Minus-8-Regel bei S-Dauerschleim

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JuliaAurelie
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Minus-8-Regel bei S-Dauerschleim

Beitrag von JuliaAurelie »

Hallo ihr Lieben,

mein 10. Zyklus neigt sich dem Ende zu und aufgrund meiner eher späten Eisprünge und kurzen Hochlagen freue ich mich darauf, bald die Minus-8-Regel anwenden zu dürfen. Nun ist es ja leider so, dass ich direkt nach der Periode sofort S oder sogar S+ habe. Das spricht gegen die Minus-8-Regel, obwohl sich mein postmenstruelles S/S+ deutlich vom Schleimhöhepunkt S/S+ unterscheidet. (Mein subjektiver Schleimhöhepunkt stimmt auch nicht mit dem NFP-Schleimhöhepunkt überein.)

Gibt es eine Möglichkeit, die Minus-8-Regel trotzdem anzuwenden? Da mein Partner während der Blutungen keinen GV möchte und meine Hochlagen so kurz sind, habe ich jeden Zyklus nur eine sehr kurze Zeit, um freizugeben.

Liebe Grüße :flower:
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Anirahtak
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Re: Minus-8-Regel bei S-Dauerschleim

Beitrag von Anirahtak »

JuliaAurelie hat geschrieben: (Mein subjektiver Schleimhöhepunkt stimmt auch nicht mit dem NFP-Schleimhöhepunkt überein.)

Gibt es eine Möglichkeit, die Minus-8-Regel trotzdem anzuwenden? Da mein Partner während der Blutungen keinen GV möchte und meine Hochlagen so kurz sind, habe ich jeden Zyklus nur eine sehr kurze Zeit, um freizugeben.

Liebe Grüße :flower:
Hallo Julia,

Erstmal:was meinst du mit subjektivem Schleimhöhepunkt? Der SH laut sensiplan ist der letzte Tag besten Schleims bevor drei Tage mit schlechterer ZS-Qualität folgen. Der SH sollte in zeitlichen Zusammenhang mit der ehM liegen. Daran lässt sich eigentlich subjektiv nichts anders interpretieren.

Ich kenne das Dauerschleimproblem auch (sowie Partner keine Lust auf GV während der Mens) aber da lässt sich nichts machen. Ich hatte in dem Zeitraum, in dem du jetzt bist (um die 12 Zyklen) auch noch kürzere Hochlagen, das hat sich jetzt etwas besser eingependelt. Wenn du wirklich sicher verhüten willst, musst du den ZS ernst nehmen.
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HannahFi
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Re: Minus-8-Regel bei S-Dauerschleim

Beitrag von HannahFi »

Hallo :)

Wenn du schon 10 Zyklen dabei bist, würde für dich nicht die Binnendifferenzierung in Frage kommen? Also zwischen S und (S) und S+ und (S+), wobei das geklammerte immer der schlechtere Schleim ist.
Du musst halt selber wissen, ob du da gut genug unterscheiden kannst und dein Schleimmuster gut genug kennst, aber wenn du selber sagst du merkst den Umschwung ja trotzdem deutlich.
Aber im Prinzip würde dann trotzdem die Verkürzung durch AUftreten von S eintreten glaube ich :eh: Wüsste nicht, dass das mit geklammertem S anders ist.
Hannah kurvt verhütend in Zyklus Bild mit NFP und ohne Pille (letzte Pille am 05/11/16 :clap: )
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Anirahtak
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Re: Minus-8-Regel bei S-Dauerschleim

Beitrag von Anirahtak »

Die Binnendifferenzierung würde nichts bringen, wie Hannah ja selbst schon sagt. Die ist ja dafür da, dass Frauen mit Dauer-S+ trotzdem einen SH auswerten können.
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iSprung
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Re: Minus-8-Regel bei S-Dauerschleim

Beitrag von iSprung »

Die Binnendifferenzierung ist da überhaupt nicht indiziert, da die Fragestellerin problemlos Schleimumschwünge auswerten kann.
Ansonsten gilt alles, was Anrirahtak schon gesagt hat, die unfruchtbare Zeit am Zyklusanfang ist immer in doppelter Kontrolle mit dem Zervixschleim einzugrenzen. Wenn der Schleim bei f oder mehr landet, ist halt Sense...
_Mirjam_
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Re: Minus-8-Regel bei S-Dauerschleim

Beitrag von _Mirjam_ »

Salopp gesagt kenne ich das Problem auch und weiß wirklich wirklich, wie sehr das nerven kann. :think: Meine Eisprünge erfolgen meistens relativ später und meine Hochlagen variieren zwischen 10 und 15 Tagen. Ist eine kurze Hochlage dabei, bzw. war meine ehM ohnehin erst an ZT 29, sinkt die Akzeptanz für NFP bei mir deutlich. Zumal ich eigentlich auch fast jeden Zyklus unmittelbar nach der Periode mindestens S finde... Aber ich hatte auch schon frühere ehM, sodass ich zum Zyklusbeginn niemals mit gutem Gewissen ausschließen könnte, dass es nicht dieses Mal erneut soweit ist. Da ich absolut sicher verhüten möchte, käme es bei mir deshalb nicht in Frage, regelwidrig länger freizugeben als es der Schleim erlaubt. Damit möchte ich sagen, dass nur weil man prinzipiell zu späten Eisprüngen neigt, das nicht jedes Mal der Fall sein muss. Kommt die ehM einmal früher, hat man's in dem Fall schlichtweg vergeigt...
Inwiefern man die Regeln für sich persönlich ausdehnt, obliegt natürlich jeder Frau, bzw. eigentlich jedem Paar! selbst. Wenn eine Schwangerschaft zwar nicht geplant, im Falle des Falles aber erwünscht wäre, kann man das meiner Meinung nach auch lockerer sehen. Möchte man aber mit höchster Verhütungssicherheit arbeiten, kann man leider bei Sensiplan nicht darauf pochen, mit späten Eisprüngen auch zwangsweise länger am Zyklusanfang frei zu haben.
Verhütend im 100. Zyklus unterwegs :thumbup:

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JuliaAurelie
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Re: Minus-8-Regel bei S-Dauerschleim

Beitrag von JuliaAurelie »

Danke euch schon mal für die Antworten. Ich werde mit meinem Partner darüber sprechen und vielleicht finden wir eine Lösung (bspw. CI während der betreffenden Tage).

Die Binnendifferenzierung hatte ich auch im Kopf. "Blöderweise" habe ich ja tatsächlich Tage, an denen schlechter oder kein Schleim vorhanden ist.
Erstmal:was meinst du mit subjektivem Schleimhöhepunkt? Der SH laut sensiplan ist der letzte Tag besten Schleims bevor drei Tage mit schlechterer ZS-Qualität folgen. Der SH sollte in zeitlichen Zusammenhang mit der ehM liegen. Daran lässt sich eigentlich subjektiv nichts anders interpretieren.
Subjektiver Schleimhöhepunkt ist etwas falsch ausgedrückt. Für mich deutet den ganzen Tag über ein feuchtes Gefühl haben, permanenter weißlicher Schleimfluss, "fruchtbarer" Geruch :D und sehr viel Schleim deutlicher Fruchtbarkeit an als den ganzen Tag ein trockenes Gefühl und abends ein Mini-Fitzelchen glasiges Etwas. Nach den Regeln ist erstes natürlich S und zweiteres S+ - so trage ich es ein. Ich weiß auch, dass die Menge an Zervixschleim nichts mit dem Schleimhöhepunkt zu tun hat. Trotzdem stehen sich meine Körperwahrnehmung und die NFP-Regeln manchmal etwas im Weg. Nehmen wir mal den aktuellen Zyklus. Da war mein subjektiver Schleimhöhepunkt an ZT 15. Der Schleim, der danach kam, war einfach anders. Ich habe nach der Mens oft S+, würde das aber nicht als fruchtbaren Schleim bezeichnen. Im Gegenteil. Es juckt, ist gelblich-klumpig-trüb und halt etwas glasig.
_Mirjam_
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Re: Minus-8-Regel bei S-Dauerschleim

Beitrag von _Mirjam_ »

JuliaAurelie hat geschrieben: Die Binnendifferenzierung hatte ich auch im Kopf. "Blöderweise" habe ich ja tatsächlich Tage, an denen schlechter oder kein Schleim vorhanden ist.
Aber dafür wird nicht die Binnendifferenzierung verwendet. Du kannst bei den Eigenschaften auch nichts gesehen/nichts gefühlt bzw. empfunden eintragen oder eben die Eigenschaften, die du ansonsten vorgefunden hast. Da die Eizellenreifung wellenförmig verläuft, kann es durchaus sein, dass du mehrmals im Zyklus eine Verbesserung des Schleims feststellst.
JuliaAurelie hat geschrieben:Für mich deutet den ganzen Tag über ein feuchtes Gefühl haben, permanenter weißlicher Schleimfluss, "fruchtbarer" Geruch :D und sehr viel Schleim deutlicher Fruchtbarkeit an als den ganzen Tag ein trockenes Gefühl und abends ein Mini-Fitzelchen glasiges Etwas. Nach den Regeln ist erstes natürlich S und zweiteres S+ - so trage ich es ein. Ich weiß auch, dass die Menge an Zervixschleim nichts mit dem Schleimhöhepunkt zu tun hat. Trotzdem stehen sich meine Körperwahrnehmung und die NFP-Regeln manchmal etwas im Weg. Nehmen wir mal den aktuellen Zyklus. Da war mein subjektiver Schleimhöhepunkt an ZT 15. Der Schleim, der danach kam, war einfach anders.
Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass man auch innerhalb einer Kategorie bei sich unterschiedliche Eigenschaften des Schleims wahrnehmen kann. ;) Das hat aber nichts mit der Binnendifferenzierung oder damit zu tun, dass deine individuellen Fruchtbarkeitszeichen sich nicht nach Sensiplan auswerten lassen. Die Kategorien bei Sensiplan sind dementsprechend gewählt, dass sie die Hormonumschwünge im weiblichen Körper berücksichtigen. Es ist durchaus möglich, dass zu Beginn des Umschwungs sich dein Schleim zwar subjektiv verschlechtert hat, damit aber trotzdem noch in der besseren Kategorie bleibt. Da ist dann trotzdem diese Kategorie zu werten, weil es der Sicherheit von Sensiplan dient. Es geht beim Schleim nicht nur darum, einzugrenzen, wann der Eisprung stattfindet sondern v.a. darum, sicher sagen zu können, wann er vorüber ist. Da der Eisprung auch bis zu einem Tag nach dem Schleimhöhepunkt erfolgen kann, wird das in den Regeln abgedeckt.
Verhütend im 100. Zyklus unterwegs :thumbup:

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iSprung
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Re: Minus-8-Regel bei S-Dauerschleim

Beitrag von iSprung »

Mulan hat geschrieben:
JuliaAurelie hat geschrieben: Die Binnendifferenzierung hatte ich auch im Kopf. "Blöderweise" habe ich ja tatsächlich Tage, an denen schlechter oder kein Schleim vorhanden ist.
Aber dafür wird nicht die Binnendifferenzierung verwendet. Du kannst bei den Eigenschaften auch nichts gesehen/nichts gefühlt bzw. empfunden eintragen oder eben die Eigenschaften, die du ansonsten vorgefunden hast. Da die Eizellenreifung wellenförmig verläuft, kann es durchaus sein, dass du mehrmals im Zyklus eine Verbesserung des Schleims feststellst.
Ich verstehe hier auch generell - auswertungsbezogen - das Problem nicht. Es scheint bei Dir in den seltensten Fällen so zu sein, dass die Auswertung des Zervixschleims den Beginn der unfruchtbaren Zeit nach hinten verschiebt. Bisher wurde die Auswertung mit Ausnahme eines einzigen Zyklus, wenn ich richtig geguckt habe, immer durch die Temperatur "fertig" gemacht und nicht durch den Zervixschleim. Insofern kann es Dir hinsichtlich Deiner unfruchtbaren Zeit am Zyklusende effektiv egal sein, wo die Regeln nun Deinen Schleimhöhepunkt ansiedeln... Am Ergebnis der Auswertung würde es nichts ändern. Ansonsten gilt eben auch das, was Mulan geschrieben hat: Die Zuweisung bestimmter Eigenschaften/Empfindungen zu den Schleimkategorien ist ja bewusst so gewählt und dient nun einmal dazu, Dich so gut als möglich abzusichern. Du kannst das natürlich ignorieren, dann aber potentiell auf Kosten der Verhütungssicherheit, sofern der Zervixschleim mal doch nicht schneller als die Temperatur ausgewertet ist. Das gilt ebenso am Zyklusanfang.
Mulan hat geschrieben:Da der Eisprung auch bis zu einem Tag nach dem Schleimhöhepunkt erfolgen kann, wird das in den Regeln abgedeckt.
In nfp heute steht, dass die Ovulation bis zu drei, nach einer einzelnen Studie sogar bis zu vier Tage nach dem Schleimhöhepunkt stattfinden könne. Woher hast Du Deine Aussage? Hast Du SH und ehM verwechselt?
JuliaAurelie
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Re: Minus-8-Regel bei S-Dauerschleim

Beitrag von JuliaAurelie »

Mein Problem bzw. meine Frage haben nichts mit der Zeit nach der Auswertung zu tun ;) Ich weiß auch, dass ich die BD nicht anwenden darf. Mein Gedanke, diese anzuwenden, bezog sich auf die ersten Zyklen als ich noch total unsicher war und mein Schleimmuster durch Absetzen der Pille anders war.
Ich würde auch nie die Sensiplan-Regeln bei der Auswertung verletzen :wtf: Sieht man ja an den bisher ausgewerteten Zyklen. Diese Regeln werde ich sicherlich nicht ignorieren. Keine Ahnung, wo ihr das jetzt rausgelesen habt ...
Trotzdem überschneiden sich die Schleimregeln und mein persönliches Empfinden nicht immer. Was mich nicht stört. Das System Sensiplan muss für möglichst viele Frauen gleichermaßen funktionieren und ist auf absolute Sicherheit ausgelegt. Wenn ich schwanger werden wollen würde, hätte ich an den nach meinem Empfinden fruchtbarsten Tagen Sex. Da ich verhüten möchte, werte ich nach den sicheren Verhütungsregeln aus.
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