Chlormadinon zur Abschwächung der Mens

Rund um die Blutung
Antworten
lavi
Beiträge: 9
Registriert: Donnerstag 20. Oktober 2016, 23:07

Chlormadinon zur Abschwächung der Mens

Beitrag von lavi »

Hallo,
hat jemand von euch schon einmal Chlormadinon wegen eines GH-Mangels genommen?
Kurz zur Vorgeschichte: Ich habe schon immer eine wahnsinnig starke Periode, sodass mich auf diesem Gebiet eigentlich nicht mehr viel schocken kann, aber letztes Mal wollte das Blut überhaupt nicht mehr aufhören zu laufen (im wahrsten Sinn des Wortes). Ich musste mir dann die großen Inkontinenzeinlagen kaufen, sonst hätte ich das Badezimmer überhaupt nicht mehr verlassen können. Natürlich war mein Kreislauf im Keller und ich habe fast eine Woche gebraucht, um mich davon zu erholen. Deshalb war ich nun doch bei der FÄ und habe ihr davon berichtet. Ich mache seit fast 2 Jahren NFP und mir ist auch schon vor längerer Zeit aufgefallen, dass mein Zyklus nicht ganz optimal ist:
- Mein ES kommt regelmäßig, die 1. höhere Messung ist immer an ZT 17 oder 18.
- Danach folgen aber meistens nur 9-11 Tage HL, wobei ich immer schon 2 Tage vor der Periode Schmierblutungen bekomme. "Richtige" HL-Tage habe ich also meist nur 9.
- ich habe generell leider eine sehr unreine Haut (schon seit der Pubertät), in der 2. Zyklushälfte und während der Periode wird es immer schlimmer und entwickelt sich zur Akne.
- ich habe sehr starken Haarwuchs (allerdings überall, also auch auf dem Kopf ;))
Nachde organisch zum Glück alles in bester Ordnung ist, meinte meine FÄ, dass die Ursache hormonell bedingt sein muss.
Sie sagte, man müsse versuchen, meine Periode abzuschwächen, weil ich einfach zu viel Blut verliere. Insgesamt habe ich einen Mangel an GH. Deshalb soll ich jetzt an ZT 10-12 Chlormadinon nehmen. Sie hat gemeint, sie wisse allerdings nicht, wie sich das auf die Kurve auswirke, aber es wäre momentan die einzige Möglichkeit, auf meine Periode Einfluss zu nehmen. Mönchspeffer habe ich dieses Jahr schon 8 Monate lang genommen, hat nicht geholfen.
Hat das jemand von euch schon mal genommen? Was ist mit der Kurve passiert? Und hat es sich wirklich auf die Stärke der Periode ausgewirkt?
Margareta
Beiträge: 49
Registriert: Samstag 19. August 2017, 18:03

Re: Chlormadinon zur Abschwächung der Mens

Beitrag von Margareta »

Hallo lavi,

zu Chlormadinon kann ich dir nichts sagen, ich persönlich bin chemisch-synthetischen Hormonen gegenüber generell "skeptisch" (bis extrem abgeneigt ;) ) eingestellt.

Interessant finde ich, dass deine Gyn die starke Mensblutung hormonell behandeln will. Denn woher weiß sie, ob es nicht eine andere Ursache gibt?

Ich habe selbst seit Jahren mit einer sehr starken Mensblutung zu tun (läuft dünnflüssig wie Wasser), bei mir liegt es an einer Blutgerinnungsstörung mit erhöhter Blutungsneigung (Koagulopathie), es ist eine in meinem Fall erworbene (also nicht angeborene) Gerinnungsstörung, die Ursache bis heute unbekannt (erstmals 2009 diagnostiziert worden, zuletzt auch in Uniklinik - Ursache kann nicht gefunden werden).

Kenne daher auch die Beschwerden, die wir wohl beide infolge der Hypermenorrhoe haben (Schwäche, Eisenmangel(anämie), an den ersten Tagen das Haus nicht verlassen können, nachts alles vollgeblutet ...).

Vielleicht solltest du dich auch mal auf eine Blutgerinnungsstörung untersuchen lassen? Ein erster Anhaltspunkt kann im Blutbild der Quick- bzw. INR-Wert sein.

Organisch ist bei mir übrigens auch alles ok, daran liegt es also auch bei mir nicht.

Viele Grüße
Margareta
lavi
Beiträge: 9
Registriert: Donnerstag 20. Oktober 2016, 23:07

Re: Chlormadinon zur Abschwächung der Mens

Beitrag von lavi »

Hallo Margareta,

auf diese Idee bin ich bisher noch nicht gekommen. Allerdings wurde ich letztes Jahr operiert (nichts Gynäkologisches), und ich erinnere mich, dass vor der OP auf jeden Fall der Quick-Wert bestimmt wurde. Der war unauffällig.
Ich habe ja wirklich schon immer eine sehr starke Periode, seit sie eingesetzt hat, deshalb bin ich (und die FÄ wohl auch) einfach davon ausgegangen, dass es prinzipiell etwas Hormonelles sein muss. Insofern bin ich an die starken Blutungen gewöhnt und normalerweise komme ich auch halbwegs damit zurecht. Nur letzten Monat ging es wirklich überhaupt nicht mehr.
Die Idee, Hormone zu nehmen, ist mehr auch recht unsympathisch, allerdings kann es so auch nicht weitergehen, da ich natürlich nicht jeden Monat wegen meiner Periode tagelang nicht zur Arbeit gehen kann.
Ich warte jetzt mal ab, was bei der nächsten Blutung, die heute oder morgen kommen dürfte, passiert, aber wenn es wieder so schlimm wird, dann werde ich die Hormone wohl nehmen.
Margareta
Beiträge: 49
Registriert: Samstag 19. August 2017, 18:03

Re: Chlormadinon zur Abschwächung der Mens

Beitrag von Margareta »

Und eine angeborene Blutgerinnungsstörung kann auch sicher ausgeschlossen werden?

Mir ist nicht klar, inwiefern Hormone eine Hypermenorrhoe verursachen?
https://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_ ... e_416.html" target="blank

Was das Arbeiten angeht - doch, ich bin der Meinung genau das muss längst möglich sein: dass Frauen sich eine Auszeit nehmen können/dürfen, wenn sie menstruieren und es ihnen dabei schlecht geht bzw. sie physische Einschränkungen haben. Man muss sie dabei keineswegs pathologisieren, sondern einfach den natürlichen Vorgängen Raum geben.

Für mich kommt es absolut nicht in Frage, irgendwelche rein symptomatischen Mittel zu nehmen, die zumeist negative Nebenwirkungen und/oder Spätfolgen haben, "nur", um erwerbstätig sein zu können bzw. zu sollen. - Frauen menstruieren, sie können nichts dafür, sie haben es sich nicht so ausgesucht und leiden häufig über Jahre und Jahrzehnte unter Beschwerden wie PMS und/oder Menstruationsbeschwerden (nicht nur starken Schmerzen ...) sowie eben bspw. auch sehr starken Blutungen, die ans Haus binden. Das hat eine Gesellschaft zu berücksichtigen, "zuzulassen", statt Frauen für die Wirtschaft maximal verfügbar, verwertbar zu machen und auf diese Weise zu beschädigen - physisch, indem sie mit eben bspw. den Nebenwirkungen diverser rein symptomatischer "Behandlungen" - mit chemisch-synthetischen Medikamenten - zu tun haben.

Ich wünsche mir, dass - weitgehend bzw. wo/wann immer möglich - Ursachenbehebung erfolgt, möglich wird, entsprechend beforscht wird, was hierfür wie getan werden kann, worin die Ursachen liegen.
Wo die Ursache nicht behoben werden kann, sollte es die Möglichkeit zu Ruhe, Auszeit, Schonung, Regeneration geben. Nur so ist die Gesundheit und Vitalität langfristig erhaltbar, auch das Wohlbefinden - und damit auch die Leistungsfähigkeit.

Viele Grüße
Margareta
Antworten