NFP zur Verhütung - wie ansprechen?

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The-cycle1992
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Re: NFP zur Verhütung - wie ansprechen?

Beitrag von The-cycle1992 »

Duplo hat geschrieben: Donnerstag 21. März 2024, 16:41
The-cycle1992 hat geschrieben: Mittwoch 20. März 2024, 23:11 Leider liegt mir das "in Ruhe ansprechen" so gar nicht. Das wird ja auch von Paartherapeuten oft empfohlen, auch beim Thema Sex. Das funktioniert bei mir so gar nicht. Ich habe überhaupt kein Problem damit, über Sex zu reden. Aber ich mache das wenn dann immer direkt im Anschluss, weil ich dann direkt einen Bezugspunkt habe. So nebenbei beim Spazierengehen oder Frühstücken finde ich das immer sehr weird. :roll:
Leonie hat was ähnliches geschrieben: Vielleicht ist es dann aber genau der Zeitpunkt mit Bezugspunkt für dich das richtige. Für mich wäre auch beim Entspannten-Nach-dem-Sex-zusammensein durchaus ein guter Punkt, über manche Dinge zu sprechen. "Künstlich" erzeugte Gesprächssituationen finde ich teilweise auch etwas weird.

Im Übrigen: Ich habe vermutlich an der Stelle einfach leicht reden: Ich mache NFP seit ewig, ich war am Anfang dabei noch deutlich unbedarfter (und im Nachhinein manchmal vielleicht auch etwas unvorsichtig, nicht extrem, aber "absolut regelkonform und genau" waren meine Zyklen da mit heutiger Sicht nicht ausgewertet, ich habe noch bis zum Pieps gemessen und so), habe aber recht schnell darauf und auf meinen Körper vertraut - und vielleicht nicht so arg viel an den Regeln hinterfragt. Außerdem waren meine Zyklen nahezu immer gut auswertbar. Ich kenne die Regeln, reagiere auf manche Dinge aber nach Bauchgefühl und folge dabei den Regeln nicht päpstlicher als der Papst, sondern eben mit dem gerade notwendigen Sicherheitsbedürfnis beobachtend, berücksichtigend oder vielleicht auch mal ignorierend. Wenn mir etwas merkwürdig vorkommt, bin ich vorsichtiger. Das alles ist natürlich ganz anders, wenn man erst ein Jahr oder so dabei ist - und dadurch ein Stück weit "gezwungen", sich an die Regeln zu halten und diese erstmal als festen Rahmen zu nehmen.
Außerdem hilft es mir, dass ich deutlich einfacher über das Thema sprechen kann.
Ja, ich glaube, was bei mir halt stark reinspielt, ist, dass ich durch mein PCOs halt ein ganz anderes Gefühl habe, was meinen Zyklus angeht. Ich habe fast 10 Jahre mit dem Glaubenssatz gelebt, dass mein Zyklus unberechenbar ist, dass bei mir nichts richtig funktioniert, teilweise auch, dass ich ja "keine richtige Frau bin" und eventuell sogar unfruchtbar bin (dass ich jahrelang gemobbt wurde und nie eine Beziehung hatte, hat das noch weiter verstärkt). Frauenärzte wollten jahrelang, dass ich die Pille nehme, weil ja sowieso nichts rund läuft. Einer hat mir auch gesagt, mein Progesteron wäre total niedrig (heute weiß ich, dass die Blutwerte wahrsch einfach viel zu früh genommen wurden und ich da noch gar keinen ES hatte. ). Daher habe ich NFP echt super viel zu verdanken - und ich weiß ja dass es funktioniert! Ich erlebe es jeden Zyklus, wenn ich meine Periode trotz total unregelmäßiger Zyklen fast auf den Tag genau voraussagen kann (ich hatte schon Zyklen von 30 bis 63 Tagen!).

Trotzdem trägt das vll auch dazu bei, dass ich denke, dass das bei mir ja gar nicht funktionieren kann - und viel unsicher ist als bei allen anderen Frauen. Gerade so Aussagen von manchen Frauenärzten ("ja, also das ist etwas, wenn die Frau einen sehr regelmäßigen Zyklus hat, dann kann das klappen "- was ja totaler Schwachsinn ist) verunsichern mich da extrem.
Dabei weiß ich ja, dass das eigentlich nicht so ist. Ja, ich habe oft sehr zackige Temperaturkurven und - wie sich langsam immer mehr herauskristallisiert scheinbar kaum Störfaktoren. Aber bisher konnte ich jeden Zyklus problemlos auswerten.
Aber dennoch stelle ich mir immer vor, dass mein Körper plötzlich etwas total unerwartetes tut. Und dass die ganze Auswertung plötzlich falsch ist - ich plötzlich doch noch einen ES habe. Dabei gibt es ja verlässliche Daten dazu, auch für Frauen mit PCOs. Aber ich denke, dass da vll ein Teil meiner Verunsicherung herrührt.
Und dann denke ich mir, wenn ich mir schon so unsicher bin manchnal (völlig unbegründet), wie soll sich dann mein Freund darauf verlassen?
"beobachtend" im 12. Zyklus - #fightPCOS - 32 und aktuell noch kinder(wunsch)los glücklich :flower:
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Re: NFP zur Verhütung - wie ansprechen?

Beitrag von Leonie »

The-cycle1992 hat geschrieben: Donnerstag 21. März 2024, 16:55

Ich fand die ersten Male einfach nur krass und war total nervös. Nicht angenehm auf jeden Fall, obwohl ich es ja wollte.
Das ist krass! :shock: ich dachte irgendwie, alle machen das "einfach" so

Hat sich das dann mit der Zeit gelegt?

Ich finde Sex mit Kondom prinzipiell auch gar nicht schlimm (kenne es halt auch nicht anders). Und wegen meiner langen Folikelphase in Kombination mit ZS der Kategorie "S" direkt nach der Mens, wäre bei uns ja so oder so die kondomzeit länger als die freigabezeit. Aber es geht mir irgendwie so ums Prinzip. Dass ich es so sinnfrei finde. Und dass ich NFP nach außen hin immer verteidige und allen begeistert davon erzähle, selbst aber nicht freigebe. Das kommt mir manchmal so absurd vor :D
Ich hatte früher auch Monsterzyklen, lag aber am Untergewicht und Sport in Richtung Leistungssport. Deshalb hatte ich angefangen. Der Arzt meinte, ich hätte keine ES. Habe ich wohl doch ;-)

Es hat sich dann doch gelegt mit dem Stress beim Sex, nach ein paar Monaten allerdings erst. Dann war es recht entspannt, dann begann die Zeit, in der wir Kinder bekommen haben. Mit den Stillregeln, als dann der Kinderwunsch abgeschlossen war, war bei mir aber die Unsicherheit erst mal voll wieder da und auch das hat sich dann langsam gelegt.
Ich glaube, das ist eine Sache von Persönlichkeit. Klar bin ich mir sicher, dass die Regeln stimmen. Aber es ist dann halt trotzdem nochmal für mich, als würde ich vom 5-Meter-Brett springen.

Klar ist es auch eine Möglichkeit, mit Kondom weiterzumachen. Aber auch das fühlt sich dann ja irgendwann seltsam an, weil es so unlogisch ist und doch ein Stopmoment ist, der bei sicherer Freigabe eigentlich nicht sein muss. Eine Zeitlang ist dann alles blöd, das Verhüten (weil sinnlos) und das Nichtverhüten nach Freigabe (weil ungewohnt).
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Re: NFP zur Verhütung - wie ansprechen?

Beitrag von Evi_98 »

Ich habe generell immer Probleme Dinge anzusprechen, auch bei anderen Menschen, wenn diese schon so lange in mir brodeln. Weil wenn ich mich schon länger mit etwas beschäftige, es irgendwie nicht mehr so spontan ist. Daher ärgere ich mich auch, nicht direkt am Anfang mal gesagt zu haben, dass ich mir das durchaus vorstellen könnte.
Hi the-cycle, ich hatte noch eine Idee: Wenn es für dich v.a. deswegen schwierig ist, das Thema bei deinem Freund anzusprechen, weil es so lange kein Thema mehr war - wie wäre es dann damit, euch dem Thema langsam anzunähern? Zum Beispiel, indem du in den nächsten Tagen/Wochen immer mal wieder eine Bemerkung hinsichtlich deines Zyklus fallen lässt, z.B. dass dir gerade etwas übel ist, scheint aber auch Eisprungzeitraum gerade, oder dass du dich gerade echt schlapp fühlst, aber auch demnächst deine Periode bekommst, oder beim Einkaufen "oh, erinnere mich dran, ich brauche demnächst mal ein neues Thermometer für NFP, das aktuelle wird langsam älter und ich will da kein Risiko eingehen" o.Ä. Klar, das wäre natürlich auch geplant, aber es könnte ein bisschen den Druck rausnehmen, plötzlich nach gefühlten Ewigkeiten die Stille bei dem Thema zu brechen. Und das eigentliche Thema - NFP zur Verhütung - könntest du dann, wie schon beschrieben, in post-intim-Entspannung ansprechen.
Mitte 20
Kupferkette (Gynefix) + NFP
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