Die Sicherheit von Sensiplan...

Diskussionen über die symptothermale Methode selbst, Hintergründe, Fachwissen
iSprung
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Re: Die Sicherheit von Sensiplan...

Beitrag von iSprung »

Ah, von der App hatten's Frani und ich auch mal neulich. Lustig, dass sie langfristig ermöglichen wollen, dass Frauen die App vom Arzt als Verhütungsmittel "verschrieben" bekommen können. Aber irgendwie auch schräg ...

Frani: Die bedienen damit doch auch nur eine Lücke, die bisher nicht besetzt ist und die von der AG NFP auch gar nicht besetzt werden kann, meiner Einschätzung nach. Was soll die AG NFP Deiner Meinung nach denn dazu sagen?

Martina: Der Methoden-PI ist, wenn ich die Studie dazu richtig im Kopf habe, 0.5. Also quasi gleichauf mit dem von Sensiplan. Ich denke, die von Dir zitierte Formulierung gründet sich im Wesentlichen darauf, dass der Artikel halt mal wieder von jemandem recherchiert und geschrieben wurde, der nicht so den Plan hat von symptothermalen Methoden ...
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SunnyFrani
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Re: Die Sicherheit von Sensiplan...

Beitrag von SunnyFrani »

Ja, keine Ahnung, iSprung. :crazy: Das war so 'ne ad hoc-Reaktion. :shamebag:
OK, ich versuch's mal konstruktiver auszudrücken und zäum das Pferd mal so rum auf: wie evaluiert denn der TÜV? Ich meine, die App arbeitet offenbar vor allem mit dem typischen biphasischen Aufwachtemperaturverlauf im Laufe eines Zyklus'. Das ist ja seit Jahrzehnten bestens belegt. Wenn also der TÜV das nachrecherchiert-/prüft, stößt man denn da nicht unweigerlich auch mal auf die Forschung der AG NFP? Und somit auf den Namen Sensiplan?
Oder prüft der TÜV nur die von Hersteller eingereichten Papiere und das war's? :eh:
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iSprung
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Re: Die Sicherheit von Sensiplan...

Beitrag von iSprung »

Den Artikeln zufolge, die ich neben dem von Caroca verlinkten bei WIRED bzw. techbook gefunden habe, hat der TÜV wohl u.a. die zwei publizierten Studien sowie den Algorithmus selbst angeschaut. Bei der Zertifizierung wird es ja wohl weniger darum gehen, wer zuerst Grundlagen für symptothermale Verhütung gelegt hat und welche das waren etc. - sondern darum, dass die App eben nachweislich mit der und der Sicherheit zum Verhüten geeignet ist, wenn sie korrekt angewendet wird. Welche anderen Regelwerke für symptothermale Verhütung nebst der App noch existieren, ist doch vollkommen egal, solange da ein eigener Algorithmus eingereicht und offengelegt wird. Ist ja auch keine Patentanmeldung oder dergleichen ...

ETA: Also klar kann man sich fragen: Braucht's das wirklich? Aber warum auch nicht. Schräg finde ich es natürlich, aber es bringt ja auch nichts, in ein "i did this before it was cool" abzugleiten, weil Baum halt. Es ist doch besser, ärztlich symptothermale Verhütung nahegelegt zu bekommen, meinetwegen auch als Rezept, als wenn weiterhin so stark auf hormonelle Verhütung gesetzt wird. Und zu dem Thema, wie "gut" symptothermale Verhütung langfristig funktioniert, wenn die tiefergehende Unterweisung fehlt und einfach nur ein user interface gestellt wird, kann man eh einen separaten Faden eröffnen. Da können wir dann natürlich rumspekulieren, gerne auch privat. :mrgreen:
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SunnyFrani
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Re: Die Sicherheit von Sensiplan...

Beitrag von SunnyFrani »

Ja, danke für Deine Nüchernheit iSprung. :oops: Ich saß hier schon mit Puls und Schnappatmung und gestehe, dass ich voll drauf reingefallen bin.
Im anderen Forum wurde noch ein kritischer Artikel nachgeschoben, worin 2 Links zum TÜV enthalten sind, woraus wiederum ich für mich rauszog, dass das Wapperl eigentlich weit bedeutungsloser ist, als es den ersten Anschein hat.
Keine Betablocker also mehr nötig. :lol:
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iSprung
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Re: Die Sicherheit von Sensiplan...

Beitrag von iSprung »

Gut, dann bin ich jetzt beruhigt, dass Du dem Herzinfarkt gerade noch so entgangen bist. (;
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Christian
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Re: Die Sicherheit von Sensiplan...

Beitrag von Christian »

iSprung hat geschrieben:Martina: Der Methoden-PI ist, wenn ich die Studie dazu richtig im Kopf habe, 0.5.
Die Gebrauchssicherheit liegt allerdings bei 7, siehe NaturalCycles Website. Eine derart krasse Diskrepanz zwischen Methodensicherheit und Gebrauchssicherheit deutet darauf hin, dass das Produkt zu kompliziert ist bzw. falsche Erwartungen geweckt werden oder irgendwas "falsch" erklärt wird. Offenbar können vielen damit nicht sicher genug verhüten. Bei Sensiplan liegt die Gebrauchssicherheit bei 1,8.

Auch geil ist, wie sie versuchen, das als "voll akzeptabel" darzustellen:
Anmerkung: Der Pearl-Index bei typischer Anwendung wird für die natürliche Familienplanung oft mit dem Wert 25 angegeben. Der entsprechende Wert für die Pille beträgt 9.
Die AG NFP sagt dazu nichts, weil NaturalCycles das Wort Sensiplan nicht erwähnt und der Markenname Sensiplan deswegen eingeführt wurde, um sich gegenüber solchen Methoden abzugrenzen.

Am witzigsten finde ich die bescheuerte Gründerstory. "Nuklearphysikerin" – das muss ja rein. Hat aber keine brauchbare Methode gefunden (als Nuklearphysikerin findet man keine Studien?) und deswegen mal kurz einen eigenen Algorithmus geschrieben, der aber in der Praxis nachweislich nicht viel taugt (PI 7).
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SunnyFrani
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Re: Die Sicherheit von Sensiplan...

Beitrag von SunnyFrani »

Ja, also wegen dem Sagen. Dass die AG halt mal sagt: "Hallo! :wave: Uns gibt's auch! Wir sind aber viel besser!" :D Via Pressemitteilung?
Ich weiß. Naiv.
War nur 'ne Idee.
Sollen ruhig weiter einfach seriös bleiben. :thumbup:

Nuklearwissenschaft ist eben die neue Raketenwissenschaft. ;)
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Christian
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Re: Die Sicherheit von Sensiplan...

Beitrag von Christian »

SunnyFrani hat geschrieben:Dass die AG halt mal sagt: "Hallo! :wave: Uns gibt's auch! Wir sind aber viel besser!" :D Via Pressemitteilung?
Ich denke, die machen viel offline. Da könnte man sicherlich mehr online machen. Vermutlich personell etwas schwierig umzusetzen. Ich versuch mit myNFP vor allem online was zu machen. So einen Artikel über die symptothermale Methode wäre schon super. Vielleicht krieg ich da dieses Jahr was hin. Cool ist, dass jemand in den Kommentaren myNFP erwähnt hat. Ich war das nicht ;) :thumbup:
_Mirjam_
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Re: Die Sicherheit von Sensiplan...

Beitrag von _Mirjam_ »

Habe ich bei dem Gerät eigentlich etwas überlesen oder misst es tatsächlich nur die Temperatur, der Algorithmus legt los...fertig? Damit wäre es doch eigentlich überhaupt nicht mit symptothermalen Methoden vergleichbar, da das Östrogenzeichen außer Acht gelassen wird. :shh: Ich habe mich jetzt aber auch nicht durch die Einzelheiten des Wissenschaftsteils gelesen...
Ich wende da auch gerne meine allseitige Kritik vom Ava nochmal an: Hat die Anwenderin überhaupt keine Ahnung, wie ihr Zyklus ausgewertet wird, befasst sie sich auch nicht mit ihren Störfaktoren. Darauf kann doch eine App überhaupt nicht adäquat reagieren. :think:
Verhütend im 100. Zyklus unterwegs :thumbup:

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Caroca
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Re: Die Sicherheit von Sensiplan...

Beitrag von Caroca »

Mulan, es wird tatsächlich nur die Temperatur zur Bestimmung der fruchtbaren Tage herangezogen! Wahlweise kann die Nutzerin noch LH Testergebnisse einfügen, das ist aber kein Muss.

Mir erscheint das auch sehr unsicher (zufällige Auswertungen, etc.)
Glücklich zu Viert seit 03/20 -- unvergessen ⭐️ in 05/16 (7SSW) und 07/18 (4SSW)
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