Au Pair - Erfahrungsaustausch

Chillen nach Stillen oder warum ein Hausgecko ein Segen wäre...
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Frau_Holle
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Au Pair - Erfahrungsaustausch

Beitrag von Frau_Holle »

Hallo,

wir überlegen mehrmals Hin und Her ob wir ein AuPair wollen oder nicht.
Es gibt viele Pro-Argumente, aber auch einige Contra-Argumente.

Ich erhoffe mir über diesen Thread einen Austausch über Erfahrungen, ob als AuPair oder Gastfamilie. Und vielleicht werden wir selbst auch mal eine Entscheidung darüber treffen.

:flower:
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Morimi
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Re: Au Pair - Erfahrungsaustausch

Beitrag von Morimi »

Hallo!
Ich war mal AuPair :). Was möchtest du denn wissen?
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Frau_Holle
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Re: Au Pair - Erfahrungsaustausch

Beitrag von Frau_Holle »

- wie hast du die Familie gefunden bzw wie sie dich?
- was waren deine Aufgaben?
- wie lange warst du?
- hast du dich wohl gefühlt?
- wie war es in eine fremde Familie zu kommen?
- was hättest du anders erwartet?
- was war gut bzw schlecht?

fällt mir spontan ein :D
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Morimi
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Re: Au Pair - Erfahrungsaustausch

Beitrag von Morimi »

Aaaaalso...

- über eine AuPair Agentur. Ich wollte etwas seriöses, mit neutralem Ansprechpartner falls doch etwas nicht passen sollte. Ich wurde relativ schnell nach meiner Bewerbung kontaktiert und mit der ersten Familie hat es gepasst.

- AuPairs sind ja vor allem für die Kinderbetreuung zuständig und so war es auch. Ich habe den 3-jährigen Sohn der Familie um 14 Uhr aus der Preschool abgeholt und bis zum Zubettgehen betreut. 1x die Woche abends bis 0 Uhr bzw nach Absprache Babysitting und am WE auch nach Absprache. Außerdem habe ich sein Abendessen zubereitet, das Kinderzimmer aufgeräumt, einmal die Woche das Kinderbett neu bezogen und drauf geachtet dass er frische Kleidung an hat, an seinen Badetagen sein Bad bekommt usw.

- 6 Monate

- meistens ja. Der Kleine war ziemlich verzogen und verwöhnt, aber wir haben uns arrangiert. Er hat mich definitiv mehr respektiert und sich bei mir besser verhalten als bei seinen Eltern, weil er wusste dass ich zB das ständige Runterwerfen von Essen nicht toleriere. Am Ende waren wir zwei ein super Team und er hat sehr geweint, als ich gefahren bin.

- ich wurde herzlich willkommen geheißen, mein Zimmer war liebevoll vorbereitet mit einer Karte auf dem Bett und einem schönen ersten Abendessen. Den ersten Tag hatte die Gastmutter frei und hat mir alles gezeigt, wir waren im Cafe und haben uns etwas beschnuppert. Die ersten 2 Wochen hatte ich Heimweh, aber das verging.

- ich musste mich erstmal an die Art, wie das Kind erzogen bzw nicht erzogen war gewöhnen. Am Anfang mochte ich den Kleinen nicht, weil er einfach ein Rotzlöffel war. Aber nach einigen Tagen hatten wir uns gut eingespielt und ich merkte, dass er eigentlich gar nichts dafür kann dass seine Eltern ihn so haben werden lassen. Dann wurde er auch immer verschmuster und lieber, hat mich respektiert und ich ihn. Das war schön zu erleben. Wir hatten viel Spaß zusammen und ich glaube, unsere Ausflüge haben ihm sehr viel Spaß gemacht.

- richtig schlecht war bei mir tatsächlich nichts! Ich habe aber bei den Treffen in der Agentur mitbekommen dass es doch einige Familien gab die das AuPair extrem ausnutzen und doch eine Familienwechsel mitbekommen. Schön fand ich, dass meine Familie mich am Wochenende immer gefragt hat ob ich etwas vor habe oder Lust habe, mit ihnen zu grillen oder so.
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Frau_Holle
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Re: Au Pair - Erfahrungsaustausch

Beitrag von Frau_Holle »

Und wären die Eltern beide berufstätig und wenn ja wie lange?
Hattest du viel Freiteit? Also quasi weniger Arbeitsstunden als die meist vereinbarten 30h/Woche? Und wie habt ihr die Arbeitszeiten aufgeteilt? Also zum Beispiel wöchentlich nach Absprache und Bedarf?
Und wie und wo hast du soziale Kontakte geknüpft?

Wir wohnen hier in einer kleinen Stadt an der Grenze und es gibt nicht so wahnsinnig viele kulturelle Veranstaltungen oder Treffpunkte. Daher wäre meine Sorge dass das Au Pair zu schnell gelangweilt ist.

Wenn wir noch in diesem Jahr eines einladen würden dann wäre ich noch in Elternzeit und meist zuhause. Wie würdest du das als Au Pair finden?

Und hast du auch mal was im Haushalt gemacht? Damit meine ich genau wie jeder andere im HaushLt auch zB die Wohnung mal saugen oder Geschirrspüler ausräumen etc....?

Und wie lief der gemeinsame Abend ab wenn das Kind im Bett war? Habt ihr gemeinsam was gemacht wie TV gucken oder warst du in deinem Zimmer oder unterwegs?
Mir ist schon wichtig das Au pair zu integrieren aber ich habe auch ein wenig "Angst" dass es quasi "immer" da ist. Also man dann gar keine Zeit für sich hat....
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Caroca
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Re: Au Pair - Erfahrungsaustausch

Beitrag von Caroca »

Oh ich bookmarke mal, die Idee hatten wir auch mal für später eventuell.
Glücklich zu Viert seit 03/20 -- unvergessen ⭐️ in 05/16 (7SSW) und 07/18 (4SSW)
Morimi
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Re: Au Pair - Erfahrungsaustausch

Beitrag von Morimi »

Ja, sie waren beide berufstätig. Der Vater war locker 12 Stunden am Tag außer Haus und sehr viel auf Geschäftsreise. Die Mutter hat 40 Stunden die Woche gearbeitet und auch ab und an am Wochenende (Eventplanerin).

Ich kam grundsätzlich auf die 30 Stunden-Woche, wenn es mal in einer Woche mehr war (weil Vater am WE nicht da und Mama auch arbeiten musste) bekam ich dafür in der Woche drauf ein paar Stunden mehr frei. Das war wirklich gut geregelt, bei vielen AuPairs habe ich mitbekommen dass es doch mehr Arbeit war und erwartet wurde dass sie ganztags und sogar nachts für die Kinder da sind.
Die Arbeitszeit unter der Woche war immer gleich, ich habe ihn am frühen Nachmittag von der Preschool abgeholt und dann nach dem Abendessen meist an die Mama übergeben, die ihn dann zu Bett gebracht hat. Ab und zu wurde es spät und ich habe ihn zu Bett gebracht. Ich fand das gut so geregelt, bin morgens dann zum Beispiel in feste Kurse gegangen und konnte einfach planen. Der Sprachkurs war auch morgens.

Soziale Kontakte - nebenan hat ein weiteres AuPair gewohnt, wir waren viel zusammen unterwegs. Habe aber auch im Sprachkurs noch Leute kennen gelernt und bin zu den AuPair-Treffen gegangen.

Ich habe auch in einem kleinen Vorort gewohnt, hatte aber ein Auto zur Verfügung - v.a. um den Kleinen abzuholen und rumzufahren, aber ich durfte es auch in meiner Freizeit nutzen. Ansonsten wäre ich auch gar nicht dort weg gekommen, da nur selten ein Bus fuhr und der Zug auch 5 km weit weg war.

Hmmm, ich weiß nicht wie ich das gefunden hätte wenn die Gastmutter immer zuhause gewesen wäre. Wofür braucht man mich dann?

Ja, ich habe im Haushalt geholfen wenn etwas akut anfiel wie zB Geschirrspülmaschine ausräumen, Küche kehren....allerdings hatte meine Gastfamilie eine Putzfrau die 3x die Woche kam, da fiel nicht so viel an. Und als AuPair soll man wenn auch nur "leichte Hausarbeit" machen. Ich weiß dass es wegen zuviel Hausarbeit in anderen Familien zu Problemen kam. Bei mir war das nicht der Fall, ich war wirklich 90% zur Kinderbetreuung da.

Wenn der Kleine im Bett war bin ich meistens entweder noch unterwegs gewesen, nebenan beim Nachbar-AuPair, im Kino oder auch zuhause auf der Couch und habe mit ferngesehen. Oft war die Gastmutter ja auch allein und wir haben einige nette Filmabende gehabt.
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Szarlotka
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Re: Au Pair - Erfahrungsaustausch

Beitrag von Szarlotka »

Ich hatte ein Au Pair als Kind und für ein Kind ist das wirklich was tolles. Das Kind lernt eine neue Kultur kennen etc. Also aus Kindersicht empfehle ich das voll :)
Solomama von drei Sternchen (03/20, 02/21, 10/21) und einem Regenbogenbaby (10/22)
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Frau_Holle
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Re: Au Pair - Erfahrungsaustausch

Beitrag von Frau_Holle »

Warum Au Pair während der Elternzeit?
Weil man dem größeren Kind ebenso gerecht werden möchte wie dem Baby welches komplett auf einen angewiesen ist.
Weil man Unterstützung hat wenn es Um den Sport- oder Musikkurs des Großen Kindes geht.
Weil man das schlafende Baby nicht wecken muss weil man in den Kindergarten fahren muss.
Weil man früh morgens nicht sich selbst, den 3-jährigen und das baby fertig machen muss weil man in den Kindergarten fahren muss. (Mein mann ist im WechelSchichtsystem und selten kann er dabei helfen.)
Und so weiter.
Es sind so viele kleine Dinge welche mit zwei kleinen Kindern eben anders sind als nur mit einem.

Aber wie gesagt, wir wissen selbst nicht ob und wann wir und ein Au Pair vorstellen können. Vielleicht auch erst ab der zweiten Hälfte der Elternzeit. Man hat Zeit zum Eingewöhnen und man hat zugleich Unterstützung wenn man selbst wieder in den Beruf zurückkehrt.

Aktuell habe ich persönlich eher das Bauchgefühl dass es für mich noch nicht 100%ig passt. Und dann sollte man es auch nicht überstürzen. Es ist eine große Sache finde ich bei welcher man sich sehr sicher sein sollte.

Daher finde ich es toll wenn man hier verschiedene Meinungen und Ansichten entdecken kann. :)

Edit: ich möchte hier nochmal klarstellen dass das AP natürlich KEINE Haushaltshilfe ist. Aber ich erwarte von einer halbwegs erwachsenen Person dass sie im Haushalt mithilft wenn Arbeit ansteht.
Wenn also das Großkind im kindergarten ist und sonst nichts zu erledigen ist dann fände ich persönlich es auch okay wenn die Wohnung gesaugt wird oder zB der Geschirrspüler ausgeräumt oder eingeräumt wird. Das finde ich nicht zu viel verlangt und auch nicht als Ausbeutung.
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Morimi
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Re: Au Pair - Erfahrungsaustausch

Beitrag von Morimi »

Okay, das klingt aber als würdest du die Aufgaben trotzdem klar verteilen - AuPair v.a. für das große Kind, bringt es in den Kindergarten, macht es morgens fertig, holt es wieder ab usw. Das finde ich völlig ok, da die Aufgabe klar zugeteilt ist.
Ganz schwierig ist, wenn du etwas einfach erwartest - das habe ich bei vielen andeen Aupairs mitbekommen, dass von ihnen zB Hausarbeit erwartet wurde, die aber nicht im Aufgabenplan enthalten war. Also wenn du möchtest dass gesaugt wird (zB 2x die Woche oder 1x am Tag) dann rein in den Aufgabenplan und es ist erledigt und zumindest meiner Meinung nach definitiv unter der "leichten Hausarbeit" einzuteilen die man als Aupair machen soll/darf. Wie gesagt, bei mir war fest nichts drin, ich bin aber auch der Typ dazu das einfach mal zu machen. Ich weiß aber dass es wirklich bei vielen anderen Aupairs da Probleme gab. Wichtig ist, dass man über die Dinge spricht und vorher genau ausmacht, das die Aufgaben sind und was nicht. Ich habe zB auch die Aufgabe gehabt das Zimmer des Kleinen ordentlich zu halten, das Bett zu beziehen usw. Weil ich wusste, dass das meine Aufgabe ist, habe ich es gemacht. Glaube von mir aus einfach das Bett von ihm beziehen, hätte ich eher nicht gemacht, den Geschirrspüler ausgeräuumt dagegen schon...

Und ich glaube, wenn du dir nicht ganz sicher bist, dann würde ich entweder erstmal ein AuPair nehmen was nur kurz bleibt (4-6 Monate) oder abwarten, das siehst du finde ich ganz richtig - es ist eine große Sache, wenn jemand einzieht. Es gibt ja auch außerhalb wohnende AuPairs, quasi Kindermädchen, aber das ist doch sehr teuer.
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