Schwangerschaft mit Rheumatoider Arthritis

Krankheiten und ungünstige Umstände, die euch belasten
Benutzeravatar
naliny
Beiträge: 49
Registriert: Donnerstag 23. Juli 2015, 23:57

Schwangerschaft mit Rheumatoider Arthritis

Beitrag von naliny »

Hallo zusammen,

Mich würde interessieren ob es hier Frauen gibt die trotz und mit RA schwanger wurden.

Habt ihr mit der Basistherapie während der Schwangerschaft aufgehört? Wie habt ihr den Schub nach der Geburt gehaendelt? Habt ihr die RA nach der Schwangerschaft wieder in den Griff bekommen?

Mir wurde nach der Geburt meines 2. Sohnes letzten Mai RA diagnostiziert. Meine Medikamente sind in einer Schwangerschaft zugelassen. Wir wünschen uns ein 3. Kind, aber ich habe grosse Angst, dass eventuell nach der Geburt die RA so hart zurück schlagen wird, dass ich sie danach nie wieder in den Griff bekommen werde (man liest ja Horror Geschichten). Ich bin z Z fast in Remission.

Danke im Voraus und schönes Wochenende euch allen.
Alter: 38 J / Mann: 38 J. Seit August 2015 verheiratet.
1. Sohn *Mai 2016, 2. Sohn *Mai 2018, 3.Baby geplant für April 2020
iSprung
Beiträge: 3428
Registriert: Mittwoch 20. August 2014, 18:03

Re: Schwangerschaft mit Rheumatoider Arthritis

Beitrag von iSprung »

Ich kann leider nichts zu dem Thema beitragen, würde mich aber auch für Erfahrungen zu dem Thema interessieren. Gerne auch vor dem Hintergrund von Methotrexat oder anderen fruchtschädigenden Medikamenten als Basistherapie. Das scheint bei Dir ja zum Glück schon einmal nicht gegeben zu sein, naliny. :flower:
Benutzeravatar
naliny
Beiträge: 49
Registriert: Donnerstag 23. Juli 2015, 23:57

Re: Schwangerschaft mit Rheumatoider Arthritis

Beitrag von naliny »

Hi iSprung,
Mein Rheumatologe wollte mir zusätzlich zum Sulfasalazin und Quensil auch MTX verschreiben, aber da ich noch Stillen wollte hatten wir es erst mal bei den anderen zwei Medikamenten belassen. Mittlwerweile habe ich abgestillt bin aber relativ gut eingestellt, deswegen verzögern wir die Einnahme von MTX noch so lange es geht. Er geht aber davon aus, dass ich früher oder später mit MTX anfangen werden muss und sein Rat deswegen ist, WENN ich noch ein Baby möchte, damit in den nächsten 12 Monaten zu beginnen...
Wie lange nimmst du denn schon MTX? Und könntest du gfls auf Sulfa und/oder Quensil umsteigen, falls denn ein Kinderwunsch bei dir besteht?
Alter: 38 J / Mann: 38 J. Seit August 2015 verheiratet.
1. Sohn *Mai 2016, 2. Sohn *Mai 2018, 3.Baby geplant für April 2020
Dalilah
Beiträge: 101
Registriert: Donnerstag 20. September 2018, 10:54

Re: Schwangerschaft mit Rheumatoider Arthritis

Beitrag von Dalilah »

Huhu,

ich hab zwar keine rheumatoide Arthritis aber Psoriasis-Arthritis.

Seit einigen Jahren war ich auf Taltz sehr gut eingestellt, mit dem absetzen hatte ich mich noch nicht groß befasst, da mir die FÄ prophezeit hat es würde lange dauern bis ich reguläre Zyklen hätte. Es kam anders, ich bin nach letzter Taltz Spritze Ende August im Zyklus der Mitte September begann schwanger geworden und habe dann nicht wieder gespritzt.
Bis Ende November hielt bei mir die Nachwirkung auf die Gelenke, dann hatte ich schlagartig massive Schmerzen nach geringer Belastung.
Meine Ärztin hat daraufhin in Rücksprache mit dem Hersteller des Medikaments auf Cimzia umgestellt (auch für RA zugelassen). Der Übergang auf das Ungeborene soll minimal sein da es kaum plazentagängig ist. Bereits jetzt Mitte Januar nach den 3 doppelten Start-Dosen konnte ich wieder schmerzfrei meine vorher möglichen Spaziergänge aufnehmen. Auch für die Stillzeit ist es unbedenklich.

Die offizielle Zulassung für die Verwendung in der Schwangerschaft hat das Medikament soweit ich weiss aber noch nicht, man muss also einen Arzt haben, der solche Wege beschreitet.

Schöne Grüße,
Dalilah
iSprung
Beiträge: 3428
Registriert: Mittwoch 20. August 2014, 18:03

Re: Schwangerschaft mit Rheumatoider Arthritis

Beitrag von iSprung »

naliny hat geschrieben: Freitag 25. Januar 2019, 16:10 Hi iSprung,
Mein Rheumatologe wollte mir zusätzlich zum Sulfasalazin und Quensil auch MTX verschreiben, aber da ich noch Stillen wollte hatten wir es erst mal bei den anderen zwei Medikamenten belassen. Mittlwerweile habe ich abgestillt bin aber relativ gut eingestellt, deswegen verzögern wir die Einnahme von MTX noch so lange es geht. Er geht aber davon aus, dass ich früher oder später mit MTX anfangen werden muss und sein Rat deswegen ist, WENN ich noch ein Baby möchte, damit in den nächsten 12 Monaten zu beginnen...
Wie lange nimmst du denn schon MTX? Und könntest du gfls auf Sulfa und/oder Quensil umsteigen, falls denn ein Kinderwunsch bei dir besteht?
Wenn ich grob schätze, wurde mir MTX zum ersten Mal vor rund acht Jahren als Basismedikament verschrieben - damals in Form von Tabletten, mit denen ich aber nicht sehr gut zurecht gekommen bin. Zu der Zeit bin ich dann auch fürs Studium in eine neue Stadt mit einem neuen (und nicht so super tollen) rheumatologischen Internisten gezogen und war ziemlich auf mich alleine gestellt mit allem, daher habe ich die Basistherapie irgendwann leider ziemlich schleifen lassen. Inzwischen spritze (!) ich das MTX seit bald zwei Jahren durchgängig und es geht gut. Bei der Frage, welches Basismedikament, war Familienplanung in der Diskussion mit den Internisten bei mir bisher nie ein Thema - auch, weil die Arthritis mit 15, 16 bei mir losging und man da ja eher noch keine Kinder hat bzw. in absehbarer Zeit plant und so. Es ist auch jetzt kein Thema für mich bis auf Weiteres - die letzte Zeit frage ich mich aber schon manchmal, wie Familienplanung unter eigentlich indizierter Gabe von Immunsuppressiva überhaupt zu händeln ist. Realistisch betrachtet ist ja weniger davon auszugehen, dass mir das MTX irgendwann erspart bleibt. Daher auch mein Interesse an dem Thema eben.
Aber ich wusste zum Beispiel nicht einmal, dass es nicht teratogene Basistherapeutika bzw. diesen Unterschied zwischen MTX und Sulfasalazin gibt! :roll:
Theechen
Beiträge: 11
Registriert: Dienstag 10. Oktober 2017, 07:36

Re: Schwangerschaft mit Rheumatoider Arthritis

Beitrag von Theechen »

Hallo Naliny, ich habe zwar eine Spondylarthritis, aber in Beszug auf Schwangerschaft ist das Vorgehen gleich. Ich habe als der Kinderwunsch präsent wurde bei uns an der Uniklinik die Kinderwunschsprechstunde der Rheumatologie besucht. Dort wurde ich gut beraten.

Normalerweise sollte man in einer wenig aktiven Krankheitsphase schwanger werden. Wegen meines Alters ist das nicht möglich. Ich habe eine hohe Krankheitsaktivität, weshalb ich bei Eintreten der Schwangerschaft die Medikamente auch nicht absetzen soll. Begeistert bin ich da nicht und werde das dann sicher noch einmal diskutieren. Ich würde lieber alles absetzen, aber es hieß ganz klar, dass es dem Kind gut geht wenn es der Mutter gut geht.

Wir haben alle Medikamente so umgestellt, dass ich sie in der Schwangerschaft weiter nehmen könnte, das war ein Prozess von ca 6 Monaten.

Es kann in der Schwangerschaft besser werden oder gleich bleiben oder schlechter werden. Man weiß es nicht. Mit Kortison kann man da immer arbeiten, notfalls für kurze Zeit auch mal mit einer höheren Dosierung. Nach der Geburt kann es zu einem Schub kommen wegen der hormonellen Umstellung. Da braucht man dann einfach eine gute Begleitung und es ist abhängig davon ob man stillt, welche Medikamente dann in Frage kommen.

Lass dich gut beraten. Bespricht ruhig deine aktuelle Medikation mit embryotox, die kann man selbst anrufen. Die Ärzte dort geben fundierte Empfehlungen.

Alles Gute
Theechen
Beiträge: 11
Registriert: Dienstag 10. Oktober 2017, 07:36

Re: Schwangerschaft mit Rheumatoider Arthritis

Beitrag von Theechen »

P.s. ich würde nicht davon ausgehen, dass ein Schub nach der Geburt nicht in den Griff zu bekommen ist. Erstens bist du fast in Remisdion und kannst das mit Medikamenten dann sicher wieder erreichen und zweitens gibt es inzwischen so viele wirksame Medikamente.... horrorgeschichten gibt es immer. Das muss dich aber nicht treffen.
Becca87
Beiträge: 467
Registriert: Donnerstag 7. August 2014, 10:34

Re: Schwangerschaft mit Rheumatoider Arthritis

Beitrag von Becca87 »

Hallo zusammen :flower:

ich habe keine RA aber ich habe eine Autoimunerkrankung (vogt-Harada-Syndrom) die ebenfalls mit Immunblockern (MTX) behandelt wird.

Ich musste jeweils vor dem Kinderwunsch MTX 6 Monate vorher absetzen um garantieren zu können dass es aus dem Körper raus ist. Ich habe 1 mal die Woche gespritzt.
Wurde dann hochdosiert auf Kortison eingestellt und sollte soweit runter gehen wie möglich. Umgestellt wurde stationär.

Während der 1 SS ging es mir OHNE Medikamente bestens :thumbup:
Selbst nach der Schwangerschaft ist ein Schub ausgeblieben.

Jetzt sind wir am zweiten Kind am basteln und ich bin bei 5 mg Kortison von 250 mg (die ersten male über Tropf) angelangt. Allerdings merke ich dass 10 mg besser waren.

Also lass dich nciht verrückt machen, es ist nicht sicher ob ein Schub nach einer Schwangerschaft kommt :flower:

Liebe Grüße
Becca
Benutzeravatar
Fillou
Beiträge: 825
Registriert: Samstag 17. März 2018, 00:48

Re: Schwangerschaft mit Rheumatoider Arthritis

Beitrag von Fillou »

Hallo an alle,

Ich dachte ich schreibe hier mal meine Sorgen nieder. Auch wenn der Faden schon älter ist.
Ich habe seit meinem 13ten Lebensjahr (bin nun 31 Jahre jung) juvenile chronische polyarthrithis. Betroffene Gelenke sind meine beiden Sprunggelenk und das linke Handgelenk. Alles mehrfach operiert. Ich habe schon etliche medis durch und Spritze jetzt cimzia wegen unserem kinderwunsch. Wir waren gemeinsam letztes Jahr im April bei einem Arzt in der Uniklinik, der sich vorwiegend um Rheumatiker mit Kinderwunsch kümmert. Dort kann ich dann, sollte ich schwanger werden, weiter behandelt werden. So. Das erstmal zu mir.

Wir üben nun den 2.ten zyklus. Und schon vor dem hibbelbeginn hatte ich schon diese Angst in mir. Ich habe Angst, dass das Rheuma bewirken könnte, dass ich nicht schwanger werden kann. Ich habe Angst mit meiner Frauenärztin darüber zu sprechen. Die nimmt mich mit Sicherheit nicht ernst. Und wir versuchen es ja auch noch nicht lange. Ich denke nur, dass diese negativen Gedanken bestimmt nicht förderlich sind bei einem kinderwunsch?

Wie lange probiert ihr es schon oder wie schnell hat es geklappt?

Ich denke, dass ich zumindest mal beim. Hausarzt frage, ob die meinen tsh wert testen können. Der soll ja auch nicht zu hoch sein oder? Letztes Jahr in der Uniklinik war der Wert bei 1,1. Ich glaube das ist ok.
Sie 31 & Er 34 & zwei 🐈
❤️ seit 2009- 💒 seit 2019 - 👶🏻Juli 2020
Glückskurve
Theechen
Beiträge: 11
Registriert: Dienstag 10. Oktober 2017, 07:36

Re: Schwangerschaft mit Rheumatoider Arthritis

Beitrag von Theechen »

Hallo Filou,

Deine Ängste kann ich gut verstehen. Aber da du 31, hoffentlich einigermaßen gut eingestellt (medikamentös) bist, besteht doch erst einmal kein Grund zur Sorge. Wenn es dann ein Jahr nicht geklappt hat, dann sollten erste Untersuchungen erfolgen. Aber davon würde ich erst einmal nicht ausgehen. Man braucht schon mitunter etwas Geduld.

Ich habe meine Sorgen auch in Bezug auf das Schwangerwerden mit Spondylarthritis immer beim Frauenarzt angesprochen. Ich bin der Meinung, dass das bei einem guten Arzt-Patienten-Verhältnis drin sein muss. Wo bekommt man denn sonst eine hoffentlich adäquate Antwort?

Ich wünsche dir, dass dein Traum schnell wahr wird.

LG Theechen
Antworten