Kurve in Stillzeit?

Ich will schwanger werden und hätte da mal eine Frage zu meiner Kurve
nicole266
Beiträge: 325
Registriert: Sonntag 25. August 2013, 22:42

Re: Kurve in Stillzeit?

Beitrag von nicole266 »

Liebe Denaturierung,
ich verstehe dich sehr gut. Ich hatte mir ursprünglich vorgenommen vor einem Jahr abgestillt zu haben, weil wir im Kinderwunschzentrum weitermachen wollten. Dort hieß es auch, ich muss abgestillt haben. Durch die Reduzierung sprang bei mir der Zyklus an und wir konnten mit den Kryos weitermachen, da mein Prolaktinwert trotz des wenigen Stillens wieder im Normalbereich war. Das Prolaktin kann wohl Einfluss auf die Eizellqualität nehmen bzw. bei erhöhtem Prolaktin ist das Schwangerwerden generell schwerer.
Wenn du die BESTEN Voraussetzungen schaffen möchtest für eine erneute Schwangerschaft, dann wird dir leider nichts anderes übrig bleiben als abzustillen. Wenn ihr damit leben könnt, dass es noch ein Weilchen dauern kann, dann reduziere so viel ihr nach und nach schafft.
Du kannst dir bzgl. des Abstillens auf jeden Fall Rat bei einer Stillberaterin holen (dein Kind ist ja noch unter 1, da sollten ein paar Punkte beachtet werden). Vielleicht gibt es bei dir eine Stillgruppe? Infos findest du z.B. bei AFS Stillen oder La Leche Liga.
39 Jahre, ein Eileiter undurchl., Endometriose // 05/2015 1. IVF, aber kein Transfer // 08/2015 1. Kryo - positiv // 05/2018 + 11/2018 Kryos negativ // 02/2019 spontan schwanger
Denaturierung
Beiträge: 36
Registriert: Sonntag 10. April 2016, 11:51

Re: Kurve in Stillzeit?

Beitrag von Denaturierung »

Liebe Nicole!

Danke für Deine Antwort!
Eine deutlich verlängerte Wartezeit ist aus verschiedenen Gründen keine Option für uns, deshalb möchten wir daran arbeiten, dass mein Zyklus jetzt wieder in Gang kommt. Wie genau hattest du damals reduziert? Du hattest geschrieben, dass Du tagsüber 5 h Stillabstand hattest. Das war alles? Das habe ich schon seit Monaten, weil meine Kleine das Stillen tagsüber schon mit vier Monaten reduziert hat und hier kommt nichts in Gang. :( Wie war das bei Dir nachts? Wie oft hast du da noch gestillt?
Ich habe jetzt das Stillen noch weiter reduziert. Die Kleine hat gestern nur drei Stunden in ihrem Bettchen geschlafen, dann ist sie aufgewacht und hat so geweint, dass ich sie zu mir holen musste. Wir haben von Mitternacht bis acht Uhr morgens gestillt. Also 16 h Stillpause... Heute Nachmittag taten mir die Brüste so weh, dass ich sie anlegen musste, sonst wäre ich geplatzt. Ursprünglich war der heutige Plan, dass mein Mann die Nachtschicht übernimmt, damit ich nicht nachts stillen muss. Er hat das Baby ins Bett gebracht und hat sich mit Schnuller und Fläschen bewaffnet auf sie gestürzt, als sie anfing zu weinen. Leider ist er kläglich gescheitert und hat sie nicht ruhig bekommen, nun liegt sie wieder bei mir.
Wo wurde Dir denn das Blut abgenommen? In der KiwuKl oder beim Gyn? Ich wundere mich nämlich, dass meine Gynäkologen (ich war wegen dieses Kinderwunsches schon bei zwei verschiedenen) nicht auf die Idee kommen, mir mal Blut abzunehmen zur Prolaktinbestimmung. Vielleicht macht es in ihren Augen generell keinen Sinn, weil ich ja meine Mens noch nicht mal habe?
Leider hab ich den Termin in der KiwuKl erst Mitte Januar. Wir waren da damals schon zum Durchchecken und die haben sofort Blut abgenommen und haben auch auf alles getestet. Ich hoffe das machen sie dieses Mal auch.
Wenn das Prolaktin so schädlich für die Eizellen ist, dann muss man also vor und rund um die Empfängnis weniger stillen. Nach der Einnistung darf man dann theoretisch wieder richtig loslegen, oder?
Danke für den Tipp mit der Stillberatung! Dadurch, dass wir beim Stillstart so große Probleme hatten, kenne ich JEDE Stillberaterin der Umgebung. Mal gucken, wen ich da konsultiere. Ich habe mittlerweile viel nachgelesen und möchte es gerne mit dem Mönchspfeffer probieren. Es kann, muss aber nicht milchbildungshemmend wirken, was bei einem nur noch teilgestillten Baby ja nicht so dramatisch wäre und ganz ehrlich: Selbst wenn dadurch die Milch komplett wegbleiben würde, was solls?! Ich steh doch eh kurz vor dem Abstillen, zu verlieren hab ich dann ja wohl eh nichts mehr. Parallel, werde ich mich mal über Zyklustees und Nahrungsergänzungsmittel schlau machen, vielleicht können die mir auch noch helfen.

Vielen lieben Dank für Deine Hilfe!!! :flower:
nicole266
Beiträge: 325
Registriert: Sonntag 25. August 2013, 22:42

Re: Kurve in Stillzeit?

Beitrag von nicole266 »

Mein Sohn war zu dem Zeitpunkt etwas älter als dein Kind. Wir begannen mit 13 Monaten mit der Eingewöhnung in die Krippe, 5 Monate später hatte ich den ersten Eisprung. Er blieb am Anfang natürlich noch keine 5 h bzw. hat dort noch keinen Mittagschlaf gemacht. Das ging erst nach ein paar Wochen (wir hatten keinen Zeitdruck bei der Eingewöhnung).
Nachts habe ich zu dem Zeitpunkt noch viel gestillt. Bestimmt 4-6x. Mindestens!
Blutabnahme war im Kinderwunschzentrum. Mussten wir selbst bezahlen, weil Kryoversuch.

Es ist eben leider, wie schon geschrieben, sehr individuell, wann der Zyklus wieder anspringt. Und es dauert schon seine Zeit bis das Reduzieren sich auswirkt (oder auch nicht, wenn nur komplettes Abstillen hilft). Auch weil man eben nicht weiß, was hilft (komplettes tagsüber Abstillen oder nachts oder einfach Gesamtzahl innerhalb 24 h reduzieren). Tageweises Reduzieren macht aus meiner Sicht keinen Sinn, denn die Eizellen werden immer am Ende des Vorzyklus "vorbereitet" (oder so ähnlich).
Du kannst natürlich den Prolaktinwert bestimmen lassen, da du aber dein Level von vor dem Stillen vermutlich nicht kennst, ist die Frage, welche Aussage dieser Wert hat.

Und super, dass du dir wegen des Abstillens Hilfe bei einer Stillberaterin suchst. Es ist eben eine große Umgewöhnung für dein Baby. Das geht nicht von heute auf morgen. Das kann ein Weilchen dauern. Wichtig ist, dass du weißt, was du möchtest (ein Ziel vor Augen hast) und dass es sich für dich richtig anfühlt. Dein Baby wird protestieren und traurig sein, wenn es nicht mehr Stillen darf, aber du kennst den Grund und kannst es dabei liebevoll begleiten.

Bei Mönchspfeffer wäre ich vorsichtig. Und wenn dann nur in der 2. ZH, da er angeblich progesteronähnliche Wirkung haben soll. Progesteron hemmt den Eisprung.
39 Jahre, ein Eileiter undurchl., Endometriose // 05/2015 1. IVF, aber kein Transfer // 08/2015 1. Kryo - positiv // 05/2018 + 11/2018 Kryos negativ // 02/2019 spontan schwanger
Denaturierung
Beiträge: 36
Registriert: Sonntag 10. April 2016, 11:51

Re: Kurve in Stillzeit?

Beitrag von Denaturierung »

Danke für die ausführliche Antwort!
Woher weiß ich denn, wo meine zweite Zyklushälfte ist, wenn ich keine richtige Kurve habe? Ich bin jetzt komplett verwirrt! :(
nicole266
Beiträge: 325
Registriert: Sonntag 25. August 2013, 22:42

Re: Kurve in Stillzeit?

Beitrag von nicole266 »

Das weißt du eben nicht, solange du nicht auswerten kannst. Deshalb würde ICH ihn erstmal weglassen. Die Entscheidung liegt natürlich bei dir.
39 Jahre, ein Eileiter undurchl., Endometriose // 05/2015 1. IVF, aber kein Transfer // 08/2015 1. Kryo - positiv // 05/2018 + 11/2018 Kryos negativ // 02/2019 spontan schwanger
nicole266
Beiträge: 325
Registriert: Sonntag 25. August 2013, 22:42

Re: Kurve in Stillzeit?

Beitrag von nicole266 »

Falls du Interesse hast. Es gibt ein Still-Forum in dem die Frage öfter gestellt wird 😉
Stillen und Tragen
39 Jahre, ein Eileiter undurchl., Endometriose // 05/2015 1. IVF, aber kein Transfer // 08/2015 1. Kryo - positiv // 05/2018 + 11/2018 Kryos negativ // 02/2019 spontan schwanger
nicole266
Beiträge: 325
Registriert: Sonntag 25. August 2013, 22:42

Re: Kurve in Stillzeit?

Beitrag von nicole266 »

Aaah, ich hab nicht gerafft, dass du da schon geschrieben hast. Sorry!
39 Jahre, ein Eileiter undurchl., Endometriose // 05/2015 1. IVF, aber kein Transfer // 08/2015 1. Kryo - positiv // 05/2018 + 11/2018 Kryos negativ // 02/2019 spontan schwanger
Denaturierung
Beiträge: 36
Registriert: Sonntag 10. April 2016, 11:51

Re: Kurve in Stillzeit?

Beitrag von Denaturierung »

Hey, es ist einiges in den letzten Tagen passiert aber erstmal meine Antwort auf den letzten Post: Ja ich kenne das Forum schon. Da die mir damals super bei Stillproblemen geholfen haben und da es inhaltlich und thematisch passte, habe ich da direkt nachgefragt. Trotzdem danke für den Tipp! ;-)

Wir haben komplett umgestellt und ich bin -bis jetzt- ganz überrascht, wie gut das klappt.
Ich stille abends vor dem schlafen gehen und dann bringt mein Mann das Baby ins Bett und kümmert sich die ganze Nacht um sie. Sie mault dabei erstaunlich wenig und läßt sich mit Schnuller, tragen und singen gut von ihm in den Schlaf bringen.
Ich darf das Schlafzimmer erst betreten, wenn sie sicher schläft, sonst funktioniert es nicht.
In der Nacht wird sie mehrfach wach, die ersten Nächte wollte sie noch viermal die Flasche (mein Mann war begeistert), das hat sich dann auf ein Fläschchen reduziert und neuerdings braucht sie gar kein Fläschchen mehr, läßt sich nur vom Papa die Hand streicheln und den Schnuller wiedergeben und sie schläft wieder!
Sie muss allerdings unbedingt beim Papa auf der Seite schlafen, wenn ich neben ihr liege, läßt sie sich nur sehr schwer beruhigen. Vermutlich riecht sie die Milch und will dann an die Brust?
Ich stille dann direkt nach dem Aufwachen so gegen sechs wieder, da trinkt sie dann auch richtig lang und viel und wir kuscheln ganz viel und dann nachmittags stillen wir noch mal, da will sie dann aber wieder nur kurz trinken.
Das waren seit neun Monaten, die besten Nächte, die ich hatte! Ich bekomme endlich wieder Schlaf und Papa ist tierisch stolz, dass er seine Tochter, das Mamakind, endlich handeln kann.
Ich messe auch weiterhin und mir ist aufgefallen, dass meine Temperatur sich extrem konstant einpendelt(maximale Differenzen von 0,05 Grad Celsius) wenn ich gut schlafe. Davor waren meine Werte ein einziges chaotisches Durcheinander mit Schwankungen von 0,5 Grad Celsius.
Ist das ein gutes Zeichen?!
Die letzten sechs Werte sehen deutlich besser „ruhiger“ aus, als der ganze Rest oder? Der einzige Ausreißer, war die vorletzte Nacht, wo die Kleine wieder neben mir lag, weil ich Hoffnung hatte, dass es funktioniert. Da wurde sie aber mehrfach wach und war total entrüstet, dass ich ihr nicht die Brust geben wollte und hat uns lange wach gehalten - das sieht man sofort an meiner Temperatur!
https://www.mynfp.de/freigabe/oru33a8f8 ... 8wuc91ufrz
Ich bin mir jetzt etwas unsicher was hier gerade passiert. Was bedeutet das konstante einpendeln der Temperatur? Zum interpretieren ist es ja einfacher aber bedeutet es auch biologisch/funktionell irgendwas? Oder anders herum gefragt: Macht Schlaflosigkeit mich unfruchtbar und jetzt wird es wieder besser? Oder sagt das alles gar nichts aus und es kann sein, dass ich über Monate eine Kurve mit flachen schönen Temperaturen hab aber ohne Eisprung und Co. bin verwirrt.
Dankeschön für eure Hilfe!
Benutzeravatar
Mrs.Jane
Beiträge: 1247
Registriert: Freitag 2. September 2016, 15:22

Re: Kurve in Stillzeit?

Beitrag von Mrs.Jane »

Hallo du :)

Ich glaube, mit nachts nicht mehr stillen hast du schon einen ganz wichtigen Schritt geschafft. Ich weiss, jede Frau ist anders und so. Aber vielleicht macht dir das hier ein bisschen Mut. Ich habe meinen Kleinen nachts nicht mehr gestillt, weil er ständig wach wurde. Dann haben wir beschlossen, Brust gibt es nicht mehr nachts. Es war nämlich kein Hunger sondern nur kurz Nuckeln. Und ca einen Monat später hat sich zum ersten Mal was getan bei mir mit einer Miniblutung. Aktuell stille ich noch abends vorm einschlafen und ganz früh morgens um 4/5 wenn er das erste Mal wach wird. Wobei wir gerade das abends abtrainieren damit auch mal Papa ins Bett bringen kann 😉
Also bei mir war das nachts stillen der Knackpunkt! Was meine Kurve jetzt macht, keine Ahnung! Das werden wir mit der Zeit sehen...
ich drück dir alle Daumen, dass sich dein wunsch erfüllt und du bald wieder hibbeln darfst!
Mann&Frau seit 08/16 --- nfp seit 09/16 --- 👨‍👩‍👦 mit dem Kuschelkind seit 01/18 --- und 👨‍👩‍👦‍👦 mit dem Herbstkind seit 11/20 --- unser Engelchen flog zu den Sternen (🌟6.SSW) in 12/23 --- 01/24: neues Glück im ÜZ1 nach FG 🌈

Bild
Lebensglut
Beiträge: 6
Registriert: Dienstag 26. August 2014, 16:13

Re: Kurve in Stillzeit?

Beitrag von Lebensglut »

Das ist doch super das es so entspannt klappt!
Zu deiner Kurve... das ist so unterschiedlich von Frau zu Frau.
Ich hatte ja schon geschrieben das meine Kurve sehr verlässlich läuft. Mit Schwankungen aber man erkennt klar den Eisprung.
Ich messe zwischen 5 und 6 Uhr. Und zwischen 3-5 mal bin ich nachts wegen dem kleinen wach.
Meist wegen stillen.
Bin aber tatsächlich schwanger geworden im 1.zyklus. :D

Der Zyklus pendelt sich ein da mit Sicherheit. Aber Zickzack kann es trotzdem sein. Wichtig ist ja das der Eisprung das Temperaturhoch auslöst.
Und die tempi dann weiter oben bleibt. Und auch da kann es weiter schwanken. :)

Mein Zyklus mit Erfolg:
https://app.mynfp.de/zyklus/freigabe/zp ... jnyziowv_Z
Antworten