Hallo ihr beiden, Mine und Feb,
lasst euch einmal virtuell drücken, wenn ihr mögt. Ich kann es so gut nachvollziehen und verstehen, dass die Nerven bei euch angeschlagen sind. Das Hibbeln, gerade wenn es wirklich lang dauert, dieses Hoffen und Bangen, dann die generell nicht tollen Chancen, das ist einfach ein Stressfaktor, der nicht zu unterschätzen ist. Ich habe es bei mir ja auch gemerkt und die "Reißleine" gezogen.
Wir unterschätzen die Belastung und auch den Stress generell und spielen es oft runter, weil andere Frauen ja auch irgendwie weitermachen, weil wir uns nicht anstellen wollen … Aber ich glaube, es ist ganz wichtig, gerade in einer solchen Situation versuchen, sich etwas Gutes zu tun, nett zu sich selbst zu sein und vor allem sich auch zu sagen: Ich bin gut genug / Es ist gut genug.
Ja, zwei Herzen wären bei Dir schöner gewesen, Feb, ganz klar. ABER ich finde, wie es gelaufen ist, ist gut genug. Ich habe mal eine Statistik gefunden bei wunschkinder.net über die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit in Bezug auf den LH-Anstieg. Hier war es:
https://ibb.co/s6rQ38w
Übertragen auf die Auslösespritze würde das bedeuten, dass euer Herz doch super sitzt! Auf jeden Fall gut genug.
Dieses "gut genug" ist ganz wichtig, glaube ich, dass wir uns immer wieder sagen müssen, auch wenn eben die Schwangerschaft nicht klappt, nicht das Optimum an Herzen da ist, trotz Stimulation nicht viele Follikel … Diese Perfektionismusfalle ist fatal! Und genau da rutschen wir automatisch rein, als müssten wir nur ganz viel tun und dann würde es schon klappen.
Aber nein, wir sind nicht SCHULD, wenn es nicht klappt. Es ist unser Recht, uns auch zu sagen: Wir sind gut genug, wenn wir nicht das Optimum rausgeholt haben. Ich habe es auch bei mir gesehen dieses Denken, alles optimieren zu müssen, das geht dann auch über den eigenen Körper und den Sex zum richtigen Termin hinaus.
Mine, dann kriegst Du die Vollkrise, wenn der Hund einfach mal spinnt. Ich hatte dann die Vollkrise gekriegt in den Diskussionen mit meinem Mann, im Umgang mit den Kindern.
Okay, Dein Hund ist generell oder mal nervig und hibbelig gewesen. Der Vergleich zu "braven" Hunden in der Hundeschule ist bescheuert, vor allem, wenn dann noch tolle Ratschläge kommen und man sich in der Gruppe wie der Vollhorst vorkommt.
Gerade die Situation kenne ich auch, wir haben einen Tierschutzhund, der generell ausrastet, wenn es ihm zu viel wird. Alle anderen Hunde sind lieb und gesittet und ich kam mit einer kleinen Bombe in den Kurs, der als Welpe an einem der ersten Tage versucht hat, drei erwachsene Schäferhunde zu lynchen. Gutes Selbstvertrauen, heute lache ich drüber, aber ja, ein Perfekthund ist er nicht, im Gegenteil. Die Frage ist doch: Wie kannst DU es schaffen, mit dem Hund ein schönes Leben zu führen, sodass DU dich wohlfühlst? Und das geht auch in vielen Varianten, wenn der Hund "speziell" ist. Aber wenn Du selbst kurz vor der Explosion stehst, flippt der Hund ja auch ganz schnell aus. Wenn die Hundeschule ein Stressfaktor ist, wenn sie Dir nicht hilft, sondern Dich stresst, dann pausiere doch.
Ich finde es so wichtig, dass wir uns sagen: Nein, wir sind nicht perfekt, wir hadern schon genug mit unserem Körper. Aber wir sind gut genug. Und das gilt auch für unsere Kinder und Haustiere.
Die große Frage ist doch: Wie können wir trotz aller Unperfektheiten glücklich sein? Was ist wirklich notwendig und was verzichtbar?
Liebe Grüße und ich halte auch schon meinen Mund

(übrigens gerade an HL10 und es fühlt sich an, als hätte es wieder nicht geklappt, mehr nach Mens, Test auch negativ, aber frustriert bin ich eigentlich nicht, auch wenn ich mir nach wie vor wünsche, es würde klappen mit der SS)