Hallo pegasus,
ich gehe Deinen obigen Beitrag einfach mal von oben nach unten durch...
pegasus hat geschrieben:Ich habe jetzt den ZT 18 ausgeklammert und jetzt sieht die Kurve besser aus. Der heutige Messwert war wieder höher und folglich auch über der HiLi. Ich war mir mit dem Klammern nicht ganz sicher und dachte anfangs der tiefe Wert danach am ZT 19 wäre gestört deshalb die vorherrige Diskussion.

Wenn man einfach immer noch die Messwerte an aufeinander folgenden Tagen vergleicht, kommt man bisweilen zu relativ seltsamen Schlüssen. Ich halte, wie gesagt, die Interpretion, dass das Medikament den Messwert an ZT 18 stark nach oben gestört hat, für wesentlich plausibler - ZT 19 ist ja einfach in demselben Niveau wie die anderen Werte der Tieflage angesiedelt und schaut nicht gestört aus, weder nach oben noch nach unten. Von daher hast Du mit der Klammerung an ZT 18 jetzt eigentlich alles richtig gemacht.
pegasus hat geschrieben:Das heisst die Temperatur spielt nach abgeschlossener 1hM Bestimmung keinen weitere Rolle mehr sondern nur kommende Menstruation oder Schwangerschaft, andere Optionen gibt es ja nicht.

Daher habe ich noch eine weiter Frage, macht es denn noch Sinn Temperatur weiter zu messen in der HL? So bleibt einem dann auch den Stress und die Verwirrung erspart wenn die Temperatur unter die HiLi fällt oder so?

Das Messen in der Hochlage kann sich insoweit rentieren, als man durch die Entwicklung der Temperatur potentiell absehen kann, ob sich ein Schwangerschaftstest überhaupt lohnt. Ich glaube, es hat hier schon jemand geschrieben: Manchmal beginnt die Temperatur schon einige Tage vor der Periode wieder nach unten zu fallen und kündigt diese dann gewissermaßen an. Dann erübrigt es sich natürlich, einen Schwangerschaftstest zu benutzen - was auf die Zeit gerechnet natürlich Geld spart. Außerdem wirst Du so nicht so schnell hinterrücks von der Periode überrascht - das ist zum Beispiel der Grund, warum ich als Verhüterin gegen Ende der Hochlage sporadisch messe: um den Eintritt der Periode gut abpassen zu können. Wie Du das letztlich halten möchtest, ist Dir überlassen. Gerade zu Anfang lohnt es sich aber schon, möglichst durchgehend zu messen, da man so einiges an Erfahrungen sammeln kann.
pegasus hat geschrieben:Unter richtige ehM habe ich gedacht eine die von myNFP ausgewertet wurde ohne dass ich klammern müsste. Hatte deshalb den Wert anfangs stehen gelassen um alles zu haben. Aber sieht wohl aus dass das Medikament wohl doch einen Einfluss genommen gerade noch vor der "natürlichen" ehM.
Eine ehM wird nicht "richtiger" dadurch, dass gestörte Werte nicht geklammert werden - dadurch kommen manchmal gänzlich falsche Auswertungen zustande, die zum Teil überhaupt nicht mit dem eigentlichen Zeitpunkt des Eisprungs zusammenhängen müssen. Dafür gibt es extra einen Satz von Klammerregeln, der von den Anwenderinnen zusammengestellt wurde:
http://www.nfp-forum.de/viewtopic.php?t=22815" target="blank
pegasus hat geschrieben:Meine Auswertung ist jetzt angepasst. Ja im Wissenteil steht dass eine Lutealinsuffizient vorliegt wenn die HL weniger als 10 Tage ist. In anderen Foren habe ich gelesen dass sich einige User aber auch schon Gedanken machen wenn die HL 12 Tage als weniger als 14 Tage betrifft. Ich muss mich egal wie noch überraschen lassen und geduldig sein wie lange jetzt diese HL wird. Und messen hilft da auch nicht viel weiter, oder?
Hm ja, ich sage mal, dass in vielen der Foren mit Kinderwunschbereich (urbia, mamacommunity, wie sie auch alle heißen...) auch einfach viel Halbwissen kursiert und beständig in Umlauf gehalten wird. Was dann oft zum Schüren von Panik/Ängsten führt, ohne dass eigentlich ein medizinischer Anlass dazu besteht. Es ist fürs Schwangerwerden absolut nicht erforderlich, dass die Hochlage immer mindestens 13 oder 14 Tage anhält. Darüber hinaus besitzt auch die Hochlagenlänge eine gewisse Schwankungsbreite, sodass es auch ohne zugrundeliegendes Problem gelegentlich zu einer verkürzten Hochlage kommen kann. Ich hatte in den letzten zwei Jahren z.B. sämtliche Hochlagenlängen von 11 bis 17 Tagen - deswegen brauche ich mir aber keine Gedanken über eine Gelbkörperschwäche zu machen, nur weil die Hochlage eben einmal "nur" elf oder einige Male eben zwölf Tage gedauert hat. Ein einzelner Zyklus muss nicht repräsentativ sein und ist es im Allgemeinen auch nicht. Also: Warte einfach ab und schau, wie sich das Ganze entwickelt. Die Hochlage/Zeit schreitet ja auch nicht schneller voran, nur weil Du Dir täglich den Kopf zerbrichst deswegen.
pegasus hat geschrieben:Mit fertilem Fenster, meinst du da die gelben ZT (wo der ES stattgefunden haben kann) oder auch die grünen die an die gelben angrenzenden fruchtbare Tage? Weil man pauschal ja nicht weiss wann der ES war?
Mit dem fertilen Fenster ist der Zeitabschnitt im Zyklus gemeint, in dem ungeschützter Geschlechtsverkehr zur Schwangerschaft führen kann. Das sind rein biologisch der eine Tag, an dem die Eizelle nach dem Eisprung befruchtungsfähig ist plus die ungefähren fünf Tage davor, die Spermien im weiblichen Körper überleben können. Den Zeitpunkt des Eisprungs kannst Du anhand des Kurvenblatts nicht taggenau eingrenzen, richtig. In aller Regel findet der Eisprung aber im Zeitraum von zwei Tagen vor bis einen Tag nach der ehM statt - zusammen mit der Überlebensdauer von Spermien kannst Du also durch die Zyklusbeobachtung durchaus sagen, ob es durch den Geschlechtsverkehr überhaupt gefruchtet haben kann. [Also zum Beispiel: Wenn der letzte ungeschützte Geschlechtsverkehr zwei Wochen vor Deiner ehM stattgefunden hat, brauchst Du in diesem Zyklus gar nicht mehr zu hibbeln. So in etwa.]
pegasus hat geschrieben:Ansicht ist die Zykluskurve hilfreich für den nächsten Zyklus, denke ich.

Das kann sie in gewisser Hinsicht sein, aber: Bei der Zyklusbeobachtung grenzt Du in jedem Zyklus neu den Eisprung und damit die fertile Phase ein. Vergangene, abgeschlossene Zyklen eignen sich
nicht, um die künftige fertile Zeit zu prognostizieren. Falls Du das gemeint haben solltest...