Abbruch Kinderwunschbehandlung - er möchte gerade kein Kind mehr

Krankheiten und ungünstige Umstände, die euch belasten
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NeuHier278b8
Beiträge: 1
Registriert: Dienstag 7. März 2023, 11:51

Abbruch Kinderwunschbehandlung - er möchte gerade kein Kind mehr

Beitrag von NeuHier278b8 »

Hallo an alle,
ich habe lange überlegt ob ich hier schreiben soll, aber alle paar Tage bin ich so verzweifelt das ich einfach nicht weiter weiß. Allen googeln und Berichte lesen bringt mich nicht weiter bzw. macht mich noch trauriger als ich eh schon bin.
Mein Partner und ich sind seit gut 4 Jahren zusammen. Von Anfang an habe ich ihm gesagt das ich mir eine Familie wünsche. Ich war zum Zeitpunkt als wir uns kennen gelernt haben 33 Jahre alt, er war 29. Sprich mittlerweile ist er 34 Jahre und ich werde in ein paar Wochen 38 Jahre alt.
Mein Kinderwunsch besteht schon seit fast 10 Jahren.
Im November 2021 haben wir beschlossen es zu versuchen und keine Kondome mehr verwendet. Als nach 6 Monaten keine Schwangerschaft vorlag sind wir in eine Kinderwunschklinik gegangen. Hier war recht schnell klar das seine Spermienqualität und Überlebensdauer das Problem sind. Bei mir wurde nichts gefunden. Uns wurde gerade erstmal den Eisprung auszulösen und dann Sex nach Plan zu haben. Dies war für uns ein Schlag ins Gesicht und Sex nach Plan ein echter Krampf. Er hat knapp 3 Monate diverse Präperate genommen um die Spermienqualität zu verbessern was keinen Erfolg gab. Zudem haben wir 3 Zyklen den Eisprung ausgelöst und anschließend Sex nach Plan gehabt plus Progesteron gespritzt. Dies hatte jedoch keinen Erfolg. Weitere Spermiogramme ergaben das Ergebnis das es keine Veränderung gab.
Anschließend wurde uns zur künstlichen Befruchtung geraten. Wir sind nicht verheiratet und mein Partner möchte definitiv nicht heiraten.
Da uns beiden die künstliche Befruchtung ziemlich Angst machte haben wir beschlossen erstmal einiges anderes auszuprobieren. Hierbei bin ich auf eine Kinderwunschbegleiterin gestoßen die mit Hilfe der TCM tolle Erfolge hat. Wir entschlossen uns im Januar 2023 dazu uns von ihr 3 Monate begleiten zu lassen.
Vor 2,5 Wochen kam nun mein Partner zu mir und gestand mir das ihm alles zu viel sei, die Probleme in unserer Beziehung, das er keine Freude und keinen Spaß mehr empfindet und sich derzeit mit mir kein Kind mehr vorstellen könne und deshalb die Kinderwunschbegleitung canceln möchte.
Ich war völlig fertig, als ich ihn fragte ob er weiterhin Kinder wolle sagte er ja, als ich weiter fragte ob auch mit mir zuckte er nur mit den Achseln "Keine Ahnung". Als ich ihn fragte was das nun in seinen Augen für die Beziehung bedeute zuckte er wieder nur mit den Achseln. Beim Sex verhüten wollte er aber nicht mit der Begründung es wäre ja bisher auch nie was passiert.
Ich bin nun völlig hin und her gerissen was ich tun soll. Zum einen liebe ich ihn und bin gerne mit ihm zusammen und möchte ja weiterhin eine Familie mit ihm. Zum anderen werde ich bald 38 und habe nicht die Zeit um abzuwarten bis er sich sicher ist was er nun will, zudem möchte ich ihn nicht unter Druck setzen fühle mich aber gerade wie ein treudoofer Hund der ihm hinterher rennt.
Weiterer Hintergrund ist noch, wir wohnen gemeinsam in einem Haus das seiner Familie gehört bei dem noch viel zu tun ist was uns beide belastet. Zudem habe ich mich im letzten Jahr selbstständig gemacht, aber dieses hin und her raubt mir gerade sämtliche Kraft. Meine Gedanken kreisen nur noch darum ob ich bleiben und hoffen soll oder mir wieder einen Job als Angestellte suche und ausziehe und parallel sofort wieder date und hoffe das sich doch noch etwas passendes findet.
Kennt eine von euch diesen Zwiespalt? Wie gehst du damit um?
Schokakola
Beiträge: 897
Registriert: Donnerstag 3. Dezember 2020, 22:25

Re: Abbruch Kinderwunschbehandlung - er möchte gerade kein Kind mehr

Beitrag von Schokakola »

Hallo, ich kann leider überhaupt nichts zu deinem Problem beitragen, aber ich wollte dir dalassen, wie sehr mich deine Geschichte betrübt. Es scheint so gemein von deinem Partner. Und es klingt als wäre er tatsächlich nicht bereit für ein Kind. Bei uns Frauen ist der Kinderwunsch oft stärker.
Es gehören leider immer zwei dazu, aber sein Verhalten straft dich ja gerade für etwas ab, wofür du nicht verantwortlich bist. Damit meine ich, dass er eure Beziehung infrage stellt. Was denkt er denn, das es für ihn mit einer anderen Frau leichter wird Kinder zu bekommen? Es liegt ja in diesem Fall an ihm. Ich bin traurig mit dir und verständnislos deinem Freund gegenüber.
Aber einen guten Rat habe ich leider nicht für dich. Ich wünsche dir alles Gute!
Beide ('87). KiWu 09/20, KWZ 02/22, Tubenverschluss bds., Hydrosalpinx re., Zyklus reguliert mit TCM, 1. IVF & 2 Kryos (insg 4 Embryonen) neg., Eileiter entfernt bds., 3. Kryo der 1. IVF positiv
Orchidee
Beiträge: 759
Registriert: Sonntag 10. Februar 2019, 16:08

Re: Abbruch Kinderwunschbehandlung - er möchte gerade kein Kind mehr

Beitrag von Orchidee »

Tut mir sehr leid…
Es ist natürlich einfach als Aussenstehende und nur aufgrund deines Posts sich eine Meinung zu bilden. Daher bitte entschuldige, wenn sich das jetzt zu flapsig anhört.
Ich persönlich würde nicht mit einem Mann weiter eine Familie planen wollen, der auf die Frage, wie er zu unserer Beziehung steht, mit den Schultern zuckt. Für mich liest sich das so, dass er zu feige ist, den Schritt zur Trennung zu gehen und dir den schwarzen Peter zuschiebt.

Wie gesagt, einfach hinzuschreiben ohne euch zu kennen. Hoffe du findest die richtige Lösung für dich!
1984, ★ MA 6 SSW (12/19) Mama von Dezemberkind 2020 ♥ Glückszyklus 🦁
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Krachbum
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Registriert: Freitag 15. April 2016, 12:05

Re: Abbruch Kinderwunschbehandlung - er möchte gerade kein Kind mehr

Beitrag von Krachbum »

Für mich klingt das auch danach, dass für ihn nicht der Kinderwunsch sondern die Beziehung das "Problem" ist.
Das ist traurig und auch gemein.
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AnnaLyse
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Re: Abbruch Kinderwunschbehandlung - er möchte gerade kein Kind mehr

Beitrag von AnnaLyse »

Hallo liebe Threaderstellerin :flower:
Ich mag mich eigentlich so gar nicht in anderer Leute Angelegenheiten mischen, denn ich denke immer, jeder hat sein Päckchen zu tragen und darüber möchte ich nicht urteilen. Wie auch die anderen Mädels hier schon geschrieben haben, ist es auch sehr schwer, sowas von außen zu beurteilen und niemand steckt in eurer Beziehung drin außer euch beiden.
Ich möchte aber nun doch einen weiteren Gesichtspunkt nach meinen Vorrednerinnen hier einbringen - in meinem persönlichen Fall ging es zwar nicht um den KiWu, aber ich war mit meinem Jetzt-Ehemann mal ein einem ähnlichen Punkt, an dem unsere Beziehung beinahe zerbrochen wäre. Ich möchte nochmals betonen, dass ich hier nur meine persönliche Meinung schildern kann, nach dem, was ich hier lese und wenn du mit dieser Meinung nicht konform gehen kannst, ist das absolut in Ordnung :flower:

Zunächst mal eine Plattitüde - zu einer Beziehung gehören immer zwei. Da ich euch nicht kenne und nicht in deiner/eurer Haut stecke, kann ich mich hier genauso gut (oder schlecht) in dich hineinversetzen wie auch in ihn. Du schilderst ja, dass es bei dir bzgl. KiWu prinzipiell kein Problem gibt, sondern es nur an ihm liegt. Ich glaube, das ist für ihn schon mal ein ziemlicher Brocken, den er zu schlucken hat und macht ihm vermutlich ziemlich viel Druck. Er ist "Schuld" daran, dass es nicht klappt, selbst wenn du ihm vermutlich noch niemals Vorwürfe dafür gemacht hast (ist ja auch Unsinn, aber rein emotional stresst es ihn trotzdem, das zu wissen). Nun habt ihr auch bereits einen langen und leider erfolglosen Leidensweg hinter euch. Ich kann mir daher gut vorstellen, dass es ihm wirklich zu viel ist und er sich gerade völlig überfordert fühlt. Mein Mann ist auch ein Mensch, der bei Überforderung erst mal komplett dicht macht, dann bekommst du keine vernünftige Antwort mehr aus ihm heraus, so wie dein Partner nur noch mit den Achseln zucken konnte. Dass dich das total verletzt hat, kann ich total verstehen! Mir wurde damals auch mehr oder weniger gesagt, dass er nicht mehr glücklich ist und so nicht weitermachen will. Als ich darüber reden wollte und wissen wollte, was es ist, kam auch erst mal nichts mehr. Ich war völlig fertig und stand da ohne Antworten und ohne zu wissen, was falsch läuft. Er war dann auch noch krank und hat ein bisschen Zeit gebraucht; es gab dann viele, auch sehr tiefe Gespräche und auch ich habe dann einige Zeit gebraucht, mir einzugestehen, dass mein Verhalten nicht immer richtig war. Schlussendlich konnten wir uns gemeinsam durch diese Krise arbeiten und haben uns beide dadurch weiterentwickelt und gewisse Verhaltensweisen reflektiert und verändert. Was ich dir damit sagen will: Es nützt nichts, ihm ein Ultimatum zu setzen oder ihn vor eine Wahl zu stellen; damit setzt du ihn nur noch mehr unter Druck und er hat keinen Ausweg mehr, als sich weiter zurückzuziehen. So verletzt du auch bist, versuche, ihm deine Hand zu reichen und ihm zu helfen, damit ihr gemeinsam herausfinden könnt, wie es für euch weitergeht. Vielleicht hilft es ja auch dir, einen Gang zurückzuschalten und etwas langsamer an das Thema KiWu heranzugehen - das muss ja nicht sofort das komplette Ende bedeuten. Gerade, wenn ihr Eltern werden möchtet, müsst ihr auch gute Partner sein und zusammenhalten und das geht nur, wenn ihr im Gespräch bleibt und offen miteinander sprecht. Auch wenn das manchmal heißt, den anderen drei Tage lang über seine Antwort nachdenken zu lassen (ich übertreibe nicht, zum Teil braucht mein Mann wirklich so lange, bis er seine Gefühle formulieren kann).
Übrigens ist es auch keine Schande, eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Wir hatten zwar keine gemeinsame Therapie, aber ich habe mich coachen lassen, um meine Emotionen etwas besser in den Griff zu kriegen (ich neige nämlich auch dazu, ihm direkt alles, was mir auf der Seele brennt, um die Ohren zu hauen) und das hat mir sehr geholfen, nicht nur in der Beziehung, sondern auch sonst im täglichen Leben.

Soviel zu meiner persönlichen Meinung/Erfahrung, vielleicht hilft sie dir ja sogar ein bisschen :) Wenn du noch genaueres wissen willst, meld dich gerne. Ich wünsch euch alles Gute! :flower:
🙋🏻‍♀️ Baujahr 1995
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