1. Zyklus PP - zu lange Hochlage?

Lust und Last nach Abwurf des Ballasts
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lufthauch

1. Zyklus PP - zu lange Hochlage?

Beitrag von lufthauch »

Hallo zusammen,

ich habe mich frisch angemeldet und muss euch gleich um eure Meinungen, Tipps bitten.

Hier mein Zyklus bisher:
https://www.mynfp.de/display/view/atdvhvrjfsto/" target="blank

Eigentlich dachte ich, alles läuft bei mir ganz gut, bis Tag 36, weil da rein rechnerisch, so wie ich den Zyklus ausgewertet habe, eigentliche meine Mens hätte kommen müssen. Ich hatte auch typische PMS-Anzeichen, jetzt zum Teil auch noch, aber meine Mens kam noch nicht. Kann das sein? Ich hab gelesen, dass die Hochlage maximal 18 Tage dauern kann und das Störungen eher dazu führen, dass Hochlagen zu kurz sind, aber nie zu lang. Ich sehe ja auch am Anfang eine deutlich Tieflage, die jetzt nicht mehr da ist.

Nun hatte ich bereits die Ausklammerungen einmal weggenommen und meine App, mit der ich eigentlich meine Daten erfasse, hatte mir dann noch mal den Zyklustag 22 als möglichen 1.hm angezeigt. Wenn das wirklich so wäre, wäre ich aber auch schon bei 20 Tagen in der Hochlage.

Hier noch was ich alles von den Regeln versucht habe zu beachten:
- ich habe nur Werte in der Tieflage ausgeklammert
- ausgeklammert habe ich den ersten Tag als ich krank geworden bin (starke Hals- und Ohrenschmerzen mit Erschöpfung) und als ich Alkohol getrunken habe
- ich benutze ein digitales Thermo mit zwei Nachkommastellen und runde immer auf 0.5
- ich messe 3 minuten oral, da ich das diesen Zyklus auch nicht mehr ändern kann
- da ich postpill bin denke ich das 5 Tage nacheinander zu betrachten sind, das wiederum würde zu der 1.hm am 16. Zyklustag passen, aber zu dem Tag 22 bin ich mir nicht ganz so sicher
- von der Schleimqualität könnte beides passen und ggfs. sogar, wenn ich nur auf den Schleimhöhepunkt gehe, müsste morgen meine Mens spätestens kommen
- nach den post-pill-Regeln war der GV an Tag 4 kein Problem, da bis zum 5. Tag von Unfruchtbarkeit ausgegangen werden kann

Sind meine Temperaturwerte wegen der unterschiedlichen Zeiten verfälscht? Kann es sein, dass es deswegen so aussieht als wenn ich schon lange in der Hochphase bin, es aber an der Uhrzeit liegt?
Ich hatte auch schon gedacht, dass es meinen Schilddrüsentabs liegt oder dem Stress, den ich gerade auf Arbeit habe, aber mich verunsichert einfach, dass ich, jedenfalls nach meiner Einschätzung, schon viel zu lange in der Hochlage bin. Deswegen hatte ich auch schon einen SS Test gemacht, der aber negativ war.

Was mache ich falsch? Könnt ihr mir einen Tipp geben?

Danke für eure Denkanstöße.

Liebe Grüße
lufthauch
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SunnyFrani
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Registriert: Sonntag 30. März 2014, 18:34
Wohnort: München

Re: 1. Zyklus PP - zu lange Hochlage?

Beitrag von SunnyFrani »

Ich denke an den Uhrzeiten liegt es nicht.
Zunächst mal schaut die Kurve eigentlich recht hübsch aus, so wie sich die Tempi postpill runterreguliert und dann beruhigt, aber ich tippe trotzdem vor allem mal auf das orale Messen - es gibt Frauen mit durchweg ausreichend ruhigen Kurven mit diesem Meßort, und das scheint bei Dir anfangs auch gut funktioniert zu haben, aber dann irgendwie nicht mehr so recht (offener Mund beim Schlafen etc.).
Und/Oder in dem Zusammenhang denk ich mir, ob sich Dein natürlicher Zyklus viell. sogar anfangs ganz gut angelassen hat, aber dann doch irgendwas (noch) nicht so richtig funktioniert. Zyklusstörungen in irgendeiner Form haben ja ca. 50% der pp-Frauen.
Eine SD-Medikation sollte man AFAIK postpill neu einstellen, die Dosis kann reduziert werde, wenn ich mich richtig erinnere. Spielt evtl. auch eine Rolle.
Auswertungen, die nur mit einer Klammerung funktionieren, und das auch noch pp, wenn man seine Tempi-Schwankungsbreiten noch nicht kennt und auch nicht das Muster seines Östrogenzeichens, würde ich auch immer kritisch betrachten.
Mit Trackle als Thermi in Zyklus Nr. 60+.
Verhütung bis Nr. 54. – ☆ in Nr. 55, Juni '18. – Schwanger in Nr. 58, Geburt im Juni '19.
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Amelie_Poulain
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Re: 1. Zyklus PP - zu lange Hochlage?

Beitrag von Amelie_Poulain »

Hallo lufthauch,

ich denke, dass deine Auswertung zufällig zustande gekommen ist und du hast auch schon einige mögliche Gründe dafür genannt.
1. Könnte ein wechsel des Messortes auch mehr Ruhe in deine Kurve bringen, orales Messen kann sehr störanfällig sein
2. PP Zyklen können manchmal sehr zackig aussehen, da sich die Tempi erst wieder einspielen muss
3. Runden solltest du auf 0.00 bzw 0.05 (aber das tust du in deiner Kurve glaub auch, ist vielleicht ein Tippfehler?)
4. wenn du sicher verhüten willst ist CI nochmal zu überdenken
5. Hättest du die 2 Werte nicht ausgeklammert wäre keine Auswertung zustande gekommen. Ich würde die Werte auch nicht klammern, da du noch nicht weisst ob sie bei dir stören oder nicht. Zwar ragen sie aus deiner Tieflage heraus, aber auch später hast du ähnliche oder sogar höre Werte UND wenn du ausklammerst, dann Konsequent, also wenn du weisst das Krankheit stört, dann darfst du nicht nur den ersten Tag ausklammern, sondern alle an denen du krank warst (das kannst du nochmal im Buch N&S nachlesen oder manche haben die Klammerregeln auch in der Sig verlinkt)
Bild
lufthauch

Re: 1. Zyklus PP - zu lange Hochlage?

Beitrag von lufthauch »

Hallo ihr beiden,

Vielen Dank für eure Antworten!
Also würdet ihr sagen, dass ich noch immer in meiner Tieflage bin, richtig?
Bedeutet das, dass die Temperatur während meiner Tage nicht als Referenz für meine Hochlage genutzt werden kann? Sind denn Schwankungen in dem Bereich "normal" wenn man davon ausgeht, dass ich nur oral messe? Also das es zuerst so aussieht als hätte es ganz gut geklappt und dann nicht mehr?
Wenn ich es richtig verstanden habe, bringt es jetzt aber nichts den Messort zu wechseln, weil das auch verfälschen würde oder? Ich hatte überlegt sonst beides parallel zu machen, um dann für den nächsten Zyklus zumindest einen Anhaltspunkt zu kriegen.
Zu der Ausklammerung muss ich doch noch mal Nachfragen: Laut den Regeln, die dankenswerterweise bei SunnyFrani verlinkt sind, steht folgendes:

"1. Ein Wert ist nur dann potenziell gestört, wenn er erhöht ist. Zu niedrige Werte werden nicht ausgeklammert.

2. Ein Wert ist nur dann potenziell gestört, wenn er aus dem Tieflagenniveau herausragt. D.h. er muss optisch aus der Umgebung herausragen. Dafür gibt es keine Richtlinien außer die individuelle Schwankungsbreite aller ungestörter Werte. Somit kann auch ein um 0,05 Grad gestörter Wert ausgeklammert werden.

3. Um einen Wert auszuklammern, muss er sowohl aus dem Tieflagenniveau herausragen als auch einen Störfaktor aufweisen. Ist eines von beiden nicht erfüllt, darf er nicht ausgeklammert werden! Beispielsweise darf auch ein Wert, der 0,3 Grad höher ist

5. Weist ein Wert während des Anstiegs einen Störfaktor auf, bei dem noch nicht aus Vorerfahrungen ausgeschlossen ist, dass er stören könnte oder man bereits weiß, dass er stört, wird der Wert ausgeklammert.

6. Werte, die einen Störfaktor aufweisen, bei denen bereits bekannt ist, dass dieser nicht stört, dürfen nicht ausgeklammert werden, auch wenn sie erhöht sind. (Beispiel: In einem Zyklus wird immer um 6 gemessen, 2 mal um 9. Beim ersten Mal bleibt der Wert im Tieflagenniveau, beim 2. Mal sticht er heraus. Beide dürfen nicht ausgeklammert werden).

7. Ob ein Wert gestört ist, kann man nur in der Tieflage ausprobieren.

8. Bei einem Thermometerwechsel/Änderung der Messweise wird auch nur dann geklammert, wenn sich daraus ein Störfaktor nach obiger Definition ergibt."

mich irritiert etwas die Aussage das ein Wert nur ausgeschlossen werden kann, wenn er deutlich rausragt in Kombination mit Nummer 5. das wäre dann ja bei den 2 der Fall, die ich ausgeklammert hatte. Darf ich das dann in meinem ersten Zyklus nicht machen obwohl es logisch wäre?

Und wenn ich alles ausklammere dann müsste meine Mens von gestern zu morgen kommen oder?
Danke noch mal!
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saksalainen
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Re: 1. Zyklus PP - zu lange Hochlage?

Beitrag von saksalainen »

Guck mal bei mir, da war es ähnlich: Am Anfang war alles noch ziemlich ruhig und dann fingen die Zacken an. Ich hatte auch eine zufällige Auswertung drinnen, die ich dann weg-geklammert habe, einfach weil sie nicht stimmen konnte. Immerhin bin ich ja nicht schwanger :D
Bei mir haben am Ende denke ich auch die Medikamente eine Rolle gespielt - ich habe bis Ende Dezember noch Kortison nehmen müssen. Dann war Silvester, ich war krank und seitdem ich wieder gesund bin - tadaaa, Ruhe in der Kurve.

Lass dich nicht verrückt machen, Zyklusprobleme pp sind normal :)
Bild, hormonfrei seit 19.5.2015 :)
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Libby
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Registriert: Montag 11. März 2013, 15:32
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Re: 1. Zyklus PP - zu lange Hochlage?

Beitrag von Libby »

lufthauch hat geschrieben:Bedeutet das, dass die Temperatur während meiner Tage nicht als Referenz für meine Hochlage genutzt werden kann?
Nein, das kann sie nicht.
In den meisten Fällen ist die Temperatur während der Mens schon wieder im TL-Niveau. Es gibt aber auch Frauen, bei denen die Temperatur während der Mens oder danach erst wieder ins TL-Niveau absinkt. Ob du dazu gehörst, kannst du noch ncht wissen, daher kannst du die Werte während der Mens auch nicht als Referenzwerte für die HL heranziehen.

lufthauch hat geschrieben:Sind denn Schwankungen in dem Bereich "normal" wenn man davon ausgeht, dass ich nur oral messe? Also das es zuerst so aussieht als hätte es ganz gut geklappt und dann nicht mehr?
Ja, Schwankungen sind da nicht ungewöhnlich. Besonders Postpill kann es noch zusätzlich sehr häufig zu solchen Schwankungen kommen.
Und wie gesagt, auch das orale Messen kann sehr störanfällig sein und Schwankungen begünstigen.

lufthauch hat geschrieben:Wenn ich es richtig verstanden habe, bringt es jetzt aber nichts den Messort zu wechseln, weil das auch verfälschen würde oder? Ich hatte überlegt sonst beides parallel zu machen, um dann für den nächsten Zyklus zumindest einen Anhaltspunkt zu kriegen.
Das kannst du versuchen, wenn du zwei Thermometer hast und es dich nicht zu sehr verwirrt. Für deine Kurve solltest du aber weiter bei den oral gemessenen Werten bleiben.

lufthauch hat geschrieben:mich irritiert etwas die Aussage das ein Wert nur ausgeschlossen werden kann, wenn er deutlich rausragt in Kombination mit Nummer 5. das wäre dann ja bei den 2 der Fall, die ich ausgeklammert hatte. Darf ich das dann in meinem ersten Zyklus nicht machen obwohl es logisch wäre?
Ein gestörter Wert sollte zum einen deutlich aus dem TL-Niveau herausragen. Aber in welchem Rahmen befindet sich dein TL-Niveau, wie ist dessen Schwankungsbreite?
Was Klammerregel 5 angeht, müsstest du nach dem aktuellen Stand auch all die anderen Werte im Anstiegs-/Auswertungsbereich klammern, für die du STF angegben hast.

Es ist empfohlen, zumindest im ersten Zyklus gar nicht zu klammern, sondern nur zu beobachten, um seine persönlichen Schwankungsbreiten der Temperaturniveaus kennenzulernen. Mögliche STF kann man sich ja trotzdem als Anhaltspunkte vermerken.

lufthauch hat geschrieben:Und wenn ich alles ausklammere dann müsste meine Mens von gestern zu morgen kommen oder?
Muss sie nicht. Der Mensbalken hier ist nur ein auf statistischen Auswertungen beruhender Anhaltspunkt.
Ich würde an deiner Stelle vermutlich gar nichts klammern, dann wäre auch der Mensbalken nicht mehr da.
lufthauch

Re: 1. Zyklus PP - zu lange Hochlage?

Beitrag von lufthauch »

Ganz lieben Dank für eure Erklärungen und Hinweise!

Dann kann ich aktuell erst einmal nur abwarten und schauen das ich bestmöglich Messe.
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