Hilfe bei Auswertung, Anfängerin, wann Eisprung?

[_Mirjam_]

Das ist ja echt dubios! Frage mich, was das dann für einen Sinn hat mit der hohen Libido an diesen Tagen.

Die Lust ist zum Einen von sehr vielen Faktoren abhängig, zum Anderen aber auch eine Reaktion auf die Hormone. Östrogen- bzw. Progesteronspiegel sind in ihren jeweiligen Zyklushälften nicht konstant. Es kommt immer wieder zu natürlichen Schwankungen und damit einhergehend auch einer variierenden Zusammensetzung des Hormoncocktails. Während der Periode findet ein Umschwung statt, der zu einer erhöhten Libido führen kann. Genauso macht es eigentlich auch Sinn, nicht nur am Tag des Eisprungs Lust zu haben, denn damit würde der Mensch sich selbst das fruchtbare Fenster verkleinern. Sobald der Östrogenspiegel steigt, steigt üblicherweise die Lust. Reift ein Ei wellenförmig heran, kann die Lust auch in der Tieflage immer mal wieder aufleben und abebben.

[Libby]

Nur am Tag des ES Lust und GV zu haben wäre ja in der Tat eher ungünstig und eigentlich schon zu spät, bez. KiWu.
GV noch vor dem ES ist diesbezüglich ja effektiver, das hat der Körper schon gut geregelt.

[Krachbum]

Kleiner Einwurf: Die (weibliche) Libido ist ja auch nicht nur zu Fortpflanzungsgründen da, sondern hat auch eine sozio-kulturelle Bedeutung. Das sieht man nicht nur beim homo sapiens, sondern auch bei einigen Tierarten wie z.B. Schimpansen.

[jananamaria]

So! Nachtrag!

Die 1. hM kam an ZT 15.
Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass meine Zyklen - wie immer - 23/24 Tage lang sind (schwanken ab und zu, aber höchstens 22-26) ist doch die Hochlage viel zu kurz, oder?
Sollte ich zum Frauenarzt deswegen?

Ist davon auszugehen, dass der ES tendentiell immer um den gleichen Dreh im Zyklus auftritt?
Ich habe ja jetzt gelernt, dass der Libidohöhepunkt (bei mir so an ZT 8-10) nicht auf den ES hinweist bzw es nicht gleichzeitig passiert. Wenn dieser jedoch immer zum ungefähr gleichen Zeitpunkt kommt, ist dann auch davon auszugehen, dass der ES / die 1. hM jeweils immer ca. 5 Tage später kommt?

Aktuelle Kurve anbei.

[iSprung]

Der Eisprung passiert in der Regel zwei Tage vor bis einen Tag nach der ehM - also solltest Du nicht davon ausgehen, dass die ehM fünf Tage nach dem Eisprung kommt. Der zeitlich größte Abstand, den man in Studien gefunden hat, sind vier Tage und das passiert sehr selten. Du kannst den Tag des Eisprungs mittels symptothermaler Methoden nicht genau bestimmen, sondern lediglich sagen, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit innerhalb dieses viertägigen Fensters oder evtl. mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit einen bis maximal zwei Tage davor stattgefunden haben muss.

Nein, der Eisprung muss nicht immer zum gleichen Zeitpunkt stattfinden, die Schwankung der Zykluslänge beträgt bei mehr als der Hälfte der Frauen im Laufe eines Jahres acht Tage oder mehr und diese Variabilität schlägt sich i.d.R. in unterschiedlich langen Follikelphasen nieder, da die Lutealphase eine eher geringere Variabilität besitzt.

Du kannst ja mal über mehrere Zyklen beobachten, wie lang Deine Hochlagen sind, aber ohne einen einzigen abgeschlossenen Zyklus schon Maßnahmen ergreifen zu wollen, halte ich dann doch eher für verfrüht.

[Libby]

Die 1. hM kam an ZT 15.
Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass meine Zyklen - wie immer - 23/24 Tage lang sind (schwanken ab und zu, aber höchstens 22-26) ist doch die Hochlage viel zu kurz, oder?
Sollte ich zum Frauenarzt deswegen?

Ich würde das mal über ein paar mehr Zyklen hinweg beobachten. Generell ist davon auszugehen, dass eine dauerhafte HL von unter 10 Tagen zu kurz ist.

Ist davon auszugehen, dass der ES tendentiell immer um den gleichen Dreh im Zyklus auftritt?

Nicht unbedingt, da können auch mal Schwankungen auftreten.

Ich habe ja jetzt gelernt, dass der Libidohöhepunkt (bei mir so an ZT 8-10) nicht auf den ES hinweist bzw es nicht gleichzeitig passiert. Wenn dieser jedoch immer zum ungefähr gleichen Zeitpunkt kommt, ist dann auch davon auszugehen, dass der ES / die 1. hM jeweils immer ca. 5 Tage später kommt?

Nein.


Warum benutzt du die Schleimkürzel in Klammern? Die benötigst du nicht.

[_Mirjam_]

Wenn du nur ab und an kurze Hochlagen von < 10 Tagen hast, ist das nicht schlimm und muss nicht vom Frauenarzt untersucht werden. Falls sich das in den nächsten Zyklen aber manifestiert und du grundsätzlich weniger als < 10 Tage Hochlage hast, solltest du eine Gelbkörperschwäche abklären lassen.
Meine ehM schwankt zwischen Zt 16 und Zt 24. Damit bin ich keine Seltenheit, sondern das ist, wie iSprung schon schrieb, normal. Es ist also nicht zielführend, einen Beispielzyklus zu messen und davon auszugehen, das ist mehr oder weniger immer genauso. Zum Einen schwankt der Zyklus natürlicherweise und zum Anderen unterliegt er auch Einflussfaktoren, die man anfangs womöglich nicht absehen kann. Ich warte z.B. momentan immer noch auf meine ehM, obwohl sie wirklich selten derart spät ist wie gerade. Oder sie bleibt komplett aus... Beides ist möglich, aber das hätte ich zu Beginn des Zyklus niemals vorhersagen können.
Ich würde mir da deshalb die Rechnerei oder 'Wenn das, dann wäre ja das nächste Mal...'-Gedanken sparen. Sie bringen eigentlich nie weiter.

[jananamaria]

Der Eisprung passiert in der Regel zwei Tage vor bis einen Tag nach der ehM - also solltest Du nicht davon ausgehen, dass die ehM fünf Tage nach dem Eisprung kommt. Der zeitlich größte Abstand, den man in Studien gefunden hat, sind vier Tage und das passiert sehr selten. Du kannst den Tag des Eisprungs mittels symptothermaler Methoden nicht genau bestimmen, sondern lediglich sagen, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit innerhalb dieses viertägigen Fensters oder evtl. mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit einen bis maximal zwei Tage davor stattgefunden haben muss.

Nein, der Eisprung muss nicht immer zum gleichen Zeitpunkt stattfinden, die Schwankung der Zykluslänge beträgt bei mehr als der Hälfte der Frauen im Laufe eines Jahres acht Tage oder mehr und diese Variabilität schlägt sich i.d.R. in unterschiedlich langen Follikelphasen nieder, da die Lutealphase eine eher geringere Variabilität besitzt.

Du kannst ja mal über mehrere Zyklen beobachten, wie lang Deine Hochlagen sind, aber ohne einen einzigen abgeschlossenen Zyklus schon Maßnahmen ergreifen zu wollen, halte ich dann doch eher für verfrüht.

Da hab ich mich vielleicht falsch ausgedrückt.
Nochmal anders formuliert: Mein Zyklus ist immer recht vorhersehbar- auch ohne NFP wusste ich schon, wie lang er ist, wann die Libido ansteigt, wann/wie PMS kommt, etc.
Wenn ich jetzt weiß, dass meine Libido IMMER ZT 8-10 ansteigt und meine 1.hM jetzt an ZT 15 war (und der ES eben irgendwann um den Dreh, innerhalb dieser bestimmten Tage).
Kann ich dann davon ausgehen: ZT 8-10 Libido hoch, ZT 15 circa 1. hM.

Das mit den mehrere Zyklen lang beobachten habe ich mir auch schon gedacht - mein "Problem" ist, dass ich nicht mehr ganz so jung bin (32) und jetzt nicht wirklich viel Zeit "verlieren" möchte, bevor ich was mache, sollte das nötig sein. Ist vielleicht nicht so nachvollziehbar, kenne aber aus Foren viele ähnliche Situationen. Eine Freundin von mir wollte bereits mit 27 und 3 Monate post pill ihren ES auslösen lassen.

Dass man sich keine Gedanken machen SOLLTE, ist in der Theorie ein sehr schöner Ansatz;)

Die Schleimkürzel in Klammern habe ich benutzt, um innerhalb des Schleims zu unterscheiden.


Vielen Dank für eure wirklich sehr schnellen Antworten!

[Libby]

Nochmal anders formuliert: Mein Zyklus ist immer recht vorhersehbar- auch ohne NFP wusste ich schon, wie lang er ist, wann die Libido ansteigt, wann/wie PMS kommt, etc.
Wenn ich jetzt weiß, dass meine Libido IMMER ZT 8-10 ansteigt und meine 1.hM jetzt an ZT 15 war (und der ES eben irgendwann um den Dreh, innerhalb dieser bestimmten Tage).
Kann ich dann davon ausgehen: ZT 8-10 Libido hoch, ZT 15 circa 1. hM.

Wie ich schon gesagt habe: Nein. Die Libido ist kein Instrument, mit dem man eine voraussichtliche ehM berechnen kann. Verlässlich kannst du die ehM immer erst im Nachhinein ermitteln.

Die Schleimkürzel in Klammern habe ich benutzt, um innerhalb des Schleims zu unterscheiden.

Die Binnendifferenzierung ist in deinem Fall aber nicht nötig. Man kann sie benutzen, wenn man schon einige Zyklen beobachtet hat, dadurch sein ZS-Muster sehr gut kennt und festegstellt hat, dass man dauerhaft S oder S+ und keine oder nur sehr späte Umschwünge feststellen kann, die eine sehr späte oder gar keine Freigabe zur Folge haben. Ist also auch eher was für den Verhütungsfall.
Das trifft auf dich nicht zu und dein SH wäre an einem anderen Tag.