Insulinresistenz und Metformin

Clomi & Co.
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Nici_79
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Insulinresistenz und Metformin

Beitrag von Nici_79 »

Hallo zusammen,

bei mir wurde eine leichte IR festgestellt und meine endokrinologische Gyn möchte mir nun Metformin verschreiben. Hab dafür nächste Woche einen Termin bei ihr, weil sie mir noch einiges zu dem Medikament erzählen möchte.
Ich hab mich schon mal etwas schlau gemacht und Infos gesammelt und habe nun an die Erfahreren unter euch noch 2 Fragen:

1. Ich hab gelesen, dass es wenn es "of Label" verschrieben wird, man es selbst zahlen muss. Allerdings dachte ich eine IR wäre ein Grund um Metformin zu nehmen unabhängig vom KiWu, oder ist das nicht so? Eine IR ist ja die Vorstufe von von Diabetes soweit ich das raus gelesen habe, also müsste der KK doch daran gelegen sein eine solche zu verhindern und lieber Metformin zu zahlen statt all dem was dann bei einer Diabetes fällig würde. Ich würde die 15€ mtl. auch zahlen aber wenn es die KK auch zahlen würde, sage ich ja nicht nein ;)

2. Ich hab gelesen, dass man Metformin einschleichen soll, also 1. Woche: 0-0-1; 2. Woche: 1-0-1 und ab 3. Woche: 1-1-1
Wie habt ihr das vertragen? Gab es Nebenwirkungen, wenn ja welche? War die beschriebene oft beobachtete Gewichtsabnahme dabei?

Wäre super, wenn ihr mir Eure Erfahrungen schreiben würdet.

Grüße
Nici
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flyingsue
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Re: Insulinresistenz und Metformin

Beitrag von flyingsue »

Hallo Nici,

ich bin ein Neuling was Metformin angeht, kann dir aber trotzdem von meinen 4 Wochen Erfahrungen berichten.
Sicher ist, dass es offiziell bei uns noch nicht zugelassen ist als Medikament für KiWu und IR. Deshalb kann es wohl zu Problemen bei der Erstattung geben. Ich selber bin privat und habe das Rezept noch nicht eingereicht, kann dir dazu also noch nichts sagen leider.

Ich habe die erste Woche 1 Tablette abends genommen, etwas Bauchgrummeln und etwas verdünnter Stuhlgang, ok nichts besonderes. Nach einer Woche bin ich auf 2x täglich hoch und dann ging es los. Plötzliche Übelkeit (ohne Übergeben), Appetitlosigkeit (habe auf einmal nur noch einen halben Teller runtergekriegt), Durchfall mehrmals am Tag und Blähungen. Alles in allem sehr unangenehm. Habe meine FA gefragt wie ich weiter vorgehen soll, sie meinte ich soll dann erstmal nur noch 1 Tablette am Tag nehmen. Zu dem Zeitpunkt wurden die NW allerdings besser und das hat dann ca. 3 Wochen gedauert. Jetzt nehme ich es fast 4 Wochen und kann sagen, dass ich jetzt mittlerweile gut vertrage. Mein Diabetologe sagt aber ich soll nicht mehr als 2x 850 am Tag nehmen und im August nochmal zum OGTT kommen. Bei mir waren sowohl Insulin als auch Glukose erhöht. Er sagte auch, dass das durchaus von einem ausgelassenen Lebensstil der letzten Tage kommen kann. Wir waren das Wochenende vor dem OGTT auf einer Hochzeit und haben gut gegessen und getrunken.

Man braucht vielleicht ein wenig Geduld was die NW angeht, es gibt aber wohl auch andere Präparate, die man besser verträgt.

edit: Gewicht: Ich habe zuhause keine Waage, da ich nicht mit Gewichtsproblemen zu kämpfen habe. Kann dir aber sagen, dass man damit tendenziell eher ab- als zunimmt :D
Ich: 34, Er: 33 seit 03/18 glücklich zu Dritt und seit 05/20 sind wir nun komplett! :love:
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Nici_79
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Re: Insulinresistenz und Metformin

Beitrag von Nici_79 »

Danke flyingsue für Deine Erfahrungswerte :flower:

Gibt es noch weitere? Vielleicht auch von Frauen, die Metformin schon länger nehmen?

Kann so eine IR eigentlich auch wieder weg gehen oder hat man die dann für immer? :think:
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Frau_Holle
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Re: Insulinresistenz und Metformin

Beitrag von Frau_Holle »

Ich werde ausführlich antworten wenn der Stress hier vorbei ist ;)
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Hope90
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Re: Insulinresistenz und Metformin

Beitrag von Hope90 »

Nici_79 hat geschrieben:1. Ich hab gelesen, dass es wenn es "of Label" verschrieben wird, man es selbst zahlen muss. Allerdings dachte ich eine IR wäre ein Grund um Metformin zu nehmen unabhängig vom KiWu, oder ist das nicht so?
Ich nehme seit Februar Metformin (of label) und ohne festgestellte Insulinresistenz und zahle dafür selbst (wobei es wirklich vergleichsweise nicht sooo teuer ist). Da es für die Indikation PCOS in Deutschland nicht zugelassen ist, werden es wohl auch die Krankenkassen nicht übernehmen...
Nici_79 hat geschrieben:2. Ich hab gelesen, dass man Metformin einschleichen soll, also 1. Woche: 0-0-1; 2. Woche: 1-0-1 und ab 3. Woche: 1-1-1
Wie habt ihr das vertragen? Gab es Nebenwirkungen, wenn ja welche? War die beschriebene oft beobachtete Gewichtsabnahme dabei?
Ich habe es auch eingeschlichen und mehr oder weniger gut vertragen. Also die ersten zwei Wochen hatte ich oft die beschriebenen Magen-Darm-Beschwerden, eine latente Übelkeit und Unwohlsein, die dritte Woche wurde deutlich besser. In der vierten Woche war ich bei der Maximaldosis, die ich allerdings wieder schlechter vertragen habe, sodass ich auf die Dosis aus der dritten Woche (500-0-1000) zurück bin. Damit fahre ich seitdem gut, habe keine weiteren Nebenwirkungen feststellen können und den Eindruck, dass meine Verdauung einfach besser ist. Ich hab so 2-3 Kilo abgenommen in der Zeit (bin normalgewichtig). Und das Wichtigste: offenbar hat Metformin nach den 5 Monaten eingeschlagen und das Hormongleichgewicht wiederhergestellt! Ich durfte jetzt einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen halten.

Ich werde das Metformin wohl die nächsten zwei Monate auf Anraten der KiWu-Ärztin weiternehmen... hat jemand aus dem Forum Erfahrung mit Metformin in der Schwangerschaft?
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Nici_79
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Re: Insulinresistenz und Metformin

Beitrag von Nici_79 »

Oh, na dann herzlichen Glückwunsch zum positiven SST :flower: und danke für Deine Erfahrungswete :)

Meine Endo hat mir auch gesagt, dass ich das Metformin bei einem positiven SST auf jeden Fall erst mal weiter nehmen soll, weil man mittlerweile sagt, dass es das FG-Risiko senkt.
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Re: Insulinresistenz und Metformin

Beitrag von Nici_79 »

Ich nehme ja seit Mittwoch abends eine 1/2 Tablette Metformin 850. Jetzt hab ich seit heute früh Durchfall. Kann das echt so schnell losgehen mit den Nebenwirkungen? Bin ja mal gespannt wie das weiter geht...
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Re: Insulinresistenz und Metformin

Beitrag von Nici_79 »

Ich krame meinen Thread mal wieder vor und hoffe auf Hilfe. Ich hab auf der Seite 9monate.de zum Metformin folgende Info gefunden:

"Metformin sollte nur unter strenger, ärztlicher Zykluskontrolle eingenommen werden. Per Ultraschall muss die Eireifung bis zum stattgefundenen Eisprung kontrolliert werden. Bei Kinderwunsch muss Metformin nach dem festgestellten Eisprung abgesetzt werden."

So eine Info hat mir meine Endo nie gegeben. Ich soll das durchnehmen und zwar auch bei positivem SST bis zur ersten Kontrolle bei einer FÄ. Die Aussage oben ist ja quasi eine ganz andere. Hab sie aus dem Bereich "Metformin bei Insulinresistenz und Kinderwunsch" auf der o.g. Seite. Wie wird das denn bei euch gehandhabt?! :crazy:
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Hope90
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Re: Insulinresistenz und Metformin

Beitrag von Hope90 »

Hallo Nici,

mir wurde von meiner Endokrinologin in Abstimmung der KiWu-Ärztin empfohlen, Metformin auch die ersten 12 Wochen der Schwangerschaft durchzunehmen - hatte ich ja so schon geschrieben. Bei mir wird regelmäßig Blut abgenommen, um die Werte zu kontrollieren, aber auch eher, weil ich zudem andere Medikamente nehme (L-Thyroxin etc.). Wenn du dir allerdings nicht sicher bist, würde ich an deiner Stelle nochmal den Arzt darauf ansprechen.
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Nici_79
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Re: Insulinresistenz und Metformin

Beitrag von Nici_79 »

Hi Hope,
so wurde es mir von meiner Endo ja auch erklärt, daher hat mich die Aussage auf 9monate so irritiert. Ich hatte nämlich eigentlich nach Info's zu den Auswirkungen von Metformin auf den ES gesucht. Bin nämlich diesen Zyklus ggfs. später dran als sonst und wollte rausfinden, ob das am Metformin liegen kann...
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