freie Menstruation - Erfahrungen

Rund um die Blutung
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Falklandinsel
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Re: freie Menstruation - Erfahrungen

Beitrag von Falklandinsel »

Danke Sissi. für deinen Post. Ich freu mich immer wieder über Frauen, die es anwenden, bei denen es klappt und die hier ihre Erfahrung teilen.
Ich kann gut nachvollziehen, dass es schwieriger ist die freie Mens zu praktizieren, wenn die Tage schwach sind.
Genau das war mein Problem vor der Schwangerschaft. Durch die Zyste und die vermutliche Endometriose und die ständigen SB ging die freie Mens kaum zu praktizieren. Ich bin gespannt, wie sich die Mens nach der Schwangerschaft (und dem stillen) einpendelt und ob es dann möglich ist. Über Stoffbinden als Backup denke ich auch nach.
...unser Dezember-Überraschungsei! ...ist ein Junge und kam am 14.12.14 zur Welt.

...kurvt in Zyklus Nr. Bild
Klammerregeln
zmrzlina
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Re: freie Menstruation - Erfahrungen

Beitrag von zmrzlina »

Ansich finde ich hört sich das thema interessant an. Bei mir könnt ich mir das nicht vorstellen. Ich habe die Mens so heftig das in ein paar Stunden meine große Menstasse überläuft. Da käme ich gar nicht mehr vom Klo runter. Aber bei einer schwächeren Mens klappt sowas sicher eher.

Leider muß man als Frau ja auch heute funktionieren, wäre es noch wie vor 20 Jahren und man dürfte zuhause bleiben und der Mann geht arbeiten, auch da fände ich es leichter umzusetzen, mehr Zeit, mehr Entspannung. Leider kommt uns Frauen ja diese schnelllebige Zeit gar nicht entgegen.

Aber interessant ist das Thema, ähnlich wie windelfrei bei Babys.
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Libby
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Re: freie Menstruation - Erfahrungen

Beitrag von Libby »

conotti hat geschrieben:Leider muß man als Frau ja auch heute funktionieren, wäre es noch wie vor 20 Jahren und man dürfte zuhause bleiben und der Mann geht arbeiten, auch da fände ich es leichter umzusetzen, mehr Zeit, mehr Entspannung. Leider kommt uns Frauen ja diese schnelllebige Zeit gar nicht entgegen.
Das hört sich ja so an, als seien Frauen generell "gezwungen", arbeiten zu gehen, obwohl sie viel lieber zu Hause blieben. ;)
Klar ist es heutzutage nicht immer einfach, einen Haushalt und Familie mit nur einem "Verdiener" zu unterhalten, aber viele Frauen gehen eben auch auf eigenen Wunsch arbeiten, einfach weil sie es wollen und es dank der heutigen Zeit möglich ist.
zmrzlina
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Re: freie Menstruation - Erfahrungen

Beitrag von zmrzlina »

Echt? Aber warum denn? Ich werde niemals verstehen wie man freiwillig arbeiten gehen kann , gerade wenn man verheiratet ist?!
Wo es doch so viele Gründe dagegen gibt. Aber das würde das Thema sprengen.
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Libby
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Re: freie Menstruation - Erfahrungen

Beitrag von Libby »

Weil man seinen Beruf liebt und er einem Spaß macht, weil man Karriere machen möchte, weil man finanziell unabhängig sein und auf eigenen Beinen stehen möchte, weil man sich weiterbilden und seinen Horizont erweitern möchte, weil man rauskommen und zu Hause nicht verdummen möchte, weil man sich selbst verwirklichen möchte etc. pp.
Das könnte sicher auch noch weiter geführt werden.
-V-
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Re: freie Menstruation - Erfahrungen

Beitrag von -V- »

Wenn ihr das noch weiter ausführen wollt ist ein eigener Thread besser geeignet.
Literatur über NFP - Wissensbereich - FAQ
Zyklen teilen mit der alten Webversion & den neuen Apps

Verhütung mit mittlerweile dreistelliger Kurvensammlung
zmrzlina
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Re: freie Menstruation - Erfahrungen

Beitrag von zmrzlina »

Ich spüre da nix, hab versucht ne Zeit anzuhalten, aber auch danach spür ich nicht so wirklich was, da heute der stärkste Tag ist dacht ich er eignet sich. Weil ansich wäre es villeicht gar nicht so übel weniger Binden allgemein zu brauchen.
Morimi
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Re: freie Menstruation - Erfahrungen

Beitrag von Morimi »

zmrzlina hat geschrieben:Echt? Aber warum denn? Ich werde niemals verstehen wie man freiwillig arbeiten gehen kann , gerade wenn man verheiratet ist?!
Wo es doch so viele Gründe dagegen gibt. Aber das würde das Thema sprengen.
Ich wüsste nicht einen Grund dagegen ;). Und zwar wirklich keinen einzigen.
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Margareta
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Re: freie Menstruation - Erfahrungen

Beitrag von Margareta »

Über den Suchlauf bin ich auf den thread gestoßen, da auch ich mich fürs freie Menstruieren interessier(t)e. Nachfolgend einfach mal meine zwei, drei Gedanken dazu.

Ich (44 Jahre, zwei Kinder) menstruiere seit vielen Jahren bereits ohne Tampons, da ich sie noch nie wirklich mochte, grundsätzlich keinen Fremdkörper aus toter Materie längerfristig in meiner Vagina haben möchte (daher auch mit Diaphragma und Menstruationstasse/-cup nicht zurechtgekommen bin und nie eine Spirale wollte).

Ich kann Tampons außerdem aufgrund einer Hypermenorrhoe (sehr starke Mensblutung) in Folge einer erworbenen Blutgerinnungsstörung mit erhöhter Blutungsneigung (Koagulopathie) - bei mir leider unbekannter Ursache - nicht nutzen, das Blut ist so viel und so dünnflüssig (wie Wasser), dass es am Tampon sofort vorbeirinnt.

Ich kann nicht bestätigen, dass ich ohne Tampons weniger Mensschmerzen hatte - die jahre- bzw. jahrzehntelangen Mensschmerzen ließen sich bei mir auf andere Weise "beheben" (diverse u. üblicherweise empfohlene Mittel (Tees, Mineralstoffe …) und Verhaltensweisen (Sport, Ernährung, Lebensstil) halfen mir nicht, Schmerzmittel wollte ich nie nehmen und habe ich daher auch nie genommen (auch nicht gegen die stundenlang andauernden, wehenartigen Schmerzen …); was schließlich tatsächlich dauerhaft half/hilft waren/sind B-Vitamine, insbesondere B6 und B12 sowie Omega 3-Fettsäuren - siehe bspw. in Walnüssen enthalten.

Ich finde das freie Menstruieren eine gute Idee, leider aber in einer kapitalistisch-neoliberalen Welt kaum anwendbar, denn wenn man bspw. außerhäusig unterwegs oder beim Job ist, nicht sehr schnell eine (saubere, "angenehme") Toilette verfügbar hat oder aufgrund der Betreuung von Säuglingen und Kleinkindern auch nicht immer sofort dann die Toilette aufsuchen kann, wenn/wann es erforderlich ist, ist das free bleeding kaum praktizierbar.
Ich bestätige, dass das Mensblut häufig in Intervallen abgeht, in meinem Fall aber eben leider auch doch "kontinuierlich" - einfach, weil es so extrem dünnflüssig ist, gerade in den ersten ein bis drei Tagen ist das bei mir immer so und leider gerade auch nachts blute ich sehr stark, so dass jeden Zyklus/bei jeder Menstruation seit Jahren dann alles - sorry - vollgeblutet ist (Kleidung, Bettwäsche und die wasserundurchlässige Betteinlage, die ich daher seit Jahren benutzen muss). Ich kann an den ersten ein bis drei Tagen daher das Haus nicht verlassen.

Für Frauen, die "normal stark" menstruieren, mag es an freien Tagen oder im Urlaub, am Wochenende und ohne kleine Kinder (oder auch Hunde ;) ) möglich sein, es zu praktizieren, aber gänzlich ohne "Auffangmaterial" - wie bspw. Menstruationstassen, Naturschwämme (Levantiner) oder Stoff-/Baumwollbinden wird es für die wenigsten Frauen möglich sein, zumindest, solange wir so leben wie wir es aktuell tun und so lange Frauen ihre Menstruation nach wie vor im Grunde verborgen halten sollen.

Lebten wir in wieder mehr familiären Strukturen (basierend auf Wahlverwandtschaften, nicht zwangsläufig also Blutsverwandtschaft), in größeren Gemeinschaften mit mehreren verlässlichen Bezugspersonen für Kinder und Erwachsene, außerdem generationenübergreifend (also weg von der Kleinfamilie) und nicht unter dem kapitalistischen Primat der Wirtschaft, des Wachstums, des damit einhergehenden mehr oder weniger jederzeit Verfügbar-, Mobil-, Flexibelseinsollens, lebten wir bedürfnisorientierter und also nach dem Vorbild der noch wenigen, auch heute noch bestehenden sogenannten "Matriarchate", so wäre das freie Bluten dann vielleicht auch für mehr Frauen möglich und zuvor vorstellbar sowie dann auch (problemloser) anwendbar.

Viele Grüße
Margareta
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Cornella
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Re: freie Menstruation - Erfahrungen

Beitrag von Cornella »

Hallo Falklandinsel :wave:

Ich übe die freie Menstruation mittlerweile seit ein paar Jahren aus. Am Anfang ist es wirklich mühsam und schwierig, da war ich selbst kurz vorm aufgeben. Man muss nur durchhalten, dann wird man dafür belohnt ;)

Ich kenne die Bücher nicht, von denen du geschrieben hast, es ist aber auch schwer den Vorgang wirklich zu erklären. Wie erklärt man jemanden, dass die Blase voll und und man aufs Klo muss? Das fühlt sich auch für jeden anders an ;)

Margareta, hier muss jeder seinen eignen Weg finden. Die Frage ist natürlich wirklich, ob es für dich geeignet ist, wenn du dermaßen stark blutest :shock: Immerhin sollte man sich ja wohl fühlen damit.
Für mich passt es. Ich habe allerdings auch keine extrem starken Blutungen. Deine Gedanken kann ich durchaus nachvollziehen. Natürlich ist das auch sehr stark vom Beruf abhängig.
Als ich noch meinen Kob am Empfang hatte, hätte ich nicht frei menstruieren können. Jetzt im eigenen Büro mit einer Kollegin ist das schon sehr viel einfacher.

Das ich weniger Schmerzen habe, kann ich zwar nicht behaupten, dass kann allerdings auch an der Endometriose liegen.
Hibellig seit August 2015 und derzeit in ÜZ 50 für das erste Kind
1. IVF 05/2019 - Negativ
2. ICSI 08/2019 - abgebrochen
1. Kryo 09/2019 - *
2. Kryo 11/2019 - negativ
3. Kryo 02/2020 - positiv - und endlich da
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