Alternative Methoden zur Hormonregulierung :)

Lust und Last nach Abwurf des Ballasts
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Debschie
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Registriert: Sonntag 10. Januar 2016, 11:54

Alternative Methoden zur Hormonregulierung :)

Beitrag von Debschie »

Hallihallo,
Ich bin neu hier im Forum und wollte mal meine Geschichte erzählen.
Ich hatte bereits 2011 die Pille abgesetzt, da ich keine Lust mehr hatte meinen Körper hormonell zu belasten.
In dem folgenden halben Jahr bekam ich keine Periode und hatte diverse Symptome wie depressive Verstimmungen, Haarausfall, Kopfhautjucken+Schuppen, Akneausbruch (im ganzen Gesicht), fettige Haut.
Zu dieser Zeit ernährte ich mich vegetarisch, aber nicht sonderlich gesund (viel Milchprodukte, Brot).
Meine Fa diagnostizierte mir dann nach einem halben Jahr das PCO Syndrom (jedoch nur anhand von Ultraschallbild und einem Testesteronüberschuss) und verschrieb mir dagegen dann wieder die Pille :x Blöderweise ließ ich mich auch noch drauf ein.
Jetzt habe ich mich vor 3 Monaten erneut dazu entschlossen die Pille wieder abzusetzen, da ich evtl in 1-2 Jahren auch gerne schwanger werden würde.
Außerdem litt ich unter Bluthochdruck (und das mit einem Gewicht von 60 kg und einer Größe von 1,76m), Blasenentzündungen und Anfälligkeit für Mandelentzündungen.
Ich habe mich in der Zeit des Absetzens viel mit alternativen Methoden zur Hormonregulation beschäftigt und mir einige Blogs durchgelesen.
Dabei bin ich unter anderem auf DIM (Diindodylmethan) gestoßen, welches potentiell schädliche Östrogenmetabolite reduziert und generell sehr gesund ist, dazu nehme ich Liv D Tox zur Leberentgiftung und Hormonregulierung, Agnus Castus (homöopathisch) und trinke viel Frauentee (selber zusammengestellt u.a: Frauenmantel, Hirtentäschelkraut, Rosmarin).
Ich trinke seitdem kein Alkohol und versuche meine Leber so gut es geht zu entlasten und zu unterstützen (mit z.B: Kurkuma, Artischocken, Avocados).
Außerdem ernähre ich mich nun schon seit fast 2 Jahren vegan und basenreich.
Für meine Haut tue ich auch ein bisschen was: kein Make Up, keine Cremes: nur Kokosöl, Gesichtsdampfbäder und Heilerde Masken.
Ich bin jetzt zwar erst im 3. Monat Post-Pill aber habe jetzt schon Besserungen zum letzten Mal verzeichnen können: Meine Haut ist längst nicht so schlimm (Pickel vor allem am Kinn,Hals, auf der Stirn gar nicht), fast alle Griesskörner die ich unter der Pille um die Augen rum hatte sind sogar weggegangen, keine Haarprobleme bis jetzt, und worüber ich mich am meisten gefreut hab: Meine Periode kam vor 3 Tagen (nach 84 Tagen) :) :) :)
Ich denke das sind erstmal alles gute Zeichen, auch wenn ich weiß dass es bei manchen Frauen nach 3 Monaten erst so richtig losgeht mit den "Entzugserscheinungen", bin ich erstmal zuversichtlich und denke schon dass meine Ernährungsumstellung und die pflanzlichen Mittel meinen Körper entlasten und bei der Hormonregulation helfen können.
Ob ich einen Eisprung hatte, weiß ich nicht so genau da meine Kurve leider sehr uneindeutig ist (habe eine andere NFP App auf dem Handy, fange nun aber auch hier an).
Aber ich hatte Anzeichen wie Brustwarzenschmerzen und aufgeblähten Bauch ca. 12 Tage bevor meine Periode kam (kann das allein schon auf einen Eisprung hindeuten?).
Diesen Monat werde ich wohl vaginal messen (vorher oral) und hoffen dass die Kurve dadurch glatter verläuft.
Hat vielleicht einer von euch ähnliche (vielleicht langfristigere) Erfahrungen mit pflanzlichen Heilmitteln gemacht? Das würde mich mal stark interessieren :)
Liebe Grüße
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sya
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Registriert: Samstag 7. Dezember 2013, 10:29

Re: Alternative Methoden zur Hormonregulierung :)

Beitrag von sya »

Hey, ähnliche Erfahrungen habe ich nicht gemacht, aber nur so viel: alles, was hormonartig wirkt, solltest du unbedingt erstmal weglassen. Agnus Castus (Mönchspfeffer) z.B. wirkt gestagenartig und ist daher bei verlängerten Zyklen absolut kontraproduktiv, weil es den Eisprung hinauszögern oder sogar ganz unterdrücken kann. Frauenmantel wirkt ebenfalls gestagenartig. Beide Mittel sind nur in der zweiten Zyklusphase sinnvoll; die Einnahme ist vorher grundsätzlich nicht angezeigt. Ansonsten verwirrst du deinen Körper nur noch mehr, er muss sich schließlich erstmal von der zurückliegenden Hormonbelastung erholen, ehe es mit neuen derartigen Einflüssen losgeht. Entgiftung, Entlastung der Leber und gesunde Ernährung sind aber bestimmt in jeder Lebenslage sinnvoll und haben auch schon vielen Frauen geholfen, die nach der Pille lange unter Amenorrhoe litten. Zur Entgiftung kann ich dir übrigens wärmstens Mariendistel empfehlen, denn das unterstützt die Leberfunktion besonders.
Was die Hormonregulation an sich angeht, kannst du aber nicht viel machen, außer deinem Körper Zeit zu geben. Pflanzliche Mittel sollte man definitiv nicht unterschätzen - sie sind genauso differenziert zu betrachten und einzusetzen wie chemische Arzneimittel. Die sonstigen Mittel, die du alle nimmst, kenne ich nicht, aber ich hätte mich damals nicht mit derart vielen Mittelchen vollgepumpt, als ich in deiner Situation war. In meinen Augen ist weniger manchmal mehr.
Nach einem halben Jahr PostPill, wie du es warst, ist eine Diagnose wie die deiner FÄ damals auch nicht besonders aussagekräftig. Stark verlängerte Zyklen sind PostPill alles andere als ungewöhnlich und es dauert bei manchen Frauen ein ganzes Jahr, bis die Amenorrhoe überstanden ist. Bis sich dann ein regelmäßiger Zyklus einpendelt, kann es sogar noch viel länger dauern - aber das ist von Frau zu Frau verschieden. In der Zwischenzeit ergeben natürlich die meisten einschlägigen Untersuchungen Unregelmäßigkeiten, was aber nicht heißt, dass der Körper nicht imstande ist, von allein wieder ins Gleichgewicht zu finden.
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Libby
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Re: Alternative Methoden zur Hormonregulierung :)

Beitrag von Libby »

sya hat geschrieben:Was die Hormonregulation an sich angeht, kannst du aber nicht viel machen, außer deinem Körper Zeit zu geben. Pflanzliche Mittel sollte man definitiv nicht unterschätzen - sie sind genauso differenziert zu betrachten und einzusetzen wie chemische Arzneimittel. Die sonstigen Mittel, die du alle nimmst, kenne ich nicht, aber ich hätte mich damals nicht mit derart vielen Mittelchen vollgepumpt, als ich in deiner Situation war. In meinen Augen ist weniger manchmal mehr.
Da kann ich mich sya nur anschließen.
Nach der Pille oder anderen hormonellen Verhütungsmitteln sollte man den Körper am besten erstmal ganz in Ruhe zu sich selbst finden lassen, ohne sich viel pflanzliche Präparate, Tees usw. zuzuführen. Das alles wird oftmals unterschätzt, da es ja "rein pflanzlich" ist und somit gar nicht schädlich sein kann.
Warum sollte man etwas zur Hormonregulierung einnehmen, wenn man gar nicht weiß, ob es überhaupt nötig ist? Das ist für mich ein wenig wie mit Kanonen auf Spatzen schießen.
grinsektze
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Re: Alternative Methoden zur Hormonregulierung :)

Beitrag von grinsektze »

hey,

ich habe auch keine derartigen Erfahrungen gemacht. Ich kann nur dazu sagen: ich bin sehr dafür sich mit seinem Körper auseinanderzusetzen und festzustellen, was einem gut tut.
Die Erfahrungen hier im Forum zeigen, dass 6 Monate ohne Mens kein Problem darstellen und bis zu einem Jahr alles völlig normal ist und man sich grundsätzlich Zeit lassen sollte und dem Körper die Möglichkeit geben sollte sich wieder zu finden, vor allem, wenn man es nicht eilig hat wegen Kiwu oder so.

Zu mir kann ich nur sagen: ich esse viel Fleisch, viel Käse und Milchprodukte, nehme keine Mittelchen, trinke auch öfter mal Alkohol und habe vorher 11 Jahre durchgehend die Pille genommen und habe eine Autoimmunerkrankung. Resultat nach dem Absetzen: 3 Woche nichts, dann Abbruchblutung und seitdem 3 sehr regelmäßige Zyklen.

Jeder Körper ist anders und alles braucht seine Zeit...
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Debschie
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Registriert: Sonntag 10. Januar 2016, 11:54

Re: Alternative Methoden zur Hormonregulierung :)

Beitrag von Debschie »

Danke für eure Meinungen :)
Na klar, ich denke auch dass jeder Körper anders ist und ich will auch keinen belehren. Jeder kann sich ja so ernähren wie er will, wenn es ihm gut damit geht.
Ich denke nur, dass es helfen kann sich mit seinem Körper auseinander zusetzen und ihm was gutes zu tun, in welche Richtung das dann auch immer gehen mag.

Ich hatte halt vor dem Absetzen echt Angst vor diesen Symptomen, da es mir beim letzten Mal echt schlecht damit ging (wie hier sicher viele nachvollziehen können), deswegen hab ich mich dazu entschlossen meinen Körper da zu unterstützen wo es geht. In dem Liv D Tox ist z.B auch die Mariendistel bzw. der Wirkstoff dieser: Silymarin (trotzdem danke für den Tipp :) ) und sonst nur Kurkuma und Ingwer, u.ä. Also wirklich nichts was den Körper schaden könnte.

Da ich jahrelang eine antiandrogene Pille (Valette, Maxim) genommen habe und beim letzten Absetzen den Testesteron Überschuss hatte, bzw. mir PCO diagnostiziert wurde (ich weiß die Diagnose war viel zu voreilig und hat mir zu der Zeit auch ziemliches Kopfzerbrechen beschert :x ), hat mir meine neue FA zu Agnus Castus geraten.
Also ihr meint, dass man davon auch in homöopathischer Form erstmal die Finger lassen sollte?

Zu den Tees, da trinke ich 2 Tassen am Tag. Ich habe gelesen, dass es bei dieser Dosis und in Form von Tees eher fragwürdig ist ob es überhaupt zu ner Wirklung kommt als dass es stark in den Hormonhaushalt eingreift.
Zudem steht in den meisten Heilkräuer Büchern, dass es den ES auf sanfte Art stimulieren kann und die Hormone harmonisiert, ohne Nebenwirkungen. Aber klar die gestagen-ähnliche Wirkung wird da auch beschrieben. Ich hatte gehofft dass die Kräuter den Körper eher einen Anstoß geben, die Hormone wieder selbst zu produzieren, als alles durcheinander zu bringen. Vielleicht bin ich zu naiv dran gegangen. Also werde ich mal euren Rat folgen und das etwas zurück schrauben.

Nicht böse nehmen, nur so als Denkanstoß: Ich denke mit Milch/-produkten greift man sehr viel stärker in seinen Hormonhaushalt ein, als viele glauben. also wenn man seinem Körper keine Hormone mehr zuführen will (was in dieser Zeit/Gesellschaft ja generell eigentlich nicht mehr möglich ist, ich sag nur BPA in Plastik usw., aber das führt zu weit :-D ), dann sollte man das zumindest vor Augen haben ;-)

Wie ist eure Erfahrung habt ihr nach einer bestimmten Zeit einen Hormonstatus gemacht? Oder wird generell dazu geraten?
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SunnyFrani
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Re: Alternative Methoden zur Hormonregulierung :)

Beitrag von SunnyFrani »

Ich kann sya da nur zustimmen.
Und den MöPf würd ich auch komplett weglassen.

Einfach so generell wird es nicht empfohlen, einen Hormonstatus machen zu lassen.

Ich schätze mal, sowas kann frau sich dann überlegen, wenn die Zyklusbeobachtung per STM über längere Zeit offenbart, dass etwas nicht stimmt. Und auch da muss man nicht gleich einen Hormonstatus machen lassen, denke ich.
Das Zyklusblatt allein kann erstaunlich konkrete Hinweise geben. Hierzu würde ich mich an eine Tabelle im "NFP heute" halten (kann die Seite grad nicht nachschauen, die Gegenüberstellung ist in einem Kapitel zur Zyklusdiagnostik o.ä).

Persönlich hab ich nie irgendwelche Zyklushelferlis eingenommen oder einen Hormonstatus machen lassen. Auch nicht - oder soll ich sagen, erst recht nicht - postpill.
Und seither geben mir meine Zyklen keinen Grund dazu. Mag sein, dass ich Glück mit ihnen habe, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ein Körper das auch gut alleine hinbringt, lässt man ihm die Zeit. :-)

Diese PCO(S) Diagnose würd ich auch erstmal auf die Seite schieben.Was ich bisher mitbekommen habe, ist das eine Ausschlussdiagnose, das ist ein etwas aufwendigeres Verfahren. Ich würde das alles erst dann neu betrachten, wenn sich Dein Körper partout nicht autonom postpill einpendelt.
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SunnyFrani
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Re: Alternative Methoden zur Hormonregulierung :)

Beitrag von SunnyFrani »

SunnyFrani hat geschrieben:Das Zyklusblatt allein kann erstaunlich konkrete Hinweise geben. Hierzu würde ich mich an eine Tabelle im "NFP heute" halten (kann die Seite grad nicht nachschauen, die Gegenüberstellung ist in einem Kapitel zur Zyklusdiagnostik o.ä).
Kap. 10.1, S. 144 f., Abb. 10.1, 10.2, wer's daheim hat und schauen mag.
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