Meine Mutter (Alzheimer Demenz) hat diese Woche angefangen, nachts wegzulaufen und sich zu verirren.
Einmal hab ich sie schon von der Polizei abgeholt und einmal vom Rettungsdienst.
Sie wohnt mit meiner Schwester, die auch diverse Einschränkungen hat, etwas 20 min von mir.
(Daher fahren wir auch seit 3 Jahren nicht mehr in den Urlaub. Seit einem Jahr besuchen mein Mann und Sohn die Schwiegereltern auch ohne mich, damit ich in der Nähe bleibe.)
Das heißt, ich muss organisieren, dass sie in eine Einrichtung mit geschlossener Abteilung kommt und für meine Schwester auch ein Pflegeheim finden. Und dann das Haus zum vermieten herrichten, damit das finanziell halbwegs hinhaut.
Nachdem ich bei meinem Vater gesehen habe, wie das lief, kann ich euch nicht sagen, wie sehr mich das schmerzt, dass das sein muss. Und wieviel Angst ich vor dem Stress habe, wenn ich versuchen werde die Probleme dort zu kompensieren und das erfahrungsgemäß einfach nicht zu schaffen ist.
Ich fühle mich als hätte das Leben mich mit Felsen beworfen.
Ich krieg schon jedes Mal Angst, wenn eine Weile alles glattläuft, so dass ich z.B. aus reinem Übermut anfange Salat im Garten zu pflanzen.
Das kann ja nur bedeuten, dass die nächste Katastrophe schon im Anrollen ist.
Ich versuche jetzt einfach mal das Hirn auszuschalten und trotzdem „fröhlich“ weiterzumachen. Ich kann vor meinem Sohn nicht 24/7 heulen und leistungsfähiger werd ich dadurch auch nicht.
Kann ja nicht sein, dass Gott mich so sehr hasst, dass er will, dass ich absolut gar nichts schaffe.
bzgl. 1 oder 2 Eizellen
Ich hab mir das nochmal sehr gründlich durch den Kopf gehen lassen. Nicht nur die ganzen statistischen Wahrscheinlichkeiten und den Worstcase,
sondern auch, wie es sich anfühlen würde, mit Zwillingen bestenfalls.
Was ich von mir und unserem Leben realistisch erwarten kann. Was es genau ist, was ich mir mit 1-2 Kindern mehr erhoffe. Was davon schon oder nicht ersetzen lässt.
Das Ergebnis ist sehr viel kürzer und einfacher:
1 Eizelle — 1 einsetzen

2 Eizellen — 2 einsetzen
3+ Eizellen — 1 einsetzen, Rest Kryo
Es sei denn, es ist irgendwie ersichtlich, dass ich wahrscheinlich wieder so eine mickrige Plazenta entwickle. Dann würde ich auf keinen Fall mehr als eine Eizelle einsetzen lassen.
Aus 4 kleinen und 2 größeren Follikeln ist 1 GROSSER Follikel und 5 zu noch zu kleine Follikel geworden.

mein Körper pfeift auf 225 Menogon und zieht sein normales Ding durch. Na, immerhin noch keine Nebenwirkungen.
Perfekte, 3 schichtige Gebärmutterschleimhaut, was aber auch nicht unüblich ist bei mir.
Sieht so aus, als „könnte“ ich alles außer Einnistung.
Wenn es irgendwie geht, bringe ich diesen ICSI/IVF-Zyklus noch zu Ende.
Bis alle anderen Baustellen zur Ruhe kommen, können gut 1-2 Jahre vergehen.
Meine Eltern waren was Vorsorge angeht nicht auf der starken Seite und haben beschlossen, dass sie einfach bis ans Lebensende keine Pflegefälle werden und kurz vor ihrem Tod noch alles organisiert kriegen. Tja Ähm
Aber ich bin mir sicher, dass sie nicht gewollt hätten, dass ich deswegen keine Kinder kriege.
Thema Zyklusblatt:
Ja. Im nächsten natürlichen Zyklus.
Jetzt mit den ganzen Hormonen, US Untersuchungen, Blutabnahmen ist die Kurve grad sowas von egal.
Ich hab morgens mit zwei Spritzen, einem Medikament und NEMs auch schon genug Dinge, die ich möglichst exakt hinkriegen soll.
Ich mache niemanden einem Vorwurf, dass er gerne nur flott die Fakten von verschiedenen Zyklusblättern verfolgen möchte. Ich finde da nichts verwerflich dran und freue mich über jedes Interesse und Anteilnahme.
Aber die harte Wahrheit:
Ich finde es typisch für die Lebensphase ab 40, dass zum Kinderwunsch mehr gehört als nur die primäre Funktion/Disfunktion.
Ich hoffe, es ist verständlich, dass ich mir jetzt in einem Zyklus, in dem ich eh nicht messen brauche, nicht die Mehrarbeit mache, alles nochmal in ein Zyklusblatt abzuschreiben, damit es schneller zu lesen ist, falls der Rest nicht interessiert.
Wenn jemand die Entscheidungshilfe bzgl. ICSI/IVF braucht:
— Das medizinische (Spritzen, Blutabnahmen, Untersuchungen) waren jetzt in meinem Fall Pipifax und gar nicht schlimm.
(Wenn ich was die Nebenwirkungen angeht Glück hatte oder sehr fähige Ärzte, ist mir das bewusst und ich bin Sau dankbar.)
— Kosten und Zeitaufwand ist enorm anstrengend in der Stimulation. Ich habe 1 Stunde einfache Wegstrecke und am Freitag ist mein 5. Termin in diesem Zyklus. Mein Mann musste einmal zu Blutabnahme antreten, wollte aber bei allen Beratungsgesprächen/Entscheidungen auch dabei sein.
— Die psychische/soziale Komponente ist Horror.
Man ziehe erstmal Alle ab, die vorher schon zum Kinderwunsch unsensible oder Neunmalkluge Sprüche gedrückt haben.
Dann nochmal Alle, die selber keinen Kinderwunsch haben.
Oder aus ökologischen Gründen finden, es sollten weniger Menschen auf dem Planeten leben, nicht weniger.
Dann zieht man Alle ab, die finden, wenn man 1 Kind hat, ist es zwar in akuter Gefahr ein verwöhnter Einzelbalg zu werden, aber man könnte dann mal aufhören so anstrengende Lebenswünsche zu haben.
Dann noch diejenigen weg, die finden man ist zu alt.
Und künstliche Befruchtung ist eh Sch… Alles künstlich-chemische sowieso, aber man spritzt sich die Gelenke fit, hätte nicht gegen eine Blutspende anstatt bei ner OP zu verbluten — und bei Zahnarzt möchte man die Wurzelbehandlung auch mehr als nur Atemübungen zur Schmerzlinderung.
Aber BEFRUCHTUNG passiert bitte nur als promptes und zufälliges Nebenprodukt von ungeplanter, origineller Leidenschaft.
JA!! Ich kann dieses Bauchgefühl verstehen!
Aber im Endeffekt bleibt einem da nur ein halber Ehemann (seine andere Hälfte findet KIWUKlinik sowohl unnötig

als auch betrügerische Geldmacherei)
und einer Handvoll Leidesgenossen in nem Thread.
Und ein Haufen schweigen.
Von zwei besten Freundinnen studierte eine Medizin, war dann irgendwie ein schlauerer, coolerer Mensch als ich und einer ihrer letzten Sätze „Wenn‘s nicht klappt — vielleicht ist es besser so.“
Bei der anderen Freundin reicht es mit, dass sie mir seit Grundschulzeiten geblieben ist — und alles was das mir gibt — auch wenn ich diesen zentralen Punkt in meinem Leben verschweige.
Es würde sie überfordern (künstlich, zu alt, schon 1 Kind, sie selber will keine oder versagt es sich)
und ich hab nichts gewonnen, falls wir uns darüber zerstreiten.
Meine Cousinen haben jeweils 4 Kinder problemlos gekriegt. Zum Wunschzeitpunkt.
Die dritte Cousine möchte keine Kinder.