Ich habe lange auf Kaffee verzichtet, habe das aber dann auf der Arbeit nicht mehr ausgehalten
Ich habe mir 3 Tassen bis zum Nachmittag gegönnt (Was ja auch in Schwangerschaft und Stillzeit okay ist), weil wir eh nicht mehr mit einer natürlichen Empfängnis gerechnet haben. Hat dann trotz Kaffee doch noch so geklappt.
Meine persönliche Erfahrung: man sollte sich nicht zu sehr einschränken. Irgendwann macht's keinen Spaß mehr.
Ernährung während ÜZ
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Re: Ernährung während ÜZ
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Wann war der ES?
✩ *17.07.2016, H. *09.06.2018
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verhütend Zyklus #105
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Re: Ernährung während ÜZ
Obwohl der Thread schon etwas älter ist, möchte ich noch einen Link von einem amerikanischen Arzt zum Thema Ernährung vor und während der Schwangerschaft teilen https://www.drmcdougall.com/misc/2011nl ... gnancy.htm. Der Low Carb Trend kann sich gefährlich auf die Gesundheit auswirken und ist darüber hinaus nur in seltenen Fällen langfristig und gut durchhaltbar. Kohlenhydrate sind die bevorzugte Energiequelle für den Körper. In ihrer natürlichen Form konsumiert, schützen sie vor Krankenheiten und sättigen ohne dick zu machen. Zur Inspiration kann ich die Ernährungsberaterin, Instagramerin und YouTuberin Patricia Harmony empfehlen, die sich auch während ihrer Schwangerschaft an diesen Empfehlungen orientiert hat.
Re: Ernährung während ÜZ
Bis ich schwanger war, habe ich gelebt wie immer. Ich trinke generell keine Massen an Alkohol, aber 3-4 Tassen Kaffee am Tag in jedem Fall. Ich ernähre mich sonst "rundum", Fleisch, Fisch, Milchprodukte, KH, alles was ich mag, auch Süßes.
Ich bin im ersten Zyklus ohne Verhütung schwanger geworden (war nicht mal ein "echter" ÜZ, hab keinen ES bestimmt und einfach nur Sex nach Laune) und habe erst, als der Test positiv war, auf das Empfohlene (Rohmilch, Alkohol) verzichtet und meinen Kaffeekonsum auf 2 Tassen runtergefahren. In Woche 6 schlug die Übelkeit zu, da ging sowieso nur noch ganz wenig, erst recht nichts frisches sondern NUR Weißmehlprodukte wie Fertigwaffeln, Weißbrot oder Nudeln ohne Soße und Getränke nur mit Sprudel und süß. Kaffee, Wasser etc ging gar nicht! Und das, obwohl ich sonst nur wasser und kaffee trinke.
Low Carb habe ich am Ende der SS gemacht (wird empfohlen von manchen Autoren), da es die Wehen fördern soll und Prostaglandinbildung fördert. Von daher würde ich definitiv Abstand davon nehmen vor Woche 36!!!
Ich bin im ersten Zyklus ohne Verhütung schwanger geworden (war nicht mal ein "echter" ÜZ, hab keinen ES bestimmt und einfach nur Sex nach Laune) und habe erst, als der Test positiv war, auf das Empfohlene (Rohmilch, Alkohol) verzichtet und meinen Kaffeekonsum auf 2 Tassen runtergefahren. In Woche 6 schlug die Übelkeit zu, da ging sowieso nur noch ganz wenig, erst recht nichts frisches sondern NUR Weißmehlprodukte wie Fertigwaffeln, Weißbrot oder Nudeln ohne Soße und Getränke nur mit Sprudel und süß. Kaffee, Wasser etc ging gar nicht! Und das, obwohl ich sonst nur wasser und kaffee trinke.
Low Carb habe ich am Ende der SS gemacht (wird empfohlen von manchen Autoren), da es die Wehen fördern soll und Prostaglandinbildung fördert. Von daher würde ich definitiv Abstand davon nehmen vor Woche 36!!!
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Re: Ernährung während ÜZ
Hm, ich finde es ein bisschen gefährlich, diesen Arzt hier zu verlinken, der behauptet "the ideal diet for pregnant women is based on starches (rice, corn, potatoes, beans, etc.) with the addition of green and yellow vegetables and fruits". Das hört sich ziemlich einseitig an und konträr zur aktuellen Studienlage. Außerdem, da er ja auch "historisch" argumentiert: Historisch gesehen wurde von den von ihm genannten Völkergruppen eben auch viel Fleisch gegessen und zwar nose-to-tail. Deutlich nährtoffreicher als z.B. "corn".
Der nächste Punkt ist der, dass von den drei Macro Nutrients (Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß) lediglich Kohlenhydrate einen nachweislichen (negativen) Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben. Und genau der macht ja Probleme bei der Schwangerschaftsdiabetes. Es gibt auch einen Unterschied zwischen Keto und High Fat Low Carb, Keto ist in der Schwangerschaft eher nicht empfehlenswert, LCHF hingegen schon. Die richtigen Kohlenhydrate in der richtigen Menge sind nützlich, aber die Ernährung sollte eben nicht auf Kohlenhydraten basieren, allein schon wegen der Nährstoffdichte.
Ein gutes Buch hierzu ist übrigens "Real Food for Pregnancy" von Lily Nichols, die als Fachfrau u.A. Schwangerschaftsdiabetis seit Jahren klinisch betreut, in ihrem Buch seitenweise Studien zitiert und sich vehement gegen den zu hohen Verzehr von Kohlenhydraten ausspricht, übrigens auch wegen dem Stichwort Epigenetik - was selbst für sich schon ein super spannendes Thema ist.
Der nächste Punkt ist der, dass von den drei Macro Nutrients (Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß) lediglich Kohlenhydrate einen nachweislichen (negativen) Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben. Und genau der macht ja Probleme bei der Schwangerschaftsdiabetes. Es gibt auch einen Unterschied zwischen Keto und High Fat Low Carb, Keto ist in der Schwangerschaft eher nicht empfehlenswert, LCHF hingegen schon. Die richtigen Kohlenhydrate in der richtigen Menge sind nützlich, aber die Ernährung sollte eben nicht auf Kohlenhydraten basieren, allein schon wegen der Nährstoffdichte.
Ein gutes Buch hierzu ist übrigens "Real Food for Pregnancy" von Lily Nichols, die als Fachfrau u.A. Schwangerschaftsdiabetis seit Jahren klinisch betreut, in ihrem Buch seitenweise Studien zitiert und sich vehement gegen den zu hohen Verzehr von Kohlenhydraten ausspricht, übrigens auch wegen dem Stichwort Epigenetik - was selbst für sich schon ein super spannendes Thema ist.
Re: Ernährung während ÜZ
Ich glaube die wenigsten Familien haben über Generationen hinweg ihre Ernährung auf etwas anderem als Stärke basiert. Hierzulande sind vermutlich die meisten mit Brot, Nudel- und Kartoffelgerichten sowie Müsli groß geworden. Es stimmt, die Völkergruppen, die der Arzt, dessen Artikel ich verlinkt habe, erwähnt hat, haben Fleisch gegessen - allerdings war Fleisch nicht das Zentrum deren Ernährung. Laut dem Anthropologen und Evolutionsbiologen Nathaniel Dominy machte Fleisch 25% oder weniger der menschlichen Ernährung aus. In diesem Video erklärt er, dass Fleisch eine zu unvorhersehbare Nahrungsquelle war und dass Menschen ein Enzym (Amylase) gebildet haben, das Stärke verdauen kann.
In Bezug auf die Nährstoffdichte sind vollwertige Kohlenhydrate nährstoffdicht - nicht selten sogar nährstoffdichter als Fleisch. Hirse bspw. ist ein hervorragender Eisenlieferant. Haferflocken und anderes Getreide enthalten viel Magnesium, etc. In Kombination mit Obst, Gemüse und etwas Sonnenschein versorgen sie den Körper sehr gut ohne ihm zu schaden. Jemandem, der keine tierischen Produkte isst, wird empfohlen, langfristig Vitamin B12 zu supplementieren (das ist denke ich bereits bekannt). Vermutlich meinten Sie jedoch energiedicht? Eiweiße und Kohlenhydrate haben ca. 4 kcal pro Gramm und Fett hat ca. 9 kcal pro Gramm, also mehr als doppelt so viel. Bildlich gesprochen bleibt die Kalorienzahl von einem Salat gleich, wenn man ihm entweder 1 EL Öl hinzufügt oder 100g gekochten Reis. Durch den Reis hat der Salat in dem Fall mehr Volumen, mehr langkettige Kohlenhydrate und mehr Ballaststoffe, sättigt also länger.
Das ist so nicht ganz richtig. Wenn Kohlenhydrate gegessen werden, wollen sie aus dem Blut in die Zellen transportiert werden. Dies geschieht mithilfe von Insulin. Bei langkettigen Kohlenhydraten wie Stärke aus Vollkorn, Kartoffeln, etc. wird die Stärke langsam zu kurzkettigem Zucker abgebaut, sodass der Blutzuckerspiegel langsam ansteigt und langsam fällt. Bei kurzkettigen Kohlenhydraten (Einfachzucker) wird schnell viel Insulin ausgeschüttet, um den Zucker in die Zellen zu transportieren. Anschließend sinkt der Insulinspiegel rasch wieder. Das ist soweit bekannt. Unter "normalen" Umständen funktioniert dieser Vorgang einwandfrei. Zu Diabetes (Typ 2 und Gestationsdiabetes) kommt es, wenn das Insulin die Zellen nicht mehr aufschließen und den Zucker nicht mehr aus dem Blut in die Zelle transportieren kann, sodass der Zucker im Blut bleibt. Daraus zu schließen, dass Kohlenhydrate daran schuld seien, dass zu viel Zucker im Blut ist und demnach für Diabetes verantwortlich sind, beleuchtet nur eine Seite der Medaille und richtet den Blick auf das Symptom anstatt auf die Ursache. Die Frage, die dabei übergangen wird ist, warum kann das Insulin die Zelle nicht mehr aufschließen? Die Antwort ist, dass Fett das Insulin daran hindert, die Zelle aufzuschließen und den Zucker hinein zu lassen. Ein Diabetiker, der auf Kohlenhydrate verzichtet, bemerkt vielleicht eine Verbesserung. Jedoch behandelt er das Symptom, nicht die Ursache und verschlimmert sein Diabetes dadurch vielleicht sogar langfristig. Eine Ernährung basierend auf Kohlenhydraten, die zudem arm an tierischen und pflanzlichen Fetten ist, hilft dem Körper, das Fett abzubauen und dadurch das Insulin wieder normal arbeiten lassen zu können. Der Arzt Dr. Neal Barnard hat sich viel mit Diabetes beschäftigt. Ein Vortrag von ihm zu dem Thema ist auf dieser Webseite zu finden. In dem Vortrag geht er auch auf die Epigenetik ein.dass von den drei Macro Nutrients (Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß) lediglich Kohlenhydrate einen nachweislichen (negativen) Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben. Und genau der macht ja Probleme bei der Schwangerschaftsdiabetes
In Bezug auf die Nährstoffdichte sind vollwertige Kohlenhydrate nährstoffdicht - nicht selten sogar nährstoffdichter als Fleisch. Hirse bspw. ist ein hervorragender Eisenlieferant. Haferflocken und anderes Getreide enthalten viel Magnesium, etc. In Kombination mit Obst, Gemüse und etwas Sonnenschein versorgen sie den Körper sehr gut ohne ihm zu schaden. Jemandem, der keine tierischen Produkte isst, wird empfohlen, langfristig Vitamin B12 zu supplementieren (das ist denke ich bereits bekannt). Vermutlich meinten Sie jedoch energiedicht? Eiweiße und Kohlenhydrate haben ca. 4 kcal pro Gramm und Fett hat ca. 9 kcal pro Gramm, also mehr als doppelt so viel. Bildlich gesprochen bleibt die Kalorienzahl von einem Salat gleich, wenn man ihm entweder 1 EL Öl hinzufügt oder 100g gekochten Reis. Durch den Reis hat der Salat in dem Fall mehr Volumen, mehr langkettige Kohlenhydrate und mehr Ballaststoffe, sättigt also länger.
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Re: Ernährung während ÜZ
Hallo Kiesel, ich merke schon, wir haben hier konträre Meinungen Noch ein paar Anmerkungen zu deinem Post:
"Hierzulande sind vermutlich die meisten mit Brot, Nudel- und Kartoffelgerichten sowie Müsli groß geworden."
Genau, und ist das nicht eventuell sogar schon der springende Punkt? Denn: obwohl seit Jahrzehnten Kohlenhydrate offiziell empfohlen und Fett verteufelt wird, hat sich der Gesundheitszustand der Bevölkerung verschlechtert, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Autoiummunerkrankungen und Übergewicht sind auf dem Vormarsch. Zwei Drittel der Männer (67 %) und die Hälfte der Frauen (53 %) in Deutschland sind übergewichtig. Sicher ist auch der gestiegene Zuckerkonsum mit daran beteiligt, doch ein Punkt, der zu denken geben sollte: Will man Mastvieh möglichst schnell dick bekommen, wird es mit Getreide und Hülsenfrüchten (stärke- und kohlenhydratreich) gefüttert...
"Ich glaube die wenigsten Familien haben über Generationen hinweg ihre Ernährung auf etwas anderem als Stärke basiert." Das ist so nicht ganz richtig, zumindest nicht, wenn man es historisch betrachtet. In den meisten Volksgruppen war Stärke (z.B. in Form von wild gewachsenen Wurzeln, Maniok etc.) zwar durchaus ein Teil der Ernährung, Eiweiß und Fett aber in der Regel deutlich mehr, denn: Jäger (also Fleisch - und zwar von Kopf bis Fuß, mit allem Fett und inklusive den Organen) und Sammler. Von denen hat sicher niemand das Fett vorher weggeschnitten, weil es "ungesund" ist. Das ist heute noch so bei Völkern, die ursprünglich und abgeschieden vom Westen leben. Hinzufügen muss man aber, dass, je näher man dem Äquator kommt, der prozentuale Anstieg von Kohlenhydraten ansteigt, was meist am tropischen Obst liegt, das dort ja in Hülle und Fülle wächst.
"In Bezug auf die Nährstoffdichte sind vollwertige Kohlenhydrate nährstoffdicht - nicht selten sogar nährstoffdichter als Fleisch. Hirse bspw. ist ein hervorragender Eisenlieferant." Es gibt soweit ich weiß kein einziges Vitamin oder Mineralstoff, der zwar in Kohlenhydraten vorkommt, aber nicht in tierischen Lebensmitteln. Im Gegenteil, in tierischen Lebensmitteln sind die Mengen oft deutlich höher, als z.B. in Getreide.
Hirse hat zwar recht viel Eisen, pflanzliches Eisen wird vom Körper allerdings lange nicht so gut umgewandelt, wie tierisches (welches 1:1 umgewandelt wird). Das liegt u.a. an den pflanzlichen Antinährstoffen wie Phytinsäure. Oxalsäure (z.B. in Spinat) ist ein weiterer pflanzlich basierter Nährstoffräuber. Daher ist auch der tägliche Eisenbedarf bei Vegetarieren deutlich höher angesetzt, als bei Fleischessern - man muss mengenmäsig deutlich mehr essen, um unterm Strich auf einen ähnlichen Eisenwert wie ein Fleischesser zu kommen. Genauso verhandelt es sich mit anderen Mineralien wie Magnesium, Calcium etc. pflanzlichen Ursprungs. Bei Eiweiß verhält es sich ähnlich, nur in tierischem Eiweiß sind alle 12 Aminosäuren enthalten, bei pflanzlichen Lebensmitteln muss man clever kombinieren, um auf alle 12 zu kommen (z.B. Bohnen + Reis oder Nüsse + Getreide).
Das mag sich jetzt so anhören, als würde ich tierische Lebensmittel glorifizieren, was definitiv nicht der Fall ist. Auch meine Ernährung ist größtenteils pflanzlich, mit viel frischem Gemüse und Obst. Nur finde ich es nicht mehr zeitgemäß, Fett und tierisches Eiweiß als den Bösewicht hinzustellen und Kohlenhydraten gleichzeitig weiterhin den bedenkenlosen Passierschein auszustellen bzw. die Ernährung womöglich sogar darauf zu basieren. Das haben wir jahrzehntelang so gehandhabt und geholfen hat es nicht, im Gegenteil. Selbst die DGE empfiehlt mittlerweile deutlich weniger Kohlenhydrate z.B. in Form von Getreide zu sich zu nehmen, als noch vor einigen Jahren. Es gibt noch viel veraltetes Wissen "da draußen", doch langsam aber sicher wendet sich dank neuer Studien das Blatt. Auch wenn es wohl noch Jahre dauern wird, bis sich das in den offiziellen Empfehlungen widerspiegeln wird, denn da sind natürlich immer noch die Lobbyverbände und die Bürokratie.
Wer das nicht abwarten will, kann ja einfach mal einen Selbstversuch starten und sehen, womit es ihm besser geht. Ich hatte jahrelang als überzeugte Vegetarierin und zeitweise Veganerin unregelmäßige Zyklen. Und das, obwohl ich immer so gegessen habe, was allgemeinhin als "gesund" gilt- Kohlenhydrate, fast immer nur Vollkorn, viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, wenig Fett, wenig Zucker. Verarbeitetes Soja habe ich zum Glück damals schon gemieden, wohlwissend, wie schädlich es sein kann. Vor ein paar Jahren habe ich meine Ernährung dann umgestellt, wieder tierische Lebensmittel - in Maßen und in top Bio Qualität - sowie deutlich mehr Fett integriert und siehe da: Seither habe ich Bilderbuchzyklen. Und im Nachhinein macht es auch Sinn, denn: Hormone bestehen überwiegend aus Fett und Eiweiß. Meine PMS ist verschwunden. Mein Mittelschmerz (der vorher oft so übel war, dass ich Schmerztabletten nehmen musste) ist verschwunden. Das muss natürlich nicht für jede Frau gelten, aber mich hat es nachdenklich gemacht.
Wie gesagt, ich kann das Buch von Lily Nichols nur empfehlen. Sie ist selbst auch Ernährungswissenschaftlerin, Mutter zweier Kinder, arbeitet seit Jahren klinisch mit Schwangerschaftsdiabetes Patientinnen und hat eine Quellenangabe von ungefähr 30 Seiten in ihrem Buch, die aktuelle Studien zitiert und auf die sie ihre Arbeit basiert.
"Hierzulande sind vermutlich die meisten mit Brot, Nudel- und Kartoffelgerichten sowie Müsli groß geworden."
Genau, und ist das nicht eventuell sogar schon der springende Punkt? Denn: obwohl seit Jahrzehnten Kohlenhydrate offiziell empfohlen und Fett verteufelt wird, hat sich der Gesundheitszustand der Bevölkerung verschlechtert, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Autoiummunerkrankungen und Übergewicht sind auf dem Vormarsch. Zwei Drittel der Männer (67 %) und die Hälfte der Frauen (53 %) in Deutschland sind übergewichtig. Sicher ist auch der gestiegene Zuckerkonsum mit daran beteiligt, doch ein Punkt, der zu denken geben sollte: Will man Mastvieh möglichst schnell dick bekommen, wird es mit Getreide und Hülsenfrüchten (stärke- und kohlenhydratreich) gefüttert...
"Ich glaube die wenigsten Familien haben über Generationen hinweg ihre Ernährung auf etwas anderem als Stärke basiert." Das ist so nicht ganz richtig, zumindest nicht, wenn man es historisch betrachtet. In den meisten Volksgruppen war Stärke (z.B. in Form von wild gewachsenen Wurzeln, Maniok etc.) zwar durchaus ein Teil der Ernährung, Eiweiß und Fett aber in der Regel deutlich mehr, denn: Jäger (also Fleisch - und zwar von Kopf bis Fuß, mit allem Fett und inklusive den Organen) und Sammler. Von denen hat sicher niemand das Fett vorher weggeschnitten, weil es "ungesund" ist. Das ist heute noch so bei Völkern, die ursprünglich und abgeschieden vom Westen leben. Hinzufügen muss man aber, dass, je näher man dem Äquator kommt, der prozentuale Anstieg von Kohlenhydraten ansteigt, was meist am tropischen Obst liegt, das dort ja in Hülle und Fülle wächst.
"In Bezug auf die Nährstoffdichte sind vollwertige Kohlenhydrate nährstoffdicht - nicht selten sogar nährstoffdichter als Fleisch. Hirse bspw. ist ein hervorragender Eisenlieferant." Es gibt soweit ich weiß kein einziges Vitamin oder Mineralstoff, der zwar in Kohlenhydraten vorkommt, aber nicht in tierischen Lebensmitteln. Im Gegenteil, in tierischen Lebensmitteln sind die Mengen oft deutlich höher, als z.B. in Getreide.
Hirse hat zwar recht viel Eisen, pflanzliches Eisen wird vom Körper allerdings lange nicht so gut umgewandelt, wie tierisches (welches 1:1 umgewandelt wird). Das liegt u.a. an den pflanzlichen Antinährstoffen wie Phytinsäure. Oxalsäure (z.B. in Spinat) ist ein weiterer pflanzlich basierter Nährstoffräuber. Daher ist auch der tägliche Eisenbedarf bei Vegetarieren deutlich höher angesetzt, als bei Fleischessern - man muss mengenmäsig deutlich mehr essen, um unterm Strich auf einen ähnlichen Eisenwert wie ein Fleischesser zu kommen. Genauso verhandelt es sich mit anderen Mineralien wie Magnesium, Calcium etc. pflanzlichen Ursprungs. Bei Eiweiß verhält es sich ähnlich, nur in tierischem Eiweiß sind alle 12 Aminosäuren enthalten, bei pflanzlichen Lebensmitteln muss man clever kombinieren, um auf alle 12 zu kommen (z.B. Bohnen + Reis oder Nüsse + Getreide).
Das mag sich jetzt so anhören, als würde ich tierische Lebensmittel glorifizieren, was definitiv nicht der Fall ist. Auch meine Ernährung ist größtenteils pflanzlich, mit viel frischem Gemüse und Obst. Nur finde ich es nicht mehr zeitgemäß, Fett und tierisches Eiweiß als den Bösewicht hinzustellen und Kohlenhydraten gleichzeitig weiterhin den bedenkenlosen Passierschein auszustellen bzw. die Ernährung womöglich sogar darauf zu basieren. Das haben wir jahrzehntelang so gehandhabt und geholfen hat es nicht, im Gegenteil. Selbst die DGE empfiehlt mittlerweile deutlich weniger Kohlenhydrate z.B. in Form von Getreide zu sich zu nehmen, als noch vor einigen Jahren. Es gibt noch viel veraltetes Wissen "da draußen", doch langsam aber sicher wendet sich dank neuer Studien das Blatt. Auch wenn es wohl noch Jahre dauern wird, bis sich das in den offiziellen Empfehlungen widerspiegeln wird, denn da sind natürlich immer noch die Lobbyverbände und die Bürokratie.
Wer das nicht abwarten will, kann ja einfach mal einen Selbstversuch starten und sehen, womit es ihm besser geht. Ich hatte jahrelang als überzeugte Vegetarierin und zeitweise Veganerin unregelmäßige Zyklen. Und das, obwohl ich immer so gegessen habe, was allgemeinhin als "gesund" gilt- Kohlenhydrate, fast immer nur Vollkorn, viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, wenig Fett, wenig Zucker. Verarbeitetes Soja habe ich zum Glück damals schon gemieden, wohlwissend, wie schädlich es sein kann. Vor ein paar Jahren habe ich meine Ernährung dann umgestellt, wieder tierische Lebensmittel - in Maßen und in top Bio Qualität - sowie deutlich mehr Fett integriert und siehe da: Seither habe ich Bilderbuchzyklen. Und im Nachhinein macht es auch Sinn, denn: Hormone bestehen überwiegend aus Fett und Eiweiß. Meine PMS ist verschwunden. Mein Mittelschmerz (der vorher oft so übel war, dass ich Schmerztabletten nehmen musste) ist verschwunden. Das muss natürlich nicht für jede Frau gelten, aber mich hat es nachdenklich gemacht.
Wie gesagt, ich kann das Buch von Lily Nichols nur empfehlen. Sie ist selbst auch Ernährungswissenschaftlerin, Mutter zweier Kinder, arbeitet seit Jahren klinisch mit Schwangerschaftsdiabetes Patientinnen und hat eine Quellenangabe von ungefähr 30 Seiten in ihrem Buch, die aktuelle Studien zitiert und auf die sie ihre Arbeit basiert.
Re: Ernährung während ÜZ
Ich esse auch Kohlenhydrate, zwischen den Zyklen auch Sushi zwecks Aufmunterung. Ich habe auch das Gefühl, bei Low Carb sind meine Zyklen länger!
Re: Ernährung während ÜZ
Hallo Tigerentenfräulein,
die Zunahme an Übergewicht geschah trotz des Konsums an Kohlenhydraten, nicht aufgrund dessen. Den Kohlenhydraten wurden mit der Zeit mehr mehr Fett hinzugefügt: Butter, Wurst und Käse kamen aufs Brot, zu Kartoffeln, Nudeln, etc. Brötchen werden mit Ölsaaten versetzt, ebenso wie Müsli. Und das Hinzufügen dieser reichhaltigen Komponenten geschah / geschieht in immer größerem Maße.
Und du hast ja vollkommen Recht: das Mastvieh wird mit Getreide und Hülsenfrüchten gefüttert, damit es schnell wächst und dick wird. Das "Problem" ist nur, dass wir das nicht auf uns übertragen können. Die menschliche DNA weist erheblich mehr Kopien für das Amylase-Enzym (Stärke spaltende Enzym) auf, als die jeder anderen Spezies. Selbst unsere nächsten Verwandten, die Affen, haben erheblich weniger Kopien. Der menschliche Körper ist physiologisch auf das Verdauen von Stärke ausgelegt, spezialisiert kann man schon sagen. Das Nutzvieh macht sich da sehr "praktisch", weil es von dem leicht und günstig anzubauenden Getreide dick wird, während wir es nicht werden.
Eiweiß und Fett war auch während der Jäger-und-Sammler-Zeit der deutlich geringere Anteil. Die Menschen haben in Gruppen zusammen gelebt. Das Erlegen eines wilden Tieres war keine zuverlässige oder vorhersehbare Energiequelle, mit der das Überleben der Gemeinschaft sicher gestellt werden konnte. Die stärkehaltigen Wurzeln waren es dagegen schon. Gesammelt haben übrigens vorwiegend Frauen, Kinder und Alte, was ein Argument mehr ist, den Anteil des Sammelns in einer noch Männer domonierten Welt als den weniger wichtigen Teil darzustellen.
Ja, vollwertige Pflanzen (auch Getreide) ist nährstoffdichter als Fleisch, d.h. Fleisch enthält weniger für den Menschen nutzbare Nährstoffe als Pflanzen. Fleisch und auch alle anderen tierischen Produkte enthalten keine sekundären Pflanzenstoffe, keine Vitamine, keine Ballaststoffe und ein für den Menschen ungünstiges und unvollständiges Verhältnis an Mineralien. Eisen ist ein gutes Stichwort, denn der Körper kann sich beim pflanzlichen Eisen aussuchen, wie viel Eisen er aufnehmen möchte, beim tierischen kann er das nicht. Das bringt die Gefahr mit sich, dass bei einem hohen Konsum eisenreicher tierischer Lebensmittel, der Körper einen Überschuss an Eisen erleidet. Eine Überdosis Eisen ist nicht nur giftig für den Körper, sie kann auch die Rezeptoren blockieren, die neben Eisen auch noch für Zink und Kupfer glaube ich verantwortlich sind, sodass die anderen beiden Mineralien nicht ausreichend aufgenommen werden können. Vitamin C erhöht die Aufnahme pflanzlichen Eisens zusätzlich.
Die für den Menschen 8 (nicht 12) essentiellen Aminosäuren werden alle in ausreichenden Mengen von Pflanzen hergestellt. Eine Ernährung aus ganzen Pflanzen und ausreichender Energie erfordert kein "cleveres Kombinieren".
Fettzellen produzieren Hormone, tierische Produkte enthalten Hormone. Zu viel Fett und zu viele tierische Produkte können zu hormonellen Disbalancen führen, darunter Unfruchtbarkeit, Endometriose, verfrühte Pubertät, geschlechtsunspezifische Behaarung, starke Menstruationsschmerzen oder starke Beschwerden in den Wechseljahren.
Was Kritiker gerne als "verteufeln" abwerten, ist auf anderer Seite der Hinweis darauf, dass der menschliche Körper keinen hohen Bedarf an Fett und Eiweiß hat. Und dass ein überhöhter Konsum der beiden mehr Schaden als Nutzen bringt, sowohl für die menschliche Gesundheit, als auch für das Ökosystem.
Es freut mich, dass du eine Ernährungsweise gefunden hast, mit der es dir gut geht.
die Zunahme an Übergewicht geschah trotz des Konsums an Kohlenhydraten, nicht aufgrund dessen. Den Kohlenhydraten wurden mit der Zeit mehr mehr Fett hinzugefügt: Butter, Wurst und Käse kamen aufs Brot, zu Kartoffeln, Nudeln, etc. Brötchen werden mit Ölsaaten versetzt, ebenso wie Müsli. Und das Hinzufügen dieser reichhaltigen Komponenten geschah / geschieht in immer größerem Maße.
Und du hast ja vollkommen Recht: das Mastvieh wird mit Getreide und Hülsenfrüchten gefüttert, damit es schnell wächst und dick wird. Das "Problem" ist nur, dass wir das nicht auf uns übertragen können. Die menschliche DNA weist erheblich mehr Kopien für das Amylase-Enzym (Stärke spaltende Enzym) auf, als die jeder anderen Spezies. Selbst unsere nächsten Verwandten, die Affen, haben erheblich weniger Kopien. Der menschliche Körper ist physiologisch auf das Verdauen von Stärke ausgelegt, spezialisiert kann man schon sagen. Das Nutzvieh macht sich da sehr "praktisch", weil es von dem leicht und günstig anzubauenden Getreide dick wird, während wir es nicht werden.
Eiweiß und Fett war auch während der Jäger-und-Sammler-Zeit der deutlich geringere Anteil. Die Menschen haben in Gruppen zusammen gelebt. Das Erlegen eines wilden Tieres war keine zuverlässige oder vorhersehbare Energiequelle, mit der das Überleben der Gemeinschaft sicher gestellt werden konnte. Die stärkehaltigen Wurzeln waren es dagegen schon. Gesammelt haben übrigens vorwiegend Frauen, Kinder und Alte, was ein Argument mehr ist, den Anteil des Sammelns in einer noch Männer domonierten Welt als den weniger wichtigen Teil darzustellen.
Ja, vollwertige Pflanzen (auch Getreide) ist nährstoffdichter als Fleisch, d.h. Fleisch enthält weniger für den Menschen nutzbare Nährstoffe als Pflanzen. Fleisch und auch alle anderen tierischen Produkte enthalten keine sekundären Pflanzenstoffe, keine Vitamine, keine Ballaststoffe und ein für den Menschen ungünstiges und unvollständiges Verhältnis an Mineralien. Eisen ist ein gutes Stichwort, denn der Körper kann sich beim pflanzlichen Eisen aussuchen, wie viel Eisen er aufnehmen möchte, beim tierischen kann er das nicht. Das bringt die Gefahr mit sich, dass bei einem hohen Konsum eisenreicher tierischer Lebensmittel, der Körper einen Überschuss an Eisen erleidet. Eine Überdosis Eisen ist nicht nur giftig für den Körper, sie kann auch die Rezeptoren blockieren, die neben Eisen auch noch für Zink und Kupfer glaube ich verantwortlich sind, sodass die anderen beiden Mineralien nicht ausreichend aufgenommen werden können. Vitamin C erhöht die Aufnahme pflanzlichen Eisens zusätzlich.
Die für den Menschen 8 (nicht 12) essentiellen Aminosäuren werden alle in ausreichenden Mengen von Pflanzen hergestellt. Eine Ernährung aus ganzen Pflanzen und ausreichender Energie erfordert kein "cleveres Kombinieren".
Fettzellen produzieren Hormone, tierische Produkte enthalten Hormone. Zu viel Fett und zu viele tierische Produkte können zu hormonellen Disbalancen führen, darunter Unfruchtbarkeit, Endometriose, verfrühte Pubertät, geschlechtsunspezifische Behaarung, starke Menstruationsschmerzen oder starke Beschwerden in den Wechseljahren.
Was Kritiker gerne als "verteufeln" abwerten, ist auf anderer Seite der Hinweis darauf, dass der menschliche Körper keinen hohen Bedarf an Fett und Eiweiß hat. Und dass ein überhöhter Konsum der beiden mehr Schaden als Nutzen bringt, sowohl für die menschliche Gesundheit, als auch für das Ökosystem.
Es freut mich, dass du eine Ernährungsweise gefunden hast, mit der es dir gut geht.