Frage zur Korrektheit "meiner Auswertung"

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nuun
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Registriert: Sonntag 12. Februar 2017, 15:57

Frage zur Korrektheit "meiner Auswertung"

Beitrag von nuun »

Hallo,

vorab: ich mache mich gerade Vertraut mit nfp als Verhütungsmethode und möchte euch fragen, ob mein Vorgehen/meine Annahmen so korrekt sind, oder ob ich evtl. etwas falsch verstanden habe.

* Ich habe einen ziemlich regelmäßigen Zyklus von ca. 29-32 Tagen
* Meine Regel dauert immer 7 Tage

1) Frage: Fahre ich sicher, wenn ich nach dem 3. Tag (oder sollte es ab dem 4. Tag sein?) des Temperaturanstiegs ugv habe und ausschließen kann, dass der Anstieg krankheitsbedingt ist?

2) Ist für die Bestimmung des Eisprungs die Zervixschleimbewertung unbedingt erforderlich? Ich bin mir (noch) sehr unsicher, was die korrekte Beschreibung angeht.

VG
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Anirahtak
Beiträge: 1216
Registriert: Sonntag 16. März 2014, 22:07

Re: Frage zur Korrektheit "meiner Auswertung"

Beitrag von Anirahtak »

Hallo nuun und "willkommen bei nfp" :)
Mit welchen Ressourcen machst du dich denn momentan mit NFP vertraut? Liest du das Buch "Natürlich und sicher" oder nutzt du den Wissensteil der Seite hier?
Dann sollten sich eigentlich deine Fragen schon beantworten.

NFP bzw. genauer gesagt Sensiplan, wie es die Anwenderinnen hier auf der Seite lernen und nutzen ist eine symptothermale Methode, d.h. es wird zusätzlich zur Temperatur noch ein zweites Symptom zur Bestimmung der fruchtbaren Tage herangezogen, das ist entweder der Zervixschleim oder der Muttermund. Nur die kombinierte Beobachtung und Auswertung dieser Symptome macht die Methode so sicher (PI 0,4). Damit wird auch nicht der genaue Zeitpunkt des Eisprungs bestimmt, sondern das Zeitfenster, in dem er stattgefunden hat und in dem man potentiell schwanger werden könnte. Lässt du ein Symptom (also z.B. den ZS weg) wird die Methode deutlich unsicherer und zum verhüten ungeeignet. Die Beobachtung des ZS ist aber keine große Wissenschaft und hier auf der Seite oder im angesprochenen Buch sehr gut erklärt.

Zu deiner ersten Frage muss ich dann ja eigentlich nichts mehr schreiben, weil du nur auf die Temperatur eingehst und die dir allein wie gesagt nicht genug Aufschluss gibt. Trotzdem zur Klärung:
nuun hat geschrieben: wenn ich nach dem 3. Tag (oder sollte es ab dem 4. Tag sein?)
Genau wäre es ab dem Abend des 3. Wertes.
Zudem müsstest du für den gesamten Anstieg sämtliche STF ausschließen können, nicht nur Krankheit.
Und dann das wichtigste: der ZS muss auch fertig ausgewertet sein, dass heißt du musst mindestens am 3. Tag mit schlechterer Schleimqualität sein, nachdem du vorher guten oder sehr guten Schleim beobachtet hast.

Hast du schon eine Kurve angelegt, die du ausgewertet hast? Dann kannst du sie hier gerne zeigen, falls du jemand Erfahreneres drüber schauen lassen möchtest.
Ansonsten: lies dich gut ein und ruhig merhmals...am Anfang dauert es etwas, bis man alle Infos intus und verstanden hat.
Kurvt verhüterisch in Zyklus Bild
Klammerregeln Kurve freischalten
nuun
Beiträge: 4
Registriert: Sonntag 12. Februar 2017, 15:57

Re: Frage zur Korrektheit "meiner Auswertung"

Beitrag von nuun »

Vielen Dank für die Antwort.

Ich habe mich bisher nur auf der Wissensseite von myNFP schlau gemacht, möchte mir aber auch das Buch "Natürlich & Sicher - Das Praxisbuch" bestellen.
Würdet ihr das Arbeitsheft zum Buch auch empfehlen?
Hast du schon eine Kurve angelegt, die du ausgewertet hast?
Nein, bisher noch nicht. Ich warte auf meinen ersten Zyklustag, damit ich loslegen kann. :)
lies dich gut ein und ruhig merhmals...am Anfang dauert es etwas, bis man alle Infos intus und verstanden hat.
Danke! Das werde ich auf jeden Fall machen ... Kannst du eine Seite empfehlen, die den ZS (vielleicht mit Bildern) beschreibt?

Noch eine Frage:
Kann ich auf das Messen der Temperatur während der Periode verzichten und mit dem ersten "reinen" Tag nach der Periode anfangen? Ich würde dann anfangen zu messen um die Hochlage (Zeitfenster der fruchtbaren Tage) zu identifizieren. Wenn ich die fruchtbaren Tage unter Berücksichtigung des ZS (wenn ich es dann einmal verstanden habe wie dieser zu deuten ist) festgestellt habe, höre ich wieder auf zu messen (wofür auch weitermessen, da ich doch eh unfruchtbar bin :think: ) und fange dann erst wieder mit dem Ende der nächsten Periode an zu messen.

Da ich gerade erst Anfange habe ich vor am Anfang (die ersten paar Zyklen) durchgehend zu messen um Erfahrung zu sammeln, aber kann ich später wie oben beschrieben das Messen der Temperatur auf diese Zeiträume beschränken? Oder spricht da irgendwas dagegen?

Vielen Dank schon mal im Vorfeld! :flower:
iSprung
Beiträge: 3428
Registriert: Mittwoch 20. August 2014, 18:03

Re: Frage zur Korrektheit "meiner Auswertung"

Beitrag von iSprung »

nuun hat geschrieben:Kannst du eine Seite empfehlen, die den ZS (vielleicht mit Bildern) beschreibt?
Es gibt hier - https://www.mynfp.de/zervixschleim-beobachten#q4" target="blank - und im Praxisbuch, sofern ich mich richtig erinnere, eine Übersicht verschiedener Beispielbilder, die mEn aber nicht wirklich hilfreich ist. Zervixschleim schaut individuell absolut verschieden aus und so ziemlich alle möglichen Eigenschaften, die in der Schleimtabelle gelistet sind, können gleichzeitig zusammen auftreten - daraus ergibt sich eine solche Menge möglicher Erscheinungsbilder, dass man gar keine sinnvolle Bilder-Bibliothek erstellen kann. Vielleicht hilft es Dir aber fürs Erste.
nuun hat geschrieben:Kann ich auf das Messen der Temperatur während der Periode verzichten und mit dem ersten "reinen" Tag nach der Periode anfangen? Ich würde dann anfangen zu messen um die Hochlage (Zeitfenster der fruchtbaren Tage) zu identifizieren. Wenn ich die fruchtbaren Tage unter Berücksichtigung des ZS (wenn ich es dann einmal verstanden habe wie dieser zu deuten ist) festgestellt habe, höre ich wieder auf zu messen (wofür auch weitermessen, da ich doch eh unfruchtbar bin :think: ) und fange dann erst wieder mit dem Ende der nächsten Periode an zu messen.
Die Hochlage ist nicht das Zeitfenster der fruchtbaren Tage. Das fruchtbare Fenster wird bei symptothermalen Methoden auch immer nur retrospektiv und nicht in Echtzeit bestimmt. Gerade am Anfang ist es meiner Meinung nach aber sehr empfehlenswert, einige Zyklen konsequent durchzumessen, damit man überhaupt einmal einen Eindruck davon bekommt, wie vollständige Messkurven bei einem selbst ausschauen, was typisch ist und was nicht. Löchrige Kurven kannst Du immer noch dann zu führen beginnen, wenn Du absolut gefestigt bist in der Interpretation Deiner Zyklusbeobachtungen. Das braucht aber seine Zeit und vor allem viel Erfahrung. Ich sehe hier immer mal wieder Kataloge von Zyklusblättern, in denen Frauen bereits nach drei, vier Zyklen mit der lückenhaften Beobachtung anfangen. Klar ist die Lernkurve für jede Frau unterschiedlich, aber gemessen an dem, was ich hier im Forum und auch in den angesprochenen Katalogen so sehe, lege ich es pauschal einfach niemandem nahe, so früh mit dem "sparsamen" Führen der Kurve zu beginnen. Mit dem Messen erst nach der Periode zu beginnen sollte kein Problem sein, wenn Deine Zyklen hinreichend lang sind.

ETA: Ob Dir das Arbeitsheft einen großen Nutzen bringt, hängt sicherlich auch davon ab, wie klar Dir die Regeln durch das alleinige Lesen des Praxisbuches oder des Wissensteils hier werden. Ich denke, dass das individuell verschieden sein wird. Ich hatte das Arbeitsheft nicht und habe es auch nie vermisst, habe von anderen hier aber auch Gutes dazu gelesen. Vielleicht kann ja noch jemand etwas dazu schreiben, der selbst damit gelernt hat!
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