Re: Stillhibbeln
Verfasst: Freitag 10. Oktober 2025, 11:13
Eingewöhnungen - da will ich als Erzieherin nochmal kurz meinen Senf dazu geben
Die Eingewöhnung ist nicht nur für den Nachwuchs, sondern auch für die Eltern da - und eine wichtige, anspruchsvolle, emotionale Zeit. Da kullern nicht nur bei den Kindern mal die Tränen, aber Mama haben es oft schwer. Und das ist völlig normal und darf sein. Was auf jeden Fall ganz wichtig ist, dass die Eltern hinter der Entscheidung stehen, die Betreuung abzugeben. Kinder merken dass sofort, wenn Mama oder Papa innerlich nicht loslassen wollen und eben nur aus Zwang in die Kita geben. Das macht den Prozess für alle nochmal schwerer. Was ich den Eltern immer am ersten Tag gleich sage - und da sind hoffentlich alle Erzieher so - alle Sorgen, Fragen, jeder Kummer darf angesprochen werden. Stellt gerne Fragen zum Tag des Kindes, lasst euch vielleicht ein paar Fotos zeigen von der Zeit im Kindergarten. Oft ist es so, wenn Mama und Papa sich verabschieden, schreit das Kind die ersten Tage wie am Spieß - die Eltern gehen und das ist das letzte, was sie von ihrem Kind sehen und dann drehen sich die Gedanken im Kreis, dass es dem Kind nicht gut geht und es nur weint den ganzen Tag. Das ist aber selten der Fall. Abschied ist fies und tut sehr weh. Die Kinder müssen ja erst lernen, dass Mama und Papa immer wieder kommen. Bis sie das verstanden haben, dauert es Tage, manchmal Wochen. Die kleinen beruhigen sich oft in wenigen Minuten im Zimmer und haben dann eine gute Zeit - hier und da mal ein Tränchen, aber meist sind die Kinder ruhig beim Erzieher und entdecken den Raum. Und, wir Erzieher rufen an, wenn es gar nicht geht. Keiner will 2 Stunden ein brüllendes Kind auf dem Schoss sitzen haben. Auch das sollte jeder Erzieher so machen und auch sagen. Wir wollen ja auch, dass alles für alle gut läuft
Und es gibt auch mal Rückschläge in jeder Eingewöhnung. Da lief alles perfekt und dann kommt eine Zeit, da weint das Kind plötzlich viel. Auch das ist normal und auch das geht vorbei. Dann lernt der kleine Mensch wieder etwas, dass Mama eben wirklich ganz weg ist für einige Zeit - das tut wieder weh und muss verarbeitet werden. Und auch da begleiten wir Pädagogen die Mäuse gut durch. Niemand schiebt das Eingewöhnerkind einfach ins Zimmer und überlässt es sich selbst
Wichtig ist nur, dass ihr als Familie euch in der Einrichtung gut aufgehoben fühlt und den Erziehern vertrauen könnt. Wenn das (noch) nicht ganz der Fall ist, dann redet miteinander. Es gibt immer eine Lösung, damit keiner mit Bauchschmerzen sein Kind abgeben muss
(So, das war lang, aber das war mir ein Herzensthema. Ich arbeite selbst gerade in der Krippe und begleite seit August die Eingewöhner)
Und Nachtrag: Ich mag das Wort Fremdbetreuung immer gar nicht. Ja, wenn die Kinder ganz frisch zu uns kommen, sind wir noch Fremde. Aber nach kurzer Zeit sind die Mäuse ja oft 7-9 Stunden im Kindergarten. Wir verbringen so viel Zeit mit den Kindern, erleben viel und bauen eine Beziehung auf. Das geht ganz schnell, dass wir Erzieher nicht mehr Fremd sind
Wir sind dann genauso Bezugspersonen für die Kleinen, wie die Familie, sind den Kindern auch wichtig und das zeigen sie dann auch (mein Kleiner ist heute lachend mit offenen Armen zu seiner Erzieherin gerannt
) Nur am Rande das noch - seht es nicht als "Fremdbetreuung", sondern einfach als Betreuung außer Haus
Kinder und Erzieher sind ganz schnell Freunde geworden.
Marleenekin - eine Lehrerin aus Sachsen. War ich auch kurz. Ich habe auch GS-Lehramt studiert, aber im Referendariat gemerkt, dass ich damit doch nicht zurecht komme. Ich habe es dann abgebrochen und die Weiterbildung zur Kindheitspädagogin gemacht und bin in der Kita jetzt - und froh darüber. Hut ab an alle, die das Lehrersein durchziehen. Das ist echt ein heftiger - aber auch sehr schöner -Job.
Dass jetzt so wild durch die Schulformen weg abgeordnet wird, ist eine totale Sauerei. Man studiert ja nicht GS Lehramt, weil man an die Oberschule will. Da liegen ja Welten dazwischen! Das ist großer Murks. Daumen sind gedrückt, dass sie dich nie an eine total unpassende Schule versetzen.
Ich arbeite bei der Stadt und kann im Stadtgebiet in jeder Kita eingesetzt werden. Da hatte ich nach der EZ auch verhältnismäßig Pech und bin am anderen Ende der Stadt gelandet. 17km Fahrt - früher hatte ich nur 5 Minuten mit dem Rad auf Arbeit. Da habe ich mich auch geärgert, aber irgendwie geht alles.
Bazi, spannend, dass ihr die Betreuung als Paar aufteilen könnt und gar keine Kita braucht gerade. Das ist auch ein Luxus! Wollt ihr bald einen Betreuungsplatz suchen? (Sorry, falls ich das überlesen habe)
Und ich hoffe, ihr findet zur richtigen Zeit nen Moment für passende Herzchen
Chrieschen, deine Tempi ist ja auch wild gerade. Ich weiß gerade nicht, ob das im zweiten Zyklus PP noch sein kann, aber es gibt ja in der Stillzeit diese "Fake-Hochlagen", die ohne ES kommen können. Vielleicht ist es das bei dir? Dein ZS sah ja nicht nach ES aus. Da müsste ich nochmal in Natürlich und Sicher nachschauen.
Abstillen - da hat mein Mann auch immer mal Vorschläge gemacht. Aber auch aus dem Helfen.wollen heraus. Ich bin auch so eine, die übermüdet dann nachts immer speckert, wenn alle 30 Minuten der Knirps was will. Da lag es nahe, es ohne Brust zu versuchen. Aber er hat auch immer akzeptiert, dass ich noch nicht soweit war. Und eher als jetzt hätte ich es auch nicht geschafft. Ich hing da noch zu sehr dran, jetzt ging es und ich konnte es akzeptieren
Wir sind jetzt seit ziemlich genau 7 Tagen stillfrei. Gestern nach der Kita hatte der Kleine Kummer und da hätte Stillen bestimmt schneller getröstet. Aber er hat gar nicht wirklich versucht, was zu bekommen, nur ganz kurz. Das hat mein Mamaherz geschafft zu sagen, dass die Milch alle ist, aber er gerne mit mir Kuscheln kann - hat ihm gereicht
Also ich sage mal, wir haben fertig gestillt. Die allerletzte Milch, die ich abgepumpt habe in dieser Stillzeit, habe ich eingefroren. Ich denke, ich werde mir so eine Muttermilch-Kette machen lassen als Andenken (nicht, dass ich jetzt mit Kleinkind und als Krippenerzieherin noch Schmuck trage - aber...
) Da gibt es bei Etsy einige, die das machen. Ich bin immer Fan von solchem Erinnerungsschmuck. Aller Schmuck (außer Ohrring) den ich habe, hat irgendwie sentimentalen Wert.
krasse Geburt - das war bei mir anfangs auch nicht leicht, zu akzeptieren. Es lief ja absolut alles ganz anders, als sich das jemand je gewünscht hätte. Und auch der Gedanke, dass ich - wäre ich nicht zur richtigen Zeit im KH gewesen - vermutlich mein Kind in der 41. Woche verloren hätte - das saß ganz schön... Nach den drei Fehlgeburten noch das zu haben, der Gedanke war schrecklich. Umso besser natürlich, dass es anders kam und Mini gesund und munter auf die Welt kam. Einige Monate habe ich noch regelmäßig geweint, weil ich eben auch nie Wehen hatte und ich das alles so gerne erlebt hätte. Jetzt mit K2 ist Kaiserschnitt dann ja nochmal statistisch wahrscheinlicher als beim ersten Kind schon. Also wer weiß, ob ich je eine vaginale Geburt erleben kann. Das ist schon ein trauriger Gedanke, aber mal abwarten
Kann ja auch trotzdem sein, dass ich K2 wann auch immer vaginal entbinden kann.




Und Nachtrag: Ich mag das Wort Fremdbetreuung immer gar nicht. Ja, wenn die Kinder ganz frisch zu uns kommen, sind wir noch Fremde. Aber nach kurzer Zeit sind die Mäuse ja oft 7-9 Stunden im Kindergarten. Wir verbringen so viel Zeit mit den Kindern, erleben viel und bauen eine Beziehung auf. Das geht ganz schnell, dass wir Erzieher nicht mehr Fremd sind



Marleenekin - eine Lehrerin aus Sachsen. War ich auch kurz. Ich habe auch GS-Lehramt studiert, aber im Referendariat gemerkt, dass ich damit doch nicht zurecht komme. Ich habe es dann abgebrochen und die Weiterbildung zur Kindheitspädagogin gemacht und bin in der Kita jetzt - und froh darüber. Hut ab an alle, die das Lehrersein durchziehen. Das ist echt ein heftiger - aber auch sehr schöner -Job.
Dass jetzt so wild durch die Schulformen weg abgeordnet wird, ist eine totale Sauerei. Man studiert ja nicht GS Lehramt, weil man an die Oberschule will. Da liegen ja Welten dazwischen! Das ist großer Murks. Daumen sind gedrückt, dass sie dich nie an eine total unpassende Schule versetzen.
Ich arbeite bei der Stadt und kann im Stadtgebiet in jeder Kita eingesetzt werden. Da hatte ich nach der EZ auch verhältnismäßig Pech und bin am anderen Ende der Stadt gelandet. 17km Fahrt - früher hatte ich nur 5 Minuten mit dem Rad auf Arbeit. Da habe ich mich auch geärgert, aber irgendwie geht alles.
Bazi, spannend, dass ihr die Betreuung als Paar aufteilen könnt und gar keine Kita braucht gerade. Das ist auch ein Luxus! Wollt ihr bald einen Betreuungsplatz suchen? (Sorry, falls ich das überlesen habe)
Und ich hoffe, ihr findet zur richtigen Zeit nen Moment für passende Herzchen

Chrieschen, deine Tempi ist ja auch wild gerade. Ich weiß gerade nicht, ob das im zweiten Zyklus PP noch sein kann, aber es gibt ja in der Stillzeit diese "Fake-Hochlagen", die ohne ES kommen können. Vielleicht ist es das bei dir? Dein ZS sah ja nicht nach ES aus. Da müsste ich nochmal in Natürlich und Sicher nachschauen.
Abstillen - da hat mein Mann auch immer mal Vorschläge gemacht. Aber auch aus dem Helfen.wollen heraus. Ich bin auch so eine, die übermüdet dann nachts immer speckert, wenn alle 30 Minuten der Knirps was will. Da lag es nahe, es ohne Brust zu versuchen. Aber er hat auch immer akzeptiert, dass ich noch nicht soweit war. Und eher als jetzt hätte ich es auch nicht geschafft. Ich hing da noch zu sehr dran, jetzt ging es und ich konnte es akzeptieren

Wir sind jetzt seit ziemlich genau 7 Tagen stillfrei. Gestern nach der Kita hatte der Kleine Kummer und da hätte Stillen bestimmt schneller getröstet. Aber er hat gar nicht wirklich versucht, was zu bekommen, nur ganz kurz. Das hat mein Mamaherz geschafft zu sagen, dass die Milch alle ist, aber er gerne mit mir Kuscheln kann - hat ihm gereicht


krasse Geburt - das war bei mir anfangs auch nicht leicht, zu akzeptieren. Es lief ja absolut alles ganz anders, als sich das jemand je gewünscht hätte. Und auch der Gedanke, dass ich - wäre ich nicht zur richtigen Zeit im KH gewesen - vermutlich mein Kind in der 41. Woche verloren hätte - das saß ganz schön... Nach den drei Fehlgeburten noch das zu haben, der Gedanke war schrecklich. Umso besser natürlich, dass es anders kam und Mini gesund und munter auf die Welt kam. Einige Monate habe ich noch regelmäßig geweint, weil ich eben auch nie Wehen hatte und ich das alles so gerne erlebt hätte. Jetzt mit K2 ist Kaiserschnitt dann ja nochmal statistisch wahrscheinlicher als beim ersten Kind schon. Also wer weiß, ob ich je eine vaginale Geburt erleben kann. Das ist schon ein trauriger Gedanke, aber mal abwarten
