Warten auf die Fehlgeburt, leere Fruchthöhle

Krankheiten und ungünstige Umstände, die euch belasten
LilliSternchen
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Re: Warten auf die Fehlgeburt, leere Fruchthöhle

Beitrag von LilliSternchen »

Liebe Luna,

ich bin gerade über deinen Beitrag gestolpert und befinde mich in einer ähnlichen Situation. Deine letzte Nachricht ist vom 19. Juni. Wie geht es dir jetzt?

Eine wichtige Info die ich dir mitgeben möchte ist, dass du in deiner Situation das Recht auf die Betreuung einer Hebamme hast. Die kann dich während der Zeit des Wartens begleiten und Unterstützung geben bzgl. natürlicher Hilfen wie Tees, Fußbäder und Akkupunktur.

Ich selbst hatte meinen ersten Abgang in der 6./7. Woche im Dezember 2020. Da ging es ziemlich problemlos von alleine ab. Die Schmerzen waren ertragbar. Nur die seelischen brauchten viel Zeit. Ich habe damals alles alleine mit mir ausgemacht und würde das heute nicht mehr so machen. Jetzt beim 2. Mal gehe ich offen im engen Freundes- und Familienkreis damit um. Das macht vieles leichter, weil man nicht funktionieren muss und so tun als ob es einem gut geht. Nichts zu sagen hat mich damals mehr Kraft gekostet als offen damit umzugehen. Ich verstehe aber auch wenn man das nicht möchte. Wenn du den Austausch möchtest schreib mir gern eine persönliche Nachricht.

Nun habe ich das zweite Mal eine nicht intakte Schwangerschaft. Fruchthöhle war zusehen und ein Dottersack aber kein Embryo. In der 10. SSW (30.05.22) wurden dann die Diagnose gestellt. Ich habe mich für die kleine Geburt/natürlicher Abgang entschieden. Da es sich jedoch hinzieht und es mir körperlich schlechter ging (starke Kreislaufprobleme, konnte nicht mehr alleine raus gehen) habe ich mich letzte Woche für die medikamentöse Unterstützung entschieden. Das heißt Mifegyne und Cytotec (600 mg). Ich habe sehr viel über Cytotec gelesen und fand es erträglich. Leider hat meine Frauenärztin heute festgestellt, dass noch nicht alles raus ist. In 10 Tagen muss ich wieder zur Kontrolle. Ich habe mich bewusst gegen eine AS entschieden da mir das Risiko der Verletzung der Gebärmutter zu hoch ist. Das warten kann jedoch sehr an den Kräften zerren. Mir geht es zu minderst so. Inzwischen sind 4 Wochen vergangen. Ich bin aber immer noch überzeugt, dass es für mich das richtige ist.

Ich finde es sehr schön, dass du auch etwas Positives siehst und drücke dir die Damen für dein Vorstellungsgespräch. :thumbup:

Ich verstehe dich total. Mir geht es ähnlich. Es ist schwer glückliche Paare mit Babys zu sehen. Ich kann das zurzeit gar nicht ertragen. Was mich sehr traurig macht. Selbst mein Mann erträgt das zurzeit nicht. Ich finde es sehr wichtig, dass man als Paar auch darüber spricht. Männern fällt es meist schwerer aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Sie ebenso trauern.

Deine Frage wieso es bei euch so schwer ist, kenne ich nur zu gut. Eine Antwort habe ich leider nicht. Wir versuchen einfach unseren Weg weiterzugehen. Schöne Dinge einzuflechten. Wenn es mir ganz schlecht geht und die Hoffnung schwindet hilft es die Worte meiner Freunde/Familie zu hören die an uns und unseren sehnlichsten Wunsch glauben.

Fühl dich gedrückt, :flower:
Lilli
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Luna_Tausendschoen
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Re: Warten auf die Fehlgeburt, leere Fruchthöhle

Beitrag von Luna_Tausendschoen »

Hallo Lilli,

Danke für deine Antwort. Es tut mir leid, dass du dich auch in dieser hässlichen Situation befindest, und das schon zum zweiten Mal :( ich drücke dir auf jeden Fall auch alle Daumen, dass alles noch von alleine abgeht und natürlich wünsche ich dir, dass deine nächste Schwangerschaft intakt, einfach und wunderbar wird!

Bei mir ist noch immer nichts passiert. Ich bin jetzt theoretisch 9+3 und habe seit 3 Wochen kein Wachstum mehr in der Schwangerschaft. Ich hatte noch keine Krämpfe oder Blutungen. Mein Körper versteht nicht, dass da kein kleiner Mensch mehr wächst. Und das macht mich langsam absolut wahnsinnig. Ich hab das alles so satt. Und ich glaube, für einen natürlichen Abgang müsste ich noch Wochen warten. Ich merke, wie sich alles verändert, ich fühle mich seit etwa 3 Wochen nicht mehr schwanger. Meine Brüste tut nicht mehr weh, meine Haut hat sich verändert und meine Laune und Psyche auch. Gerade psychisch fühle ich mich gerade wieder wie damals auf Pille und das ist so unfassbar ätzend. Ich habe so gehofft, dass ich das nie wieder fühle muss…

Ich habe gestern in der Frauenklinik angerufen und habe für diesen Freitag einen Termin zum Vorgespräch für die Curettage ausgemacht (ich weigere mich inzwischen „Ausschabung“ zu sagen. Das klingt so nach schlachten)… Ich hoffe ja trotzdem, dass mein Körper das doch noch alleine macht, aber ich will nicht riskieren, dass es im Urlaub passiert. Daher der Termin, damit ich im Notfall noch vor dem Urlaub nicht mehr schwanger bin und dann keinen Notfall im Ausland habe.
So langsam habe ich auch keine Kraft mehr für das alles und ich will einfach nur, dass es vorbei ist. Das ist so auslaugend und ich habe es so satt, ständig zu weinen, zu warten und jeden Tag zu hoffen, dass das winzige Ziepen im Unterleib nicht nur eingebildet war, sondern der Beginn der Fehlgeburt. Und jeden Tag wieder enttäuscht zu werden. Einfach nur noch satt…

Mit anderen Leuten möchte ich wirklich nicht drüber reden. Ich habe keine so engen Freunde, nur so Bekannte, mit denen man mal grillt oder so, aber niemanden für extrem tiefe Gespräche und heftige Emotionen. Ich habe bei all diesen Freunden nicht das Gefühl, dass sie empathisch genug sind und die Beziehungen sind alle (auch durch Corona schlimmer geworden) ziemlich distanziert. Meine ehemals beste Freundin hat ein Kind. Sie ist beim ersten Mal Sex ohne Verhütung sofort schwanger geworden und hat ein gesundes Kind zur Welt gebracht. Sie wusste damals nicht mal, was ein Zyklus ist. Mit ihr brauche ich da auch nicht reden. Das kann sie alles nicht nachvollziehen, wie man Probleme haben kann und dann höre ich nur „Ach das wird schon. Braucht halt bei manchen mehr Zeit“ und so nen Käse brauche ich nicht hören. Das weiß ich, aber es hilft mir nicht mit meinem Schmerz.
Ich versuche mich mit Sport abzulenken. Gerade „genieße“ ich noch die letzte Zeit ohne regelzyklus und damit auch ohne Tiefs, Müdigkeit, Regelschmerzen und co. wäre das psychische nicht so anstrengend gerade wäre es genial. Körperlich geht es mir so gut wie nie. Ich habe so viel Energie…

Naja, ich schau jetzt erstmal was am Freitag passiert und wann ich vielleicht einen Termin für den Eingriff haben könnte. Da konnte mir die Frau von der Klinik gestern nicht sagen. Die scheinen sehr ausgelastet zu sein. Vielleicht passiert noch ein Wunder und mein Körper lässt die Schwangerschaft von allein gehen. Wer weiß das schon.

Luna
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LilliSternchen
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Re: Warten auf die Fehlgeburt, leere Fruchthöhle

Beitrag von LilliSternchen »

Liebe Luna,

ich habe dir mal eine direkte Nachricht (PN) gesendet.

Liebe Grüße Lilli
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Luna_Tausendschoen
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Re: Warten auf die Fehlgeburt, leere Fruchthöhle

Beitrag von Luna_Tausendschoen »

Hallo,

Falls es jemanden interessiert, ein Update zu mir.

Ich hatte heute das Vorgespräch für eine Curettage. Es war schrecklich, da ich leider eine sehr unsensible Ärztin hatte, die mir die kleine Geburt völlig schlecht redete und immer als „Notfall“ bezeichnete. Sie hat mir sehr viel Angst gemacht und mich zur Ausschabung drängen wollen. Dass ich Abwarten will war für sie absolut verrückt und sie erzählte faktisch falsche Sachen um mir weiter Angst zu machen. Absolut unprofessionell!

Zum Glück war der Anästhesist sehr nett und kompetent und nahm mir die Angst wieder. Und die Schwestern waren auch wahnsinnig toll! Kein „Sie sind ja noch jung, das wird schon“ sondern „Ich habe das leider auch durch. Sie haben jedes Recht sich schrecklich zu fühlen. Lassen Sie Ihrer Trauer Platz. Lassen Sie Ihre Gefühle raus. Das ist legitim sich mies zu fühlen, aber auch das geht vorbei und das nächste Mal sehen wir uns hoffentlich wieder, und Sie haben einen schönen runden Bauch.“ Das war so schön zu hören. Keiner braucht dieses Pseudo-Trösten „Das geht ja vielen so, die meisten kriegen danach ein gesundes Kind“ - Das macht meine Trauer nicht weg, das hilft mir nicht beim Verarbeiten, das gibt mir kein besseres Gefühl. Empathie, Freunde. Sowas brauchen wir in der Situation!

Ich habe trotzdem einen Termin für den 05.07. gemacht, für den Eingriff. Ich möchte Mitte Juli in den Urlaub und nicht dort die kleine Geburt haben. Seit 4 Tagen habe ich Blut im ZS. Im Ultraschall hing die Fruchthöhle sehr tief und laut Ärztin werde ich sehr schnell die FG (Pardon, den „Notfall“) haben. Ich werde sehen.

Es wäre jetzt beides Ok. Ich habe meinen Frieden gemacht und für mich persönlich die Schwangerschaft beendet. Ich bin bereit - sowohl für eine kleine Geburt, als auch für einen Eingriff.
Kleines Sternenbirnchen, danke, dass du mir 4 ganz wundervolle Wochen geschenkt hast, in denen ich glaubte, alles sei gut. In denen ich so wahnsinnig glücklich war. In denen mein Mann und ich viel träumen durften. Du warst ein besonderes kleines Geschenk in unserem Leben und hast für immer einen Platz in unseren Herzen. Danke dafür. Auch wenn du nur kurz da warst, du hast Spuren hinterlassen.

Luna
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Lara8
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Re: Warten auf die Fehlgeburt, leere Fruchthöhle

Beitrag von Lara8 »

Liebe Luna

Es tut mir sehr Leid für deinen Verlust und dass du so gedrängt wirst.
Darf ich fragen, ob du von der FG irgendwelche Anzeichen hattest? Ich bin aktuell in der 6. SSW und habe so gaaanz leichte rosafarbene SB.
Und darfst du nach der Curettage dann in den Urlaub oder hast du Badeverbot?
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Luna_Tausendschoen
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Re: Warten auf die Fehlgeburt, leere Fruchthöhle

Beitrag von Luna_Tausendschoen »

Hallo Lara,

Ja die Ärztin hat das leider zu keinem schönen Erlebnis gemacht. So eine schwere Situation so schlecht regeln, das hat mich extrem verletzt. Sie hat mich tatsächlich schlecht aufgeklärt und ich weiß nicht, was nach der Curettage für mich gilt. Wenn es Dienstag dazu kommt, werde ich nochmal fragen. Ich war heute so neben der Spur und der Klinik, auf solche Fragen kam ich nicht. Uns die Ärztin hat sowas von sich aus auch nicht gesagt. Wie gesagt, absolut unprofessionell... Badeverbot wäre doof (wird wohl aber kommen) aber schlimmer wäre es für mich, mich stark schonen zu müssen. Wir machen wanderurlaub.

Für die hoffentlich nahende FG habe ich nicht viele Anzeichen. Wie gesagt, seit 4 Tagen rötlich brauner ZS. Den "finde" ich aber nur, wenn ich meinen Muttermund ertaste (also Finger in der Scheide). In meiner Unterwäsche sind noch keine roten Spuren gelandet aber ich merke, wie es täglich innerlich mehr wird. Schmerzen oder Krämpfe habe ich aktuell noch keine. Ich schone mich gerade auch nicht, mache meinen normalen sport und so, auch in der Hoffnung, es vielleicht anzustoßen... Bisher erfolglos.

Hast du denn sonst Probleme bzw. Hat dein Arzt dir was gesagt, dass was nicht stimmt? Ich denke du solltest dir pauschal nicht sofort Sorgen machen, aber natürlich mit Arzt oder Hebamme reden. Recht früh können auch Blutungen noch normal sein und müssen nicht direkt für eine FG sprechen. Meine Mama hatte 5 Monate lang regelmäßig Blutungen und ich war ein gesundes Baby 😊 Wie gesagt, gespürt habe ich nix und ich hatte auch keine Symptome als meine SS aufgehört hat, sich zu entwickeln. Bzw. Ich hatte einmal ein starkes Stechen, aber das kam eher aus Richtung Darm als Uterus. Meine Diagnose, dass die SS nicht intakt ist kam ja bei einer Routine Untersuchung, ohne Verdacht (auch wenn ich nur Stunden vor der Untersuchung einen Albtraum hatte, dass kein Herz schlägt, was ja dann wahr wurde).

Auf jeden Fall wünsche ich dir alles Liebe und eine gesunde Schwangerschaft 😊
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Minna1
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Re: Warten auf die Fehlgeburt, leere Fruchthöhle

Beitrag von Minna1 »

Liebe Luna,

Ich kann deinen Gefühle sehr gut nachempfinden. Leider gibt es sehr viele Menschen, die sehr unsensible sind.
Ich hatte zwei Curettagen bzw Absaugungen. Es war beide mal total ok. Keine Schmerzen und keine Blutung danach. Vor diesem Eingriff brauchst du dich nicht fürchten. Beim ersten Sternchen hätte es wahrscheinlich noch Wochen gedauert bis es von alleine losgegangen wäre.. und beim zweiten hat es sich auch sehr in die Länge gezogen. Da war ich in einer ähnlichen Situation mit leerer Fruchthöhle. Es hört euch zwar toll an.. zu warten und eine kleine Geburt zu haben, aber für das braucht man Zeit, einen guten Arbeitgeber, gute Familie, usw. man steht oft im arbeitleben.. was tut man dann? Ich hatte mitten in der Arbeit eine Sturzblutung .. das haben alle Kolleginnen mitbekommen.. es hört sich alles so toll an.. „ lass dich zu nichts drängen..“ bla bla bla .. aber es gibt einem keiner die Zeit für eine Fehlgeburt. Man muss überall funktionieren. Es ist einfach nur zum Heulen. Die ganzen Sprüche.. mitleidenden Blicke .. alles.

Was ich damit sagen möchte.. es gibt leider nicht die perfekte Fehlgeburt.. es ist leider sehr traurig und man muss überlegen, wie es für einem am Besten passt. Ich denke, dass deine Entscheidung genau richtig ist.

Ich wünsche dir Alles Alles Gute ♥️ Es wird leichter werden, aber es tut weh.
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Minna1
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Re: Warten auf die Fehlgeburt, leere Fruchthöhle

Beitrag von Minna1 »

Bezüglich Baden: ich hatte glaube ich zwei Wochen lang nicht baden dürfen.

Sonst habe ich mich nicht geschont. Aber ich habe jetzt auch nicht so besonders anstrengendes gemacht. Ich bekam damals eine Broschüre mit nach Hause.

Bezüglich der Kleinen Geburt. Es schadet nicht wenn du starke Schmerzmittel, die krampflösend sind bei dir hast. Und wenn es beginnt und du dich nicht raussiehst, dann kannst du jederzeit ins kh fahren. Ich hatte zwar eine starke Blutung , aber das war ein Hämatom. Und kurz vor der Op ( 1 Stunde davor) begann der natürliche Abgang. Es waren so schlimme Krämpfe dass ich mir eine Infusion anhängen lies. Es waren richtige Wehen. Auf das war ich gar nicht vorbereitet. . Obwohl ich schon eine Geburt hatte..hier würde ich eventuell auf YouTube Atemübungen üben. Wärmekissen bereit stellen. Sachen die dir gut tun ( Musik usw)
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Luna_Tausendschoen
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Re: Warten auf die Fehlgeburt, leere Fruchthöhle

Beitrag von Luna_Tausendschoen »

Hallo Minna,

Danke auch für deinen Kommentar. Du hast sicher Recht, dass man von außen oft nicht einfach warten kann und, dass es sehr unangenehm ist, wenn man unter Menschen ist und der Abgang beginnt. Das würde ich auch auf keinen Fall wollen.
Ich persönlich könnte ja momentan warten. Arbeit habe ich leider gerade keine, ich bin also immer zu Hause. Aber ich merke, wie auch ich mir selbst in den letzten Tagen Druck machte, mein Körper möge doch mal bitte anfangen mit dem Abgang. Das war jetzt auch wieder so ein schlimmes Gefühl. Ähnlich wie nach der Diagnose - ich war irgendwie enttäuscht von meinem Körper. Erst, weil er mir diese Schwangerschaft antat, die nicht lebte und dann, weil er nicht erkannte, dass da kein Leben mehr war, aber nichts dagegen unternahm.

Jetzt habe ich -trotz des katastrophalen Arztgesprächs beim Vorbereitungstermin für die Curettage - Frieden. Ich bin froh, wenn Dienstag Mittag das Warten und Bangen vorbei ist. Ich habe jetzt seit fast 4 Wochen die Schwangerschaft, die nicht mehr wächst und weiß es seit drei Wochen. Ich habe mir Zeit gegeben aber sie hat nicht gereicht. Ich bin bereit für den Abschied, aber der Körper kommt noch nicht mit. Das ist in Ordnung. Ich habe aber nicht mehr die Kraft, zu warten - auch das finde ich jetzt in Ordnung. Es gibt medizinisch sehr sichere Möglichkeiten und ich bin froh, dass ich sie in Deutschland und in meiner Lage einfach in Anspruch nehmen darf.

Aber zugegeben ist der Gedanke seltsam, dass ich Dienstag Mittag plötzlich nicht mehr schwanger sein werde, aber kein Baby habe. Seltsam, aber ich angsteinflösend oder so. Ich fühle mich schon so lange nicht mehr schwanger, es ist gut, wenn es dann so ist.
Dann konzentriere ich mich darauf, dass ich den Job bekomme, den ich mir wünsche und der hoffentlich passt. Und wenn dann Herz und Kopf wieder soweit sind, habe ich einen wundervollen Mann zu Hause, der sich sicher freut, wieder zu versuchen, einem kleinen Leben in unserem Leben Platz zu schenken :)
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Luna_Tausendschoen
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Re: Warten auf die Fehlgeburt, leere Fruchthöhle

Beitrag von Luna_Tausendschoen »

Ein kleines Update für spätere Leser, die es noch interessiert.

Am 04.07. begann - einen Tag vor der geplanten Kürettage - die Fehlgeburt. Absolut friedlich, ohne Schmerzen. Es begann wie eine stärkere Regelblutung. Ich rief im KH an. Sollte es unkontrollierbar viel Blut werden (eine Binde pro Stunde durchbluten), soll ich sofort kommen - ansonsten bleibt der Eingriff wie geplant für den nächsten Tag.
Die Blutung blieb durchaus stark, für meine Verhältnisse, aber im Rahmen. Nachts zwischen 2:00 und 3:00 Uhr hatte ich etwa eine Stunde lang relativ sanfte, wehenartig wiederkehrende Unterleibsschmerzen. Nach ca. 1,5h Stunde war Ruhe und ich schief weiter.

Am nächsten Tag, 05.07. hatte ich meine OP. Das Personal in der Klinik war super lieb und humorvoll - ich hatte keine Angst mehr und habe mich gut gefühlt mit meiner Entscheidung. Ich musste noch über 3 Stunden auf den Eingriff warten, aber dann gings ganz schnell.
12:30 Uhr etwa wurde ich in den OP geschoben, 13:55 Uhr war ich wieder im Aufwachraum, wach und ansprechbar - also keine 30 Minuten nach Gabe der Narkose. Vom Eingriff weiß ich nichts mehr. Danach hatte ich auch gar keine Schmerzen - den ganzen Tag und auch folgend nur sehr wenig. Nach 2 Stunden Beobachtung (und endlich wieder Essen und Trinken) durfte ich heim.
Die Blutung am Tag des Eingriffs war seeehr stark (aber völlig schmerzfrei), aber am nächsten Tag wars schon fast komplett vorbei. Im Nachhinein frage ich mich ein bisschen, wieso ich lieber abwarten und so sehr viel Ungewissheit wollte, als den Eingriff. Daran war nichts schlimm, außer das Wort "Ausschabung", was irgendwie brutal klingt.
Jetzt teste ich noch mit SSTs, bis das HCG komplett aus meinem Körper ist. 3 Tage nach dem Eingriff war meine Körpertemperatur wieder fast auf TL-Niveau. Die SSTs werden täglich sichtbar schwächer. In einer Woche spätestens denke ich, ist alles aus dem Körper.
Eine Woche nach dem Eingriff habe ich einen Kontrolltermin bei meinem normalen Gyn. Und dann warte ich ab, was mein Zyklus macht.

Ein bisschen gespannt bin ich noch auf dem Bericht vom KH. Mein Baby soll dort genetisch untersucht werden. Aber bis die Ergebnisse da sind, kann das wohl um die 3 Monate dauern.

Psychisch geht es mir mal so, mal so. Es ist leichter geworden und ich habe den Verlust schon viel be- und verarbeitet. Aber die Tränen kommen immernoch. Und das wird sicher auch noch eine Weile so sein. Ich habe mein Kind verloren und da darf ich trauern. Ich wollte so gerne im Januar Mama werden... Aber ich habe wieder Hoffnung und Vertrauen in meinen Körper, dass er das beim nächsten Mal schaffen wird und ich dann vielleicht im Sommer Mama werde. Auf dieser weiteren Reise schaut jedenfalls von oben ein kleines Sternchen zu und wünscht mir sicher ganz viel Glück.
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