Hilfe beim Auswerten. Steigung/Fall zu extrem? Hochlagenabfall zu früh? Progesteronmangel?

Ich will schwanger werden und hätte da mal eine Frage zu meiner Kurve
Antworten
Marama
Beiträge: 2
Registriert: Montag 3. Mai 2021, 13:36

Hilfe beim Auswerten. Steigung/Fall zu extrem? Hochlagenabfall zu früh? Progesteronmangel?

Beitrag von Marama »

Hallo zusammen,

dies ist mein erster gemessener Zyklus und ich würde gerne eure Einschätzung hören.

Ich habe mit der Messung angefangen, weil ich sehr unregelmäßige verlängerte Zyklen habe (zwischen 32 - 40 Tagen je Zyklus).
Mönchspfeffer nehme ich bereits lange, allerdings mit einer eher geringen Dosis von 4mg pro Tag. In diesem Zyklus habe ich die Mönchspfefferdosis auf 20mg erhöht und einen Zyklustee getrunken, welcher sich, wenn meine Berechnung (und die der App :roll: ) richtig ist, auch bemerkbar macht.

Da mein Freund und ich gerne ein Kind möchten, ist es für mich deshalb wichtig den Zyklus regelmäßiger "hinzubekommen".

Mein Frauenarzt hat insgesamt zwei meiner Zyklen mit je einer Blutabnahme am Anfang, wie in der Mitte untersucht und erhöhte LH und FSH sowie einen etwas niedrigen Progesteron-Spiegel festgestellt. PCO wurde jedoch mehr oder weniger ausgeschlossen, da ich keine erhöhten männl. Hormone, keine Zysten und auch sonst keine Symptome davon habe, außer eben einen verlängerten unregelmäßigen Zyklus. Aber es ist eigentlich nicht ganz klar, ob eigentlich ein Eisprung stattfindet oder nicht. Deshalb habe ich jetzt mit dem Messen angefangen.

Insgesamt struggle ich also leider etwas mit meinem Zyklus, was mich etwas frustriert :crazy: . Umso erfreuter bin ich jetzt aber über den Zyklustee-Effekt, den ich auch im Unterleib um den Eisprung rum deutlich gespürt habe :angel:

Nun zu meinem Zyklus:

Was ist eure Einschätzung, kann man bei der Kurve von einem Eisprung ausgehen?
Würdet ihr sagen, dass das ein zu langsamer Anstieg ist bzw. die wirkliche Hochphase zu kurz?
Ich bin etwas irritiert, weil meine Temperatur gerade eher wieder hoch geht. Kann es sein dass der Eisprung da gar nicht stattgefunden hat?

Ich weiß, man könnte den sehr hohen Wert evt. ausklammern, da die gemessene Zeit so spät im verhältnis zu davor war. Ich habe ihn drin gelassen, weil ich spekuliert habe, dass das trotzdem aber der Eisprungtag gewesen sein könnte.


Wie gesagt, ich würde mich über eine Einschätzung freuen!
Danke :)
Bild
Benutzeravatar
Krachbum
Beiträge: 5325
Registriert: Freitag 15. April 2016, 12:05

Re: Hilfe beim Auswerten. Steigung/Fall zu extrem? Hochlagenabfall zu früh? Progesteronmangel?

Beitrag von Krachbum »

Marama hat geschrieben: Donnerstag 6. Mai 2021, 13:53 Ich habe mit der Messung angefangen, weil ich sehr unregelmäßige verlängerte Zyklen habe (zwischen 32 - 40 Tagen je Zyklus).
Mönchspfeffer nehme ich bereits lange, allerdings mit einer eher geringen Dosis von 4mg pro Tag. In diesem Zyklus habe ich die Mönchspfefferdosis auf 20mg erhöht und einen Zyklustee getrunken, welcher sich, wenn meine Berechnung (und die der App :roll: ) richtig ist, auch bemerkbar macht.
Hallo Marama :flower:

Deine Zyklen sind mMn weder sonderlich verlängert noch unregelmäßig. Bei 58% aller Frauen schwankt die Zykluslänge (also normalerweise der Zeitpunkt des ES) um 8 Tage und mehr.
Zykluslängen zwischen 23 und 35 Tagen werden als medizinisch "normal" definiert. Wenn mal ein längerer Zyklus dazwischen ist, ist das wahrscheinlich nicht direkt ein Grund zur Beunruhigung.
Hier findest Du noch mehr Infos zum Thema Zyklus:

https://www.mynfp.de/unregelmaessiger-zyklus

Zum Thema Zyklustee: es gibt null Studien, die eine Wirksamkeit nachgewiesen haben. Ich hatte aber auch das Bedürfnis "aktiv zu werden ;)
Hat Dir Dein Arzt empfohlen die Mönchspfefferdosierung zu erhöhen? Im schlimmsten Fall kann Mönchspfeffer auch den ES unterdrücken. Die Wirkweise ist einigermaßen komplex. Einerseits wird der Prolaktinspiegel gesenkt (ein erhöhter Prolaktinspiegel kann zu einer schlechten Eizellreifung führen und sorgt dann auch für verstärktes PMS), andererseits wirkt Mönchspfeffer leicht progesteronartig, was eventuell zur Unterdrückung des ES führen kann.
Da mein Freund und ich gerne ein Kind möchten, ist es für mich deshalb wichtig den Zyklus regelmäßiger "hinzubekommen".
Das ist eigentlich nicht nötig, da deine Zyklen ja nicht wirklich unregelmäßig sind. Was ich aber aus Deinem Zyklus ablese: bis jetzt hast Du nur spärlich den ZS beobachtet. Dieser ist aber DER Indikator, wenn es um den KiWu geht. An den Tagen mit dem besten ZS ist auch die "Trefferquote" am höchsten. Die ausgwertete Temperatur zeigt Dir nur, dass der ES schon gelaufen ist.
Wenn Du besten ZS feststellst, weißt Du, dass Du besonders fruchtbar bist und dann ist es auch wurscht, ob Du an ZT 14 oder 20 bist ;)
Mein Frauenarzt hat insgesamt zwei meiner Zyklen mit je einer Blutabnahme am Anfang, wie in der Mitte untersucht und erhöhte LH und FSH sowie einen etwas niedrigen Progesteron-Spiegel festgestellt. PCO wurde jedoch mehr oder weniger ausgeschlossen, da ich keine erhöhten männl. Hormone, keine Zysten und auch sonst keine Symptome davon habe, außer eben einen verlängerten unregelmäßigen Zyklus. Aber es ist eigentlich nicht ganz klar, ob eigentlich ein Eisprung stattfindet oder nicht. Deshalb habe ich jetzt mit dem Messen angefangen.
Deine aktuelle Kurve zeigt ziemlich klar eine Temperaturtief- sowie Hochlage. Ich sehe kein Anzeichen dafür, dass kein ES stattgefunden hat :thumbup:
Was die Hormonwerte angeht und ob das behandlungsbedürftig ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.
Würdet ihr sagen, dass das ein zu langsamer Anstieg ist bzw. die wirkliche Hochphase zu kurz?
Ich bin etwas irritiert, weil meine Temperatur gerade eher wieder hoch geht. Kann es sein dass der Eisprung da gar nicht stattgefunden hat?
Es gibt keinen zu langsamen Anstieg. Auch der berühmte "treppenartige" Anstieg ist kein Anzeichen für eine schlechte Eiqualität oder Progesteronmangel oder sonstwas.
Die Hochlagenlänge kann erst bestimmt werden sobald Du Deine Periode bekommst (bzw. hoffentlich nicht 8-) ) Alle Hochlagen, die länger als 10 Tage andauern sind normal. Anzeichen für ein Progesteronmangel sind Hochlagenlängen von weniger als 10 Tagen.
Dass die Temperatur vor der Mens nochmal hochgeht, kann durchaus vorkommen. Darüber würde ich mir nicht den Kopf zerbrechen.
Ich weiß, man könnte den sehr hohen Wert evt. ausklammern, da die gemessene Zeit so spät im verhältnis zu davor war. Ich habe ihn drin gelassen, weil ich spekuliert habe, dass das trotzdem aber der Eisprungtag gewesen sein könnte.
Im Kiwu-Fall ist es auch nicht so wichtig. Würdest Du verhüten, müsste der Wert geklammert werden.

Ich hoffe, das hilft etwas weiter. Generell ist der Wissensteil super und hat mir in der Kiwuzeit echt die Augen geöffnet (und Ängste genommen).

LG
Klammerregeln
Wann war der ES?
✩ *17.07.2016, H. *09.06.2018
Zyklen teilen: Webversion und App
verhütend Zyklus #98
Marama
Beiträge: 2
Registriert: Montag 3. Mai 2021, 13:36

Re: Hilfe beim Auswerten. Steigung/Fall zu extrem? Hochlagenabfall zu früh? Progesteronmangel?

Beitrag von Marama »

Hallo,

danke für Deine ausführliche Antwort :)!
Deine Zyklen sind mMn weder sonderlich verlängert noch unregelmäßig
Ich hatte nur jeweils die untersten genannt die ich hatte, mein Durchschnitt liegt so bei 37 Tagen und das kam auch nur als ich mit den 4mg Mönchspfeffer angefangen hatte :? . Also ich will natürlich nicht auf dem verlängerten Zyklus beharren, aber ich denke schon dass dieses Ungleichgewicht zwischen LH und FSH da was mit zu tun hat :idea:
Hat Dir Dein Arzt empfohlen die Mönchspfefferdosierung zu erhöhen? Im schlimmsten Fall kann Mönchspfeffer auch den ES unterdrücken. Die Wirkweise ist einigermaßen komplex.
Mh nein, das habe ich ganz eigenmächtig gemacht :roll: Gut, dass Du mir das sagst, da muss ich mich dann wohl nochmal mit beschäftigen. Das war ein bisschen eine Akutreaktion :lol: Meine Frauenärztin sagte mir dass ich einfach Clomifen nehmen sollte, um sicher zu gehen; es könnte sonst knapp werden mit einem eventuell zweitem Kind (ich habe ja noch keins). Das fand ich schon schockierend, ich bin ja "erst" 31 und wollte mir jetzt nicht direkt eine Chemiebombe reinhauen nur weil diese LH und FSH Werte nicht optimal sind. Trotzdem hat das einen gewissen Terror in mir ausgelöst, wodurch der Entschluss kam dass es das Mönchspfeffer jetzt richten soll ;)
Deine aktuelle Kurve zeigt ziemlich klar eine Temperaturtief- sowie Hochlage. Ich sehe kein Anzeichen dafür, dass kein ES stattgefunden hat
Ja, das hätte ich zumindest für diesen Zyklus (wie gesagt, ist ja mein erster mit Temperatur) auch gesagt :)
Alle Hochlagen, die länger als 10 Tage andauern sind normal
Und als Hochlage "gilt" alles über der Coverline, habe ich das richtig verstanden?
Dass die Temperatur vor der Mens nochmal hochgeht, kann durchaus vorkommen.
Oki doke, dann warte ich mal ab :)!
Benutzeravatar
Krachbum
Beiträge: 5325
Registriert: Freitag 15. April 2016, 12:05

Re: Hilfe beim Auswerten. Steigung/Fall zu extrem? Hochlagenabfall zu früh? Progesteronmangel?

Beitrag von Krachbum »

Versucht ihr es denn schon länger?

Ganz ehrlich: Kiwu-Geschichten würde ich nie beim Wald-und-Wiesen-Arzt behandeln lassen, es sei denn, er/sie ist darauf spezialisiert. Clomifen kann man halt nicht beliebig oft nehmen und ist auch nicht das Allheilmittel.
Außerdem würde ich auf jeden Fall vorher klären lassen, ob bei deinem Partner alles i.O. ist, bevor du dir die Hormone reinknallst. Das ist von der Diagnostik her das einfachste.

Ich würde erstmal ein paar Zyklen mit nfp beobachten und dabei vor allem auf den ZS achten und entsprechend Sex haben. Und wenn es nicht klappt, würde ich mich an eine Kiwupraxis wenden. Die machen eine ordentliche Diagnostik und wissen viel besser an welchen Schrauben man drehen sollte.

Die Hochlage wird ab bzw. einschließlich der ersten höheren Messung (ehm) gezählt. Bei dir also ZT 17 (18) :thumbup:
Klammerregeln
Wann war der ES?
✩ *17.07.2016, H. *09.06.2018
Zyklen teilen: Webversion und App
verhütend Zyklus #98
Tilla
Beiträge: 577
Registriert: Sonntag 6. November 2016, 02:53

Re: Hilfe beim Auswerten. Steigung/Fall zu extrem? Hochlagenabfall zu früh? Progesteronmangel?

Beitrag von Tilla »

Hallo,
ich würde Krachbum bei allem zustimmen, was sie schon so schön ausführlich geschrieben hat.

Ich weiß nicht, wie lange ihr es schon probiert. Wenn es schon länger nicht klappt, macht es natürlich Sinn, mal auf Ursachenforschung zu gehe. Aber ganz generell sind "längere" Zyklen absolut kein Hindernis für eine Schwangerschaft! So ungewöhnlich lang sind deine Zyklen auch wirklich nicht. Mein Durchschnitt liegt irgendwo bei 42 Tagen. Schwanger wurde ich an einem für mich frühen ES an Tag 24 :)
31 Jahre ist ja auch noch nicht alt, da würde ich mir (ohne eure Vorgeschichte zu kennen) erst mal keine Sorgen machen. Beobachtung des ZS ist sicher sinnvoll und auch das Messen. Dann kannst du zumindest feststellen, ob ES vorhanden sind. Wobei ich nicht weiß, warum du keine haben sollst. Längere Zyklen bedeutet ja nicht keine ES...

Ich hoffe, das beruhigt dich vielleicht ein wenig und drücke euch fest die Daumen!
Antworten