@Kiya: Ich kann deinen Frust sooo gut nachvollziehen! Habe letzten Zyklus auch mal ne Nacht wegen sowas durchgeweint.
Wir konnten zum Glück sehr offen darüber sprechen - was mich positiv überrascht hat, weil mein Freund eigentlich nie über Gefühle redet.
Es kamen mehrere Faktoren zusammen:
1.) Meinem Freund war tatsächlich nicht bewusst, dass es im Zyklus nur 3-4 Tage gibt, an denen ich realistisch fruchtbar bin.
Habe dann zu Beginn des neuen Zyklus auf dem Whiteboard im WoZi eine Zusammenfassung gegeben über
- Hormonale Änderungen im Laufe des Monats
- Auswirkungen auf körperliche Merkmale (ZS, Temperatur. Bin da nicht zu sehr ins Detail gegangen, wollte ihn nicht ganz abschrecken

)
- Durchschnittliche Lebensdauer von Spermien und Eizelle
Danach musste ich ihm nicht mehr vorrechnen, dass es arg unpraktisch ist, wenn er sonntags wegen "müde und gerade keine Lust" den S*x verweigert, wenn wir uns danach wegen Fernbeziehung 4 Tage nicht sehen können.
Habe ihm dann auch etwas ins Gewissen geredet, dass da auch von seiner Seite was kommen muss.
Er weiß, dass ich nicht der "Anheizer" bin, ich bin davon abhängig, dass er entweder meine ungeschickten Aufforderungen versteht oder selber die Initiative ergreift
2.) Es hat ihn sehr unter Druck gesetzt, wenn er zu viel wusste (also nicht in Bezug auf Punkt 1, sondern so LH-Tests, ob der Zervixschleim gerade S oder S+ ist und sowas).
Ich habe es aber auch arg übertrieben

Habe diesen Monat dann mehr geschwiegen. Er kennt auch meine Temperaturwerte nicht.
Ich update ihn zwar regelmäßig, ob der ES nun erfolgt ist oder nicht, aber mehr erfährt er nicht. Aber - siehe 1.) - er weiß, dass es unpraktisch ist, wenn man die Tage ungenutzt verstreichen lässt, solange der ES noch nicht war.
3.) Auch er fühlte sich wie ein "Samenspender", der zur bestimmten Zeit "ran muss" und fand das eher abtörnend.
Ich habe ihm dann klar gemacht, dass er nunmal mein Samenspender IST xD
Er ist die Person, von der ich ein Kind haben möchte. Er ist die Person, die ich mir nicht nur als genetischen sondern auch als sozialen Vater für meine Kinder wünsche.
Oder anders gesagt: er ist die Person, mit der ich eine Familie gründen müssen.
Wäre es mir egal, wer der "Samenspender" ist, dann könnte ich zur fruchtbaren Zeit auch einfach in irgendwelche Clubs gehen und mir dort den nächstbesten Typen schnappen. Wäre aufgrund der Fernbeziehung vielleicht sogar die einfacherere Variante
Aber eben das will ich ja nicht. Und genau deswegen mache ich mir diesen Stress, dass _wir_beide_ den richtigen Zeitpunkt für die passenden Herzen finden.
Also da kann man mir sagen was man will, aber ich finde es romantisch, dass er mein Samenspender ist!
4.) Zweimal ist das Herz schon gescheitert an seiner Nervösität. Es ist wohl echt abtörnend, mittem im Sex zu denken "jetzt noch ein Schuss, dann werde ich Vater und mein ganzes Leben wird auf den Kopf gestellt" - verständlich.
Ja, die Veränderung und die mit einem Kind einhergehende Verantwortung, die kann Angst machen. Ist bei mir ja auch der Fall, nur dass es bei mir beim Sex weniger Auswirkungen hat - so aus rein anatomischen Gründen schon.
Da half auch Punkt 2.) und drüber reden.
Zu den Depris: ist er diesbezüglich in Behandlung? Klingt für mich schon so, als würde das teilweise nicht nur irgendwelche "Tiefs" sein, sondern durchaus ärztliche Unterstützung bedürfen.