Extrem starke Blutungen in der Pubertät

Rund um die Blutung
Leesti
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Extrem starke Blutungen in der Pubertät

Beitrag von Leesti »

Hallo ihr,

ach, ich hab lange nicht mehr im Forum geschrieben. Aber jetzt brauche ich mal etwas Austausch. Es geht allerdings gar nicht um mich. Es geht um meine Tochter. Sie ist jetzt gerade 15 geworden und hat seit etwas mehr als 2 Jahren ihre Tage. Schon zu Beginn war es eine sehr heftige und lange Blutung. Sie konnte nicht mehr in die Schule gehen, weil die dicksten Binden nicht hielten. Ich hab ihr dann Periodenhöschen von Ooia gekauft, da gibt es richtig dicke, die eine Menge von bis zu 6 normale Tampons auffangen und damit konnte sie dann zumindest immer ein paar Stunden schaffen.

Aber in der Schule wollte sie sie nicht wechseln, was ich sehr gut verstehen kann. Wir haben dann Mönchspfeffer versucht, aber auch nach 3-4 Monaten war keine Besserung. Im Sommer vor 2 Jahren war es dann so schlimm, dass sie fast 8 Wochen durchgeblutet hat. Ich hab damals echt zu spät reagiert und erst nach Wochen einen Frauenarzttermin gemacht. Meine Frauenärztin war einfach ätzend (ich hab sie dann auch gewechselt) und wir haben beim zweiten „Versuch“ eine gute FÄ gefunden. Die hat I. dann die Pille verschrieben. Das hat nicht auf Anhieb funktioniert und ihre Schleimhaut war einfach so hoch aufgebaut (mit Bauchdecken-US wurden knapp 2cm gemessen – nach der Wochenlangen Blutung). Sie hat dann Duphaston bekommen und danach war es besser und die Pille wirkte. Sie hat dann 6 Monate die Pille durchgenommen (mot win oder zwei Pausen insgesamt und einer kleinen Durchbruchsblutung) und dann haben wir sie abgesetzt.

Danach hatte sie eine normale Blutung und dann 6 Monate gar keine. Im November letzten Jahres dann eine normale Blutung und ein paar Monate lang normale und regelmäßige Zyklen. Wir waren so glücklich! Im März dann plötzlich wieder so eine starke und lange Blutung. Die FÄ hat dann wieder die Pille verschrieben, die I. dann wieder ab Mitte April genommen hat. Da hatte sie wieder so eine krasse lange Blutung (hörte erstmal nicht auf). Die FÄ hat dann nach 12 Tagen etwa nochmal Duphaston verschrieben und nach ca. 5 Tagen ebbte die Blutung ab. Wir waren optimistisch. (Die Pille sollte sie aber trotzdem die ganze Zeit durchnehmen). Aber nach 9 Tagen (sie hatte sogar an dem Tag noch eine Duphaston, weil sie einmal eine vergessen hatte) kam wieder eine Blutung. Nicht so stark, aber die lässt jetzt seit 11 Tagen nicht nach. Wird langsam immer stärker, aber es ist noch auszuhalten, sagt meine Tochter.

Die FÄ meinte telefonisch, wir warten mal noch ne Woche. Aber untersucht wurde I. ja schon seit 1,5 Jahren nicht mehr. Also auch kein US.

Gestern waren wir dann bei einer anderen FÄ. Ich hatte so gehofft, dass sie mal sagt, dass es doch gut wäre, I. mal zu untersuchen mit einem richtigen US. Das wollte ich natürlich bei I. eigentlich vermeiden, weil sie noch gar kein Sexleben hat (also zumindest keines mit Partner) und auch Probleme hat Tampons einzuführen. Aber könnten ihre Blutungen nicht auch an Zysten, Myomen oder so liegen? Also einer nicht nur hormonellen Ursache? Ich würde so was gerne ausschließen.

Die neue FÄ meinte, das wäre alles falsch mit der Pille und vor allem Pille und Duphaston gleichzeitig, wäre mal total verrückt gewesen. Sie hätte pflanzlich probiert. Nannte Hirtentäschelkraut, weil Agnus Castus ja nicht funktioniert hätte. Die neue FÄ war meiner Tochter total unsympatisch, sie will da nicht wieder hin und ich hab mich halt auch überhaupt nicht ernst genommen gefühlt.

Eine Nachbarin meiner Mutter ist auch Gynäkologin gewesen und die meinte auch, man soll da nicht so ein Problem draus machen. Das wäre halt so und würde irgendwann auch anders. Ich weiß nicht, aber mit dieser Haltung fühle ich mich (noch) nicht zufrieden. Ich hab das Gefühl, dass das Problem verkannt wird. Ich meine, klar ist die Angabe „extrem starke Blutung“ auch echt subjektiv, aber ich weiß einfach, dass sie regelmäßig mit den dicksten Binden (und nachts Inkontinenzwindeln) übergelaufen ist. Das kann doch nicht „normal“ sein.

Meine Mutter meinte heute, ich würde das Problem halt bei I. schlimmer machen mit meiner emotionalen Reaktion und Haltung. Ich weiß nicht. Ich muss doch abwägen zwischen: ich nehme das ernst und reagiere (wer weiß? Vielleicht gibt es eine körperliche Ursache, die man lösen kann?) und meiner Tochter Mut zu machen und Optimismus zu verbreiten.

Ich fühle mich so alleine mit der Situation. Meine Tochter tut mir so leid und ich muss doch reagieren, um sie zu schützen, oder? Sie nimmt wieder ein Eisenpräparat (sie hatte nach der langen Blutung auch eine Eisenmangelanämie) und die Ärzte sagen alle, mehr kann man nicht machen (Pille und Eisen nehmen). Unsere gemeinsame FÄ hat gesagt, wenn sie Mittwoch immer noch blutet, sollen wir uns wieder melden. Dann wären es 2 Wochen.

Es ist für mich auch schwierig mit der FÄ über meine Sorgen zu sprechen, wenn I. dabei ist. Natürlich will ich ihr nicht noch mehr Angst machen. Aber es ist doch wohl normal, dass ich Ängste und Sorgen und Fragen habe. Oder?

Hat hier vielleicht jemand Erfahrung mit übermäßigen Blutungen in der Pubertät? Ich würde mich über einen Austausch sehr freuen. Wir sind in der Nähe von Köln. Vielleicht kennt hier ja auch jemand eine gute FÄ, die sich damit auskennt. Unsere FÄ ist leider auch in einem MVZ und nur 2 Tage die Woche da. Das ist halt auch total ätzend. Einer der Tage ist auch noch der Mittwoch. D.h. eigentlich sind es dann nur 1,5 Tage.

Ich würde mich über Austausch freuen. Jedweder Art. Vielleicht habt ihr ja noch Ideen und auch Erfahrungen.

Danke und viele Grüße

Leesti
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Sabanja
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Re: Extrem starke Blutungen in der Pubertät

Beitrag von Sabanja »

Hey, das klingt wirklich sehr anstrengend und belastend..

Könnte es sein, dass deine Tochter vielleicht Endometriose hat? Das kann man auf einem Ultraschall nicht wirklich sehen..

Ich hatte als Teenager auch sehr schlimme und unregelmäßige Blutungen, hab mich beim Lesen wiedererkannt.. Es wurde besser, als ich so 18/19 Jahre alt war, schlagartig.

Hormone nehmen find ich persönlich und in dem Alter eher weniger toll, das ist aber echt Geschmackssache..

Hab leider sonst keine Tipps, ich hab es als Teenie auch einfach nur ertragen und hingenommen.. Es wurde zum Glück besser. Ich hoffe das für deine Tochter auch.
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Evi_98
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Re: Extrem starke Blutungen in der Pubertät

Beitrag von Evi_98 »

Hallo Leesti,

das klingt wirklich unheimlich anstrengend und auch belastend für euch beide. Du hast Recht, eine so starke Blutung und dann noch so lange ist nicht "normal" - mögliche Ursachen sind allerdings vielfältig. Es kann sein, dass das Hormonleben deiner Tochter noch so sehr drunter und drüber geht und es nach der Pubertät besser wird.

Eine Möglichkeit, die noch nicht genannt wurde: Wurde mal ihre Blutgerinnung untersucht? Falls sie eine gestörte Blutgerinnung hat, könnte das auch zu langen, starken Blutungen führen.

Ein vaginaler Ultraschall wäre sicher eine gute Idee. Natürlich müsste man da mit deiner Tochter in Ruhe darüber sprechen, ob sie sich das vorstellen könnte, und es bräuchte eine/n einfühlsame/n Gyn.

Myome wären in dem Alter sehr ungewöhnlich. Ausnahme wäre, wenn deine Tochter afrikanischer Herkunft wäre, da kommen Myome tatsächlich öfter vor, und auch junge Frauen Anfang 20 können bereits zahlreiche Myome haben. Dennoch wäre das mit einem Ultraschall gut feststellbar.

Endometriose ist natürlich auch immer eine Möglichkeit für Zyklusstörungen...

Meine quasi jüngere Schwester (die kleine Schwester meines Partners) hatte in den letzten Jahren (jetzt ist sie 18) auch große Probleme mit ihrer Periode. Unregelmäßige Zyklen, und wenn eine Blutung da war, war sie sehr stark, v.a. für sie, da sie immer schon sehr klein und zierlich war. Ergebnis: Eisenmangelanämie, regelmäßiges Umkippen in der Schule. Mittlerweile nimmt sie nach einiger Überlegung die Pille, in erster Linie zur Verhütung, und fühlt sich bisher damit wohl.

Man muss halt schauen, wie man deiner Tochter durch diese Zeit helfen kann. Ich stimme dir zu, es ist wichtig, sie nochmal gründlich zu untersuchen, um herauszufinden, ob es eine Ursache gibt, die man beheben kann (Blutgerinnungsstörung, strukturelle Auffälligkeiten der Gebärmutter, usw.). Aber ich will ehrlich sein: Die Wahrscheinlichkeit, dass man nichts Konkretes findet, ist recht hoch. Und auch bei Endometriose sind die Behandlungsmöglichkeiten ja leider begrenzt. Die Pille kann eine Möglichkeit zur Symptomkontrolle sein, wobei natürlich unklar ist, was passiert, wenn man sie absetzt. Ansonsten - Eisen supplementieren, viel (!) trinken, versuchen, den Alltag so gut wie möglich an ihre Blutungsphasen anzupassen, falls sie körperlich darunter leidet.

Falls nichts gefunden wird, das man behandeln kann, würde ich die Entscheidung zur Pille deiner Tochter überlassen, natürlich mit Beratung einer guten Gyn-Praxis (tut mir leid, dass ihr da so negative Erfahrungen gemacht habt - nach einer Praxis, wo sich deine Tochter wohlfühlt, würde ich auf jeden Fall noch suchen). Je nachdem, wie belastet sie durch die Situation ist, kann es evtl. weniger schädlich sein, dass sie eben einige Jahre lang die Pille nimmt, die Schule in Ruhe beendet und es dann Anfang 20 mit neuer Kraft noch einmal versucht, als dass sie sich durchquält. Das kommt aber eben darauf an, wie stark sie darunter leidet und was sie sich selbst wünscht.
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Leesti
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Re: Extrem starke Blutungen in der Pubertät

Beitrag von Leesti »

Ich danke euch für die Antworten! :flower: Es tut gut einfach mal drüber zu sprechen. Danke schön!

Sabanja, Endometriose hast du aber nicht? Hattest du Schmerzen? Meistens ist eine Endometriose ja mit starken Schmerzen verbunden, oder? Das hat I. zum Glück nicht. Nur so ein bisschen Ziehen, wo eine Wärmflasche meistens hilft.

Zur Gerinnung haben wir morgen einen Termin in einer Spezialpraxis für Gerinnungsstörungen. Der Kinderarzt hat aber ein paar Faktoren schon mal mit bestimmen lassen beim Blutbild vor 1,5 Jahren. Da war alles unauffällig und I. blutet sonst auch nicht übermäßig.
Bin gespannt, was das morgen ergibt. Glaube aber ehrlich gesagt nicht, dass da was rauskommt.

Unsere FÄ ist eigentlich sehr einfühlsam und lieb (nur halt leider nicht gut erreichbar, weil nur 1,5 Tage pro Woche da). Aber die hat halt auch nichts mehr gesagt, was man vielleicht noch untersuchen könnte. Also Endometriose hat sie noch nie erwähnt. Ist wahrscheinlich für sie auch eine Gratwanderung (wie für mich auch), so was anzusprechen, wenn I. dabei ist. Man will ihr ja auch keine Angst machen.

Ich hab am Donnerstag einen Termin bei ihr zur Spiraleinlage. Da werde ich sie noch mal befragen. Für mich wäre es irgendwie gut, wenn ich mal mit ihr über meine Fragen etc. sprechen könnte, ohne dass I. dabei ist. Mein Mann meinte jetzt, ich soll einfach mal dazu einen Termin mit ihr vereinbaren ohne I. Das mache ich dann auch mal.

I. ist halt auch schon etwas negativ eingestellt ihr gegenüber, weil sie halt keine neuen Ideen mehr hat bzw. immer sagt, das braucht Zeit. Vielleicht hat sie ja recht. Ich denke, wir entscheiden uns dafür, dass sie noch einige Zeit die Pille nimmt. Sie leidet so sehr darunter, dass sie nicht in die Schule gehen kann etc. War das bei dir denn auch so, Sabanja? Ich will ihr das gerne ersparen und vielleicht wagt sie dann wirklich, wenn sie etwas älter ist, noch mal einen Versuch. Wobei wir vielleicht ja in 1-2 Jahren ja auch schon mal einen Versuch machen würden. Die FÄ meinte, 1-2 Jahre sollte I. die Pille jetzt nehmen. Wahrscheinlich spekuliert sie aber darauf, dass I. die dann zu Verhütungszwecken eh braucht und dann einfach weiter nimmt.

Ich finde das echt nicht toll! Ich würde die Pille nicht mehr nehmen (hatte davon extreme Schlafstörungen) und auch die Hormonspirale hab ich nicht vertragen. Das hätte ich I. alles gerne noch nicht zugemutet. Aber dass sie so eingeschränkt ist, ist irgendwie noch schlimmer, finde ich.

Übrigens ist I. auch sehr dünn und die Nachbarin meiner Mutter meinte auch, dass das oft unter- oder übergewichtige Mädchen betrifft.

Danke euch auf jeden Fall!
Liebe Grüße

Leesti
Ach so ja, und Eisen nimmt sie jetzt auch wieder.
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Sabanja
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Re: Extrem starke Blutungen in der Pubertät

Beitrag von Sabanja »

Ich hatte damals auch starke Schmerzen, ja.
Endometriose hab ich nicht.. Aber Endometriose kann man auch ohne Schmerzen haben.

Ich bin immer zur Schule gegangen, ich hab nur noch schwarze Hosen angezogen und sehr viel durchgeblutet.. War einfach eine schreckliche Zeit.. Oft war auch mein Stuhl vollgeblutet, ich bin dann immer so über den Stuhl wischend aufgestanden, damit die Hose das aufwischt.. Hab auch sehr lange Pullover getragen, damit man nichts von hinten sieht. Und die ganze Zeit die Beine zusammengehalten. Wenn ich nicht sitzen musste, hab ich die ganze Zeit gestanden. Wenn wir Treppen laufen mussten, hab ich darauf geachtet, als letztes zu gehen, damit niemand hinter mir läuft. Oft habe ich das Blut auch an den Beinen runterlaufen gespürt.

Bin deswegen auch nie beim Arzt gewesen, meine Mutter hatte mir das Gefühl gegeben, dass ich da einfach durch muss, das ist bei Frauen halt so (war bei ihr auch so)..

War so froh, als die Zyklen endlich regelmäßiger wurden und die Blutung nicht mehr so stark.. Periodenunterwäsche wär wirklich super gewesen. Möchte deine Tochter schon Tampons nutzen? Das wär halt noch eine Stufe mehr.. Also man könnte Tampons und Periodenunterwäsche kombinieren. Würde sonst auch zur Menstruationstasse raten, aber ich kann mir vorstellen, dass die Hemmungen da größer sind als bei Tampons. Die hab ich so ab 16 getragen, war dann auch schon etwas besser als nur mit Binden.

Ich würde an deiner Stelle auch einen Termin bei der FÄ machen und in Ruhe mit ihr sprechen, ohne deine Tochter.
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Evi_98
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Re: Extrem starke Blutungen in der Pubertät

Beitrag von Evi_98 »

Hi Leesti,

ob das eher unter- und übergewichtige Mädchen betrifft, kann ich dir nicht sagen. Meine Schwester ist aber auch sehr dünn, weswegen wir uns vielleicht auch immer noch mehr Sorgen gemacht haben, da einfach nicht so viele Reserven da sind für so eine starke Dauerblutung.

Ich verstehe dich mit der Pille da zu 100%. Da ich sie auch nicht gut vertragen habe (depressive Verstimmung, Libidoverlust), habe ich mir große Mühe gegeben, sie über sämtliche Verhütung aufzuklären, die es unter der Sonne gibt, damit sie wirklich die Qual der Wahl hat, aber letztlich wurde es doch die Pille, und das muss man dann eben auch respektieren. Ich habe ihr erklärt, welche Nebenwirkungen auftreten können, und dann ist es letztlich auch ihre Entscheidung.

Mal schauen, was in der Gerinnungsdiagnostik herauskommt!

Ja, an Menstruationstasse dachte ich auch noch, aber wenn I. bereits bei Tampons Probleme hat, kann ich mir vorstellen, dass bei der Tasse da noch mehr Hemmungen bestehen würden. Trotzdem könnte man es ja mal vorschlagen. Ansonsten wären Tampons und Menstruationsunterwäsche vielleicht wirklich eine Kombination, die besser funktionieren könnte. Es gibt auch Stoffbinden (https://natuerlich-almo.de/menstruation ... 52f3c22ed6), die man vielleicht noch zusätzlich in Menstruationsunterwäsche hineinlegen könnte, damit noch mehr aufgesaugt wird? Falls sie mit Menstruationsprodukten, die man einführt, gar nicht zurechtkommt.

Falls sie sich wirklich für die Pille entscheidet, ist es ja keine zwangsläufige Entscheidung für immer. Aber es könnte ihr auch erst einmal eine Atempause geben. Und für welche Verhütungsmethode sie sich langfristig entscheidet, ist am Ende ja auch ihre persönliche Wahl.
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Leesti
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Re: Extrem starke Blutungen in der Pubertät

Beitrag von Leesti »

Oh Sabanja, das hört sich ja einfach nur schrecklich an! Was für eine Tortur und wie schrecklich, dass deine Mutter dich das einfach hat hinnehmen lassen. Aber damals gab es ja auch echt nicht so tolle Binden etc. Die waren bestimmt nicht so leistungsfähig wie die heutigen. Ich finde das für junge Mädchen, bei denen das Thema ja eh irgendwie schambehaftet ist (was es ja eigentlich nicht sein sollte!), ist das echt der Horror, was du erzählst.

Zum Glück hat es sich ja irgendwann geändert. Das macht mir natürlich etwas Hoffnung. Trotzdem finde ich noch 3-4 Jahre damit echt zu lang. Ich hoffe, wir finden eine Lösung und ich hoffe auch, dass wir mit der Pille (wenn wir das länger machen) nicht das Problem nur herauszögern und verlagern.

Tampons hat sie irgendwie noch nicht einführen können. Sie meinte, das geht einfach nicht. Bei mir ging das damals auch nicht. Hatte immer so Angst davor und auch Schmerzen beim Versuch. Es ging bei mir dann erst nachdem ich mein erstes Mal gehabt hatte. Eine Tasse erfordert ja noch mehr Übung beim Einführen von etwas. Ich hab eine und hab auch schon immer gedacht, dass das für I. super wäre. Aber sie ist halt noch so jung.
Vielleicht frage ich sie noch mal, ob sie es nicht jetzt, wo die Blutung so stark ist, nochmal mit Tampons versuchen will. Vielleicht geht es jetzt besser, weil alles durch das Blut feucht ist. Kann man wohl bei einem Tampon auch etwas Gleitgel drauf machen? Müsste doch gehen, oder?

Im Moment nimmt sie die schwarzen Binden von Always. Die sind am dicksten und saugstärksten. Ich mag Always eigentlich nicht, weil sie oft mit Duft und Plastik sind. Aber es sind die einzigen, die etwas halten. Die Periodenhöschen mag sie nicht mehr nehmen. Aber sie will sie morgen für Arzttermin und Schule doch wieder einsetzen.

Danke, dass ich mit euch schreiben kann. :flower: der Austausch fehlt mir irgendwie sehr und da tut es richtig gut.

Sabanja, wir waren übrigens zusammen schwanger. Ich erinnere mich an dich. Dein Kleiner war etwas zu früh, oder? Du warst glaube ich im August-Faden, oder? ich war bei den Julis (2020). Wir haben immer noch Kontakt in einer Signal-Gruppe. :love: Das ist echt so schön! NFP verbindet! :love:

Liebe Grüße

Leesti
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Evi_98
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Re: Extrem starke Blutungen in der Pubertät

Beitrag von Evi_98 »

Hi Leesti,

bzgl. Tampons: Das war für mich auch ein total schwieriges Thema und ich litt (und leide noch immer, wenn auch mittlerweile zum Glück deutlich weniger) unter Vaginismus. Zu versuchen, einen Tampon einzuführen, während ich noch nicht meine Tage hatte, oder auch, wenn sie schwächer wurden, und alles "trocken" war, war die reinste Qual. Zum Glück haben Binden und mittlerweile Perioden-Unterwäsche bei mir immer gereicht.

Was tatsächlich nach etwas Ausprobieren klappte, auch schon als Teenie und Jungfrau, war ein o.b.-Mini-Tampon einzuführen, während ich schon meine Blutung hatte. Vielleicht könnte sich deine Tochter so auch allmählich herantasten. Das Tampon wechseln war dann wieder sehr schwierig, weil es durch das vorherige Tampon schon wieder viel trockener war.
Gleitgel müsste eigentlich auch gehen, wobei meiner Erfahrung nach die Verspannung der Beckenmuskeln das weitaus größere Problem ist. Das ist einfach Übung, erst mit Finger, dann mit Tampon, irgendwann mit Sextoys o.Ä., dann geht das schon irgendwann. Aber Gleitgel hilft auch, das könnte I. durchaus mal probieren.
Aber wie gesagt, während der starken Tage (falls sie im Moment überhaupt etwas anderes als das hat, die Ärmste) könnte sie es mal erstmal mit kleinen Tampons probieren, da ist es viel einfacher, wenn man da Schwierigkeiten hat. Natürlich wären auf längere Sicht größere Tampons sinnvoll, aber es muss ja erstmal mit den kleinen klappen.
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LilliSternchen
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Re: Extrem starke Blutungen in der Pubertät

Beitrag von LilliSternchen »

Liebe Lessti,

es tut mir sehr leid was deine Tochter erleben muss. Das nicht ernst genommen werden von der Schulmedizin kann ich nur zu gut nachvollziehen.

Was mir einfällt ist die TCM - Traditionelle chinesische Medizin. Es gibt Heilpraktikerinnen die auf die "Frauenthemen" spezialisiert sind. Ich selbst und auch andere hier im Forum haben positive Erfahrung mit TCM und Zyklusregulierung gemacht. Vielleicht wäre das ein Ansatz. Mit TCM kann viel bewirkt werden, ohne Chemiekeulen zu verwenden. Sie arbeiten mit speziell gemischten Tees individuell für die Patientin, mit Akkupunktur etc.

Melde dich gern per PM wenn du mehr wissen möchtest.

Liebe Grüße
Lilli
⭐️ 12/2020; ⭐️ 06/2022
♀ 40 & ♂ 47 |Gerinnungsstörung (APS)
Die wahre Liebe gefunden 💕🍀
2. IVF es hat geklappt 🌈🐣 Januar Babyboy 2024
PiNkeRose
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Re: Extrem starke Blutungen in der Pubertät

Beitrag von PiNkeRose »

Liebe Lessti, die Beschwerden deiner Tochter sind sehr stark und sicher nicht normal. Ich halte in dieser Hinsicht einen medikamentösen Anstatz (Pille) für angebracht. Es ist ja immer eine Risiko-Nutzen-Abwägung. Aber so hat deine Tochter erst mal z.B. 2 Jahre Ruhe. Es klingt durch, als bräuchte sie das. Der Nutzen würde überwiegen. Und es gibt zig Präparate. Es findet sich sicher eines, das sie gut verträgt.
Ich habe mir mit 13, 14 auch mit o.B.s schwer getan. Ich fand die Binden doch dann aber total eklig. Ich habe dann zig mal die o.B. Anleitung gelesen und ein Mini-o.B. im Liegen eingeführt. Dabei wurde mir schwarz vor Augen. Danach hat es Klick gemacht. Seit dem nutze ich sie gerne ;). Ich würde sie mit den o.B.s nicht drängen, aber echt mal die gleitfähigen Mini o.B.s als Option kaufen. So kann sie selbst entscheiden. Natürlich bräuchte sie im Verlauf Dickere. Aber erst mal mit Mini starten..
Und eine gut erreichbare und einfühlsame Gyn, wo sie vllt dann ohne dich (?) hingeht, braucht sie auch. Also da würde ich noch mal auf die Suche gehen.
👫🏼💕05/21 verliebt | 👰🏼‍♀️🤵🏼‍♂️08/23 verheiratet | 👨‍👩‍👦 seit 10/23 zu 3t (14. ÜZ bzw 2. Kryo aus 1. ICSI)
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