Trauer, Verzweiflung, Enttäuschung...
Verfasst: Donnerstag 15. Mai 2014, 09:48
Hallo Ihr Lieben,
ich weiß nicht so recht, ob ich hier richtig bin, muss aber heute mal meinen Kummer loswerden, sonst platze ich womöglich. Sorry, aber es wird ein langer Text.
Ich war nach meiner Zysten-OP und anderen Problemen mit den Eierstöcken, die seit ca. 1 Jahr bei mir bestehen, bei einem Endokrinologen. Er hat meine Hormone überprüft. Die Ergebnisse haben mich nun völlig aus der Bahn geworfen und ich könnte eigentlich nur noch heulen. Lt. dem Arzt drohen mir die frühzeitigen Wechseljahre - und mehr noch - mein AMH Wert liegt nur noch bei <0,16 (FSH 14,1). Blutentnahme war etwa 4 Tage nach ES. Das Gute ist, dass ich einen halbwegs funktionierenden Zyklus habe (Zuhilfenahme von Tees) und auch einen Eisprung. Das große Problem ist aber nun die Zeit, die ich nicht mehr habe. Bin erst 30 Jahre (im August 31) !!!
Ich habe mir immer Kinder gewünscht, auch wenn dieser Wunsch erst in den letzten Jahren wirklich prominent wurde. Mein Freund, den ich überalles liebe und mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen kann, will JETZT keine Kinder und WEISS auch nicht, ob er jemals welche haben will. Er kann weder Ja noch Nein sagen, macht daraus aber keinen Hehl und betont, dass er mir in der Hinsicht nichts vormachen will. Ich soll tun, was ich für richtig erhalte und auch nicht für ihn diesen Wunsch aufgeben. Der Hintergrund ist einfach, dass er sich noch einige Träume erfüllen und völlig finanziell absichern will, bevor er überhaupt über mögliche Kinder nachdenken will. Das ist natürlich sehr vernünftig und ich kann seinen Standpunkt sehr verstehen. Kinder bringen eben auch Nachteile mit sich, die man in Kauf nehmen will oder eben nicht so gern. Aber das bringt mich ja erstmal nicht weiter. Prinzipiell bin ich überzeugt, dass er zu Kindern bzw. zum Kind tendieren würde, wenn seine ihm selbst vorgezeichneten Bedingungen erfüllt wären. Wann es soweit ist, steht in den Sternen. Er beginnt gerade erst damit, sich selbstständig zu machen. Bis vor kurzem dachte ich noch, dass mir noch ein wenig Zeit bleibt, die ich ihm diesbezüglich lassen kann, doch das Schicksal meint es wohl nicht gut mit mir.
Mein Standpunkt ist, dass ich aus heutiger Sicht Kinder nur mit ihm haben will und mir absolut nicht vorstellen kann, mich von ihm zu trennen, um diesen Wunsch mit jemand anderen umzusetzen. Bevor ich mit meinem Freund zusammen war, hatte ich mir das Ziel gesteckt, dass wenn ich bis 30 J. keinen potentiellen Vater kennenlernen sollte (Worst-Case-Szenario), ich andere Wege gehen würde, um mir den Wunsch zu erfüllen. Ich für mich allein würde finanziell durchaus auskommen, auch mit Kind und allein (im äußersten Fall). Ich habe eine gute Ausbildung und bin seit über 10 Jahren fast durchgängig berufstätig, verdiene (aus meiner Sicht) gut. Meine Mutter bzw. meine Familie würde voll hinter mir stehen.
Wenn ich daran denke, diesem unglaublich starken Drang nachzugeben, Mutter zu werden, und zwar jetzt, um keine Zeit zu verlieren, und dafür meine derzeitige, gut funktionierende Beziehung aufzugeben, zerreisst es mir sprichwörtlich das Herz. Ich habe das Gefühl, dass ich beides verlieren würde, selbst wenn mir eine Schwangerschaft gelingen würde. Wie wäre dieses Leben ohne ihn? Würde es genauso viel Wert sein, wie ich es mir erträumt habe? Muss ich mich damit abfinden, dass ich nicht beides haben kann, meinen Freund und ein Kind von ihm? Das sind die Fragen, die mich gerade permanent beschäftigen, sodass ich mich auf nichts mehr konzentrieren kann.
Wisst ihr was das ganze so tausendfach schlimmer macht? Vor knapp zwei Wochen fragte er mich, ob ich bei ihm einziehen will. Das war einer der schönsten Augenblicke meines Lebens, ich habe mich SO gefreut und habe sofort zugesagt. Er war so süß und hat direkt angefangen, für meine Sachen Platz zu machen (Schränke und so). Und nun weiß ich gar nicht mehr, ob ich das durchziehen will, mit der Aussicht vielleicht nie Kinder bekommen zu können, wenn ich mich für ein Leben mit ihm entscheiden würde. Selbst wenn er in 2-3 Jahren soweit ist, Vater zu werden, wird es mir noch möglich sein, schwanger zu werden? Ich habe solche Angst, dass es nicht gehen wird. Und ich habe Angst, dass wenn dieser Wunsch unerfüllt bleibt, ich auf Dauer nicht damit klarkomme und eh alles den Bach runter geht.
Mein Arzt hat mir therapeutisch die Pille Belara verschrieben, um die Eierstöcke bzw. den Zyklus fürs Erste einzufrieren. Mir ist klar, dass die Wechseljahre dadurch nicht abgewendet werden, aber zumindest verbrate ich nicht mehr sinnlos meine restlichen Eizellen. Wie eigentlich erwartet, geht es mir unter der Pille wieder nicht so gut. Werde sie dann wohl auch nicht vertragen, wie zig andere vor ihr. Oder mein Zustand rührt gar nicht wirklich davon, sondern ist nur psychischer Natur.
Ich hoffe, hier einen Rat oder einfach nur Trost zu finden. War/ist vielleicht jemand von Euch auch in einer solchen Situation und wie habt Ihr Euch entschieden? Würdet Ihr nochmal so entscheiden oder habt Ihr es bereut?
Lieben Dank für's Lesen und auch schonmal für Eure Antworten.
LG
die Tanicka
ich weiß nicht so recht, ob ich hier richtig bin, muss aber heute mal meinen Kummer loswerden, sonst platze ich womöglich. Sorry, aber es wird ein langer Text.
Ich war nach meiner Zysten-OP und anderen Problemen mit den Eierstöcken, die seit ca. 1 Jahr bei mir bestehen, bei einem Endokrinologen. Er hat meine Hormone überprüft. Die Ergebnisse haben mich nun völlig aus der Bahn geworfen und ich könnte eigentlich nur noch heulen. Lt. dem Arzt drohen mir die frühzeitigen Wechseljahre - und mehr noch - mein AMH Wert liegt nur noch bei <0,16 (FSH 14,1). Blutentnahme war etwa 4 Tage nach ES. Das Gute ist, dass ich einen halbwegs funktionierenden Zyklus habe (Zuhilfenahme von Tees) und auch einen Eisprung. Das große Problem ist aber nun die Zeit, die ich nicht mehr habe. Bin erst 30 Jahre (im August 31) !!!
Ich habe mir immer Kinder gewünscht, auch wenn dieser Wunsch erst in den letzten Jahren wirklich prominent wurde. Mein Freund, den ich überalles liebe und mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen kann, will JETZT keine Kinder und WEISS auch nicht, ob er jemals welche haben will. Er kann weder Ja noch Nein sagen, macht daraus aber keinen Hehl und betont, dass er mir in der Hinsicht nichts vormachen will. Ich soll tun, was ich für richtig erhalte und auch nicht für ihn diesen Wunsch aufgeben. Der Hintergrund ist einfach, dass er sich noch einige Träume erfüllen und völlig finanziell absichern will, bevor er überhaupt über mögliche Kinder nachdenken will. Das ist natürlich sehr vernünftig und ich kann seinen Standpunkt sehr verstehen. Kinder bringen eben auch Nachteile mit sich, die man in Kauf nehmen will oder eben nicht so gern. Aber das bringt mich ja erstmal nicht weiter. Prinzipiell bin ich überzeugt, dass er zu Kindern bzw. zum Kind tendieren würde, wenn seine ihm selbst vorgezeichneten Bedingungen erfüllt wären. Wann es soweit ist, steht in den Sternen. Er beginnt gerade erst damit, sich selbstständig zu machen. Bis vor kurzem dachte ich noch, dass mir noch ein wenig Zeit bleibt, die ich ihm diesbezüglich lassen kann, doch das Schicksal meint es wohl nicht gut mit mir.
Mein Standpunkt ist, dass ich aus heutiger Sicht Kinder nur mit ihm haben will und mir absolut nicht vorstellen kann, mich von ihm zu trennen, um diesen Wunsch mit jemand anderen umzusetzen. Bevor ich mit meinem Freund zusammen war, hatte ich mir das Ziel gesteckt, dass wenn ich bis 30 J. keinen potentiellen Vater kennenlernen sollte (Worst-Case-Szenario), ich andere Wege gehen würde, um mir den Wunsch zu erfüllen. Ich für mich allein würde finanziell durchaus auskommen, auch mit Kind und allein (im äußersten Fall). Ich habe eine gute Ausbildung und bin seit über 10 Jahren fast durchgängig berufstätig, verdiene (aus meiner Sicht) gut. Meine Mutter bzw. meine Familie würde voll hinter mir stehen.
Wenn ich daran denke, diesem unglaublich starken Drang nachzugeben, Mutter zu werden, und zwar jetzt, um keine Zeit zu verlieren, und dafür meine derzeitige, gut funktionierende Beziehung aufzugeben, zerreisst es mir sprichwörtlich das Herz. Ich habe das Gefühl, dass ich beides verlieren würde, selbst wenn mir eine Schwangerschaft gelingen würde. Wie wäre dieses Leben ohne ihn? Würde es genauso viel Wert sein, wie ich es mir erträumt habe? Muss ich mich damit abfinden, dass ich nicht beides haben kann, meinen Freund und ein Kind von ihm? Das sind die Fragen, die mich gerade permanent beschäftigen, sodass ich mich auf nichts mehr konzentrieren kann.
Wisst ihr was das ganze so tausendfach schlimmer macht? Vor knapp zwei Wochen fragte er mich, ob ich bei ihm einziehen will. Das war einer der schönsten Augenblicke meines Lebens, ich habe mich SO gefreut und habe sofort zugesagt. Er war so süß und hat direkt angefangen, für meine Sachen Platz zu machen (Schränke und so). Und nun weiß ich gar nicht mehr, ob ich das durchziehen will, mit der Aussicht vielleicht nie Kinder bekommen zu können, wenn ich mich für ein Leben mit ihm entscheiden würde. Selbst wenn er in 2-3 Jahren soweit ist, Vater zu werden, wird es mir noch möglich sein, schwanger zu werden? Ich habe solche Angst, dass es nicht gehen wird. Und ich habe Angst, dass wenn dieser Wunsch unerfüllt bleibt, ich auf Dauer nicht damit klarkomme und eh alles den Bach runter geht.
Mein Arzt hat mir therapeutisch die Pille Belara verschrieben, um die Eierstöcke bzw. den Zyklus fürs Erste einzufrieren. Mir ist klar, dass die Wechseljahre dadurch nicht abgewendet werden, aber zumindest verbrate ich nicht mehr sinnlos meine restlichen Eizellen. Wie eigentlich erwartet, geht es mir unter der Pille wieder nicht so gut. Werde sie dann wohl auch nicht vertragen, wie zig andere vor ihr. Oder mein Zustand rührt gar nicht wirklich davon, sondern ist nur psychischer Natur.
Ich hoffe, hier einen Rat oder einfach nur Trost zu finden. War/ist vielleicht jemand von Euch auch in einer solchen Situation und wie habt Ihr Euch entschieden? Würdet Ihr nochmal so entscheiden oder habt Ihr es bereut?
Lieben Dank für's Lesen und auch schonmal für Eure Antworten.
LG
die Tanicka