Narkose wegen Kupferball (Ritzspuren verbergen)

Geschlechtsverkehr in der fruchtbaren Zeit, Verhütungsmethoden
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Jayge
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Narkose wegen Kupferball (Ritzspuren verbergen)

Beitrag von Jayge »

Also ich habe jetzt schon seit zweieinhalb Zyklen den Kupferball drin und bisher eigentlich keine Probleme gehabt, aber nun ist es so, dass ich mir die Menstruationstasse gekauft habe und da ich mit dieser noch sehr unerfahren bin, habe ich bei dem verzweifelten Versuch sie richtig einzusetzen, versehentlich an dem Faden des Kupferballs gezogen. Dabei habe ich einen starken Schmerz gespürt, der war genauso, wie beim Einsetzen, nur nicht ganz so schlimm und war auch gleich wieder weg, da hatte ich schon die Vermutung, dass da etwas nicht stimmt und als ich heute dann beim Frauenarzt war (5 Tage später), da hat er festgestellt, dass der Ball tatsächlich verrutscht ist und nun habe ich übermorgen bereits einen Eingriff mit Kurznarkose, bei dem das wieder korrigiert wird.

Einerseits fürchte ich mich vor den Folgen dieses Eingriffs, schließlich ging das jetzt doch alles ein bisschen schnell.

Aber worum ich mir außerdem Sorgen mache, ist die Tatsache, dass ich mich erst vor wenigen Tagen sehr stark am Oberschenkel geritzt habe. Ich war in Behandlung und bin seit vier Jahren psychisch absolut stabil, ich hatte während der letzten Jahre gerade mal zwei oder drei Rückfälle, dabei handelt es sich immer nur um einen Tag, an dem es mir so schlecht geht, dass es wieder passiert, aber am nächsten Tag bereue ich das dann und überlege mir, warum es dieses mal passiert ist und wie ich verhindern kann, dass es noch einmal passiert.
Letztes Wochenende habe ich mich so stark mit meinem Freund gestritten, dass es halt wieder passiert ist. (Ich möchte noch einmal betonen 2-3 mal innerhalb von 4 Jahren! Das ist weniger als 1 zu 365! Es ist also jetzt wirklich nicht so schlimm und ich habe das recht gut im Griff.) Ich arbeite jeden Tag an mir.

Jetzt habe ich aber Angst vor diesem Eingriff. Da sehen die das doch! Bei meinem Termin heute morgen, da habe ich einfach meine Jacke drüber getan, als ich zum Stuhl gegangen bin und bei der sitzenden Position war die Stelle vom Frauenarzt weggedreht...aber bei dieser Kurznarkose bekomme ich das ja gar nicht mit! Da sehen die das und stellen wer weiß was mit dieser Information an! Mein Vater wird irgendwo in der Nähe sein, weil er mich schließlich hinfahren und wieder abholen muss. Ich weiß natürlich, dass der Arzt ärztliche Schweigepflicht hat...aber vielleicht sickert das ja doch irgendwie durch. Vielleicht redet er im Vertrauen mit meinem Vater oder zwingt mich mit einem Psychologen zu sprechen, bevor er mich entlässt. Die Narkose dauert ja gar nicht lange vielleicht ignoriert der Arzt das auch einfach...aber ich kenne bisher keine Ärzte die so etwas ignorieren. Die fühlen sich dann immer gleich verantwortlich und wollen immer helfen.

Aber mein Vater darf davon auf gar keinen Fall erfahren. Sonst denkt er, dass ich wieder so bin wie früher, aber das stimmt doch gar nicht! Es ist nicht so wie früher, als ich es so oft gemacht habe, als ich so depressiv und introvertiert war, als ich keine Freunde, keinen Freund und überhaupt keine Bezugsperson hatte, Probleme in der Schule und in der Familie - all das ist schon lange vorbei! Ich führe ein wundervolles Leben und ich betone noch einmal, wie selten mir das passiert, dass ich wieder rückfällig werde und das dann auch nur für eine Stunde oder so. Auch wenn sich das hier fast so anhört ist es ja nicht das gleiche wie bei Drogen oder Alkohol, dass man nach einem Rückfall sofort wieder in die Sucht abrutscht. Beim Ritzen ist das Unsinn, da ist es sogar gut für die Selbstreflexion, wenn es einem solange danach noch einmal passiert. Ich will es jetzt nicht beschönigen, ich will nur, dass jetzt bei den Antworten nicht jeder nur allein darauf eingeht. Mir geht es wirklich nur darum, wie ich es jetzt verstecken kann.

- Hat jemand von euch das gleiche oder ähnliches mit dem Kupferball/-kette/-spirale erlebt?
- Ist so eine Narkose nicht total risikoreich?
- Wie kann ich das verstecken? Bei so etwas muss ich mich doch ausziehen? Muss ich dann auch das Pflaster entfernen (Oberschenkel)?
- Was denkt ihr, wie der Arzt damit umgeht?
- Gilt die ärztliche Schweigepflicht auch dann, wenn es um einen Eingriff geht, der vorher vom Erziehungsberechtigten unterschrieben werden musste?
- Denkt ihr da sind mehrere Personen anwesend wie bei einer OP oder nur der Arzt? (Schließlich ist das ja keine richtige OP)
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Ohne
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Re: Narkose wegen Kupferball (Ritzspuren verbergen)

Beitrag von Ohne »

Liebe Jayge,
ich kann auf die Fragen, die du am Ende des Posts gestellt hast, leider nicht so gut eingehen, da ich mich weder mit den medizinischen noch mit den rechtlichen Fragen wirklich auskenne. Nur kurz zur Narkose: die ist sicherlich immer ein kleines Risiko, aber ich würde mir an deiner Stelle nicht zu viele Gedanken machen...da passiert eher selten was.
Zu dem Problem allgemein: Wie wäre es, wenn du vorher mit dem Arzt, der den Eingriff macht, darüber sprichst? Du kannst das ja ansprechen, indem du von dem Pflaster erzählst: einfach sagen, dass du da eine Verletzung hast und fragen, ob das dran bleiben kann. Wenn er sagt, es kann dranbleiben und weiter nix wissen will, brauchst du gar nicht weiter sprechen. Falls er sagt, es muss ab oder genauere Fragen dazu hat, was das für eine Verletzung ist, würde ich es mit der Wahrheit versuchen und die Problematik mit deinem Vater gleich miterklären. Du machst auf mich den Eindruck als könntest du gut erklären, was bei dir psychisch los ist und ein Arzt sollte das dann denke ich auch verstehen. Zumal er ja selbst sehen wird, dass du nur eine und nicht mehrere frische Verletzungen hast, also nicht lügst, wenn du sagst, das passiert dir nur noch sehr selten.
Das kostet sicherlich Überwindung sowas anzusprechen... aber ist vielleicht eine bessere Lösung als nix zu sagen und sich dann die ganze Zeit zu fragen, ob sie gesehen haben, was unter dem Pflaster ist oder nicht.
Wie es aber dann rechtlich aussieht, also ob der Arzt deinem Vater davon erzählen darf, kann ich dir leider nicht beantworten.
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Miralissa
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Re: Narkose wegen Kupferball (Ritzspuren verbergen)

Beitrag von Miralissa »

Wo genau ist denn diese Verletzung am Oberschenkel? Innen, obendrauf, auf der Außenseite, eher weiter unten Richtung Knie oder mehr oben Richtung Schambereich? Prinzipiell muss der Arzt ja nur dort arbeiten wo der Kupferball ist, und nicht an deinen Beinen. Die werden vermutlich wie auf nem Gynstuhl üblich hochgelagert. Solange es also nicht an einer Stelle ist die diese Lagerung unmöglich macht (sprich auf der Hinterseite knapp oberhalb dem Knie) wird der Arzt sich gar nicht drum kümmern ob du da ein Pflaster auf dem Bein hast. Das hat nix mit dem Eingriff zu tun, an der Stelle macht er nix, das ist völlig belanglos für die Narkose. Ich bin mir also sehr sicher, wenn er da ein Pflaster sieht, dann wird er da keinerlei Gedanken dran verschwenden was da wohl drunter ist. Geschweige denn sogar verlangen dass du es entfernst oder ihm sagst was du dort genau hast, das geht ihn nix an solange es nicht für den Eingriff den er durchführen will von Interesse ist.

Aber rein theoretisch, sollte der Arzt tatsächlich sehen was du da hast, die Schweigepflicht gilt immer, solange du ihn nicht davon entbindest! Selbst wenn ein Arzt oder ne Schwester auf der Kinderstation ein Kind zur Behandliung bekommt, welches ganz offensichtlich Verletzungen hat die auf Misshandlung hindeuten, gilt die Schweigepflicht und man darf es nicht dem Jugendamt melden!
Und um die Frage auch noch zu beantworten, wenn es ein Eingriff mit Narkose ist, dann wird zumindest ein zweiter Arzt dabei sein, nämlich der Anästhesist der die Narkose überwacht.

Also ich bin mir sehr sicher du musst dir gar keine Gedanken machen, kleb ein Pflaster drüber so dass man die Wunde nicht sieht und es sollte gar kein Thema sein.
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D_
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Re: Narkose wegen Kupferball (Ritzspuren verbergen)

Beitrag von D_ »

Zur ärztlichen Schweigepflicht wurde Dir ja schon etwas gesagt.

Zu den von Dir erwähnten Spuren kann ich Dir aus Erfahrung sagen, dass Ärzte das natürlich sehen und meist auch zu deuten wissen. Es kann, muss aber keineswegs sein, dass Du im Nachgespräch darauf angesprochen wirst, vor allem, wenn die Cuts frisch sind. Je nach Sensibilität des Arztes geschieht das aber behutsam und ohne Kreuzverhör, evtl. gibt es einen Hinweis darauf, sich evtl. helfen zu lassen. Wenn Du dann kurz sagst, dass Du in Therapie bist, ist dann auch gut. Mediziner bewerten SVV anders als Ottonormalverbraucher, die werten das nicht a la "wie kann man so etwas tun" usw. Also keine Angst, ok?
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Jayge
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Re: Narkose wegen Kupferball (Ritzspuren verbergen)

Beitrag von Jayge »

Ich hatte vorgestern die Narkose. Es war eine wirklich unglaublich interessante Erfahrung, nebenbei bemerkt.

Ich habe eine Schwester wegen des Pflasters gefragt, die hat nur kurz geguckt und gesagt, dass das dranbleiben kann. Sonst hat mich niemand darauf angesprochen.
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D_
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Re: Narkose wegen Kupferball (Ritzspuren verbergen)

Beitrag von D_ »

Super, dann ist ja alles gut gelaufen! :thumbup:
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