Wie mit Fragen umgehen?

Warum nicht ich? Ich halte es nicht mehr aus!
Anja289
Beiträge: 17
Registriert: Sonntag 21. Februar 2016, 09:38

Wie mit Fragen umgehen?

Beitrag von Anja289 »

Hallo zusammen,

wie geht ihr gegenüber euren Mitmenschen mit eurem Langzeitkinderwunsch um?

Besonders von Arbeitskollegen kommen blöde Fragen/ Sprüche wie "Wann ist es bei dir endlich soweit?", "Willst du keine Kinder haben?", "Bald wirst du 30 und noch kein Kind?", "Langsam musst du mal anfangen" usw. Hinzu kommt dass ich häufiger von Fremden für schwanger gehalten werde (starkes Hohlkreuz, runder Bauch) und Fragen gestellt bekomme "Wann ist es bei Ihnen denn soweit?".

Meist versuche ich es mit Worten wie "Du wirst es schon noch erfahren, wenn es soweit ist" ein weiteres Gespräch abzuwimmeln.

Aber leider denken viele Mitmenschen nicht nach und konfrontieren mich immer wieder mit solchen Fragen. Ich möchte einfach in Ruhe gelassen werden. Jedoch möchte ich weder auf der Arbeit noch vor fremden Menschen über den bisher unerfüllten Kinder Wunsch sprechen, denn der geht erstmal nur meinen Partner und mich etwas an.

Wie macht ihr es gegenüber Freunden und Familie? Da kommen zum Glück keine blöden Fragen. Aber einige engstehende Personen wissen, seit wann Kinderwunsch besteht und sicherlich wird irgendwann die Frage kommen "Wart ihr denn schon mal beim Arzt?". Da muss man ja auch überlegen, wie viel man preisgeben möchte.

Wie geht ihr also damit um?

Freue mich auf eure Erfahrungsberichte!
Illy

Re: Wie mit Fragen umgehen?

Beitrag von Illy »

Bei uns dauerts jetzt mittlerweile auch schon fast 3 Jahre. Anfangs hab ich das alles für mich behalten, mir ist es nur vor einer Bekannten rausgerutscht und da kam dann öfter so: Und wie klappts mitm schwanger werden? und eigentlich wollte ich gerade das vermeiden :roll:
Der Kontakt ist dann auch eingeschlafen...wollte mir nicht dauernd anhören, dass ich irgendwas falsch machen würde, nur weil's bei ihr immer sofort geklappt hat :thumbdown:

Wenns jetzt mal zur Sprache kommt, sag ich einfach: wenn's nach mir gehen würde, wäre mein Kind schon 1 (jetzt ja 2 Jahre) alt.
Das ist dann schon so unangenehm für den Gegenüber, dass nicht weiter nachgefragt wird, aber noch unverfänglich genug ;)
Ansonsten würde ich genau so dreist sein und einfach sagen, dass der Kinderwunsch eine Privatsache ist und du das nicht mit Kollegen besprechen willst. Würd ich auch bei Freunden so handhaben. Da kannst ja einfach sagen, dass du das lieber mit dir selbst ausmachen willst. Freunde sollten das verstehen.

Ich hab 3 Personen, da erzähl ich so ein bisschen (u.a. meine Mama), aber da das niemand wirklich nachvollziehen kann, ists schon schwierig.
Bisher hab ich aber die Erfahrung gemacht, dass Leute, wenn sie wissen, dass es nicht einfach ist, auch nicht von sich aus nachfragen, sondern warten, bis ich wieder das Bedürfnis zu reden/erzählen hab.
Mimi864
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Re: Wie mit Fragen umgehen?

Beitrag von Mimi864 »

Bei uns ist das genau so. Sie fragen und fragen und fragen sogar meine Eltern ....

Ich bin immer kurz davor zusammenzubrechen und alles zu erzählen. Mein Mann findet das aber nicht gut. Ich sage immer: Wir wollen Kinder, aber es hat noch nicht geklappt.
Dann fangen sie an mit ihren Tipps und ich ignoriere es, aber es wird immer schwerer.... Und es belastet einen auch sehr psychisch.
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nigri1983
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Re: Wie mit Fragen umgehen?

Beitrag von nigri1983 »

Ich sag dann, dass es unsere Familienplanung ist und die sich nicht den Kopf zerbrechen sollen. Bzw. würde der Familie direkt sagen, dass solche Fragen unter Druck setzen und es dadurch nicht besser wird oder schneller geht. Und sonst wäre eine Reaktion von mir, dass ich auf Frauen stehe... :shamebag: warum sollten wir uns immer rausreden und gerade gegenüber Arbeitskollegen würde ich deutlich machen, dass das privat ist und sie es zeitig genug mitbekommen werden...
BildEndlich vollständig-mit unseren 2 Wundern (Junior: 7Jahre und unserem Baby: 5 1/2 Monate) an der Hand und unseren kleinen * 09/16 (9.SSW),*11/16 (4+0), * 01/17 (4+0),*04/17 (4+6), *05/17 (4+0) im Herzen.

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Mimi864
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Re: Wie mit Fragen umgehen?

Beitrag von Mimi864 »

nigri1983 hat geschrieben:Ich sag dann, dass es unsere Familienplanung ist und die sich nicht den Kopf zerbrechen sollen. Bzw. würde der Familie direkt sagen, dass solche Fragen unter Druck setzen und es dadurch nicht besser wird oder schneller geht. Und sonst wäre eine Reaktion von mir, dass ich auf Frauen stehe... :shamebag: warum sollten wir uns immer rausreden und gerade gegenüber Arbeitskollegen würde ich deutlich machen, dass das privat ist und sie es zeitig genug mitbekommen werden...

Eine gute Einstellung hast du da.

Bei mir ist es aber so, z.B. dass ich innerlich am liebsten alle Karten auf den Tisch legen möchte. Ich möchte am liebsten alles erzählen, damit die Menschen sehen durch welche schwierige Phase des Lebens wir gehen (ja sicherlich gibt es schwierigere Phasen ich weiß)
Ich will die Gesichter sehen, die schockierten, denen es dann Leid tut gefragt zu haben. Vorstellen tue ich mir sowas oft genug. Stoppen tut mich in der Hinsicht mein Mann. ;))
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TaHu
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Registriert: Montag 21. Oktober 2013, 13:44

Re: Wie mit Fragen umgehen?

Beitrag von TaHu »

Hallo,
also wir üben noch nicht so richtig. Allerdings hatte ich schon einen KiWu mit 24 und mein damaliger Partner wollte einfach (noch) nicht. War damals schon schwer...
Ich bin nun 4 Jahre fast mit meinem neuen Partner zusammen und er ist auch noch nicht sooo bereit (aber auch 4 Jahre jünger als ich), ich werde 32 im Dezember. Aber wenns passiert ist es auch gut für Ihn (er will eigentlich erst heiraten). Aber genug, nun zur eigentlichen Frage.

Meine Mama war da auch immer viel mit Fragen... Nachdem ich Ihr im Mai mal gesagt habe, ich kann ohne hormonelle Unterstützung nicht schwanger werden (ich fange jetzt in diesem Zyklus mit Progestan an), seither ist Ruhe und sie hat nicht ein Wort mehr darüber verloren.

Was Kollegen (grade am Samtag wieder erlebt) angeht, sage ich "Wir üben halt noch". Mein Freund war dieses Mal dabei und meinte "Jetzt lasst uns doch einfach Zeit damit".

Aber die Fragerei nervt schon...
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flocki_79
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Re: Wie mit Fragen umgehen?

Beitrag von flocki_79 »

Ich hab früher behauptet dass ich auf Frauen stehe :roll: In der Familie war das Thema dann durch :) Bei Freunden hab ich dann aber irgendwann die Karten auf den Tisch gelegt und von meiner psychischen Problematik (bei mir war es die Psyche die mich nicht SS werden ließ) erzählt. Das war dann oft so unangenehm für das Gegenüber dass nie wieder eine Frage dazu kam :shifty:
Heute wäre ich noch offener und ehrlicher - das BESTE an der Situation von Offenheit und Ehrlichkeit: mir geht es damit sowas von gut :thumbup: :flower: Und das ist ja wohl mal die Hauptsache! :D
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Ich 38, Mann 31, Pillenfrei seit 2002
glücklich zu Dritt seit März 2017 ♡
Yvonne083

Re: Wie mit Fragen umgehen?

Beitrag von Yvonne083 »

Hey Mädels,

ich glaube man sollte nicht so offen direkt am anfang darüber sprechen. Wir haben auch den Fehler gemacht, dass wir uns ein Kind wünschen und schon ständig dabei sind. Mitlerweile ist 1 Jahr um und wir werden permanent genervt und gefragt was denn los ist .. und sollen uns beeilen :silent:
ich finde das wirkt sich alles negativ aus und man setzt sich unnötig unter Druck..

LG Yvonne :flower:
Frau_Piep

Re: Wie mit Fragen umgehen?

Beitrag von Frau_Piep »

Geb mal auch meinen Senf dazu: Zum Glück wohnen wir nahe der Stadt, da ist es definitiv häufiger, dass Frauen ü 35 das erste Kind bekommen oder kinderlos bleiben. Da bin ich echt froh! Mit meinen Eltern und engen Freunden rede ich da offen offen drüber. Seitem ich einmal offen gesagt hat, dass wir wollen, es aber nicht so klappt, haken sie auch nicht mehr so nach. Vor meinen Freunden ist mir das nicht unangenehm, schließlich kappt es bei vielen nicht so gut, wie man dann plötzlich auch erfährt, wenn man sich "outet". Man muss ja nicht weiter ins Detail gehen. Ich habe mich lieber einmal damit konfrontiert. Mir Ausreden auszudenken, fand ich viel anstrengender. Ist aber jetzt ganz subjektiv und bei jedem anders. Bei Kollegen und entfernteren Bekannten ist das anders. Da will ich nicht, dass die im Raucherzimmer reden "klappt wohl nicht bei denen". Da tu ich immer so, als wäre ich mir nicht sicher, ob wir überhaupt Kinder wollen. Oder drehe den Spieß um mit einer Gegenfrage: Und bei euch, noch ein Drittes? Oder sonst was.
BerryGood
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Registriert: Mittwoch 6. Januar 2016, 10:47

Re: Wie mit Fragen umgehen?

Beitrag von BerryGood »

Ich habe mir eine Antwort überlegt, wenn mich das nächste Mal ein Mann auf den Kinderwunsch anspricht (ohhhhhh jaaaaa, ich werde ständig darauf angesprochen und sogar öfter von Männern als von Frauen!). Man könnte erwidern: "Ich mag gerade nicht über meine Gebärmutter sprechen, doch sprechen wir doch mal über deine Prostata?!"'

Es ist wirklich unglaublich, was man sich als kinderlose Frau ü35 alles anhören muss.
Ich 40, Gelbkörpersschwäche, AMH tief, Er 36, schlechtes Spermiogramm (Tetrazoospermie)
- 12/2016: 1. ICSI
- 05/2019: 1. Kryo
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