Rezeptpflicht für die Pille danach - ja oder nein?

Erfahrungen, Umfragen

Soll die PD nur mit Rezept erhältlich sein?

ja
28
57%
nein
20
41%
weiß nicht
1
2%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 49

-V-
Beiträge: 6433
Registriert: Sonntag 5. Juni 2011, 11:31

Re: Rezeptpflicht für die Pille danach - ja oder nein?

Beitrag von -V- »

Ich habe die Umfrage geändert und alle Antworten gelöscht, einzelne kann ich nicht rausnehmen. Also bitte noch einmal abstimmen :).
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Verhütung mit mittlerweile dreistelliger Kurvensammlung
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D_
Beiträge: 1841
Registriert: Dienstag 21. Juni 2011, 09:34

Re: Rezeptpflicht für die Pille danach - ja oder nein?

Beitrag von D_ »

Super, danke -V-! :thumbup:
D_ hat über 25 Jahre durchgehend erfolgreich mit nfp verhütet :thumbup:
Hippie-Grufti
Beiträge: 604
Registriert: Dienstag 7. Mai 2013, 18:03

Re: Rezeptpflicht für die Pille danach - ja oder nein?

Beitrag von Hippie-Grufti »

Ich denke auch, dass sie auf jeden Fall rezeptpflichtig bleiben sollte! Einfach um zu vermeiden dass die Pille danach für Frauen die nur gelegentlich spontan Sex haben als Verhütungsmittel missbraucht wird.
Ich selber habe sie auch schon nehmen müssen nachdem uns bei perfekten ZS nachts ein Kondom gerissen ist und eine SS dank Fernbeziehung zu dem Zeitpunkt Mist gewesen wäre. Selbst sonntags war es kein Problem ein Rezept und dann die Tablette zu bekommen. Untersucht wurde ich damals übrigens auch nicht. Was soll der Arzt auch sehen?
Und zum Thema abends auf dem Dorf ohne Führerschein: einen gewissen zeitlichen Spielraum hat man ja, so dass man zur Not am nächsten morgen mit dem Bus fahren kann ;-)
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Corbo
Beiträge: 250
Registriert: Sonntag 15. Juni 2014, 11:36

Re: Rezeptpflicht für die Pille danach - ja oder nein?

Beitrag von Corbo »

Ich bin definitiv gegen eine Rezeptpflicht!

Denn es ist doch ganz einfach so: wenn ein Ungeschick passiert, dann beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bzw gegen den Eisprung, man kann es ja mit der STM auch immer nur vermuten, genauer weiss man es nicht...

Ich musste leider auch schon einmal die PD nehmen, das ist mir in Deutschalnd passiert, zur Zeit wohne ich in Fanrkreich, wo es keine Rezeptpflicht gibt...es ist an einem Samstag abend passiert, Montag morgen waere ich in Frankreich gewesen, aber das haette mir zu lange gedauert. Also sind wir noch am selben Abend in die Notaufnahme, aber da wird einem dann erzaehlt, dass man morgen wiederkommen soll, man haette ja ne 72 Stunden-Frist...also sage ich : 'ja, aber man muss doch so schnell wie moeglich die PD nehmen', dann ruft die Schwester an und fragt fuer alle gut vernehmlich: 'ist ein Arzt da, der die Pille Danach verschreiben kann?'---nein, natuerlich nicht, also am naechsten Morgen wiedergekommen und dann 2 Stunden warten, bis man endlich ein Rezept bekommt. Dann bekommt man natuerlich auch nur gesagt, dass man sich die Packungsbeilage gut durchlesen soll, das wars...In der Zeit haette also mit etwas Pech laengst nen Eisprung stattfinden koennen...

So, wie ich es erlebt habe, ist es aber einfach Realitaet, das passiert oft genug. Da wird man einfach warten gelassen, klar, die haben ja auch was Besseres zu tun als sich mit Faellen von gerissenen Kondomen zu beschaeftigen. Bekannt ist sicherlich auch der Fall von einer Vergewaltigten, die in einem katholischen Krankenhaus kein Rezept bekommen hat...

Und zu den Nebenwirkungen der PD: ich hatte keine, mittlerweile ist die ja auch dahingehend verbessert wurden, dass diese deutlich seltener nur noch vorkommen. Da gibt es noch ganz andere Tabletten die man rezeptfrei bekommt, die noch ueblere Nebenwirkungen haben...Auch hatte das keinen Einfluss auf meine Folgezyklen, das sind naemlich die, bei denen ich das erste Mal STM angewendet habe und die liessen sich alle gut auswerten.

Ich finde einfach, dass der Staat hierbei Moralapostel spielt, bzw. die Gynaekologen-Lobby das Sagen hat. Es gibt Studien in anderen Laendern bezueglich der Befuerchtung, dass die Freigabe der PD dafuer sorgt, dass mehrere, vor allem Jugendliche, diese nicht mehr nur als Notfallverhuetung gebrauchen...aber das hat sich nicht bewahrheitet, das ist nicht zu beobachten. Also, wieso traut man dann den Deutschen nicht zu, dass es hier ganauso verlaeuft?
Und selbst wenn, bin ich der Meinung, dass die Art, wie jemand damit umgeht doch in erster Linie niemanden etwas anzugehen hat, und PD immer noch besser ist als Abtreibung oder ungewollte Kinder...
Rauchen wird ja auch nicht verboten, obwohl das ja nun saemtliche, schlechte Eigenschaften hat und auch noch Nichtraucher mit darein zieht....

Ausserdem finde ich es ziemlich daneben, jemanden, der auf die PD angewiesen ist, gleich zu unterstellen, dass er verwantwortungslos gehandelt haette...und dann aber gleichzeitig sagen: Nein, nein, in den Krankenhaeusern/Arztpraxen darf das nicht passieren, dass mann komisch angeguckt wird oder unsachliche Moralpredigten zu hoeren bekommt...

Ok, ich koennte mich noch ewig ueber diese Rezeptpflicht aufregen...sorry fuer den langen Text. :roll:
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Cato
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Registriert: Donnerstag 25. Juli 2013, 10:47

Re: Rezeptpflicht für die Pille danach - ja oder nein?

Beitrag von Cato »

Ausserdem finde ich es ziemlich daneben, jemanden, der auf die PD angewiesen ist, gleich zu unterstellen, dass er verwantwortungslos gehandelt haette...
Ich glaub, dass hat hier niemand behauptet... So wie ich das hier zum großen Teil sehe und verstehe, haben die, die sich für eine Rezeptpflicht ausgesprochen haben, lediglich die Befürchtung geäußert, dass es mit der Rezeptfreiheit zu evtl mehr unverantwortlichem Handeln kommen könnte.

Ich finde einige Punkte in deinem Beitrag durchaus erwähnenswert, logisch und nicht verkehrt :think:

Und da man die Dinger auch problemlos im Internet bestellen kann und anscheinend eh keiner ein aufklärendes Gespräch von einem Arzt zu erwarten hat, is es wohl eh wurscht :silent:

Mein Chef hat in den über zehn Jahren in denen ich in der Praxis gearbeitet habe, nie auch nur einmal die Pille ohne ein Aufklärungsgespräch aufgeschrieben. Da sind Frauen drunter gewesen, die es sehr ernst mit der Verhütung nehmen und Pannen hatten, aber nun mal auch etliche Fälle in denen es sich um junge Frauen handelte, die von tuten und blasen (ok, vllt davon) keine Ahnung haben und einfach fahrlässig waren.
Trotzdem hat kein Mensch den Zeigefinger gehoben und Moralapostel gespielt, so ein Fall und ungewünschte Ergebnisse sind ernst genug.

Und Rauchen wird zwar nicht verboten, trotzdem bin ich deswegen noch lange nicht dafür, dass die Abgabe von Tabak (und auch Alkohol) unter 16 Jahren an Jugendliche und Kindern beispielsweise erlaubt würde.
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Libby
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Registriert: Montag 11. März 2013, 15:32
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Re: Rezeptpflicht für die Pille danach - ja oder nein?

Beitrag von Libby »

Da kann ich mich Corbo größtenteils anschließen, aber auch Winona.
Corbo
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Registriert: Sonntag 15. Juni 2014, 11:36

Re: Rezeptpflicht für die Pille danach - ja oder nein?

Beitrag von Corbo »

Na, der Meinung mit der Takabfreigabe bin ich nun auch nicht, ich wollte da nur mal einen kleinen Denkanstoss in die Richtung geben...

Ich sehe eben einfach wenig Vorteile in der Rezeptpflicht, solange man nicht garantieren kann, dass jemand die PD tatsaechlich und auch zeitnah verschrieben bekommt und auch tatsaechlich eine Beratung bekommt, aber auch das, denke ich, kann ein/e Apotheker/in eigentlich genauso gut machen.
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Cato
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Re: Rezeptpflicht für die Pille danach - ja oder nein?

Beitrag von Cato »

Ich sehe eben einfach wenig Vorteile in der Rezeptpflicht, solange man nicht garantieren kann, dass jemand die PD tatsaechlich und auch zeitnah verschrieben bekommt und auch tatsaechlich eine Beratung bekommt, aber auch das, denke ich, kann ein/e Apotheker/in eigentlich genauso gut machen.
Das stimmt allerdings.

Nur mal um zu verdeutlichen, am Beispiel meiner jüngeren Schwester in ihrem "jugendlichen Leichtsinn", was ich als eigentliches "Problem" sehe:

Ich will mit meinem Freund schlafen. Kondome kaufen ist aber saupeinlich, damit an die Kasse?! Bild
Pille verschreiben lassen? Ich alleine zum Arzt? Nee das trau ich mich iwie nicht. Mit Mama? - Boah nee ey, voll kompliziert und dann weiß die ja was abgeht! Nee, keine Chance!
So, und wenn da jetzt ihre Freundin gekommen wäre und erzählt, "Du, da gibt's ne Tablette, die kannste so inner Apo kaufen, nimmst die ein falls er nicht rechtzeitig rauszieht etc - und es passiert nix!"
:crazy:

Ich weiß, man muss in dem Fall ganz woanders ansetzen, klar.
Aber problematisch ist einfach, dass Verhütung und sexuelles Verantwortungsbewusstsein nicht mehr als Vorsorge sondern bequem als Nachsorge gesehen werden könnte.

Also ich möchte im Leben nicht, dass irgendein Mädel oder eine Frau ungewollt schwanger wird und das dann eben "ausbaden" muss, egal ob fahrlässig oder einfach megapech gehabt, weil beispielsweise Gummi gerissen, ich möchte da nicht falsch verstanden werden :flower:

Und in anderen Ländern funktioniert die rezeptfreie Pidana ja auch :think:

Hm... Kein leichtes Thema.
-V-
Beiträge: 6433
Registriert: Sonntag 5. Juni 2011, 11:31

Re: Rezeptpflicht für die Pille danach - ja oder nein?

Beitrag von -V- »

Wer sich in der Drogerie oder im Supermarkt schämt, weil er Kondome kauft, stellt sich sicher nicht entspannt in die Apotheke und redet ganz locker drüber, dass er nicht verhütet hat oder etwas schief gegangen ist ;) .
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Cato
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Re: Rezeptpflicht für die Pille danach - ja oder nein?

Beitrag von Cato »

Das sehe ich anders ;)
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