Wenn man schon vorher weiß, es könnte schwer werden...

Krankheiten und ungünstige Umstände, die euch belasten
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Morimi
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Wenn man schon vorher weiß, es könnte schwer werden...

Beitrag von Morimi »

Hallo liebe Mädels,
ich melde mich heute mal mit einem komischen Problem, über das ich jetzt etwas nachgedacht habe aber keine "Lösung" finde. Es ist so, dass ich momentan noch 18 Monate meines (schweren, anspruchsvollen) Studiums vor mir habe, aber schon 30 bin also den Kinderwunsch nicht mehr ewig aufschieben kann. Da ich mein Studium durch kleine Jobs selbst mitfinanziere und ziemliche Existenzängste habe war unsere Idee jetzt eigentlich so das Üben zu starten dass ich im letzten Semester schwanger bin (nur Prüfungen) und danach dann das Kind kommt und ich 6 Monate frei mache, dann eine Stelle anfange.

Jetzt ist es so dass bei meinem Freund bei einer Routineuntersuchung festgestellt wurde dass es sein könnte dass er eingeschränkt zeugungsfähig ist da er eine Krampfader im linken Hoden hat. Laut Urologe kann aber muss das nicht sein dass er ein eingeschränktes Spermiogramm hat, allerdings ist diese Krampfader eine der häufgsten Ursachen dafür! Der blöde Urologe hat gesagt jetzt braucht man auch kein Spermiogramm, erst wenn es mal 1 Jahr nicht geklappt hat. Bekloppt, anstatt vorzuschlagen jetzt zu schauen ob alles gut ist!!! Jedenfalls ist das für meinen Freund jetzt Gesetz, er sagt er will jetzt kein Spermiogramm (und ist sich sowieso sicher dass bei ihm alles gut klappt, immerhin haben auch irgendwie 25% der Männer trotz Krampfader gute Spermien laut Literatur).
Das ist auf jeden Fall jetzt ein ziemliches Problem für mich. Es wirft alle meine Pläne über den Haufen. Wenn wir nämlcih erstmal ein Jahr üben müssen bevor weitere Schritte eingeleitet werden, müssten wir quasi JETZT anfangen. Ich weiß gerade nicht wo mir der Kopf steht. Mein Freund versteht das alles null, er sagt dann fangen wir halt jetzt an - und wenn es dann doch klappt bin ich ziemlich am Arsch, auf gut Deutsch, dann muss ich mein Studium unterbrechen, bin finanziell voll auf ihn angewiesen, meine Eltern erklären mich vermutlich für total bescheuert und meine Freunde sowieso. Ob ich das schwere Studium dann jemals beende sei mal dahingestellt.

Ich weiß gerade echt nicht was ich machen soll :problem: und bin irgendwie total ratlos. Ich kann auch mit niemandem drüber sprechen, kann ja schlecht die Diagnose meines Freundes außerhalb diskutieren...ach mann. Aber vielleicht könnt ihr mir einen Rat geben, vll habt ihr sogar Erfahrungen mit so einer Diagnose (Varikozele lnks)...
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Ryanalex
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Re: Wenn man schon vorher weiß, es könnte schwer werden...

Beitrag von Ryanalex »

Hallo Morimi,
mit der Diagnose habe ich keine Erfahrung, aber vielleicht könnt ihr versuchen einen Mittelweg zu gehen. Damit meine ich, nicht jetzt schon anfangen zu üben, sondern vielleicht erst in 6 - 8 Monaten. Darüber solltest Du mit Deinem Freund sprechen. Vielleicht wäre er ja auch bereit ein Spermiogramm zu machen wenn ihr seit 6 Monaten "erfolglos" übt.
Du solltest Dich selber nicht so unter Druck setzen indem Du einen Plan machst, wie und wann es am besten passen würde.
Das zermürbt nur und lenkt Dich von Deinem Studium ab.
Was Dein Alter angeht, würde ich mir mit 30 nicht so viele Gedanken machen.
Es gibt viele die auch mit Mitte 20 sehr lange üben bis es klappt, und wiederum andere die mit Ende 30 oder Anfang 40 sofort schwanger werden.
Ich weiß, dass das nicht so einfach ist sich da nicht reinzusteigern. Denn wenn man einen latenten KiWu hat, macht man sich über alles mögliche Gedanken.
Versuche das ein wenig entspannter anzugehen. Und ich bin sicher, dass auch Dein Freund dann, falls es nicht klappen sollte, nicht unbedingt auf ein Jahr beharren wird. Er wird sich wahrscheinlich auch erst mal mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass vielleicht etwas bei ihm nicht ganz ok ist. Gib ihm da ein bisschen Zeit für.

Liebe Grüsse :flower:
Glücklich mit Stella seit dem 27.01.2019 :love:
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Libby
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Re: Wenn man schon vorher weiß, es könnte schwer werden...

Beitrag von Libby »

Ich schließe mich Ryanalex an, du solltest dich da nicht so unter Druck setzen und auch deinem Freund erstmal etwas Zeit geben.
Vor allem mit dem Hintergrund, dass man eine Schwangerschaft ja eigentlich so gar nicht planen kann. Du kannst ja auch im Falle optimaler Voraussetzungen nicht davon ausgehen, dass du tatsächlich in dem gewünschten Zeitraum schwanger wirst. Auch wenn dein Freund diesbezüglich nicht "eingeschränkt" wäre, könnte es länger dauern. Genauso gut kann es aber auch sofort klappen, falls ihr früher mit der Umsetzung beginnt. Darauf hat man ja erstmal wenig bis keinen Einfluss.
Morimi
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Re: Wenn man schon vorher weiß, es könnte schwer werden...

Beitrag von Morimi »

Danke für eure lieben ANtworten.
Ich weiß dass ihr Recht habt damit dass ich mich nicht unter Druck setzen sollte. Es ist nur so dass ich das Gefühl habe dass ich in den nächsten 5 Jahren alles entscheidet - Karriere, Kind, Beziehung etc. - ich stecke voll im Konflikt damit was ich wie priorisieren und einteilen soll und dann so etwas. Mir ist auch klar dass man den Kinderwunsch nicht vollends planen kann, aber da ich selbst mit Zyklusproblemen kämpfe (hatte ja lange die SB in der 2. ZH), finanziell nicht abgesichert bin, mein Beruf in sehr zeitintensiver Beruf ist, die Kita-Plätze hier rar sind, ich gerade die 2. Freundin habe die in KiWu-Behandlung ist mit U30 und und und habe ichd as Gefühl ich darf es nicht einfach so kommen lassen. Ich MUSS einen Plan haben, der zwar variabel ist, aber nicht völlig kopflos da rein rennen. Versteht ihr?

Leider ist mein Freund von der sturen Sorte und dummerweise selbst Arzt. Er hat zwar von Urologie weniger Ahnung aber denkt er weiß es zumindest besser als ich. Ich ärgere mich halt sehr über den Urologen, denn in den Büchern steht je früher es behandelt wird desto besser. Wenn wir also warten und warten kann es sein dass es nichts mehr bringt es zu behandeln und wir eine ICSI brauchen.
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Ryanalex
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Re: Wenn man schon vorher weiß, es könnte schwer werden...

Beitrag von Ryanalex »

Morimi hat geschrieben:Danke für eure lieben ANtworten.
Ich weiß dass ihr Recht habt damit dass ich mich nicht unter Druck setzen sollte. Es ist nur so dass ich das Gefühl habe dass ich in den nächsten 5 Jahren alles entscheidet - Karriere, Kind, Beziehung etc. - ich stecke voll im Konflikt damit was ich wie priorisieren und einteilen soll und dann so etwas. Mir ist auch klar dass man den Kinderwunsch nicht vollends planen kann, aber da ich selbst mit Zyklusproblemen kämpfe (hatte ja lange die SB in der 2. ZH), finanziell nicht abgesichert bin, mein Beruf in sehr zeitintensiver Beruf ist, die Kita-Plätze hier rar sind, ich gerade die 2. Freundin habe die in KiWu-Behandlung ist mit U30 und und und habe ichd as Gefühl ich darf es nicht einfach so kommen lassen. Ich MUSS einen Plan haben, der zwar variabel ist, aber nicht völlig kopflos da rein rennen. Versteht ihr?
Liebe Morimi,
Du steckst da persönlich in einem Dilemma. "Leider" und "zum Glück" kann man nicht in die Zukunft schauen.
Erstens ist mal wichtig, dass Du Dich nicht von Deinem Umfeld beeinflussen lässt. Jeder Mensch, jede Beziehung und jeder Weg ist anders. Manchmal entscheidet man sich für etwas und stellt vielleicht im Nachhinein fest, dass das nicht der richtige Weg war. Das kann vorkommen. Man kann sein Leben nicht zu 100 % planen. Ich lese, dass Du finanziell abgesichert sein willst, Deinen zeitintensiven Beruf, für den Du lange und hart studiert hast auch ausüben möchtest. Stürze Dich nicht selber in einen Konflikt durch ein Gedankenkarussel. Gib Dir und Deinem Freund noch ein bisschen Zeit. In solchen Momenten ist es wichtig seine Gedanken zu klären und einen freien Kopf zu bekommen. Deinen Konflikt solltest Du vielleicht durch ein wenig gedanklichen Abstand versuchen zu lösen.
Morimi hat geschrieben:Leider ist mein Freund von der sturen Sorte und dummerweise selbst Arzt. Er hat zwar von Urologie weniger Ahnung aber denkt er weiß es zumindest besser als ich.
Oh jee, sowas kenne ich :lol:
Morimi hat geschrieben:Ich ärgere mich halt sehr über den Urologen, denn in den Büchern steht je früher es behandelt wird desto besser. Wenn wir also warten und warten kann es sein dass es nichts mehr bringt es zu behandeln und wir eine ICSI brauchen.
Fang nicht an Bücher und das Internet zu durchforsten. Da findet man meistens nur beunruhigendes. Und sollte es im Nachhinein auf ICSI hinauslaufen, wäre das wahrscheinlich auch kein Drama wenn ihr beide dahintersteht, und das für euch wollt. Ich drücke Dir die Daumen, dass Du vielleicht ein wenig Abstand gewinnen kannst und Dir und Deinem Freund so ein wenig Zeit gibst, über die nächsten Schritte nachzudenken.
Glücklich mit Stella seit dem 27.01.2019 :love:
Jumoka
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Registriert: Sonntag 6. September 2015, 20:04

Re: Wenn man schon vorher weiß, es könnte schwer werden...

Beitrag von Jumoka »

Liebe Morimi,
Ich kann dich ein Stück weit verstehen, da ich selbst ein Mensch bin, der immer gern alles plant und die Kontrolle behält. Und unsere Geschichte ist ein bisschen ähnlich: Ich wusste schon lange, dass mein Mann als Kind einen beidseitigen Hodenhochstand hat und dass das evtl. mal zu Problemen führen könnte, wenn wir ein Kind bekommen wollen. Ich habe auch ein langes, anstrengendes Studium hinter mir und immer schon ausgerechnet, wann ich dann nach dem Studium schwanger werden könnte (ich wollte eigentlich erst noch 2 Jahre arbeiten usw.). Dann kam alles ganz anders. Der Kinderwunsch wurde immer stärker, der Berufseinstieg lief völlig anders, als ich mir das vorgestellt hatte (auch das ist nur bedingt planbar!) und ich schlage nun auch beruflich einen anderen Weg ein als ursprünglich geplant. Die Verhütung haben wir weg gelassen und nach einem halben Jahr erfolglosen Übens (mit dem Gedanken an den Hodenhochstand im Hinterkopf) hat mein Mann zeitig ein SG machen lassen. Dieses war leider sehr schlecht, der Urologe räumt uns keine Chancen ein, auf natürlichem Weg ein Kind zu bekommen. Wir werden wohl den Weg der ICSI gehen müssen. Auch das konnte ich mir eigentlich früher nie vorstellen.
Ich hoffe natürlich, dass sich bei euch die Befürchtungen nicht bestätigen, es kann ja genau so gut sein, dass bei deinem Freund alles ok ist. Aber was ich damit sagen will: Ich lerne durch die ganze Geschichte langsam loszulassen. Die Dinge zu planen, die ich planen kann, und den Rest laufen zu lassen. Es kommt sowieso anders. Man meint immer, man hätte im Leben so viel in der Hand, aber oftmals hat man das gar nicht. Ganz vieles ist Glück, Zufall, Schicksal oder was auch immer. Mittlerweile sehe ich das alles viel lockerer. Früher hätte ich mir nie vorstellen können, während des Studiums ein Kind zu bekommen und fand das total unvernünftig, mittlerweile denke ich: Warum eigentlich nicht? Es findet sich schon alles irgendwie!

Und eine kleine Lanze muss ich noch für deinen Freund brechen: Er braucht sicherlich erstmal Zeit, mit dem Gedanken zurecht zu kommen, dass bei ihm etwas nicht in Ordnung sein könnte. Da sind Männer oft sehr empfindlich und wollen davor lieber erstmal die Augen verschließen (war bei meinem Mann auch so, er hat die Sorge schon jahrelang mit sich rum geschleppt). Gerade so coole Sprüche sind ja meist eine Art, das zu überspielen.
FrecheGans

Re: Wenn man schon vorher weiß, es könnte schwer werden...

Beitrag von FrecheGans »

Liebe Morimi,

wenn ich eins gelernt habe, dann dass beim Kinder kriegen nur das wenigste planbar ist ;)

Für gesunde Paare sind bis zu 12 oder mehr Zyklen völlig normal, dass man sofort schwanger wird, ist nicht die Regel. Außerdem gibt es leider auch immer wieder Aborte und ob nicht doch eine Einschränkung vorliegt weiß man oftmals vorher auch nicht.

Wir haben auch eineinhalb Jahre gebastelt, ein Jahr nachdem wir mehr und mehr die Verhütung sein ließen, wurde bei mir endometriose diagnostiziert und wir mussten uns in KiWu Behandlung begeben (was wir während des Studiums eigentlich für uns ausgeschlossen hatten) und mir konnte keiner sagen ob's auf natürlichem Weg klappt und vor allem wie lange noch.

Im 4. KiWu Zyklus würde ich dann schwanger und meine Tochter kam 11/15 zur Welt. Das Wintersemester brach ich nach der Geburt ab und bin auch jetzt noch beurlaubt. Ab Herbst werde ich eventuell weiter studieren.
Finanziell geht es uns jetzt schlechter als vor meiner Schwangerschaft, auch wenn ich selbständig bin und ein bisschen was zum Elterngeld dazu verdienen kann. (In den paar Stunden kümmert sich mein Freund um die kleine)

Ich hatte auch vor früher wieder einzusteigen, aber seit meine Tochter auf der Welt ist, ist alles anders und ich bin froh mir mehr Auszeit gönnen zu können. Denn die erste Zeit mit ihr kommt nie mehr zurück und ist so wunderbar spannend, gerade ab einem halben Jahr.

Ich finde, mitten im Studium lässt sich's flexibler Kinder kriegen als am Ende und wir überlegen auch schon, ob ich meine restlichen 3 Semester durchziehe und dann in dem Beruf einsteige oder ob vorher noch Nr2 folgen soll. Dann wären beide Kinder aus dem gröbsten raus bis ich voll arbeite.

Wenn eine Schwangerschaft so gar nicht passt, dann verhütet weiter bis es für dich in Ordnung wäre, aber verabschiede dich von dem Gedanken mit Kind alles planen zu können.

lieben Gruß :)
Morimi
Beiträge: 2935
Registriert: Mittwoch 16. Juli 2014, 19:21

Re: Wenn man schon vorher weiß, es könnte schwer werden...

Beitrag von Morimi »

Ich hatte vorhin schon einmal ganz viel geschrieben, das ist irgendwie weg?! Seltsam. Jedenfalls danke ich euch für eure Antworten. Mir ist absolut klar dass man nicht weiß wielange es dauert, ich finde es halt nur so schwer "guten Gewissens" jetzt noch zu warten wenn wir wissen es KÖNNTE eben ein Problem vorliegen und dann hat man ja noch das 1 Jahr das man erstmal machen muss bevor weiter geschaut wird. Jetzt in 1 Jahr + 9 Monaten wäre der Zeitpunkt für ein Kind zB ideal!! In genau 2 Jahren dagegen schon wieder doof, weil ich da dann gerade neu im Beruf wäre und dann direkt wieder weg ist ja auch nicht fair und macht schlechte Stimmung beim Arbeitgeber.
FrecheGans hat geschrieben: Ich finde, mitten im Studium lässt sich's flexibler Kinder kriegen als am Ende und wir überlegen auch schon, ob ich meine restlichen 3 Semester durchziehe und dann in dem Beruf einsteige oder ob vorher noch Nr2 folgen soll. Dann wären beide Kinder aus dem gröbsten raus bis ich voll arbeite.

Wenn eine Schwangerschaft so gar nicht passt, dann verhütet weiter bis es für dich in Ordnung wäre, aber verabschiede dich von dem Gedanken mit Kind alles planen zu können.
Naja, wenn eine Schwangerschaft gar nicht passen würde, dann würde ich mir über das Thema ja keine Sorgen machen :problem: es wäre schon passend, aber halt nicht immer.
Ich bin nicht mehr "mitten" im Studium sondern nähere mich dem Ende. Mir steht aktuell ein Praxisjahr und das Staatsexamen im Anschluss bevor, in 18 Monaten bin ich fertig.
Allerdings sind besonders die letzten Monate sehr anspruchsvoll.

Finanziell ist bei uns so dass ich mit Kind mit Kinder- und Elterngend auskommen müsste, mein Freund verdient aber genug um Miete etc alleine zu übernehmen.
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Jade_
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Re: Wenn man schon vorher weiß, es könnte schwer werden...

Beitrag von Jade_ »

Hallo Morimi,

mit der Diagnose deines Freundes habe ich keine Erfahrungen.
Wegen verschiedener Ereignisse in meinem Leben habe ich gelernt, dass (wie die anderen hier schon berichteten) man sein insgesamt Leben nur bedingt planen kann. Ich bin selber noch im Studium und habe noch die letzten zwei Semester vor mir und bin jetzt im 5. Monat schwanger. Als bei uns der Kinderwunsch aufkam, war es ein richtiger Herzenswunsch. Schnell waren wir uns einig, dass es immer einen Grund gibt, warum es gerade nicht so gut passt ein Kind zu bekommen. Wir entschieden uns, mit dem Hibbeln anzufangen und ich wurde promt schwanger. Das hat mich erstmal kurzzeitig ueberfordert, weil ich mich so darauf eingeschossen hatte, dass es wohl ein paar Monate dauern wuerde mit dem Schwanger werden. Jedenfalls freuen wir uns unheimlich auf unser Kind und sind uns sicher, dass uns nichts besseres haette passieren koennen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass man ein paar Monate hibbelt, bevor sich eine Schwangerschaft einstellt ist groesser als sofort schwanger zu werden. Und die Wahrscheinlichkeit dass es bei euch eventuell etwas laenger dauert ist vielleicht auch groesser als dass du nach sehr kurzer Hibbelzeit schon schwanger wirst. Was ich damit sagen moechte: Am Ende ist die Wahrscheinlichkeit recht egal, denn dann kommt es nur darauf an auf welcher Seite man steht. Wo wir wieder bei der Planung angelangt waeren... :think:

Ich denke, es ist sehr wichtig, dass beide Partner gemeinsam an einem Strang ziehen und sich darueber im Klaren sind, was es bedeutet, wenn man Schwanger ist und der Familienzuwachs letzendlich da ist.
Du schreibst von Existenzaengsten. Haettest du die volle (emotionale und finanzielle) Unterstuetzung deines Freundes, wenn du jetzt oder in der naechsten Zeit schwanger werden wuerdest? Waere dein Freund dazu bereit bzw hat er die Moeglichkeit zum Beispiel einige Zeit in Elternzeit zu gehen, damit du dein Studium erfolgreich abschliessen kannst?
Morimi hat geschrieben: Naja, wenn eine Schwangerschaft gar nicht passen würde, dann würde ich mir über das Thema ja keine Sorgen machen :problem: es wäre schon passend, aber halt nicht immer.
Bei mir selbst und von dem was ich hier oft lese, sind die Frauen und Paare, die sich entscheiden ihrem Kinderwunsch nachzugehen an einem Punkt angelangt, wo sie sich so sehr ein Kind wuenschen, dass der Wunsch nach dem Kind die moeglichen "Nachteile" wie perfekter Zeitpunkt etc. ueberwiegt.
Von dem was du schreibst, habe ich insgesamt den Eindruck, dass dir eine Schwangerschaft in der naechsten Zeit nicht passt. Allerdings kann ich verstehen, dass du dir jetzt Sorgen machst, wegen der Diagnose deines Freundes, die vorher nicht im Raum stand.

Vielleicht nehmt ihr euch noch etwas Zeit mit eurer Entscheidung, wann ihr beginnt eurem Kinderwunsch nachzugehen und was anstehende weiterfuehrende Untersuchungen deines Freundes angehen? Vielleicht muss das alles bei euch beiden erstmal sacken und ihr einen klaren Kopf bekommen, was die neue Situation fuer euch bedeutet.

Jedenfalls wuensche ich dir alles Gute! :flower:
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Morimi
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Registriert: Mittwoch 16. Juli 2014, 19:21

Re: Wenn man schon vorher weiß, es könnte schwer werden...

Beitrag von Morimi »

Jade_ hat geschrieben: Du schreibst von Existenzaengsten. Haettest du die volle (emotionale und finanzielle) Unterstuetzung deines Freundes, wenn du jetzt oder in der naechsten Zeit schwanger werden wuerdest? Waere dein Freund dazu bereit bzw hat er die Moeglichkeit zum Beispiel einige Zeit in Elternzeit zu gehen, damit du dein Studium erfolgreich abschliessen kannst?
Also mein Freund würde mich zu 100% unterstützen. Da besteht für ihn überhaupt keine Frage. Ich könnte auch 3 Jahre in Elternzeit gehen und es würde mir und dem Kind an nichts fehlen. Selbst in Elternzeit gehen könnte er halt nicht ewig, weil wir dann ja kaum mehr Geld hätten - nur das Elterngeld (was ja leider gedeckelt ist) und das Kindergeld. Ich verdiene ja dann nichts, weil ich Prüfungen mache. Ich denke, 2-3 Monate könnten wir über die Runden kommen wenn wir vorher etwas sparen, viel länger aber nicht. Allein die Miete frisst 800 Euro monatlich (sehr teure Stadt leider).

Meine Sorgen sind da eher ganz langfristig...ich bin ehrlich gesagt einfach sehr, sagen wir mal, "vorausschauend" - wenn ich 3 Jahre zuhause bliebe würde ich schon wieder an den Rattenschwanz hintendran denken, bis hin dazu, dass im Fall der Trennung ich ohne große Berufserfahrung, Rentenpunkte usw und so fort dastünde. Das sind sicher sehr abstrakte Gedanken, nur ich bin einfach ein nüchterner Mensch was so etwas angeht.


Jade_ hat geschrieben:
Bei mir selbst und von dem was ich hier oft lese, sind die Frauen und Paare, die sich entscheiden ihrem Kinderwunsch nachzugehen an einem Punkt angelangt, wo sie sich so sehr ein Kind wuenschen, dass der Wunsch nach dem Kind die moeglichen "Nachteile" wie perfekter Zeitpunkt etc. ueberwiegt.
Von dem was du schreibst, habe ich insgesamt den Eindruck, dass dir eine Schwangerschaft in der naechsten Zeit nicht passt. Allerdings kann ich verstehen, dass du dir jetzt Sorgen machst, wegen der Diagnose deines Freundes, die vorher nicht im Raum stand.
Die Situation wird sich aber die gesamten nächsten Jahre nicht grundsätzlich ändern - also jedenfalls nicht solange ich noch unter 35 bin.
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