Wirklich schon Bauchspiegelung?

Krankheiten und ungünstige Umstände, die euch belasten
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julia.
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Wirklich schon Bauchspiegelung?

Beitrag von julia. »

Hallo zusammen,
der Arzt in der Kinderwunschpraxis rät mir als nächsten Diagnoseschrott zu einer Bauchspiegelung. Bisher wurde bei mir einmal Blut abgenommen (ZT 4) und bei meinem Mann 2x Spermiogramm gemacht. SG ist total normal und auch meine Blutwerte zeigen keinerlei Auffälligkeiten.

Ich habe einen total regelmäßigen Zyklus (27 Tage lang, Schwankungen +/- 1-2 Tage).

Der Arzt sagte selbst, dass es eigentlich keine Indikationen gibt, dass bei der Bauchspiegelung was rauskommt... Habe keine besonders starken Mens-Schmerzen oder sonst irgendwas. Aber das wäre jetzt halt der nächste Schritt.

Hier gibt’s doch so viele Erfahrene unter euch: Gibt es echt nichts (weniger invasives), was man vorher noch testen könnte/sollte, was die Ursache fürs Nicht-Schwanger-Werden sein könnte?

Interessieren z. B. die Hormone in der 2. Zyklushälfte gar nicht?
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Melarasa
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Registriert: Freitag 6. Oktober 2017, 16:06

Re: Wirklich schon Bauchspiegelung?

Beitrag von Melarasa »

Hallo Julia,
deine Anfrage interessiert mich und die (hoffentlich) noch weiteren Antworten. Ich kann nur zum Teil etwas aus eigener Erfahrung beitragen bzw. aus Berichten von anderen.
Zunächst finde ich es auch etwas übereilt mit der BS. Bei mir wurde am Zyklusanfang einmal am 4. und einmal am 5. ZT Blut abgenommen (unterschiedliche Zyklen), einmal am 9. ZT und einmal am 26. ZT. Ich habe wie du, jetzt fast immer 27 Tage Zyklen. Von daher fänd ich eine Beurteilung der 2. ZH schon wichtig. (Ergebnis bei mir kenne ich noch nicht :shifty: )

Manche machen erstmal ein Zyklusmonitoring um die Follikelreifung zu überwachen.

Eine Eileiterdurchgängigkeitsprüfung per Ultraschall wäre möglich, aber ist recht störanfallig und ich persönlich vertraue dem Verfahren nicht so sehr. Dazu kommt, dass du das selbst bezahlen musst und wenn die dann was finden, müsstest du evtl. sowieso zur BS. Die BS hätte den Vorteil, dass dann gleich alles überprüft wird.
~ohne Kurve~
Er 38 & Ich 34 basteln seit 07/16 am ersten Kind...
* 03/17 MA mit AS 10. SSW
02/18 - 1. IUI mit Stimu - neg.
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Mary28
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Registriert: Montag 27. Februar 2017, 14:57

Re: Wirklich schon Bauchspiegelung?

Beitrag von Mary28 »

Hi Julia,

Ich habe selbst auch KiWu-Praxiserfahrung und würde auf alle Fälle noch warten.

Wie Melarasa schon gesagt hat, zunächst mal würde ich ein komplettes Zyklusmonitoring mit ca. 2-3 Blutabnehmen in der 1. ZH und 3 in der 2. ZH machen und natürlich Ultraschallkontrolle, wie der Follikel wächst. Dann kann man noch diesen Sims-Huhner-Test für die Durchlässigkeit des Zervixschleims machen. Bauchspiegelung wäre für mich wirklich der letzte Schritt. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es sich wirklich lohnt die Praxis zu wechseln oder sich eine zweite ärztliche Meinung einzuholen, wenn man ein komisches Gefühl hat.

Alles Gute!
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Chaotinchen
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Re: Wirklich schon Bauchspiegelung?

Beitrag von Chaotinchen »

hallo julia,

wie lang versucht ihr es denn schon? und wie alt seid ihr? sowas sollte man ja auch immer mit bedenken, wenn es um die nächsten schritte geht.

was es alles an "sanfteren" untersuchungen gibt, kann ich dir leider nicht genau sagen, denn ich bin auf anderem wege zur bauchspiegelung gekommen und ärgere mich, dass ich es nicht früher hab machen lassen.
ich würde an deiner stelle aber wirklich erstmal mit mehreren bluttests über den zyklus hinweg den hormonstatus überprüfen lassen (eizellreifungsstörung, gelbkörperschwäche oder sonstwas). nur einmal am zyklusanfang finde ich etwas wenig...

eine freundin von mir hat einen postkoitaltest gemacht, bei dem überprüft wird, ob sein sperma und ihr zervixschleim sich vertragen. fazit: nein. sie hat seine schwimmer abgetötet. daraufhin haben sie dann eine IUI machen lassen, um die schwimmer heil um den gefährlichen schleim herum zu bugsieren und siehe da: im ersten versuch schwanger.

eine andere freundin hat eine gebärmutterspiegelung machen lassen. vielleicht wäre das auch eine möglichkeit? allerding ist hier das gleiche problem wie beim echovist (eileiterdurchgängigkeitsprüfung per ultraschall). man kann nicht sehen, ob die organe verklebt/verwachsen sind oder ob vielleicht doch endometriose oder etwas in der art vorliegt. vielleicht reicht es aber schon aus, um das problem zu finden. vielleicht aber auch nicht.

ich habe ein echovist machen lassen, weil vermutet wurde, dass einer meiner eileiter flüssigkeitsgefüllt ist. laut echovist waren beide eileiter komplett durchlässig und absolut normal, keine flüssigkeitsansammlung weit und breit. ich war fröhlich und dankbar und wir haben es auf natürlichem weg weiter versucht, weil ja alles in ordnung ist. denkste!
einige wochen später war ich wegen etwas anderem beim arzt und da stand wieder der flüssigkeitsgefüllte eileiter im raum (der laut echovist gar nicht flüssigkeitsgefüllt war). wegen anderer dinge habe ich dann eine bauchspiegelung machen lassen und in dem zuge auch direkt eine chromopertubation, also eine eileiterdurchgängigkeitsprüfung mit blauer flüssigkeit. durch die direkte draufsicht auf das organ ist das halt wirklich aussagekräftig und nicht so ein rumgerate wie am ultraschall. und was soll ich sagen, der eine eileiter war so prall mit flüssigkeit gefüllt, dass das gewebe ihn gar nicht mehr richtig durchbluten konnte. der wurde direkt entfernt bevor er mir abstirbt. und der andere war an mehreren stellen so stark vernarbt, dass er schon richtig starr und unbeweglich war und nicht ein einziger tropfen der testflüssigkeit auch nur ansatzweise eindringen konnte. außerdem war er mit dem eierstock und der beckenwand verklebt und hätte selbst in gesundem zustand kein ei einfangen können. der arzt meinte, dass er keine ahnung hat, wessen eileiter die andere klinik im echovist untersucht hat, aber ganz bestimmt nicht meine.
also kann ich persönlich nur zur bauchspiegelung raten, wenn du ein sicheres ergebnis haben willst. ein echovist (oder eine gabärmutterspiegelung) hat eben nicht die aussagekraft bezüglich der eileiter, weil man beispielsweise nicht die beweglichkeit untersuchen kann. nur durchlässig reicht ja nicht, um schwanger zu werden. der eileiter muss dazu frei beweglich sein und auch die fimbrien müssen das ei dann transportieren können. wenn die eilter irgendwo verklebt/festgewachsen sind, kann man das eben nur mit einer bauchspiegelung herausfinden.

kurzes denkspiel:
du machst ein echovist/gebärmutterspiegelung und die eileiter sind durchlässig. dann versuchst du es auf natürlichem weg immer weiter mit dem schwangerwerden und wenn es nicht klappt, steht irgendwann sowieso eine bauchspiegelung an, weil man damit mehr untersuchungen abdecken kann.
oder die eileiter sind schon im echovist nicht durchlässig. dann wirst du vermutlich eine bauchspiegelung machen wollen, um die eileiter nach möglichkeit wieder zu eröffnen oder sie zu entfernen, um für eine IVF bessere voraussetzungen zu schaffen.
so oder so wird es vermutlich eh früher oder später darauf hinauslaufen, wenn es schon lang nicht auf natürlichem weg klappt.
und ich persönlich ärgere mich wirklich, dass ich es nicht gleich gemacht habe sondern mit anderen untersuchungen die zeit verschwendet habe. :(
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julia.
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Re: Wirklich schon Bauchspiegelung?

Beitrag von julia. »

Danke für eure Antworten!
Zu den „Rahmendaten“: Ich bin 33, mein Mann 35 und wir versuchen es seit einem Jahr.

Ich denke, ich werd heute nochmal versuchen, einen Termin in einer anderen KiWu-Praxis zu machen, um mir eine zweite Meinung zu holen... Die Bauchspiegelung kann ich ja dann immer noch machen.

Von den Durchgängigkeitsprüfungen per Ultraschall hat der erste Arzt auch aufgrund vieler falsch-positiver und falsch-negativer Ergebnisse abgeraten.

Ich wundere mich aber wirklich, dass es hier so klingt, als wäre es eigentlich normal, erstmal über den Zyklus verteilt Hormonwerte zu prüfen, aber mein Arzt rät gleich zur OP.

Oder hängt es mit dem regelmäßigen Zyklus zusammen? Er sagte, bei so einem regelmäßigen und unauffälligen Zyklus ist er sicher, dass ich Eisprünge habe und die Hormone funktionieren...
TiniS
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Re: Wirklich schon Bauchspiegelung?

Beitrag von TiniS »

Ähnliche Konstellation wie bei uns vom Alter uns ÜZ her..
Ich habe die OP zügig machen lassen.

Hier wird zumindest die Bauchspiegelung mit d3r Gebärmutterspiegelung und der Chromotubertation in einer op gemacht.

Ein geringer endometriose Verdacht bestand.. und siehe da, es waren kleine Herde Stufe I da.

Was es letztendlich gebracht hat, ausser dass sonst alles okay war, dass ich glaube, dass die OP das i-Tüpfelchen war, dass es im nächst nutzbaren ES mit einer Schwangerschaft geklappt hat.

Das Ergebnis liegt neben mir ?

Ja es ist eine OP. Aber man ist relativ fix wieder fit, meist nur eine Nacht zur Beobachtung im KH und greift mind. 3 mögliche Ursachen ab, die per US nicht gesehen werden können.

(Wir zum Zeitpunkt OP 30 und 33, nach 20 ÜZ und davor 10 beobachtungszyklen ohne aktive Verhütung. 1. Spermio war sehr schlecht. Das zweite etwas besser aber immer noch mies. Rat zur OP kam im Dezember OP war dann im März {das kostet also auch alles nochmal Zeit!!})

Edit: Achja Blut war bei mir nur in einem Zyklus im Dezember abgenommen worden-also ein Wert zum Anfang, da ich bei einem relativ regelmäßigen Zyklus bereits zwei Werte von der FÄ hatte zum möglichen ES und in der hochlage
Pillenfrei 08/2014 | Hibbelig 09/15 | oh my goodness - positiv !!! 04/2017 NATÜRLICH | verlobt 03/2017 und 08/2017 vollzogen :) 04.01.2018 💙💞 Knirpsi-Liebe Horst-Maria und Klaus-Bärbel
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Lotti2013
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Re: Wirklich schon Bauchspiegelung?

Beitrag von Lotti2013 »

Ich denke, dein Arzt nutzt die Bauchspiegelung als Ausschlussdiagnostik. Da man bei der Bauchspiegelung, die Gebärmutterspiegelung, Chromopertubation und auch einen Clamydientest gleich mit machen kann. Das ist eine sehr sichere Diagnostik und verhilft im KiWu weiter zu kommen.
Ich hatte auch eine Bauchspiegelung im August letzten Jahres, aber hier war ein verdacht auf Endometriose die Indikation.
Nachdem deine Bauchspiegelung und die weitere Diagnostik im OP unauffällig waren, kann man weiter zur Diagnostik der Hormnone übergehen. Diesen würde ich an deiner Stelle beim Endokrinologen machen lassen!
Viel Erfolg weiter beim KiWu :flower:
Hormonfrei seit 08/15 mit 39 Verhüterzyklen, hibbelig seit 06/19
⭐ 03/2020
https://www.mynfp.de/zyklus/freigabe/XC ... 2j4tGDpSIb
Betty182002
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Re: Wirklich schon Bauchspiegelung?

Beitrag von Betty182002 »

Hallo Julia,

bei mir wurde auch eine Bauchspiegelung gemacht. Dabei hat man festgestellt das ich Endometriose habe. Ich wäre zuvor niemals auf die Idee gekommen an Endometriose zu leiden. Hin- und wieder hatte ich ein paar Krämpfe bei der Periode, aber halt keine starken.

Vom Echovist würde ich auch abraten. Nach meiner ersten Eileiterschwangerschaft habe ich diese Untersuchung vom Kiwu-Zentrum durchführen lassen. Es kam raus, dass mein rechter Eileiter dicht ist. Der linke wäre aber in Ordnung gewesen. Daher haben wir grünes Licht zum "hibbeln" bekommen. Zwei Monate später hatte ich dann meine zweite Eileiterschwangerschaft - auf der linken Seite; also der guten Seite. Wie Du siehst ist dieses Verfahren nicht sicher und ich war zudem 200,00 Euro los!

Ich würde auch erstmal ein Monitoring machen lassen. Wenn dann nichts rauskommt, würde ich es so wie bei Lotti2013 machen.

Viele Grüße :flower:
Seit 20.5.20 glücklich zu Dritt 💙
julia.
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Registriert: Dienstag 10. Januar 2017, 17:59

Re: Wirklich schon Bauchspiegelung?

Beitrag von julia. »

Danke euch! Ich habe nun einen Termin in einer anderen KiWu-Praxis gemacht und werde mir mal anhören was die sagen. Mein Wunsch wäre wohl auch erstmal das Monitoring zu machen und dann ggf. die Bauchspiegelung.
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