Frühstmögliche Menstruation statt statistische Prognose

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Christian
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Re: Frühstmögliche Menstruation statt statistische Prognose

Beitrag von Christian »

Mehrere Punkte dazu:
  • Ja, die Mensprognose kann in einigen Fällen daneben liegen.
  • Die eingebaute Mensprognose ist nach wie vor dieselbe, die auch im Artikel beschrieben wird.
  • Die Mensprognose gewichtet in den ersten 10 Zyklen auch leicht die Blutungsdauer und den Zeitpunkt der 1.hM, später nur noch den Median der Hochlagenlängen.
  • Die nächste Mens wird auf mindestens den Tag der 1.hM + 8 gesetzt (also HL mindestens 8 Tage), um Ausreißerprobleme zu reduzieren. Das ist in deinem Fall offensichtlich kontraproduktiv. Es gibt jedoch deutlich mehr Fälle, wo eine Temperaturkurve nicht optimal verlief (z. B. wegen fehlender Messungen) und die Hochlage rechnerisch, sagen wir, nur 4-5 Tage geht. Solche werden entfernt, damit die Prognose nicht fälschlicherweise zu kurz ist.
  • Hochlagen mit mehr als 16 Tagen werden ebenfalls ignoriert.
  • Randnotiz: Der Periodenkalender in der App und die Mensprognose im Zyklusblatt funktionieren etwas unterschiedlich. Im Kurvenblatt wird der nächste Blutungstag prognostiziert, im Periodenkalender wird für jeden zukünftigen Tag ermittelt, wie wahrscheinlich es ist, an diesem Tag eine Blutung zu haben. Kann also gut sein, dass im Kalender ein früherer Tag schon hellrosa markiert ist.
The-cycle1992 hat geschrieben: Donnerstag 14. September 2023, 05:57 Ich würde mir daher eine Option wünschen, die Mensvorhersage entweder abzustellen oder zwischen mehreren Optionen wählen zu können: "statistisches Modell" (empfohlen), "basierend auf durchschnittlicher Hochlagenlänge" oder "kürzester Hochlagenlänge".
Verstehe, klingt jedoch kompliziert und nach einer Einstellung, die 99,999% aller Anwenderinnen auf Default lassen. Schwierig ist insbesondere der Umgang mit Ausreißern (gestörte Messwerte führen zu Hochlagen, die von der Länge her nicht sicher ermittelbar sind). Vielleicht bräuchte man auch eine rollierende kürzeste Hochlage, weil du vielleicht die kurze Hochlage von vor 5 Jahren nicht weiterhin mit einfließen lassen willst. Oder "falsche" Hochlagen müsstest du dann manuell auswerten. Aus Usability-Sicht wird's dann schnell kompliziert.

Die deutlich einfachere Lösung wäre, wie es hier angesprochen wurde: Sobald die Auswertung nach dem ES abgeschlossen ist, den Zyklus auf manuelle Auswertung umstellen und den Menszeitpunkt manuell korrigieren (oder auf 0 setzen). Die Einstellung "manuelle Auswertung" gilt pro Zyklus. Bitte beachte jedoch, dass sich der Folgezyklus die Einstellung des Vorgängerzyklus kopiert. D. h. wenn du einen Zyklus auf manuell umstellst, wird der Folgezyklus auch erstmal auf manueller Auswertung stehen. Das müsstest du dann für diesen Zyklus erstmal wieder ändern. Ob ein Zyklus auf manuelle Auswertung gestellt ist, siehst du übrigens mit einem Blick daran, dass bei "Kurve" unten rechts ein zusätzliches Zahnradsymbol neben dem (i)-Button erscheint.
The-cycle1992 hat geschrieben: Donnerstag 14. September 2023, 14:43 Wenn ich eine App nutze, für die ich bezahle, dann finde ich es legitim auf ein Feature hinzuweisen, das mir fehlt oder wenn etwas nicht so funktioniert, wie ich es mir vorstelle. Wie gesagt, wegen mir bräuchte es den Mensbalken auch gar nicht. Ich denke nicht, dass das technisch soo schwer umzusetzen ist.
Ja unbedingt, ich freue mich über Verbesserungsvorschläge :thumbup: In vielen Fällen heißt es von meiner Seite mittlerweile jedoch Nein, weil ich jeden Vorschlag nach mehreren Kriterien bewerte. Die technische Umsetzung ist fast nie das Problem dabei:
  • Ist das Problem so simpel wie es scheint oder gibt es Use-Cases, die vergessen wurden (wie hier z. B. die deutlich häufigeren "kurzen" Hochlagen wegen Lücken bei der Messung)?
  • Lässt sich das Problem auch anderweitig lösen (manuelle Auswertung)?
  • Erfordert das Problem eine Lösung, die mehr Einstellungsmöglichkeiten benötigt als zunächst vorgeschlagen (z. B. ist für manche die längste HL offenbar wichtiger als der Median bzw. kürzeste HL)?
  • Jeder Button und jede Einstellung sorgt für kognitiven Overhead. Ist der Vorschlag für eine gewisse Menge an Anwenderinnen relevant, so dass es den kognitiven Overhead für alle rechtfertigt?
  • Passt der Vorschlag ins Konzept von myNFP? Z. B. ist die "Zyklusuhr" in vielen Zyklus-Apps aus meiner Sicht vollkommener Unsinn, der bei myNFP nicht ins Konzept passt: https://www.instagram.com/p/Cp4sLJlNCOV/?img_index=1
  • Nützt das Feature dauerhaft (also auch Profis, die myNFP seit zig Jahren verwenden) oder ist es eher ein Anfängerding? Darunter fallen beispielsweise viele Vorschläge zu extrem ausdifferenzierten Zusatzleisten, die meistens nur für ein paar Monate interessant sind, wenn alles neu ist.
  • Bauchgefühl ;)
Das "bessere" Feature wäre in dem Fall wahrscheinlich, dass man die Mensprognose schlichtweg komplett deaktivieren könnte, wobei ich noch nicht weiter drüber nachgedacht habe, ob man dann auch gleich noch andere Sachen deaktivierbar machen sollte :think:

Mein Bauchgefühl sagt: Mit "manueller Auswertung" gibt es bereits eine gute Lösung, die nicht perfekt (da leicht umständlich durch mehrere Klicks) ist, aber das Problem zumindest größtenteils eliminiert.

Edit: Auch wenn ich erstmal stark zu "Nein" tendiere, habe ich deinen Vorschlag notiert und lass das mal sacken. Manchmal muss sowas auch heranreifen und entwickelt sich vielleicht noch in eine ähnliche Richtung ;)
The-cycle1992
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Re: Frühstmögliche Menstruation statt statistische Prognose

Beitrag von The-cycle1992 »

Christian hat geschrieben: Donnerstag 14. September 2023, 22:18 Mehrere Punkte dazu:
  • Ja, die Mensprognose kann in einigen Fällen daneben liegen.
  • Die eingebaute Mensprognose ist nach wie vor dieselbe, die auch im Artikel beschrieben wird.
  • Die Mensprognose gewichtet in den ersten 10 Zyklen auch leicht die Blutungsdauer und den Zeitpunkt der 1.hM, später nur noch den Median der Hochlagenlängen.
  • Die nächste Mens wird auf mindestens den Tag der 1.hM + 8 gesetzt (also HL mindestens 8 Tage), um Ausreißerprobleme zu reduzieren. Das ist in deinem Fall offensichtlich kontraproduktiv. Es gibt jedoch deutlich mehr Fälle, wo eine Temperaturkurve nicht optimal verlief (z. B. wegen fehlender Messungen) und die Hochlage rechnerisch, sagen wir, nur 4-5 Tage geht. Solche werden entfernt, damit die Prognose nicht fälschlicherweise zu kurz ist.
  • Hochlagen mit mehr als 16 Tagen werden ebenfalls ignoriert.
  • Randnotiz: Der Periodenkalender in der App und die Mensprognose im Zyklusblatt funktionieren etwas unterschiedlich. Im Kurvenblatt wird der nächste Blutungstag prognostiziert, im Periodenkalender wird für jeden zukünftigen Tag ermittelt, wie wahrscheinlich es ist, an diesem Tag eine Blutung zu haben. Kann also gut sein, dass im Kalender ein früherer Tag schon hellrosa markiert ist.
The-cycle1992 hat geschrieben: Donnerstag 14. September 2023, 05:57 Ich würde mir daher eine Option wünschen, die Mensvorhersage entweder abzustellen oder zwischen mehreren Optionen wählen zu können: "statistisches Modell" (empfohlen), "basierend auf durchschnittlicher Hochlagenlänge" oder "kürzester Hochlagenlänge".
Verstehe, klingt jedoch kompliziert und nach einer Einstellung, die 99,999% aller Anwenderinnen auf Default lassen. Schwierig ist insbesondere der Umgang mit Ausreißern (gestörte Messwerte führen zu Hochlagen, die von der Länge her nicht sicher ermittelbar sind). Vielleicht bräuchte man auch eine rollierende kürzeste Hochlage, weil du vielleicht die kurze Hochlage von vor 5 Jahren nicht weiterhin mit einfließen lassen willst. Oder "falsche" Hochlagen müsstest du dann manuell auswerten. Aus Usability-Sicht wird's dann schnell kompliziert.

Die deutlich einfachere Lösung wäre, wie es hier angesprochen wurde: Sobald die Auswertung nach dem ES abgeschlossen ist, den Zyklus auf manuelle Auswertung umstellen und den Menszeitpunkt manuell korrigieren (oder auf 0 setzen). Die Einstellung "manuelle Auswertung" gilt pro Zyklus. Bitte beachte jedoch, dass sich der Folgezyklus die Einstellung des Vorgängerzyklus kopiert. D. h. wenn du einen Zyklus auf manuell umstellst, wird der Folgezyklus auch erstmal auf manueller Auswertung stehen. Das müsstest du dann für diesen Zyklus erstmal wieder ändern. Ob ein Zyklus auf manuelle Auswertung gestellt ist, siehst du übrigens mit einem Blick daran, dass bei "Kurve" unten rechts ein zusätzliches Zahnradsymbol neben dem (i)-Button erscheint.
The-cycle1992 hat geschrieben: Donnerstag 14. September 2023, 14:43 Wenn ich eine App nutze, für die ich bezahle, dann finde ich es legitim auf ein Feature hinzuweisen, das mir fehlt oder wenn etwas nicht so funktioniert, wie ich es mir vorstelle. Wie gesagt, wegen mir bräuchte es den Mensbalken auch gar nicht. Ich denke nicht, dass das technisch soo schwer umzusetzen ist.
Ja unbedingt, ich freue mich über Verbesserungsvorschläge :thumbup: In vielen Fällen heißt es von meiner Seite mittlerweile jedoch Nein, weil ich jeden Vorschlag nach mehreren Kriterien bewerte. Die technische Umsetzung ist fast nie das Problem dabei:
  • Ist das Problem so simpel wie es scheint oder gibt es Use-Cases, die vergessen wurden (wie hier z. B. die deutlich häufigeren "kurzen" Hochlagen wegen Lücken bei der Messung)?
  • Lässt sich das Problem auch anderweitig lösen (manuelle Auswertung)?
  • Erfordert das Problem eine Lösung, die mehr Einstellungsmöglichkeiten benötigt als zunächst vorgeschlagen (z. B. ist für manche die längste HL offenbar wichtiger als der Median bzw. kürzeste HL)?
  • Jeder Button und jede Einstellung sorgt für kognitiven Overhead. Ist der Vorschlag für eine gewisse Menge an Anwenderinnen relevant, so dass es den kognitiven Overhead für alle rechtfertigt?
  • Passt der Vorschlag ins Konzept von myNFP? Z. B. ist die "Zyklusuhr" in vielen Zyklus-Apps aus meiner Sicht vollkommener Unsinn, der bei myNFP nicht ins Konzept passt: https://www.instagram.com/p/Cp4sLJlNCOV/?img_index=1
  • Nützt das Feature dauerhaft (also auch Profis, die myNFP seit zig Jahren verwenden) oder ist es eher ein Anfängerding? Darunter fallen beispielsweise viele Vorschläge zu extrem ausdifferenzierten Zusatzleisten, die meistens nur für ein paar Monate interessant sind, wenn alles neu ist.
  • Bauchgefühl ;)
Das "bessere" Feature wäre in dem Fall wahrscheinlich, dass man die Mensprognose schlichtweg komplett deaktivieren könnte, wobei ich noch nicht weiter drüber nachgedacht habe, ob man dann auch gleich noch andere Sachen deaktivierbar machen sollte :think:

Mein Bauchgefühl sagt: Mit "manueller Auswertung" gibt es bereits eine gute Lösung, die nicht perfekt (da leicht umständlich durch mehrere Klicks) ist, aber das Problem zumindest größtenteils eliminiert.

Edit: Auch wenn ich erstmal stark zu "Nein" tendiere, habe ich deinen Vorschlag notiert und lass das mal sacken. Manchmal muss sowas auch heranreifen und entwickelt sich vielleicht noch in eine ähnliche Richtung ;)

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Allerdings sehe ich den Punkt mit der manuellen Auswertung sehr kritisch. Gerade wenn manche vergessen, dass dann wieder umzustellen. (Bei mir selbst nicht, ich "hibbele" so extrem auf eine mögliche Hochlage hin, ich habe schon ab dem ersten Mal S+ bzw. der ersten potenziell höheren Messungen sämtliche Szenarien bezüglich Schleimhöhepunkten, Temperaturanstiegen und Co. durchgespielt - ich weiß noch lange vor der automatischen Auswertung schon genau, wie hoch der Wert am Morgen sein müsste, damit es eine Auswertung ist und wie lange der Zyklus dann wäre :mrgreen: - ich würde mich wahrscheinlich nur wundern, warum nicht ausgewertet wird und es dann bemerken ^^ - aber ich glaube schon ,dass andere erstmal schauen was die App so macht. )

Ich wäre nach wie vor für einen Mensprognose abstellen-Butto. ich finde das ist nicht besonders "überladend" für andere User - und ich finde "Vorhersagen" jeder Art sehr schwer mit NFP vereinbar - übrigens gerade, wenn ich die Methode anderen näherbringen will. "Ich dachte, jeder Zyklus würde individuell betrachtet werden?" "Ich dachte NFP funktioniert auch mit PCOs, weil man keine Vorhersagen trifft wie manche Zyklus Apps, sonsern Körpersymptome auswertet?"
Genau vor diesem Hintergrund finde ich die Prognose erzeugt ein falsches Bild . Ich erkläre dann halt immer, dass das streng genommen nichts mit der Methode nach Sensibplan zu tun hat, sondern ein Features ist, was ich halt ignoriere.
"beobachtend" im 12. Zyklus - #fightPCOS - 32 und aktuell noch kinder(wunsch)los glücklich :flower:
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Christian
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Re: Frühstmögliche Menstruation statt statistische Prognose

Beitrag von Christian »

The-cycle1992 hat geschrieben: Freitag 15. September 2023, 16:54 Ich wäre nach wie vor für einen Mensprognose abstellen-Butto. ich finde das ist nicht besonders "überladend" für andere User
Ja, das wäre nicht überladend. Überladend wäre eine Auswahl, welches statistische Modell für die Mensprognose verwendet werden sollte.
- und ich finde "Vorhersagen" jeder Art sehr schwer mit NFP vereinbar - übrigens gerade, wenn ich die Methode anderen näherbringen will. "Ich dachte, jeder Zyklus würde individuell betrachtet werden?" "Ich dachte NFP funktioniert auch mit PCOs, weil man keine Vorhersagen trifft wie manche Zyklus Apps, sonsern Körpersymptome auswertet?"
Genau vor diesem Hintergrund finde ich die Prognose erzeugt ein falsches Bild . Ich erkläre dann halt immer, dass das streng genommen nichts mit der Methode nach Sensibplan zu tun hat, sondern ein Features ist, was ich halt ignoriere.
Valider Punkt ;)
The-cycle1992
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Re: Frühstmögliche Menstruation statt statistische Prognose

Beitrag von The-cycle1992 »

Hallo, wo finde ich denn die manuelle Auswertung? Kann in der App keine derartigr Einstellung finde .
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Christian
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Re: Frühstmögliche Menstruation statt statistische Prognose

Beitrag von Christian »

The-cycle1992 hat geschrieben: Montag 18. September 2023, 10:01 Hallo, wo finde ich denn die manuelle Auswertung? Kann in der App keine derartigr Einstellung finde .
Das wird pro Zyklus eingestellt: Zyklen → Zahnrad neben dem Zyklus, den du umstellen willst → manuelle Auswertung
Dann: Kurve → rechts unten auf den neuen Zahnrad-Button und dort die Werte eingeben.
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Re: Frühstmögliche Menstruation statt statistische Prognose

Beitrag von The-cycle1992 »

Ah, hat geklappt, danke! Jetzt seh ich auch mal, wo die ganzen Frauen Messort, Messzeit etc. eintragen :mrgreen:
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MelZ
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Re: Frühstmögliche Menstruation statt statistische Prognose

Beitrag von MelZ »

Christian hat geschrieben: Freitag 15. September 2023, 17:27
- und ich finde "Vorhersagen" jeder Art sehr schwer mit NFP vereinbar - übrigens gerade, wenn ich die Methode anderen näherbringen will. "Ich dachte, jeder Zyklus würde individuell betrachtet werden?" "Ich dachte NFP funktioniert auch mit PCOs, weil man keine Vorhersagen trifft wie manche Zyklus Apps, sonsern Körpersymptome auswertet?"
Genau vor diesem Hintergrund finde ich die Prognose erzeugt ein falsches Bild . Ich erkläre dann halt immer, dass das streng genommen nichts mit der Methode nach Sensibplan zu tun hat, sondern ein Features ist, was ich halt ignoriere.
Valider Punkt ;)
Aber auch die Regeln am Zyklusanfang sind doch im Prinzip Prognosen (mit Absicherung durch das tagesaktuelle Geschehen).
Ähnlich sehe ich es am Ende des Zyklus. Durch längere Beobachtung des eigenen Körpers, wird die Prognose natürlich genauer, weil man weiß, ob man eher kurze oder eher lange Hochlagen hat.
Deshalb finde ich nicht, dass die (ungefähre) Vorhersage der Blutung ein falsches Bild erzeugt.
Zumal doch Infos dabeistehen, oder?
Chronisch krank und glücklich verheiratet :love:
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Re: Frühstmögliche Menstruation statt statistische Prognose

Beitrag von The-cycle1992 »

MelZ hat geschrieben: Dienstag 19. September 2023, 17:12
Christian hat geschrieben: Freitag 15. September 2023, 17:27
- und ich finde "Vorhersagen" jeder Art sehr schwer mit NFP vereinbar - übrigens gerade, wenn ich die Methode anderen näherbringen will. "Ich dachte, jeder Zyklus würde individuell betrachtet werden?" "Ich dachte NFP funktioniert auch mit PCOs, weil man keine Vorhersagen trifft wie manche Zyklus Apps, sonsern Körpersymptome auswertet?"
Genau vor diesem Hintergrund finde ich die Prognose erzeugt ein falsches Bild . Ich erkläre dann halt immer, dass das streng genommen nichts mit der Methode nach Sensibplan zu tun hat, sondern ein Features ist, was ich halt ignoriere.
Valider Punkt ;)
Aber auch die Regeln am Zyklusanfang sind doch im Prinzip Prognosen (mit Absicherung durch das tagesaktuelle Geschehen).
Ähnlich sehe ich es am Ende des Zyklus. Durch längere Beobachtung des eigenen Körpers, wird die Prognose natürlich genauer, weil man weiß, ob man eher kurze oder eher lange Hochlagen hat.
Deshalb finde ich nicht, dass die (ungefähre) Vorhersage der Blutung ein falsches Bild erzeugt.
Zumal doch Infos dabeistehen, oder?
Nein, das ist keine Prognose. Ein Beispiel: Ich habe PCOs und meine Zyklen sind 35-45 Tage lang (sie waren auch schonmal länger). Jetzt habe ich mal einen Zyklus mit einer ehm an Tag 18 (30 Tage). Das ist, wenn man sich all meine Zyklen anschaut, ein krasser Ausrutscher. Bei einer statistischen Prognose würde er gar nicht ins Gewicht fallen.
Dennoch dient die früheste ehm als Sicherheitspuffer. Oder anders gesagt: ich könnte mein ganzes Leben Zyklen von über 50 Tagen haben (mit entsprechenden späten ehm) - und eben diesen EINEN Zyklus mit einer frühen ehm. Dennoch geht meine unfruchtbare Zeit am Anfang von nun an nicht über Tag 10 hinaus. Selbst wenn die ehm in allen anderen Zyklen viiel später ist.
Diese Prognose, die keine ist, wird nicht genauer je mehr Daten ich sammel, im Gegenteil: Wenn ich wie oben beschrieben in der Regel eher lange Zyklen habe, würde eine Prognose (z.B. basierend auf einer Regressionsanalyse) sich diesem Wert (ehm=18) nicht weiter annähern. Eher im Gegenteil.

Was du außerdem außen vor lässt, ist dass die zweite Zyklusphase generell einfach viel weniger schwankt: Selbst wenn sie einmal nur 7 Tage und einmal 18 Tage lang ist, hast du einfach nicht die Range, die du bei Frauen mit sehr unregelmäßigen Zyklen in der Folikelphase hast. sprich: eine Mensvorhersage, die sich nur an der Hochlage orientiert ist daher gerade bei Frauen mit unregelmäßigen Zyklen schon per se genauer. Und nein, wenn du "Chaos"-Zyklen hast, wird eine solche Prognose auch nicht genauer, da die App nicht einfach "deinen Körper kennenlernen" muss, sondern dein Zyklus keinem Muster folgt.
Ich kenne die genauen Variablen nicht, aber zumindest mit Hinblick auf die Zykluslänge oder die Länge der Follikelphase ist das so.

Jetzt ist es DAS Vorurteil schlechthin, dass man für NFP einen regelmäßigen Zyklus braucht. Erklärst du nun Leuten, dass dem so gar nicht ist, kommst dann aber mit einer Prognose daher, die eben genau das tut - verliert das irgendwie an Glaubwürdigkeit. Denn weißt du, was mich letztendlich von NFP überzeugt hat und womit ich auch anderen immer "beweise", dass die Methode funktioniert und meine Auswertungen stimmen? Es ist immer das folgende Argument: Du weißt wie unregelmäßig meine Zyklen sind..ich kann dir nicht sagen, ob der nächste Zyklus 30 oder 90 Tage lang sein wird. Aber ab dem Zeitpunkt meiner ehm, kann ich dir AUF DEN TAG GENAU sagen, wann ich meine Periode kriege. Ich kann es mir quasi in den Kalender eintragen. Und das ist jetzt sehr persönlich, aber die "falsche" Mens-Prognose dämpft dieses Aha-Erlebnis bei mir nunmal gewaltig. Es ist mir quasi ein richtigrr Dorn im Auge ;)
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Re: Frühstmögliche Menstruation statt statistische Prognose

Beitrag von The-cycle1992 »

Vielleicht noch eine Analogie zum Thema Prognosen: Das Flugzeug ist eines der sichersten Verkehrsmittel überhaupt. Wenn ich morgen von Berlin nach Paris fliege und - basierend auf sämtlichen bisherigen Daten - eine Vorhersage darüber erstelle, ob dieses Flugheug abstürzen wird oder nicht, wird die Wahrscheinlicnkeit so ziemlich gegen 0 gehen. Und das obwohl es ja in der Vergangenheit ja durchaus Flugzeuge gab die sehr wohl abgestürzt sind. Ein statistisches Modell käme trotzdem zu dem Ergebnis, dass das Flugzeug nicht abstürzen wird. Bei NFP gehen wir dann aber so weit, dass wir trotz allem davon ausgehen, dass Flugheuge abstürzrn können - und deshalb gar nicht mehr fliegen (mit einem Unterschied, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine frühe ehm nochmal wiederholt, eben deutlich höher ist).

Ich hatte übrigens schon viele Apps, die meinen Eisprung prognostiziert haben. Die lagen komplett daneben, weil Durchschnitsswerte und Co. bei unregelmäßigen Zyklen eben nichts bringen. Diese Prognosen wurden aus o.g. Gründen auch nicht genauer. Und Methoden die derartige Prognosen treffen, sind eben nicht sicher. NFP ist so sicher, weil das Ganze eben KEINE Prognosen sind.
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MelZ
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Re: Frühstmögliche Menstruation statt statistische Prognose

Beitrag von MelZ »

Ich glaub wir haben aneinander vorbei geredet.

Erstmal, meine Zyklen waren auch sehr unregelmäßig, daher verstehe ich dich da gut. (Momentan bin ich schwanger, deshalb die Vergangenheitsform :flower: )
Außerdem hab ich nichts von "statistischer Prognose" gesagt, sondern Prognose einfach als Wort für "Vorhersage" benutzt.

Was ich in meinem Post gemeint habe:
Die Regeln am Zyklusanfang orientieren sich ja an der frühesten bisher passierten ersten höheren Messung sowie am aktuellen Geschehen. Ein früher Eisprung bedeutet (statistisch, rechnerisch, potenziell, was auch immer), dass das wieder vorkommen kann. Für mich klingt das wie eine Prognose ;)
Da wird nichts zum Durchschnitt verrechnet oder so, weil es um die Sicherheit geht.
Am Zyklusende wäre es auch aus meiner Sicht (lange unregelmäßige Zyklen, wir erinnern uns) sinnvoller sich an den vorherigen persönlichen Hochlagen zu orientieren um die Menstruation vorherzusagen. Genau das machst du doch auch, wenn du manuell auswertest oder dir manuell errechnest wann du deine Periode erwartest, du gehst von deiner Erfahrung mit deinem Körper aus. Nur stellst du dann selbst die Prognose.


Die einfache Lösung (für dich) ist tatsächlich die manuelle Auswertung.
Du bist doch fit im Regelwerk, kannst so die falsche Vorhersage umgehen und hast keinen Dorn mehr, der dich stört ;)
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