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Kann man während der Periode schwanger werden?

Der Unterschied zwischen der unfruchtbaren Phase am Zyklusanfang und der Periode

Manche Menschen glauben, dass eine Frau während der Periode einen Eisprung haben kann. Das ist jedoch biologisch gesehen unmöglich. Die Periode hat den Zweck, die ungenutzte Gebärmutterschleimhaut abzutransportieren und Platz für eine neue zu schaffen.

Zum einen ist ein Eisprung während dieser Phase hormonell bedingt unmöglich, zum anderen wäre bei einem Eisprung in dieser Phase überhaupt keine Gebärmutterschleimhaut vorhanden, die eine Einnistung der Eizelle ermöglichen könnte.

Die einzige Möglichkeit, um „während der Periode schwanger zu werden“, ist, dass gegen Ende der Periode Spermien lange genug überleben, um bei einem frühen Eisprung die Eizelle befruchten zu können.

Das folgende Diagramm zeigt die Länge der Follikelphase und damit den Tag des Eisprungs.

Tag des Eisprungs

Rund 5 % aller Zyklen haben einen Eisprung an Tag 11 oder früher.

Das macht vor allem lange Perioden von 7 Tagen oder mehr gefährlich für eine ungewollte Schwangerschaft, wenn man annehmen würde, dass eine Frau während der Periode nicht schwanger werden kann.

Die andere Möglichkeit ist, dass eine Frau keine Periode hatte, sondern eine Ovulationsblutung. Diese sind selten, fallen schwächer aus und dauern normalerweise nicht mehrere Tage an.

Warum ist die symptothermale Methode nun trotzem sicher?

Bei der symptothermalen Methode wird klar zwischen der Periode und der unfruchtbaren Zeit am Zyklusanfang unterschieden. Ohne Temperaturanstieg im vorherigen Zyklus, nimmt man Fruchtbarkeit an.

Laut obigem Diagramm stellen 5 % der Eisprünge ein gewisses Schwangerschaftsrisiko dar. Wie geht man damit nun um, denn die Sicherheit der symptothermalen Methode ist ja höher?

Im Grunde ist es ein Zahlenspiel. Lass uns überlegen, was alles geschehen müsste, damit du während deiner Periode wirklich ungewollt schwanger werden könntest:

  1. Der Eisprung müsste früher als sonst stattfinden, sonst hätte die Minus-8-Regel die unfruchtbare Zeit am Zyklusanfang bereits verkürzt.
  2. Deine Periode müsste genauso lang sein wie die errechnete unfruchtbare Zeit am Zyklusanfang (siehe 5-Tage-Regel). Nur in diesem Fall kannst du durch das Menstruationsblut keine doppelte Kontrolle mit dem Zervixschleim durchführen.
  3. Spermien müssten trotz Menstruationsblut überleben.
  4. Selbst unter optimalen Bedingungen (Sex am Tag des Eisprungs mit höchster Zervixschleimqualität) liegt die Chance auf eine Befruchtung deutlich unter 40 %. Du müsstest auch „Pech haben”.

Diese vier Punkte müssten zusammenkommen, um die 5 %-Chance eines frühen Eisprungs überhaupt zu einer Gefahr zu machen.

Punkt 2 gibt uns außerdem einen Hinweis auf weitere Fälle, die wir unterscheiden können:

Deine Blutung ist kürzer als die errechnete unfruchtbare Zeit am Zyklusanfang. Dann kündigt sich ein früher Eisprung durch fruchtbaren Zervixschleim an und wird durch das Prinzip der doppelten Kontrolle abgefangen.

Deine Blutung ist länger als die errechnete Zeit. Du bist auf der sicheren Seite, weil Menstruationsblut schlechte Überlebenschancen für Spermien bietet.

Titelbild: Josefin