schriftlichen Antrag gestellt...um dafür die Unterlagen alle zusammen zu bekommen war es mehrer male das unerer Geschichte offenbart werden musste...

1. beim KiWu Arzt der die ICSI der PID durchführen darf
2. beim Humangentiker
3. beim Arzt der psych. Beratung
4. bei der KK weil man versucht eine kostenübernahme (bzw. teil-) zu erwirken

evtl war es auch häufiger....aber das waren die am meisten hängen gebliebenden weil es da doch immer etwas in die "tiefe" ging

Es gab also keinen Termin bei der Ethikkomssion sondern die haben über unseren schriftlichen Antrag getagt und es gab dann Post von denen.

ICSI muss es aufgrund der PID sein:
ich hab es so verstanden das es ICSI sein muss da bei IVF die "verunreinigung" zu hoch sei...

Das hatte ich dazu mal im Netz gefunden:
"Die Durchführung einer Präimplantationsdiagnostik ist technisch an eine künstliche Befruchtung gebunden. Da zur Vermeidung von Kontaminationen die Eizelle von anhaftenden Granulosazellen sorgfältig befreit wird, muss als Befruchtungstechnik die intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) angewendet werden."
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