Also ich sehe mich auch als jemanden, der NFP derzeit und wahrscheinlich noch eine ganze Weile zur Verhütung nutzen wird.
Das liegt unter anderem daran, dass ich in meinem Leben bisher nie ernsthaft Kinder in Erwägung gezogen habe, aber das mag aber auch daran liegen, dass ich erst 20 bin und noch zur Universität gehe. Ich würde derzeit gar nicht wissen, wie ich eine Schwangerschaft "umsetzen" sollte, denn nach dem Studium strebe ich die Promotion an und für die (natur)wissenschaftliche Karriere sind ein paar Jahre PostDoc-Aufenthalte im Ausland danach eigentlich Pflicht... Und wenn man das mit einem zweiten Wissenschaftler als Partner irgendwie auf die Beine stellen will - Halleluja, keine Ahnung, wie sowas gehen soll. Das ist aber auch nichts, worüber ich mir zu diesem Zeitpunkt den Kopf zerbrechen kann und will, bis dahin dauert es sicher noch sechs, sieben Jahre und vieles kann sich ändern, einschließlich Partner und Lebensplanung... o_O
D_ hat geschrieben:Was ich mich frage: Für wie sicher halten Frauen nfp wirklich? Wählen sie die Methode auch, wenn sie kinderlos bleiben wollen? Vertrauen sie auch dann auf die Sicherheit, wenn eine mögliche Schwangerschaft eben doch ein Beinbruch wäre? Oder wählen Frauen, die definitiv zu keinem Zeitpunkt ihres Lebens schwanger werden wollen, eine angeblich "sicherere", in der Anwendung im Alltag auf jeden Fall unkompliziertere hormonelle Verhütungsmethode?
Soweit ich das bis zu diesem Zeitpunkt für mich beurteilen kann, halte ich nfp für ziemlich sicher. Der Standpunkt ist dann dieser: Wenn ich möchte, gibt nfp mir ja die Möglichkeit, eine Schwangerschaft wirklich vollkommen auszuschließen, indem ich den GV auf die zweite Zyklusphase beschränke. Wenn da für diesen Zyklus kein Ei mehr ist, das befruchtet werden kann, kann ich eben auch nicht schwanger werden... Alles, was danach (oder eher davor) an Sex kommt, ist ja dann eine Art intelligente Risikoeinschätzung, die jede mit sich selbst ausmachen und erlernen muss. Das kann (und will) ich zu diesem Zeitpunkt aber auch nicht, weil ich mich erst seit etwa einem halben Jahr mit nfp beschäftige und gerade einmal einen Zyklus ausgewertet habe. Ich glaube halt, dass diese "intelligente Risikoabschätzung" etwas extrem Personenabhängiges ist und die Definition von ~sicher~ von Person zu Person variiert... Also bestimmt gibt es hier im Forum Paare, die während der fruchtbaren Zeit mit Kondomen verhüten und welche, die gar keinen GV haben. Sowas halt. D:
Meinst Du mit "kompliziert" den täglichen Mess- und Auswertungsaufwand oder geht es Dir da auch um das Erlernen der dahinterstehenden Theorie?
Da würde ich sagen, dass die Beurteilung von "kompliziert" genau wie jene von "sicher" wieder von der Anwenderin abhängt... Das muss noch nicht einmal mit dem Zweck der Anwendung von nfp zusammenhängen, es scheint hier ja durchaus einige zu geben, die schon lange (mehrere Jahre) mit nfp verhüten und denen scheint es ja nicht zu kompliziert/mühsam zu sein. Es wäre auch eine Überlegung wert, dass manche Frauen vielleicht gerade die Beschäftigung mit den hormonellen Grundlagen des weiblichen Zyklus und sich daraus ableitenden Verhütungsregeln zu Beginn recht unübersichtlich und deswegen u.U. abschreckend finden, bei mir war es gerade genau umgekehrt: Ich habe das Einführungsbuch gelesen und mir danach gedacht: Hm, jetzt weiß ich etwas, aber (in tiefgehenderer Hinsicht, medizinisch und so) nicht genug. Also muss bald Natürliche Familienplanung heute her.

Lange Rede, kurzer Sinn: Für mich fühlt sich nfp zum Beispiel gar nicht kompliziert an, auch wenn ich absolut keine Kinder will, und ich würde auch nicht auf eine "unkompliziertere" Verhütungsmethode umsteigen wollen. ^^