Temperatur sinkt aber immer noch keine Mens

[Tweety79]

Hallo, ich bin etwas verunsichert da meine Temperatur dienletzten Tage treppenförmig sinkt aber ich immer noch keine Blutung hatte. Gestern hatte ich hellbraunen Ausfluss und heute morgen noch helleren Ausfluss. Die Temperatur ist von der hochlage 37,17 Grad treppenförmig auf 36,70 gesunken. Ich bin aber immer noch knapp über der CL. Normalerweise habe ich einen 28 Tage Zyklus heute ist der 30. Tag. Ich hatte in der zweiten ZH Bryophyllum comp genommen. Kann das damit zusammenhängen? Lg anja

P.s. Ich weiß nicht wie ich meine Kurve anhängen kann.

[Cyanistes]

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[Tweety79]

Ach Danke. Das ist mein aktueller Zyklus:

https://www.mynfp.de/display/view/vafkyhym0wan/" target="blank

[Cyanistes]

Oh je, das erinnert mich stark an meinen letzten Zyklus...Ich denke leider anhand Deiner Tempi, dass wahrscheinlich heute noch Deine Mens kommen wird, so war es jedenfalls bei mir.
Es kann nämlich gut sein, dass die Auswertung zufällig und Deine tatsächliche ehM erst am 08.09. war. Dann wärst Du heute auch erst HL 14 und da würde dann auch zu Deiner üblichen Länge der HL passen.

[iSprung]

Die Kurve schaut so aus, als käme bald die Mens, ja. Es hat nicht den Anschein, als wäre etwas Schlimmes im Busch, also alles in Ordnung. Auch dass Dein Zyklus jetzt mal 30 statt 28 Tage lang ist, ist nicht unüblich, meistens schwankt die Zykluslänge im Laufe eines Jahres um mehrere Tage. (:

Ich finde es nicht so sinnvoll, über "wirkliche" ehMs zu spekulieren, solange ehM und SH in sinnvollem Zusammenhang zueinander stehen. Das ist ja bei Tweety79 der Fall und eine Hochlage von sechzehn Tagen ist auch vollkommen im Rahmen. Die ehM selbst muss ja auch nicht prinzipiell eindeutig im Hochlagenniveau liegen, sondern kann sich in einem Grenzbereich befinden, der vielleicht nicht ganz Tieflage, aber auch nicht ganz Hochlage ist - die regulären Regeln beziehen sich ja darauf, dass der dritte höhere Messwert hinreichend hoch sein muss und nicht schon der erste. Daher fände zumindest ich es sehr schwierig, fundiert zu entscheiden, wann so Grenzgänger-ehMs zufällig sind und wann nicht. Jedenfalls ist es mEn keine gute Praxis, ehMs rückblickend so zu drehen bzw. Zufallsauswertungen derart zu implizieren, dass sie am Ende besser zur persönlichen Erwartung der Hochlagenlänge passen. (Wozu gibt es denn das Regelwerk.) Bei KiWu-Kurven mag es nicht so wichtig sein, aber die Länge der Hochlage kann ja auch von Zyklus zu Zyklus ein wenig schwanken.

[Cyanistes]

iSprung, Du hast natürlich recht mit der ehM. Die Sache ist aber die, dass wir Hibblerinnen eben daran die Länge der HL festmachen und mit unseren vorherigen Zyklen vergleichen und überlegen, ab wann wir wohl testen und ein sicheres Ergebnis erwarten können...Dann kann es schon Druck rausnehmen, wenn man zumindest die Möglichkeit in Betracht zieht, dass die ehM zufällig gewesen und der ES (der dadurch ja auch nur auf 4 Tage eingegrenzt wird) womöglich doch später war. Ob man das jetzt im Nachhinein ändert oder nicht, ist ja egal. Allerdings, wenn man die automatische Auswertung nutzt, dann rechnet das Programm ja die Länge der letzten HL ein, um den roten Balken zu prognostizieren und dann ist die Länge der letzten HL wieder wichtig.

[iSprung]

Ich kann das mit dem Bedürfnis, einen sinnvollen Testzeitpunkt (?) festzulegen, schon nachvollziehen, aber ich finde es trotzdem schwierig, deshalb die ehM zu verlegen. Außerdem sind die Verlegung der ehM und die eigene, genauere Eingrenzung des Eisprungs aufgrund des Gesamtbildes zwei verschiedene Dinge. Und wenn Du subjektiv eine genauere Einschätzung abgeben kannst, wann der Eisprung war - dann sind der Zeitpunkt der ehM und auch des roten Balkens doch zweitrangig, weil zumindest im KiWu-Forum einschlägig bekannt ist, mit welchem ungefähren zeitlichen Abstand zum Eisprung zuverlässig getestet werden kann, oder? (Dazu, also zur Übereinstimmung des eigens festgelegenten Ovulationstages durch Selbstbeobachtung mit dem klinisch bestimmten Tag der Ovulation, gibt es auch eine nette Publikation, wenn Du sie lesen magst.) Sprungreife Follikel können schon bereits vor dem Eisprung geringe Mengen Progesteron sezernieren, sodass die ehM auch gerne mal vor dem Eisprung liegen kann und dann auch vielleicht die Hochlage länger ist als man eigentlich erwartet, ich weiß es nicht. Aber das macht die ehM nicht falsch oder zufällig. Es besteht ja nicht zwingend eine kausale Reihenfolge: Erst Eisprung, dann ehM. So ein Erwartungswert zur Hochlagenlänge kann nur ein Richtwert sein und niemals Gesetz. Genau, wie der Zeitpunkt des Eisprungs um die ehM schwankt, schwankt ja auch die Hochlagenlänge um einige Tage von Zyklus zu Zyklus. Und bei diesen Unsicherheiten von zwei bis drei Tagen wäre es zumindest mir nicht möglich, fundiert zu entscheiden, ob die ehM nun einen Tag früher oder später sein sollte als ausgewertet. Schwankungen von zwei oder drei Tagen Hochlagenlänge sind normal und ich stelle mir vor, dass man es bei der Nutzung von Anwendungen wie myNFP doch irgendwie auch aushalten können muss, dass die Menstruationsprognose die Periode eben nicht jedes Mal taggenau vorhersagen kann, selbst wenn sie indivuelle Zyklusdaten benutzt. :/ Selbst nach drei Jahren hier ist die Menstruationsprognose bei mir nicht immer exakt und vertut sich auch gerne mal um zwei Tage - ist gerade im letzten Zyklus wieder passiert. Verstehst Du, was ich meine? Die Menstruationsprognose kann gar nicht immer richtig liegen, weil der Zyklus eben inhärent unregelmäßig ist bzw. sein kann, auch was die Länge der Hochlage betrifft.

TL;DR: Also ich glaube schon, dass ich die Crux bei Thema Kinderwunsch und roter Balken verstehe - aber gerade weil der Eisprung variabel zur ehM gelagert sein kann und die Hochlagenlänge gerne mal variiert, halte ich es kaum für möglich, fundiert zu entscheiden, wann Grenzgänger-ehMs zufällig bedingt wurden oder nicht. Und ich glaube, dass es zu weniger Grübeleien führt, wenn man vielleicht akzeptiert, dass so eine Menstruationsprognose nicht immer taggenau funktionieren kann, auch wenn sie mit der Zeit individuelle Daten akkumuliert und zur Auswertung heranzieht. Aber ich höre jetzt auf, ja? t_t

[Cyanistes]

@iSprung: Ich glaub, wir meinen mit "zufälliger Auswertung" einfach was Anderes! Ich meine damit, dass die Messung einfach in einem Grenzwertbereich sein kann. Bei mir war es letzten Zyklus z.B. so, dass mir die automatische Auswertung die ehM auf ZT 19 und die CL auf 35,95 °C und die ehM auf 36,00 °C gelegt hätte. Ich weiß nicht mehr, welchen genauen Wert ich an ZT 19 gemessen hab, aber lass es 35,98 °C gewesen sein. Dann wäre bei nur 0,01 °C weniger die ehM durch die automatische Auswertung erst am ZT 20 gewesen. Solche Auswertungen, die durch minimale Schwankungen im Messbereich zustande kommen können und sich durch eine ehM zeigen, die nur gaaanz minimal über der CL liegt, können meiner Meinung nach dann im Zweifel zufällig sein. Und das ist bei Tweety's Kurve eben auch so ein Grenzfall. Vor der ehM müssen MINDESTENS 6 niedrige Werte sein. Hier sind es GENAU 6 niedrige Werte und dann kommen 2, die nur ganz minimal über der CL liegen. Es wäre ebensogut denkbar, die CL auf 36,7 °C zu legen. Der Wert wäre bezogen auf die gesamte TL normales Niveau und erst an ZT geht es deutlich nach oben.

[TiniS]

Ich hatte allerdings auch eine Kurve, ohne erkennbare STF UND wenn eher nach unten gestört, wo eine ehM nach 6 Werten ausgewertet wurde - aber zumindest per Blut keine Ovulation festgestellt werden konnte... habe dann manuell nach hinten geändert, aber normalerweise wäre die Kurve recht zuverlässig ausgewertet worden...

am ende war es eben eine natürliche Schwankung - sei es jetzt eben des ES oder des NMTs .. wer weiß das schon so genau

[-V-]

Genau 6 niedrige Werte reichen doch, ich verstehe nicht, warum eine Auswertung plausibler sein soll, wenn es mehr als 6 niedrige Werte gibt?
Es ist ja auch ganz klar in den Regeln definiert, welcher Wert die ehM ist, da gibt es keinen Interpretationsspielraum. Die Regeln gelten immer, auch wenn die ehM nur ganz knapp über der Hilfslinie liegt und der Anstieg erst langsam losgeht. Die Hochlagenlänge kann auch schwanken. Ich hab gerade meine letzten 6 Zyklen angeschaut, da alleine habe ich eine Streuung von 11-15 Tagen. Das ist einfach so und das ist auch normal so.

Man darf den Mensbalken eben auch nicht überbewerten. Ich finde es auch problematisch, wenn Frauen mit Kinderwunsch (oft irgendwie vom Mensbalken abgeleitet) schon extrem früh anfangen, Schwangerschaftstest zu machen und dann enttäuscht sind, wenn er natürlich negativ ist. Da wäre es besser, einfach zu wissen, das die ehM nicht mit dem Eisprung gleichgesetzt werden kann und der Mensbalken nichts mit einer möglichen Schwangerschaft oder einem Zeitpunkt für einen aussagekräftigen Schwangerschaftstest zu tun hat.